Mutter-Sohn Verhältnis verschlechtert sich unaufhaltsam

Hallo zusammen!

Das Verhältnis zu meinem 13-jährigen Sohn verschlechtert sich zusehends und wir bewegen uns in einer scheinbar unaufhaltsamen Spirale auseinender.

Sohn ist der Meinung ich mache ihn zu sehr nieder, gebe ihm nicht die nötige Anerkennung und lobe ihn sehr selten und vertraue ihm nicht. - Das ist natürlich ein ganz böses Bild, das er von mir hat und ich kann verstehen, dass er unter den Voraussetzungen ihm eine Abkapselung von mir als sehr guter Weg vorkommt.
Ich bin der Meinung, dass es eher wenig was zu loben gibt und auch wenig anerkennenswertes: er macht nichts außer daddeln, und hält sich im guten 3er Bereich in der Schule. Es ist nicht so, dass ich ihn nicht zu diversen Aktivitäten ausserhalb des PCs animieren würde, oder was verbieten würde - nee ich präsentiere es auf dem Silbertablett. Ausflüge mit der Familie macht er nur widerwillig, bzw. gar nicht. Lernen sehe ich ihn NIE! Er hat auch keinen höheren Anspruch als 3er zu bauen. Aufforderungen zur Hilfe im Haushalt (Rasenmähen, SEIN Zimmer sauber halten) kommt er sooo schleppend nach, dass ich es in der Zeit wo ich ihn hinschieben muss schon 10 mal erledigt hätte. Und wenn er es nach 10 Tagen Bitten und Betteln erledigt hat, fällt es mir zugegebenermaßen schwer ihn dafür zu loben und eine Anerkennung auszusprechen. Er ist vollkommen desorganisert. Bsp: Am Morgen einer angekündigten Schulaufgabe fragt er MICH ob er heute denn eine Arbeit schreiben würde. Ich kann mich da schwer beherrschen, da keinen Spruch zur "Vorbereitung" auf diese Arbeit rauszuhauen. - Das ist in seinen Augen Niedermachen. Anderseits wenn ich ihn die Woche vor so einer Arbeit mit regelmäßigen Nachfragen wie denn der Vorbereitungsstand sei "nerve", dann fühlt er sich kontrolliert und ihm würde kein Vertrauen entgegengebracht werden.

Eigentlich will ich ein gutes Verhältnis zu meinem Sohn haben, aber ich bin eben nicht nur eine Freundin sondern auch eine Mutter, die auch mal Schwachstellen aufzeigen muss und auch gerne hilft. Hilfe nimmt er in keiner Art in Anspruch. - Lieber geht er mit wehenden Fahnen unter.

Wer kann mir einen Tipp geben wie ich diese Spirale unterbreche, ohne meine Erziehungspflichten zu vernachlässigen und ohne vollkommenes Desinteresse am Kinde zu zeigen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich nicht die Freundin und auch nicht der Feind meines Sohnes bin, aber ich bin die Mutter.

LG, I.

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Hallo,

nur mal kurz auf die Schnelle: "Daddeln" gibt es erst dann, wenn häusliche Aufgagen erfüllt und die Schulvorbereitungen erledigt sind.

Funktioniert das nicht, ist jegliches "Daddelgerät" bei mir in Verwahrung, so lange, bis alle anderen Pflichten (Schule und Aufräumen) zur Zufriedenheit aller erledigt sind!

LG ferkel

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hi,

ich setze mich gelegentlich zu meinem ältesten (12,5) ins zimmer und wir quatschen oder er zeigt mir seine neuste minecraft welt oder oder.....für IHN ist das wichtig und wenn man etwas wichtiges immer als blödsinn und unwichtig darstellt, dann schafft das auf dauer unfriede....
ansonsten ist mein sohn recht ähnlich gestrickt--er macht nur das nötigste, ist mit 3en zufrieden (ich auch, ich war auf dem gym auch nicht viel besser #hicks) und er arbeitet auch nur, nach mehrfacher aufforderung. inzwischen bin ich dazu übergegangen, mich nicht mit "machichgleich" zufrieden zu geben, sondern SOFORT! ist halt schwierig, immer ne olle meckertante will ich ja auch nicht sein, aber manchmal geht es halt nicht anders.
wichtig ist, dass der ausgleich da ist und dass man noch mehr schöne, als stressige momente miteinander hat.

lg

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Hallo!

Das mache ich auch ähnlich.

