Jugendlicher dreht durch, bitte um Hilfe

Hallo ihr Lieben.
Ich bzw wir haben gerade große Probleme mit unserem 13 Jährigen. Ich schildere kurz ein wenig und ich hoffe ihr könnt mich verstehen und mir helfen.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll ... am besten direkt heute.
Morgen kommt Besuch und ich hab schon Anfang der Woche zu meinen Kindern gesagt, dass bis dahin ihre Zimmer und der Aufenthaltsraum im Keller sauber sein muss. Heute Nachmittag hab ich es ihnen dann nochmal gesagt, der 9 Jährige geht gleich los und der 13 Jährige beginnt zu jammern. Das ist scheiße, dafür hab ich keine Zeit, ich will Laptop spielen ... ich rede hundert mal auf ihn ein, dass sie gemeinsam schnell fertig sein werden, dann kann er an seinen Laptop. Nein, er sieht das nicht ein - gut, Laptop gibt es aber erst, wenn das erledigt ist. Das geht einige Minuten so hin und her bis es eskaliert. Du sch... Mutter bist die gemeinste die es gibt, warum muss ich bei dir wohnen usw.
Leute ich bleibe anfangs wirklich ruhig, weil ich weiß, dass je lauter ich werde, desto lauter er auch wird. Die Beschimpfungen gehen weiter, Kompromiss wird keiner gefunden. Nachdem ich als blöde Sau, unfähig usw. beschimpft werde, fange ich an, ihn zu ignorieren. Ist für mich in diesem Moment meist die beste Lösung, denn reden mit ihm geht nicht und zurück schreien bringt auch nichts. Ich rufe meinen Mann (gerade im Keller in der Werkstatt) er soll nun bitte rauf kommen auf die 2 Jährige aufpassen, ich brauch einen Kaffee. Der Große stellt sich mir in den Weg, hält den Kühlschrank zu damit ich nicht an die Milch komme ... ich muss kämpfen, um einen Kaffee machen zu können. Papa kommt, versucht auch auf den 13 Jährigen einzureden aber der ignoriert ihn komplett und schreit mich weiter an. Einmal versuche ich noch, ihm zu erklären, dass es nur um ein wenig Zusammenräumen geht aber das ist nun gar nicht mehr wichtig, ihm geht es nur mehr darum, dass ich ihm nicht zuhöre. Ich sage ihm, ich höre zu, wenn du nicht schreist und nicht schimpfst. Nein wieder bin ich dumm und dämlich weil ich ihn ignoriert habe. Ich nehme meinen Kaffee und sage ihm, dass wir in ein paar Minuten nochmal drüber reden. Er lässt mich wieder nicht weiter gehen, hält die Tür zu, versucht mir den Kaffee wegzunehmen... ich platze fast vor Wut. Klar versuche ich ruhig zu bleiben aber dieses Benehmen das geht absolut nicht. Und ich kann aus der Situation nicht raus weil er mir folgt. Wir stehen also draußen auf der Terrasse und er weint und brüllt wie ein kleines Kind. Wenn ich ihn frage, wieso er schreit, sagt er nur, weil ich so gemein bin. Meine Geduld ist am Ende und ich sage ihm, wenn er jetzt nicht sofort rein geht und mir 10 Minuten Luft zum Atmen lässt, knall ich ihm eine. Er sagt, soll ich ruhig tun, er wird zurück hauen. Papa hat ihn dann geschnappt und ins Zimmer gezerrt, unter Geschrei dass es weh tut und er die Polizei anruft. Ach Gott dass ist so kacke ...natürlich tut er ihm nicht weh. Seit dem sitzt er im Zimmer.
Kurze Infos am Rande ... 1 mal die Woche geht er zu einer Psychologin bei uns im Dorf, im November waren wir bei einem Psychiater aber der nächste Termin ist erst im Jänner. Ich weiß, dass ich sein Verhalten nicht auf die Pubertät schieben kann. Dafür ist es zu extrem.
Wie verhalte ich mich richtig in solchen Sotuationen? In so einer Situation würde ich ihm am liebsten vor die Tür setzen...

