Erziehung in der Pubertät?

Hallo, ich denke viel über das Thema Pubertät nach. Grund dafür ist wohl die Tochter meines Freundes. Wir selbst haben ein gemeinsames Baby.

Ich habe nun gehäuft gelesen, dass es das Beste ist, in der Zeit einfach locker zu sein, sich zurück zu lehnen und die Kinder machen lassen. Regeln ja, aber die sollten dann auf jeden Fall ausgehandelt werden usw.

Ich erinnere meine Zeit als eher streng, aber zumindest jetzt im Nachhinein als wertvoll. ;-)

Selbstverständlich durfte ich auf Feiern von Freunden, mich mit einem Freund treffen. Aber dort schlafen eben erst mit 17. Selbstverständlich habe ich Uhrzeiten mitbekommen, die definitiv nicht länger waren, als das Gesetz das erlaubt hat, selbstverständlich hatte ich in dem einen oder anderen Punkt mich meinen Eltern noch "unterzuordnen". Selbstverständlich habe ich auch gegen das ein oder andere angekämpft. (Manches hatte die sicherlich etwas lockerer gestaltet werden können.)

Ich persönlich kann jedoch nicht erkennen, dass es mir geschadet hätte, ganz im Gegenteil...Ich bin recht durchsetzungsstark geworden, habe gelernt zu "kämpfen", habe aber auch gelernt, mich an bestimmte Sachen zu halten usw.Und bin zumindest im Nachhinein dankbar, dass meine Eltern sich in der Zeit gekümmert haben und mir nicht die komplette Freiheit mit 14,15, 16 'geschenkt' haben. Ich bin dankbar, dass ich mir kein Tattoo stechen lassen durfte und Co. Gewisse Regeln gehören doch dazu? Handelt Ihr alles mit Euren Kindern aus? Gibt es nur noch Kompromisse? Keine 'Ansagen'?

Mich würde einfach mal Eure Meinung interessieren. Vielen Dank.

:-)

1

Hallo
In dem Alter ist die Erziehung eigentlich schon abgeschlossen. Natürlich bedeutet das nicht das Narrenfreiheit herrscht aber es ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit jüngeren Kindern.
Und ja, natürlich gehört es auch dazu das die "Kinder" ihre eigenen Erfahrungen machen aus denen sie Lernen. Fehler dürfen da auch gemacht werden.
Meine älteste Tochter wird bald 19 und ich habe mich da ganz nach ihr gerichtet.
Sie war schon immer sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst.
Dementsprechend wäre ich mir ehrlich gesagt lächerlich vorgekommen künstlich irgendwelche Regeln aufzubauschen die einfach nicht nötig waren.
Ich nehme einfach mal dein Beispiel mit den gesetzlichen Zeiten, war meine Tochter mit Freunden (das waren dann meistens ihre Mannschaftskameradinnen die alle älter waren) mal auf einer Veranstaltung hatte ich überhaupt kein Problem damit den "Mutti Zettel" auszufüllen und sie anschließend bei einer der Mädels schlafen zu lassen.
Es gab für mich einfach überhaupt keinen logischen Grund dies nicht zu tun.
Bei ihr gab es einfach keinen Grund Freiheiten wie diese zu verbieten.

Natürlich muss man immer auf das jeweilige Kind schauen aber es gibt schon die eine oder andere Sache die für mich nichts mehr als blödes Machtspielchen von den Eltern aus ist.
Das es bei einem normalen miteinander und zusammenleben Regeln gibt ist finde ich normal, das hat auch nichts mit dem Alter zu tun.

"Unterordnen" und "ankämpfen" gab es bei uns nicht.

LG

3

Hallo,

du meinst also dass mit 12/13 Jahren die Erziehung abgeschlossen ist?
Weil mit etwa 12 begann bei meiner Tochter die Pubertät.
Also machen lassen und eigene Erfahrungen auf allen Ebenen machen lassen?!
Nicht mehr einwirken?

Nur noch für Nahrung sorgen und die Tür offen stehen haben?

Mona

4

Hallo
Die TE hat doch ein höheres Alter angesprochen ?

Auch Ihre Beispiel haben jetzt nicht gerade 12 oder 13 jährige Kinder angesprochen.