Ich deklariere nur manche Spiele als vollkommen indiskutabel, andere wiederum nicht.

Ansonsten sehe ich schon ..... ich muss meinen Job als Meckertante weiter machen und vielleicht doch die Sprüche nicht ganz so zynisch werden lassen.
Ich nehme ihm ab, das er sich dadurch verletzt fühlt, aber es ist auch richtig schwer Eindruck zu schinden beim Kind.

LG, I.

4

Hallo I.,

ich glaube in der Pubertät sehen die "Kinder" an sich selbst massig Schwachstellen.
Sie überspielen das zwar oft mit megacoolem Verhalten aber eigentlich sind sie unsicherer als je zuvor. Genau deshalb ist Lob wirklich besonders wichtig. Ich kenne Dein Kind nicht, aber kann man nicht stolz darauf sein, dass man ohne lernen in dem Alter ohne Probleme einen Dreierdurchschnitt halten kann? Was kann man dann leisten wenn man herausfindet worauf man Lust hat und dafür wirklich etwas tut?
Weiterhin finde ich es gerade für einen Jungen großartig seine Gefühle (ich hätte gerne mehr Lob und Anerkennung) erkennen und äußern zu können. (Auch wenn, bestimmt selten in angemessenem Tonfall :-p)
Alles zusammen sind das sind doch super Vorraussetzungen.
Ich weiß, so wie sie sich in dem Alter Verhalten fällt es total schwer lobenswertes zu finden, aber umso wichtiger ist es. Denn sie wissen selbst nicht was gut an Ihnen sein könnte.

Über unmögliches Verhalten kann man natürlich nicht hinwegsehen, aber ansonsten hilft es vielleicht gerade das Augenmerk wieder auf die positiven Seiten zu lenken um aus der Spirale auszusteigen.

Liebe Grüße
Sunny

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Hallo!

Vermutlich hast Du recht!

Es geht aber echt an meine Grenzen, der Geduld ....

Ich miete ein OOOHHHMMMMMM!#winke

LG, I.

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Oh ja, wenn ich eines momentan lerne dann ist es Geduld #zitter
Gutes Durchhalten ;-)

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Bei uns ist es im Moment auch ähnlich - für unseren Sohn (12,5) bin ich grundsätzlich die böse, kontrollierende, nichts für gut befindende Mutter - mein Mann kommt auch nicht viel besser weg: Er mischt sich zwar weniger ein, aber wenn er eine Ansage macht, dann sitzt die.

Klar bin ich wirklich genervt, wenn ganz klare Regelverstöße immer wieder vorkommen (mein Sohn ist total unzuverlässig, zieht einfach sein Ding durch, hält sich auch an von ihm selbst zunächst für o.k. befundene Handyregeln nicht) und sanktioniere auch deutlich, was ihm dann natürlich gar nicht schmeckt. Aber mein Sohn äußert - ähnlich wie Deiner - auch klar, dass er weniger kontrolliert werden möchte und ihm fehlt, dass wir ihm vertrauen; dass Schule eben sein Ding alleine ist und nicht meines.

Immerhin hat er, nachdem die Bilanz im Mai in zwei Fächer doch ziemlich mau war, es hinbekommen, sich da zu verbessern; dass bei ihm noch mehr Luft nach oben ist, weiß er.

In guten Momenten kann ich meinem Sohn schon zeigen, dass ich mich auch für "seine Welt" interessiere, und dann ist er auch aufnahmefähig für die Botschaft, dass er durch seine Unzuverlässigkeit das Familienleben einfach belastet und das "Mama nerven" eben auch mal dazu führt, dass Mama dann für irgendwelche Anfragen seinerseits nicht zur Verfügung steht. Aber es ist schon anstrengend ...

Ich bin mal gespannt auf den heutigen Tag: Eigentlich gehen wir zum Zeugnis immer Pizza essen, aber heute morgen wollte er partout das Handy nicht aus der Hand legen und reagierte dann auf meine Frage, ob er denn überhaupt Pizza essen wolle, mit einem motzigen "Nein, keinen Bock" - das kann heute Mittag aber schon wieder anders aussehen ...

LG

Anja

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Hallo!

Ich wünsche Euch dass es mit der Pizza klappt ….#klee
Und wenn nicht, dann wünsche ich Dir soviel Erwachsensein, dass Du drüber stehst und morgen mit einem neuen Tag wieder alles OK wird.