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Ihr zwei verübt Machtkämpfe.
Dein Sohn ist sich seiner Position als Kind bewusst und versucht verzweifelt mit euch auf Augenhöhe zu kommen. Dabei wendet er exakt die Methoden an, die ihr bei ihm anwendet.
Du nimmst ihm den laptop weg? Er nimmt dir die milch. Du nimmst ihm die Aufmerksamkeit weg? Er nimmt dir die 10 Minuten Ruhe. Du drohst ihm zu schlagen? Er droht dir.

Für ihn seid ihr nur bestrafende Leute. Das macht ihn hilflos und ohnmächtig, deswegen tobt er.
Was er da tut ist eine Bindungsreaktion. Ihr zwei habt ihn so oft abgewiesen und bestraft, dass er sich euer nicht mehr sicher sein kann. Er muss euch herausfordern und auf den Heist gehen, damit überhaupt IRGENDEINE Interaktion stattfindet und er IRGENDWIE das Gefühl hat, irgendwas kontrollieren zu können.

Ich kann dir nur raten, beim Kinderpsychologen das Thema "Gewaltfreie Kommunikation" anzusprechen und dich da schulen zu lassen.

Ihr müsst lernen, dass euer Sohn mit Strafen nicht umgehen kann. Es gibt eine Erziehung ohne Strafen. Das braucht viel Selbstdisziplin und hat nicht mit heidideidi-Erziehung zu tun.
Das Erziehen mit Strafen beruht meistens auf einem Rachegedanken. "Du räumst den Keller nicht mit auf? Dann nehme ich dir die Freude an deiner Freizeit, die du dir hier unrechtmäßig klaust, indem ich dir das Laptopspielen verwehre!"
Dabei weißt du gar nicht, was ihn am Aufräumen gehindert hat! Kinder wie er, haben nämluch enorme Probleme, sich zu strukturieren. Wo du "nur aufräumen" siehst, sieht er einen unübersichtlichrn Berg an Arbeit, den er niemals bewältigen kann.
Richtig wäre gewesen, mit in den Keller zu gehen und konkrete Aufgaben zu verteilen und auch selbst mit zu machen.
Du kannst deinen Sohn nicht mit "normalen" Kindern vergleichen, die ein Grundmaß an emotionaler Intelligenz besitzen. Er hat keine.

Ihr habt einen sehr sensiblen und sehr unsicheren Sohn, der seine Emotionen nicht gut einordnen und deswegen nicht kontrollieren kann. Mit Strafen könnt ihr bei ihm nur Ohnmacht und Demütigung erwirken. Der zieht daraus keine Lehren, weil er bedingt durch seine überschießenden Emotionen, gar nicht in der LAGE ist, sich ein alternatives Verhalten für die bestrafte Handlung auszudenken.

Die beschriebene Situation solltest du zeitnah dem Kinderpsychologen zeigen und dich beraten lassen, wie du derartige Kaskaden vermeidest.
Und wie gesagt, schau, dass ihr das mit der gewaltfreien Kommunikation lernt.

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Bin 100% bei dir!

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Ich danke dir für deine Antwort und du hast völlig recht. Hab jetzt ein Weilchen darüber nachdenken müssen.
Hätte ich kein "Verbot" ausgesprochen, wäre es gar nicht erst so weit gekommen ...
Ich werde mich diesbezüglich auf jeden Fall beraten lassen und versuchen, mehr auf ihn einzugehen.