LG

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2

Hallo,

ich denke, das kommt auf das Kind an und wie sehr man ihm Vertrauen kann.

Mein Sohn wird jetzt 11 und hat schon ziemlich pubertäre Züge. Wenn ich ihn lassen würde, wie er will, würde nichts produktives bei raus kommen. Da wären weder Hausaufgaben noch sonstige Pflichten erledigt. Bei ihm ist es auch sehr abhängig mit wem er zusammen ist. Bei einem Teil seiner Freunde weiß ich, dass ich ihn da laufen lassen kann. Bei einem anderen Teil, ist es besser die Zügel etwas anzuziehen und ihm Grenzen aufzuzeigen. Wie gesagt, es ist typabhängig.

Wie locker ich mit den Ausgehzeiten umgehe, wird sich zeigen wenn es soweit ist. Im Grunde befürworte ich die vom Gesetz vorgeschriebenen Zeiten. Ob ich irgendwann "Muttizettel" unterschreibe, hängt davon ab wie verlässlich er ist. Ich bin kein Freund von extrem strengen und sinnlosen Regeln. Aber dennoch sollten die Kinder und Jugendlichen wissen, dass die Eltern die Regeln machen, diese nicht ohne Grund sind und befolgt werden müssen. Diese Regeln müssen aber auf das jeweilige Alter angepasst sein und Kinder müssen Erfahrungen machen dürfen. Verbieten Eltern alles, tun es die Kinder heimlich. Man muss den Spagat zwischen loslassen und Grenzen finden.

LG
Michaela

5

Bei uns gibt es Regeln, die ein Zusammenleben mehrerer Menschen unterschiedlichen Alters unter einem Dach erleichtern.

Die gab es aber schon immer und werden nicht erweitert oder angepasst, nur weil Die Kinder in der Pubertät sind.

Manche Regeln sind unumstößlich, manche Regeln sind dehnbar. Aber grundsätzlich wissen meine Kinder, was bei uns in der Familie wichtig ist und halten sich auch sehr selbstverständlich daran.

Funktioniert nicht so das Zusammenleben? Im Job kann ja auch nicht jeder machen was er will. Oder Im Privatleben. Oder im Straßenverkehr. Ohne Regeln leben wir in einer Anarchie.

LG

8

Hallo,

ich denke da gibt es nun keine Antwort darauf - es kommt auf das Kind an.

Unser Jüngster ging/geht teilweise seehhr aufmüpfig durch die Pupertät, da kam es auch mal zu richtigen "Kämpfen". Beim Großen ging das alles viel einfacher und ruhiger.

Die gesetzlichen Zeiten waren bei uns nicht zwingender Maßstab. Denn demnach hätten sie als 17jährige jede Veranstaltung um 12.00 Uhr verlassen müssen. Da bekamen sie teilweise schon den "Mutti-Zettel" unterschrieben. Ich sehe keine Einwände, wenn ein 17jähriger länger als bis Mitternacht bleibt. Da war mir immer lieber, sie kommen dann auch wieder gemeinsam in der Gruppe nach Hause, wie sie weggegangen sind. Ihn um 12.00 dann allein den HEimweg antreten zu lassen, hätte mir teilweise größere Sorgen bereitet als ihm bis 2.00 UHr Ausgang zu genehmigen.

Das musst du einfach auf dich zukommen lassen, dann werdet ihr sehen, wo Grenzen nötig sein werden und wo nicht.

LG

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Hallo, ich bin ziemlich locker. Meine Jungs 14 sind allerdings sehr friedlich . Sie sind sehr zuverlässig. Sie haben geben sich in der Schule mühe. Sind gegen rauchen und Alkohol, haben keine feste Freundin.

Wenn ich mir da viele andere in der Klasse ansehe, machen nichts für die Schule , rauchen und saufen und der Kopf ist nur beim Freund. Ich finde viele "Kinder" brauchen viel mehr Aufmerksamkeit.

Allerings wie willst du noch Einfluß nehmen? Kinder die die Schule schwänzen machen viele Eltern hilflos. Jugendlich die sich durch ihr verhalten die Möglichkeiten einens Schulabschlusses versauen. Üble Aktionen in den sozialen Medien. Leider ist der Kopf der Jugendlichen oft der Entwicklung hinterher.