Ich würde dann denken - Ey, komm Pizzaessen am Zeugnistag ist jetzt nun nicht die Welt, aber es war dann ein schönes Kindheits-Ritual.#winke

VG, I.

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Danke für Deine Antwort - das mit dem Pizzaessen hat nicht geklappt, aber da ich gestern viel unterwegs war, fiel es mir nicht schwer, darüber nicht sauer zu sein. Das Zeugnis habe ich auch erst heute gesehen (zwei unnötige "ausreichend", aber in den Hauptfächern passt's) ...

Jetzt sind erst mal Ferien, gerade langweilt sich der junge Herr, weil er für heute ohne Handy auskommen muss (hat er gestern Nacht meinem schlafenden Mann unterm Kopfkissen weg stibitzt). Wahrscheinlich, so ist es oft, kriegt er heute Abend wieder seine kuscheligen Momente, so geht's halt im Moment zu.

Liebe Grüße
Anja

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Hi du! Ich kann verstehen das man sich hier mit Loben schwer tut. Mein Sohn geht in der Vorpubertät gerade auch ab wie Schmitz Katze und der Kerl ist gerade mal 10! ABer Autist und ADHSler. Da fällt mir manches auch schwer. Er aber hat noch weniger Einsicht was er selbst getan hat. Daher kann ich mich gut in dich reinversetzen. Vielleicht hilft es trotzdem, wo blöde es an sich ist und klingt, wenn er die Sachen macht freundlich Danke sagen und vielleicht auch das du dich freust das es er tat/tut. Und das mal 4 Wochen lang. Mal schauen ob es doch was bringt.

Das man nicht immer dem Kind in den Hinter kriecht das ist klar das würde ich auch nicht tun.

Liebe Grüße und viel Glück

Ela

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Ganz ehrlich - vom Grundsatz her bin ich deiner Meinung. Aber das hier geschriebene kommt SO lieblos rüber - wenn du deinem Sohn gegenüber auch so lieblos rüberkommst, dann kann ich ihn verstehen.

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Versuch ihn mal zu loben auch wenn er dinge erst spät macht, denn wie du merkst entgleitet er dir zusehends.

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Hallo,

Dein Sohn hat eine gewisse Computersucht entwickelt und da ist es sicherlich schwer ihn cin PC weg zu bekommen. Ich finde es aber gut, dass ihr ihn dazu bewegen könnt, noch etwas anderes zu tun.

Dass Schule für Teenies nicht gerade an 1. Stelle steht, ist sicher nicht außergewöhnlich. Seine schulischen Belange muss er selbst hinbekommen, dein Einmischen verschlechtert nur eure Beziehung. Meine Mutter ist das beste Beispiel. Sie hat sich darum nie gekümmert und ich habe aus eigener Motivation heraus gelernt, weil es mir selbst wichtig war.

Unser Sohn hat auch nicht immer Lust für die Schule zu lernen. Wenn er etwas nicht kann, biete ich ihm Hilfe an, wenn er sie verweigert, dann helfe ich ihm nicht. Wenn er für eine Arbeit nicht lernen möchte, dann geht er ohne Lernen hin. Das sind dann seine Erfahrungen, die er sammelt. Allerdings schreibt er bis auf Mathe gute Noten.

LG

Carola

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Hallo,

da kann ich im guten mitsingen, mir geht es fast genau so. Die Pubertät ist eine schwierige Zeit vorallem bei Jungs.

Bei meinem Sohn ist das auch nicht anders, einerseits nerve ich ihn und andererseits fühlt er sich alleingelassen. Was kann man dagegen machen, k.A. - Ich für meinen Teil versuche ihm so gut wie möglich zu helfen, für ihn dazusein, seine Interessen zu teilen bzw zuverstehen, auf Ver- & Gebote zu achten bzw zu verzichten und ihn auch mal ein paar Stunden zocken lassen, denn auch er braucht mal Zeit zum abschalten. Allerdings kann ich mich auf meinen Sohn 200% verlassen, wenn er nach der Schule einkaufen soll (zb) dann macht er das auch.

Schularbeiten zu Hause mit Papa oder Mama mit 13+ finde slebst ich ätzend und geht gar nicht. Mein Sohn macht seine Hausis meist in der Schule, während dem Unterricht oder in der Pause.

Vielleicht solltest du mal einen Gang runterschalten und ihm doch mehr zutrauen, ich weiß, ist leicht gesagt, hilft aber.

Schubart