Pubertät bei Jungs mit fast 12 - sooo schlimm???!!!

Hilfe!
Ich benötige dringend Zuspruch/Rat.
Mein Sohn ist fast 12 und bringt mich zur Verzweiflung. Da er schon immer anstrengend und schwierig war, dachte ich eigentlich, dass die Pubertät nicht mehr viel schlimmer werden kann. Aber nun...
Wenn man ihn normal anspricht, bekommt man patzige Antworten. Die kleinsten "Anforderungen" (Getränke holen, duschen, Tür zumachen, Jacke aufhängen o.ä.) muss man ständig wiederholen und führen zu Streit.

Er möchte kaum was Gemeinsames unternehmen. Alleine beschäftigen kann er sich prima, solange er Handy oder Playstation zur Verfügung hat. Aber wehe wenn nicht...Eigentlich klare Regeln werden ständig diskutiert oder nicht eingehalten.


Er sucht regelrecht Streit. Der Gipfel ist dann immer, dass er sagt, er möchte lieber bei seinem Vater wohnen, da ich ja so schlimm bin.
Er weiß, dass er mich damit trifft.

Jedenfalls liebe ich meinen Sohn sehr, aber ich weiß nicht, wie ich das noch über Jahre aushalten soll.


Wer kann mich aufbauen?

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Hallo,
dein Text könnte von mir stammen. Mein 12 jähriger ist genau so.
Meiner war auch schon immer verhaltensauffällig, ich hab gedacht schwieriger kanns ja nicht werden. Aber leider doch...
Es gib auch täglich Diskussionen und Streit. Nichts kann man ihm recht machen.

Meine Angst ist immer, dass ich in dieser wichtigen Lebensphase den Zugang zu ihm verliere.
Ich versuche trotz allem Ärger, den wir haben, mich immer für ihn zu interessieren und ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin. Ich versuche ihn viel zu loben wenn es mal gut läuft.
Konsequent sein, ist auch wichtig. Bei uns gibt es täglich Aufgaben im Haushalt zu erledigen, oder seine Sachen wegräumen, erst dann gibt es das Handy oder Konsole.

Wenn er eine Forderung stellt, prüfe ich zuerst, ob er alles erledigt hat. Dann gehe ich auf seine Forderung ein.

Gemeinsame Unternehmungen gibt es bei uns auch immer weniger. Er macht lieber
was mit seinen Freunden, was ja auch normal ist. Ich biete ihm oft an einen Freund mitzunemen, dann macht es ihm mehr Spaß.

Durchhalten und ruhig bleiben. Es wird bestimmt irgendwann besser.#schwitz

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Vielen Dank für deine Antwort. Auch wenn es eigentlich nicht besser wird dadurch, hilft es doch, wenn man nicht alleine ist mit einer Situation.

Ich versuche es genauso wie du...es klappt mal mehr mal weniger.

Durchhalten!

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Hier gibt's zur Zeit auch patzige Antworten und unser ist von seinem Vater genervt. Er meinte neulich, er solle ausziehen. Wir waren verblüfft....der Grund war, dass er seine Jeans wegräumen sollte. Mein Mann blieb ruhig und meinte nur, solche Entscheidungen hätte sein Sohn nicht zu entscheiden und daraufhin wurde unser Sohn noch ausfallender. Wir haben die Tür geschlossen und sind mit dem Hund raus. Es gab keinen Grund, keinen weiteren Streit.....und seit dem versucht er meinen Mann immer wieder zu provozieren ohne Grund....das nervt. Bei mir ist er nach wie vor normal. Ich werd allerdings schnell ungemütlich und bin klar strukturiert

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Vielen Dank für deine Antwort!

Interessant ist, was du über den Vater schreibst. Ich beobachte auch, dass er grundsätzlich viel mehr versucht meinen Mann zu provozieren, was ihm häufig auch gelingt ;-) Es kommt mir manchmal regelrecht vor, wie in diesen Tiersendungen (Silberrücken wird von Jungtier herausgefordert...)
Es ist zwar nicht sein richtiger Vater, aber da er ihn seit dem 2. Lebensjahr kennt und wir zusammen wohnen...