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puh,
das ist eine gute frage.
die eskalationsstufe ist derart hoch, dass du hier tatsächlich allein gar nicht heraus kommst.
Er hat die Grenze verbal bereits überschritten. und droht körperlich (!)
eine frage- wieso geht er zu dem psychologen?
ich finde, dass jemand mit euch beiden in form einer erziehungsberatung zusammen arbeiten sollte. ihr habt bereits ein muster.
wenn es mit den geräten nicht hinhaut. dann wird die zeit reduziert.
Aufräum/ lernzeit= gerätezeit.
gibt es ruhige momente, in dem du mit ihm sprechen kannst?
ich hoffe, du bekommst rat. lg

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Ja ich konnte vorhin mit ihm sprechen. Er kam sich entschuldigen und fragte, ob wieder alles gut ist. Es tut ihm leid, er war nur so sauer, weil ich über seinen Laptop bestimme 🤷🏼‍♀️ hab versucht es ihm zu erklären und es wirkt wirklich so, als hätte er es verstanden. Aber ich weiß, dass er beim nächsten mal wieder eine ganz andere Ansicht darüber hat ...
Ich hab oben im Text natürlich nur das Negative geschrieben. Solche Eskalationen kommen ca 2 mal die Woche vor aber das ist trotzdem genug, um mich an meine Grenzen zu bringen. Sonst kann er auch sehr lieb sein, spielt viel mit der kleinen Schwester, hilft beim Kochen, erzählt mir alles aus der Schule ... und dann irgendwann passt ihm eine Kleinigkeit nicht und er ist sofort von 0 auf 100. Nicht einfach mal ein wenig sauer oder beleidigt, nein, sofort aggressiv und extrem wütend. Da kann man kein Wort mehr sprechen mit ihm.
Er geht seit 1 Jahr zu der Psychologin, da haben wir einfach bemerkt, wie unzufrieden er ist, die Leistung in der Schule ging bergab, er wurde zunehmend respektloser...

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Hallo

Du scheinst einen, im tiefen inneren, sehr lieben Jungen zu haben.
Ich möchte dich bitten, dass du seine respektlosen Ausbrüche besser als Versuch ansiehst, mit einer unbeherrschbaren Situation klar zu kommen. Was er da sagt, hat nichts mit dir zu tun und ist auch keine Respektlosigkeit, sondern seine Verbalisierung des Gefühls, was er erlebt. Du als Erwachsene solltest ihm dabei helfen das angemessen zu tun. Ich denke uch da ist die Psychologin eure Ansprechpartnerin.

Tut mir leid, dass meine erste Antwort dich so hinstellt, als wärst du eine Monstermutter. Bist du nicht und ich sehe dich auch nicht so.
Es ist manchmal schwer, hier die richtigen Worte zu finden.

Ich praktiziere die Gewaltfreie kommunikation schon ein paar jahre. Es ist weniger eine technik als eine grundhaltung. Das muss man ganz schön üben, aber es hilft. Gerade bei Kindern wie deinem.

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Ohje das hört sich verdammt hart an.
Also Durchgreifen, Therapie, Drohungen helfen nicht?

Auch wenn es mein eigen Fleisch und Blut ist würde ich, (ich bin nicht genug informiert ob es sowas in DE gibt) ihn in einem Erziehungscamp stecken. Damit er mal lernt was Respekt und Anstand heißt. Das kann ja nicht sein das ein 13 Jähriges Kind die Oberhand hat!
Ich kann mir schon vorstellen was das für Nerven raubt.

Hast du dich darüber schon einmal informiert?

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Da braucht man sich nicht informieren weil es sowas in der art in d nicht gibt. Und in Österreich denke ich auch nicht.

Liebe te. Uns geht es mit unserem 13jährigen sohn im Moment ähnlich. Bi auch am Ende mit meinem Latein

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Hallo,
das stimmt mit dem Erziehungscamp. Aber es gibt andere gute Einrichtungen für Jugendliche, die sich ähnlich verhalten wie der Junge der TE. Der Sohn einer Bekannten - ähnliche Vorfälle wie beschrieben und Schulverweigerer - kam in die Heckscher-Klinik in München. Das ist keine Klinik im herkömmlichen Sinne; aber speziell für schwer erziehbare Kinder eine sehr gute Übergangslösung. Die Kids fühlen sich dort sehr wohl; es ist also kein "Abschieben", sondern eine echte Hilfe.

