Sohn 11-12 Stunden am PC bitte Hilfe 😔

Hi ihr Lieben,

bitte Hilfe, es geht um meinen Teenie-Sohn von 15 Jahren. Er spielt schon immer gerne am PC oder Konsole. Ich habe da grundsätzlich überhaupt nichts dagegen, bin selber Gamerin und kenne mich gut aus.

Bei ihm hat es aber über die letzten Jahre Überhand genommen. Er spielt stundenlang, jeden Tag. Mit seinen Freunden.

Leider leiden seine Noten schon darunter. Im letzten Schuljahr hatte er sehr schlechte Noten. Ein Freund aus seiner Gaming Truppe aus seiner Klasse ist sogar sitzengeblieben.

Er hat versprochen sich zu bessern, bisschen besser sind die Noten auch wirklich geworden. Unter der Woche hat er eine Stundenbegrenzung für den PC.

Jetzt dieses Corona und er ist nur noch am Spielen. 11-12 Stunden am Tag. Mein Mann hat alle Begrenzungen rausgenommen. Er kommt nur noch zum Essen runter.

Wenn man von ihm etwas möchte kann er nie, weil er „in einer Runde ist“. Gestern kam raus, dass er eine Aufgabe nicht abgegeben hat, und mir hat es gereicht. Jetzt ist seine Internetzeit auf 6 Stunden am Tag am PC begrenzt. Handy trotzdem 24 Stunden.

Mein Mann steht nicht hinter mir, sagt er „will nicht der Böse sein, der die Zeit begrenzt“. Und was „der Junge denn sonst machen soll“.

Mein Sohn stinksauer, sagt er kommt jetzt erst recht nicht mehr aus seinem Zimmer. Hatte eben sogar Tränen in den Augen.... Gespräch nicht möglich, er wird frech mir gegenüber.

Was soll ich machen? Er will die Zeit zurück, mein Mann sieht auch üüüüüberhaupt kein Problem.

War ich etwa zu streng?

Viele Grüße
Kitty

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Ich finde du hast absolut richtig reagiert. 12 Stunden ist echt heftig, finde selbst 6 noch zu viel...da kann man fast schon von Sucht ausgehen.
Als Elternteil ist man in der Pflicht, sein Kind zu erziehen.. da macht es sich der Papa etwas zu einfach und will keinen Konflikt heraufbeschwören. Du hast genau richtig gehandelt.
Wenn er sich das nächste Mal beschwert, sag ihm, dass es dein Haus/deine Wohnung ist und du hier die Regeln bestimmst. Wenn er später alleine wohnt, kann er es handhaben wie er will, aber solange er nicht volljährig ist, hast du das sagen.

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Hallo Kitty,

Natürlich warst du nicht zu streng und du weisst das auch. Was um Himmelswillen geht in deinem Mann vor, wenn er dir so in den Rücken fällt?

Solange die Schulleistungen nicht stimmen, bzw. die Schule vernachlässigt wird, um zu Zocken würde ich es genauso machen wie du, Zeitbeschränkung, sowohl am PC als auch am Handy.

Es sind coronabedingt schwierige Zeiten und da kann man schon mal ein bisschen mehr am Rechner/Handy sitzen - wie wir alle...aber man muss trotzdem seinen Job machen, und der deines Sohnes ist im Moment halt, Schüler zu sein, mit den Pflichten, die das beinhaltet.

Bleibe hart, aber dein Mann muss unbedingt einsehen, dass das nichts mit "will nicht der Böse sein" zu tun hat, sondern mit seinem Erziehungsauftrag, euren Sohn vor dem kompletten Abrutschen in der Schule und von der Realität zu bewahren. Spielsucht ist eine durchaus ernst zu nehmende Sucht, hat dein Mann sich damit schon einmal auseinander gesetzt?

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du hast für meine Begriffe völlig richtig reagiert.Eine durchsetzung der Zeiten wäre zwar schmerzhaft, aber anderenfalls könnte es sich zu einer Sucht entwickeln. Das musss euch allen in der Familie klar sein! Ich finde 6 Stunden noch zu viel, aber besser als 12. Evtl. könnte man über Zeitbegrenzungssoftware nachdenken, die den PC nach einer festgelegten Zeit ausschaltet.

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Guten Morgen euch allen,

danke erstmal für eure Antworten. Ich antworte mal euch allen zusammen. Also über die Fritzbox ist der Internetzugang begrenzbar für den PC, das ist, was wir machen.

Ich bin sehr enttäuscht von meinem Mann, dass er nicht hinter mir steht. Ich kriege die komplette Wut von meinem Sohn alleine ab. Stellt euch vor: gestern schreibt er dann meinem Mann eine WhatsApp-Nachricht ob er nicht gleich eine Stunde verlängert bekommt und mein Mann macht das auch noch!

Wir haben das Thema seit Jahren schon und ich rede mir den Mund fusselig.

Ich denke leider auch, dass es bei ihm schon in Richtung Sucht geht. Nur wie soll ich da was machen wenn wir nicht an einem Strang ziehen?!?

Gerade eben hat mein Mann schon wieder gesagt „es sind halt besondere Zeiten wegen Corona, ob er da am Handy oder PC sitzt, ist doch egal“.

Ich weiß nicht, was ich da noch machen soll.