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Hallo,
unser Grosser ist jetzt 15 und wir haben bis auf kleinere Meinungsverschiedenheiten, die es immer mal gibt, bislang , auch mit 12, keine Schwierigkeiten gehabt. Klar, musste man bzw. muss man immer mal wieder an Dinge erinnern, aber dann wird das angesprochene auch erledigt. Er nimmt auch immer noch gerne an Ausflügen o.ä. mit uns teil, bleibt aber auch manchmal zuhause.
Der Kleine wird im Herbst 11 und ist bisher auch überwiegend pflegeleicht.
LG
Elsa01

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Hallo,

mein Sohn ist jetzt 13 J. und auch in der Pubertät. So schlimm wie bei dir ist es hier aber nicht. Als es langsam anfing das er meinte patzig zu werden, haben wir das sofort geklärt.

Es gibt einfach Dinge über die nicht diskutiert wird (Duschen z.B.). Alle haben zu einem funktionierenden Haushalt beizutragen. Also holt derjenige neue Getränke aus dem Keller, der sie leer gemacht hat. Für seine Zimmer ist er selbst verantwortlich. Lediglich gegessen wird dort nicht und Gläser & Co. haben Abends in der Küche zu sein. Der Rest interessiert mich nicht. Wäsche bekommt er fertig im Korb, wegräumen bzw. dreckige Wäsche in den Keller bringen muss er selbst.

Natürlich funktioniert das nicht alles 100 % an jedem Tag. Jeder hat das Recht auf einen schlechten Tag. ABER der Umgangston ist niemals unverschämt.

Setz dich mit deinem Sohn zusammen. Frag ihn was ihn beschäftigt, ob er Dinge ändern möchte und was du zur Zeit blöd findest. Ich finde den Dialog extrem wichtig in dem Alter. Vielleicht haben wir mit unserem Sohn aber auch Glück (bis jetzt). Er ist ein freundlicher, aufgeschlossener Junge und ich hoffe das es so bleibt.

LG
Tanja

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Danke für deine Antwort.
Prinzipiell hast du sicher recht und ich versuche das auch...

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Was mir noch einfällt. Macht er Sport ??

Mein Sohn wäre ohne seinen körperlichen Ausgleich sehr unzufrieden. Er spielt Fußball 2-3 x die Woche und macht zusätzlich zu Hause Übungen mit dem eigenen Körpergewicht zur allgemeinen Stärkung.
Da gibt's zig Videos bei YouTube. Das machen wir z.T. auch zusammen.

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Hallo Hildi,

dein Text hätte von mir kommen können. Ich war echt erstaunt #schock

Bei uns ist es haargenauso! Genau das gleiche. Auch mit seinem Vater etc.

Man muss ihn zigmal auffordern dies und das zu machen.

Gerade heute morgen habe ich ihn aufgefordert sein Zimmer aufzuräumen, bevor er das Haus verlässt. Die Uhr wurde immer später. Also bin ich runter zu ihm und habe vor seinen Augen sein Handy in meine Tasche gesteckt und gesagt, dass er das Ding wieder bekommt, wenn alle Sachen erledigt sind. Was meinst du, wie schnell er alles gemacht hat.

Mich macht es traurig, dass wir ihn immer regelrecht erpressen müssen, damit was passiert. Nie kommt er allein darauf die alltäglichen Aufgaben zu machen. Er muss jeden Tag das gleiche machen. Aber wenn man ihn nicht auffordert, macht er auch nichts mit der Begründung: "Du hast ja nichts gesagt!" Ich bin über diese Aussage immer so sprachlos.

Mittlerweile antworte ich schon manchmal gar nicht mehr, wenn er mich patzig anspricht. Irgendwann merkt er denn, dass er gern vernünftig mit mir reden darf.

Ob ich einen Tipp habe? Irgendwie nicht.

Ich bin sogar manchmal neidisch auf meine blöde Nachbarin, weil die einen Sohn hat, der genauso alt ist und sogar den Rasen der Omi nebenan mäht (natürlich für Geld). Aber darauf würde mein Sohn nicht kommen. Der fragt sogar, ob er fürs Saugen/Wischen Geld bekommt #augen

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ich war genauso schlimm. Vielleicht ist das die Retourkutsche..... :-[

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"Mich macht es traurig, dass wir ihn immer regelrecht erpressen müssen, damit was passiert. "

Hast du ihm das mal gesagt ??