Linda

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Du lebst in Österreich, nehme ich an. Ich denke, mit so einem Knaben hätte ich schon länger das Jugendamt zu Hilfe gerufen, das geht bei euch auch.
Was da abgeht, geht garnicht und ich nehme an, er ist nicht erst wenige Wochen so. Sowas baut sich normalerweise über einen längeren Zeitraum auf. Bitte hol Dir Hilfe beim Jugendamt, bevor eine Situation noch eskaliert.
Derart ausfallende und respektlose Jugendliche brauchen wohl mehr Erziehungshilfe als nur eine Psychologin. Schau mal, ob es in Deinem Bundesland eine Notrufnummer des Jugendamts gibt, falls über die Feiertage eine Situation eskaliert. Bevor er noch wirklich auf euch losgeht, wäre dann die schnelle Unterbringung in einer Wohngruppe angebracht. Alles Gute.
LG Moni

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Vielen Dank für deine Antwort! Da werd ich gleich mal nachsehen.

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Deeskalieren und Grenzen setzen. Wie man in den Wald schreit so kommt es zurück. Ich will dir damit keinen Vorwurf machen aber irgendwo hat dein Kind nunmal gelernt, dass man sich mit Kraftausdrücken und Schreierei behaupten kann.
Ruhig und sachlich bleiben, aber einfach selbst freundlich/lustig bleiben. Nicht „nächste woche kommt besuch bis dahin ist hier aufgeräumt“ sondern „hey jungs wie schauts aus, wir 3, geiles team, was haltet ihr davon wenn wir hier mal aufräumen?“ wenns dann heißt „nö keinen bock will laptop spielen“ würd ich mich schon mal fragen „woran hats gelegen das mein kind so mit mir redet“ - hier mangelts am respekt - respekt muss man sich durch Leistung verdienen, nicht zu verwechseln mit Angst - die kann man bei Kindern vl mit schreierei und drohungen (wenn du das nicht tust dann..) erzeugen kann - aber hald nur bis zu nem gewissen Alter. Ich finds richtig krass dass dir dein eigenes Kind den Kühlschrank zuhält und dich quasi körperlich herausfordert. Du solltest dein Kind nicht anschrein und ihm mit schlägen drohen sondern es in den Arm nehmen und sagen „weißt du was auch wenn du mich gerade verfluchst und beschimpfst - ich lieb dich trotzdem“ was glaubst du passiert dann? Probiers mal. Red normal mit deinem Sohn, ohne schreien, vorwürfe etc. Du bist doch erwachsen und solltest dir zu helfen wissen. Ich mein das wirklich nur nett - klar hat man mal nen schlechten tag und man wird mal lauter aber dann muss man auch soviel sein und sagen „hey du tut mir leid dass ich so mit dir geschimpft hab - ich hab das nicht so gemeint - es ist nicht deine schuld, die mama hatte heute einen richtig blöden tag in der arbeir, etc.“

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Danke für deine Antwort. Natürlich reflektiere ich auch mein eigenes Handeln und überlege mir stets, was ich besser machen könnte. Deswegen frage ich heute auch mal hier :)
Ich bleibe die meiste Zeit ruhig, bin dann nur leider wirklich geplatzt ... das ist blöd, ich weiß, aber ich konnte selbst irgendwie nicht aus ... ich schreie kaum, da meist ja auch die 2 Jährige mit im Raum ist. Der 9 Jährige wurde nicht anders erzogen, wäre mir gegenüber aber niemals so respektlos. Ich weiß auch nicht, was da schief gelaufen ist ...

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Sorry, aber mit solchen "Wische-Waschi-Ansagen" kommt mann ja nun wirklich nicht weiter.
Die klaren Ansagen der TE sind durchaus korrekt. Uns wurde das auch immer so bestätigt.

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Hallo,
wie ist denn euer Verhältnis abseits dieser Auseinandersetzungen? Redet ihr viel miteinander? Auch darüber, was in ihm vorgeht, also über emotionale Themen? Steht ihr euch nahe?

Sprecht ihr über diese Situationen, wenn sich alle wieder beruhigt haben? Kennst du den Grund dafür bzw. hat er selbst eine Erklärung, warum er so aggressiv wird?