Viele Grüße
Kitty

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Ich möchte Dir von meiner Erfahrung berichten. Wir haben unseren Sohn 15 Jahre Patchwork (hat das auch immer ausgespielt wenn es ums Zocken ging) immer kontrolliert und seine Zeiten beschnitten. Das fing in jungen Jahren an beim TV schauen und später dann bei Ipohen und PS4 und Co. Es wurde immer schimmer mit unserem Verhältnis, weil er sich permanent den anderen gegenüber benachteiligt fühlte. Seine Kommunikation war mangels freier Technik eingeschränkt und er konnte nicht so wie er wollte mit den Jungs in Kontakt treten. Wir hatten nahezu täglich ziemlich heftigen Streit deswegen. Ich hatte sogar bei der Suchtambulanz bereits einen Termin weil es mir zu heftig war - alleine fand er kein Ende. Eines Tages vor ca. 1 Jahr hat er mich weichgekocht dass ich Ihm alles freischalte und das habe ich getan. Ich war mürbe und ich dachte mir er muss selbst lernen und selbst seine Fehler machen. Er konnte Zocken bis zum Erbrechen Tag und Nacht. Das hat er auch getan. Und mit diesem Tag wurde das Zocken immer weniger interessant weil es keine Gegenwehr mehr gab. Die Noten sind tatsächlich auch nicht noch schlechter geworden mein ganzer Aufstand war einzig eine verpuffte Energie und hat überhaupt nichts gebracht. Gestern zum Muttertag hat er seine PS4 verkauft. Er hat mir erklärt mit Corona ist im klar geworden wie viel im das Reelle Leben mit seinen Freunden bedeutet. Die Ausgangsbeschränkungen haben Ihm die Augen geöffnet. Die PS4 ist jetzt weg :-) Nur mal als Anregung, meiner Meinung nach kannst Du mit 15 Jahren den Einfluss vergessen wenn es mit Druck und Zwang ist. Die Jungs wachsen in einer komplett anderen Welt auf als wir aufgewachsen sind und das müssen wir zumindest ein wenig akzeptieren. Unser Verhältnis ist aktuell besser denn je Gruß und schönen Tag

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Dir auch lieben Dank für deine Antwort.

Ich finde deine Erfahrung sehr positiv, dass der Junge es von selbst noch verstanden hat. Die Hoffnung, dass meiner es noch von selbst versteht, habe ich auch.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer hat es heute auch gegeben: er war nach dem Frühstück richtig lange mit mir und den Geschwistern unten. Ich fand das super. Vielleicht wird es ja doch irgendwann.

Liebe Grüße
Kitty

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Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Sorry aber unbegrenzt spielen lassen und auf Einsicht hoffen, ist fahrlässig. Nimm bitte deinen Erziehungsauftrag wahr. Du hast Verantwortung!

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Sucht euch bitte Hilfe. Dein Sohn ist abhängig. Ihr müsst zu einer Erziehungs- oder Suchtberatung. Und vor allem an einem Strang ziehen. Ansonsten rutscht euer Sohn total ab.

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Ich denke, du hast Recht. Es wäre auch gut, wenn ihm das alles mal jemand „von außen“ könnte. Was ich sage ist eh nur „doof“.

Danke dir für deine Antwort.

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Hallo,
Ich kann dir die Geschichte meines Bruders erzählen.
Er fing mit ca 14 zu spielen, die Zeiten dort relativ überschaubar.
Es wurde immer mehr, irgendwann waren es wie bei euch 12Std. Die Schule litt, wir haben ihn kaum noch gesehen,gegessen lieber im Zimmer.
Die Spielzeit wurde auf nachts ausgeweitet,manchmal 24Std durchgezogen.Sobald Regeln oder Beschränkungen kamen wurde der Ton aggressiv.
Um die Zeiten spielen zu können und wach zu bleiben fing er an Drogen zu nehmen.koks, Gras und LSD, nur er weiß was sonst noch.
Mit 19 ist er bei einer Verkehrskontrolle auffällig geworden und der Führerschein war weg.
Das war der Punkt wo meine Mama wach geworden ist.Wir können es uns nicht erklären wie meinen Eltern damals die Regeln so entgleiten konnten,sie selbst sagen heute auch,dass sie damals viel hartnäckiger hätten dranbleiben müssen.

Mittlerweile ist er 24.Er hat es mit viel Druck und Kontrolle geschafft eine Ausbildung zu machen.Danach aber oft seine Stelle verloren,da er vergessen hat zur Arbeit zu gehen,er war schließlich "mitten in einer Runde".
Richtig gefangen hat er sich immer noch nicht.er hat allerdings seit fast einem Hahr eibe Arbeit, die laut seiner Aussage Spaß macht.Drogen nimmt er nicht mehr,das wissen wir weil er regelmäßig zum Bluttest geht.Aber ausser Arbeit und zocken passiert bei ihm nichts.Freunde hat er nur online.
Interesse an der Familie gleich null.Wenn wir mal schreiben oder anrufen,vergehen oft Tage bis er sich meldet.

Wir hoffen auf ein Wunder.

Also bitte bleib dran, gib nicht auf und lass dich von seinem auffallenden Ton nicht abschrecken.Er wird es dir hoffentlich später danken.

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Danke auch dir für deine Antwort. Ich wünsche deinem Bruder, dir und euch allen viel Kraft, dass er es schafft.

Hoffentlich kommt mein Sohn auch weg davon. Es ist immer zwischendurch wieder kurz gut (im Moment) und dann geht es wieder los.

Er schafft es auch immer, meinen Mann weichzukochen, dass er wieder mehr Zeit bekommt.

Dieses Mal werde ich dafür sorgen, dass es nicht wieder so kommt.

Viele Grüße
Kitty

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hi,

ich finde, dass sich das bei deinem sohn schon nach suchtverhalten anhört.
selbst 6 stunden und 24 stunden handyzugriff sind zu viel.
wenn er gar nichts mehr sonst mit sich anfangen kann und aggressiv wird, ist das ein eindeutiges wahrnsignal!
du solltest mit deinem mann nochmal darüber reden und dann ihr beide mit eurem sohn!

lg