Und ja, auch unser Sohn mäht Rasen und hilft generell gern im Garten bzw. bei Bauprojekten. Ganz ohne Bezahlung, die er auch nicht einfordert. Sein Freund wiederum würde das nie machen ohne Geld dafür zu bekommen..... Generell kenne ich einige die sich von ihren Kinder massiv erniedrigen lassen - verbal. Da steh ich immer erstaunt daneben.

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Das geht mir auch so mit diesem Gefühl der Erpressung.

Das ist echt schade und ich hab es ihm auch gesagt...

Er ist manchmal ein regelrechter Tyrann.

Hoffen wir!

Danke für deine Antwort!

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Danke euch allen für eure Antworten. Es tut gut, wenn man nicht alleine ist.

Heute kam allerdings die ultimative Steigerung: Er hat seinen Vater angerufen und ihm mitgeteilt, dass er von uns wegwill und sich über alles mögliche beschwert (dass er geschlagen wird, ich immer unfreundlich bin, er ständig helfen muss...).

Es hat mich wirklich erschreckt, mit welcher Berechnung er diese Dinge vorgebracht hat, ohne dass zuvor ein Streit oder Eskalation stattgefunden hat. Wahnsinn!

Zum Glück sind wir heute "cool" geblieben und werden jetzt erstmal einen Stopp für Handy und Playstation setzen. Offenbar haben wir ihm vorher zu viele Freiheiten gegeben...Ich hoffe, wir überleben die Pubertät!

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Was sagt denn der Vater deines Sohnes dazu? Kauft er es eurem Sohn ab? Bzw. habt ihr beide Kontakt?

Wenn wir solche ähnlichen Situationen haben, setz ich mich mit seinem Vater kurz in Verbindung und erzähle ihm die "ganze" Wahrheit, damit mein Sohn mit seiner Version nicht allzu weit kommt. Zwar reagiert sein Vater darauf nicht wirklich (es geht leider nur per Whatsapp) aber ich teile es meinem Sohn dann mit, dass sein Vater "Bescheid" weiß. Somit kommt er dann gar nicht erst in Versuchung etwas anderes zu erzählen, was sowieso nicht stimmt.

Versuch unbedingt mit deinem Sohn zu reden. Vielleicht hat er auch Ärger in der Schule und sucht ein Ventil.

Ich kann total nachempfinden, was ihr gerade durchmacht. Das tut mir so leid, weil es einfach wahnsinnig kräftezerrend ist. Besonders wenn noch andere Kinder im Haus sind, die alles mitbekommen :-(

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Zum Glück haben wir prinzipiell guten Kontakt und sein Vater möchte auch nicht, dass er zu ihm kommt (denn da ist es auch nicht einfacher). Andererseits hatte sein Vater schon immer extreme Probleme Grenzen zu setzen, d.h. er hört ihm zu und fragt nach, bietet ihm also eine gewisse Bühne und lässt sich in endlose Diskussionen verwickeln.

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Das ist ganz normales Austesten der Grenzen. Was hat das mit der Pubertät zu tun? Mit 11 in der Pubertät? Viele Eltern schieben die Reaktionen ihrer Kinder auf die Pubertät und nutzen das Argument für jegliche Ausreißer nach oben oder unten. Meine 3 Jungs waren mit 11 noch nicht in der Pubertät sondern nur auf dem Weg sich selbst zu finden. Oder wächst ihm schon ein Bart?

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Wenn dein Sohn tatsächlich so drauf rum reitet das bei Papa alles besser ist, dann hilft es manchmal klare Linien zu schaffen.
Wenn ihr ein gutes verhält is habt dann setzt euch alle an einem Tisch und klärt was gerade zwischen euch steht. Ganz klar sollte sein: Papa und Mama haben im großen und ganzen die gleichen Ansichten.
Bei Mama ist zapfenstreich um 20 Uhr? Das wäre bei Papa genauso... seine Vorstellung vom besseren Leben bei Papa sollte damit in die Realität zurück geholt werden. Papa sieht absolut keine Chance für ein Ei Zug bei ihm? Sagt das ganz deutlich das klärt dann schonmal einiges. Hier lohnt es sich dann zusammen realistische Verhaltensregeln im Umgang miteinander aufzustellen die bei Papa genau so sind wie bei Mama.