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Hallo,
Ja ich würde sagen, wir stehen uns eigentlich schon sehr nahe. Nach der Schule setzen wir uns immer zusammen und er erzählt mir alles. Auch negative oder ihm unangenehme Sachen erzählt er mir. Am Wochenende kochen und backen wir gemeinsam - das ist seine große Leidenschaft.
Wenn ich ihn nach so einem Streit frage, weiß er meist selbst nicht, warum er so wütend wurde. "Weil einfach grade alles sch.... ist" 🤷🏼‍♀️

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Hallo ,

ich kann dir nicht wirklich raten, aber etwas von uns erzählen.

Meine Tochter war Anfang der Sommerferien auch sehr extrem drauf. Sie hat mich provoziert wo es nur ging. Und sie wußte genau wie sie es anstellt mich auf die Palme zu bringen. Wenn ich versucht hab, den Raum zu verlassen ist sie mir nach, wenn ich versucht hab mit ihr zu reden, hat sie die Tür zugeschlagen und von innen dagegengehalten --- sie hat geschrieen, ich irgendwann dann meistens auch. - So lieb wie sie sein konnte, genauso ging es ins andere extrem. Ich hab sie mit einer tickenden Zeitbombe mit sehr kurzer Zündschnur verglichen.

Bis ich irgendwann, auch wieder in so einer Ausnahmesituation, schallend zu lachen angefangen hab. Ich hab mich einfach mal von aussen betrachtet und kam mir vor wie im Nachmittags-TV . #rofl Ich fang also zu lachen an , Kind schaut mich völlig perplex und irritiert an #schock und irgendwie hat sich dadurch alles entspannt und es ist danach nicht mehr so schlimm geworden.

Richtig gut getan hat uns dann am Ende der Ferien noch, das Survival-Ferien-Camp in das meine Tochter für 5 Tage mit einer Freundin ging. Sie kam viel in sich ruhender, gefestigter und gereifter nach Hause. - Seitdem läuft es richtig gut zu Hause, und wenn sie merkt sie kommt wieder in ihr "Geschrei" und versucht zu provozieren, reguliert sie sich meistens selbst gleich wieder runter.

Ihr Zimmer aufräumen ist immer noch ein Riesendrama - ich hab inzwischen gelernt (resigniert/aufgegeben), dass ich da einfach keinen Schritt mehr reinmache. Ich sag ihr an, was (Weiß, Bunt, Schwarzwäsche) ich morgen wasche, wenn die Wäsche nicht draußen liegt, hat sie Pech gehabt. --- Ansonsten halt ich mich raus. Alle heiligen Zeit, wenn es mir wirklich komplett zu viel wird mit ihrem Zimmer, drohe ich damit, dass ich ihr Zimmer aufräume. Meistens mit einigen Tagen Vorlaufzeit. Auf den letzten Drücker kommt sie dann in die Gänge und räumt auf. Nicht so, wie ich aufräumen würde, aber so, dass ich damit leben kann.

Jetzt einfach mal eine Idee. Wie würde es sein, wenn er seine Zeit am Laptop selber bestimmen kann. Also freie Zeiteinteilung so lange der Rest, eben wie Aufräumen auf Ansage funktioniert? Wußte er die Tage vorher dass, wenn nicht aufgeräumt ist, er ńicht an den Laptop kann? Ihn einfach erwachsener und nicht mehr so fremdbestimmt behandeln, vielleicht provoziert er dann nicht mehr so sehr. ---- Aber das sind nur Überlegungen von mir, ich würde auf alle Fälle mal mit seiner Psychologin sprechen

lg
Silvia

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Danke für deine Antwort :) da kann ich mir einiges rausnehmen.

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Weißt du was ich komisch finde? Dass er nicht weggeht. Es hat fast etwas kindliches, dass er es nicht aushalten kann sich von dir zu trennen ohne, dass die Beziehung zwischen euch geklärt ist. Er sucht deine Nähe, vielleicht sogar weil ihn die Heftigkeit seiner Emotionen selbst überrascht. Ich kann verstehen, dass du Abstand und eine Pause brauchst, aber ich denke dadurch wird es noch schlimmer, weil ihm das gänzlich den Halt raubt.

Ich bin kein Profi auf dem Gebiet, aber ich würde versuchen mal mit ihm seine Gefühle zu ergründen. Wenn er sich beruhigt hat, würde ich mit ihm ein Ritual besprechen wie ihr solche Konflikte gemeinsam klärt. Beispielsweise indem ihr immer eine Eispause einlegt um die Gemüter abzukühlen. Ihr setzt euch in die gute Stube und es gibt für jeden eine große Portion Eis (am besten sein Lieblingseis). Dann soll jeder sagen was er fühlt und warum er was möchte und man sucht gemeinsam nach einem Kompromiss. Er muss lernen mit seinen Gefühlen um zu gehen. Wenn er lernt Worte für seine Gefühle zu finden, dann kann er auch besser damit umgehen und eure Eispausen werden von alleine weniger.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

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Danke für deine Antwort. So werde ich es auch beim nächsten mal machen. Ich setze mich mit ihm zum Tisch und rede mit ihm, nehme ihn ernst bis die Situation geklärt ist und zeige ihm nicht die kalte Schulter. Das ist oft echt schwer, wenn man so beschimpft wird, aber ich muss mir vor Augen halten, dass er selbst mit seinen Gefühlen gerade nicht klar kommt und meine Hilfe braucht.

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Dabei ist aber viel Fingerspitzengefühl gefragt. Die meisten Menschen sind in emotional aufgewühlten Momenten nicht in der Lage zu diskutieren. Meinem Spezialfall hilft mitunter ihn festzuhalten, um ihn runterzubringen. Ist aber nicht immer richtig, oft braucht er das Gegenteil und muss einige Minuten allein gelassen werden. Dann hilft mitunter eine Ansage, dass ich davon ausgehe, dass er Ruhe braucht, aber ich nebenan warte und in ein paar Minuten wiederkomme.

Eltern mit normalen Kindern können sich das oft nicht vorstellen, dass man sich geradezu widersinnig verhalten muss und es einiges an Kontrolle und Selbstbeherrschung verlangt, sich weder abzuwenden noch zu bedrängen, die Vorhaltungen erstmal zu schlucken und dafür zu sorgen, dass man hinterher noch eine tragfähige Beziehung hat, auf der ja alles andere aufsetzt, z. B. die Fähigkeit Fehler einzugestehen, Niederlagen wegzusteclen und generell bereit zur Therapie zu sein. Ich vermute mal, dass vielen auch nicht bewusst ist, dass Therapien nur funktionieren, wenn der Therapierte aktiv mitarbeitet.

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hallo.

er gehört NICHT zum dorfpsychologen sondern gehört ins SPZ und zur Diagnostik stationär untergebracht.
so leid es mir tut, er gehört eine zeitlang aus der familie raus....um die chance zu haben wieder ein normales Verhältnis zu euch zu bekommen.

wo soll das sonst hin führen? dein Mann kann dir nicht immer zur hilfe eilen.... beim nächsten mal vermöbelt er dich. die Hemmschwelle ist schon lange gebrochen.
Ihr werdet da ohne hilfe nicht raus kommen und die hilfe ist , das er eingehend von spezialisten des SPZ untersucht wird und in ein anderes umfeld untergebracht wird.

alles gute

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Du übertreibst total! Stationär unterbringen? Die Einrichtung möchte ich sehen, die einen jungen wegen solchen „Lappalien“ aufnimmt/aufnehmen darf. Er hat weder etwas demoliert, noch jemanden geschlagen. Die gewaltandrohung kam von der Mutter und der Vater hat Gewalt ausgeübt. Er hat darauf reagiert, nicht mehr und nicht weniger. Solche Konflikte sind nicht schön und ja es ist eskaliert, da haben aber auch die Eltern dazu beigetragen und das sind Sachen, die kann man in den Griff bekommen, wenn man an einigen Stellschrauben dreht.

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Völliger Quatsch! Wie kannst du nach diesem paar Zeilen solch einen Rat, ja fast Befehl aussprechen?
Finde ich etwas übertrieben.

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