Drogen

Hallo, ich weiß nicht mehr weiter. Mein Sohn 16, hat auf nichts mehr Bock. Er war mal ein guter Schüler und nun schafft er eventuell gerademal den Realschulabschluß.

Seit 1 1/2 Jahren kifft er, heute z.B. kam er schon wieder total zugedröhnt nach Hause.
Bewerbungen "braucht er keine schreiben", das hat noch Zeit, er bekommt schon was.
Seit einem viertel Jahr habe ich aufgehört ihn zu gängeln mit der Hoffnung er fängt mal an zu mindestens Bewerbungen zuschreiben.Briefe vom Arbeitsamt ignoriert er.
Ich war schon bei Drogenberatungen und Jugendamt aber wenn er selbst keine Hilfe will können sie auch nichts machen. Ja wo bekomme ich dann Hilfe her. Ich höre immer nur kiffen macht nicht abhängig, aber ich merke und sehe doch das er immer mehr konsumiert und ich weiß auch nicht ob er schon andere Sachen genommen hat. Ich weiß nur das in seinem "Freundeskreis" auch crystel genommen wird. Wie soll ich damit umgehen, kann jemand helfen? DANKE

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Hallo,

was rät denn die Drogenberatung bzw. das Jugendamt?

Wenn er keine Hilfe zulässt, dann kann man leider wirklich nicht viel machen - außer er würde z.B. zu Hause randalieren, dann könnte man ihn von der Polizei abholen lassen oder ihn in eine Therapie "stecken".
Ich würde zu Hause KLARE REGELN aufstellen:
z.B.
- es wird zu Hause nicht gekifft
- er darf erst nach Hause kommen, wenn er wieder "Herr seiner Sinne" ist (also nicht vollgedröhnt!)
- es darf kein Weed, Hasch etc. zu Hause deponiert werden
usw.

Diese Regeln am besten schriftlich notieren und mit ihm durchsprechen! Wenn er dagegen verstößt, muss er die Wohnung verlassen! Mach es ihm nicht zu leicht.
Des Weiteren finde ich wichtig, dass Du mit Deinem Sohn im Gespräch bleibst. Interessier Dich für das was er tut - ohne Vorwürfe. Hör ihm zu. Sag ihm, dass
Du Angst hast und wie er sich verändert hat.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute
- Lorino #liebdrueck

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Vielen Dank Lorino, wie gesagt die Ämter unternehmen nichts. Leider habe ich ihn auch schon zweimal von der Polizei suchen lassen, weil er nicht zur abgemachten Zeit zu Hause war. Als Antwort kam nur ich habe keine Ahnung und ich bin voll peinlich.Klare Regeln haben wir, rauchen und kiffen bei uns zu Hause ist tabu, das einzigste woran er sich hält.
Es gibt auch feste Zeiten zu denen er eigentlich zu Hause sein soll aber diese werden meistens ignoriert und wenn ich was sage kommt er am nächsten Tag noch später.
Ich versuche immer wieder mit ihm zu reden über alltägliche Dinge über Filme, Musik, Klamotten oder Spiele die er spielt, einfach nur um mit ihm zu reden, er bleibt meist nur einsilbig und irgendwann ist das Gespräch abgestorben, egal wie ich es anfange. Dann gibt es noch das komplette Gegenteil, es gibt Moment (und diese genieße ich wirklich) wo er kuscheln will, ja wirklich, er kommt legt sich zu mir einfach nur so, er ist sogar schon bei mir eingeschlafen, es ist einfach unbeschreiblich den "kleinen" Jungen in Arm zu nehmen und zu beschützen. Aber dann legt sich wie ein unsichtbarer Schalter um und zeigt den "coolen" der Gefühlsnähe nicht zeigen darf. Egal wie ich es anfange es geht einfach immer schief.
Ich danke Dir sehr für Deine Antwort:-)

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>> ... Ich versuche immer wieder mit ihm zu reden über alltägliche Dinge über Filme, Musik, Klamotten oder Spiele die er spielt, einfach nur um mit ihm zu reden, er bleibt meist nur einsilbig und irgendwann ist das Gespräch abgestorben ...<<
Ich weiß (ich spreche aus Erfahrung), das ist nicht einfach, aber bleib dran. So zeigst Du ihm, dass Du Dich weiterhin für ihn interessierst - auch wenn er dies manchmal vielleicht nicht will. Es gibt Tage, da kann man gut mit ihnen reden (und ich meine dies auf alle Jugendlichen bezogen ;-)) und an anderen Tagen haben sie halt einfach keinen Bock auf die Eltern und deren "Gelaber".

>> ... Dann gibt es noch das komplette Gegenteil, es gibt Momente (und diese genieße ich wirklich) wo er kuscheln will, ja wirklich, er kommt legt sich zu mir einfach nur so, ...<<
Das glaub ich Dir gern! Und, Du tust gut daran, in diesen Momenten für ihn da zu sein!!

Da Ihr zu Hause ja bereits feste und klare Regeln habt, kannst Du derzeit leider nicht mehr für ihn tun. Er muss selber aufwachen - auch wenn es noch so schwer ist! Wenn er weiter absackt und evtl. von der Polizei gefasst wird, ist dies vielleicht heilsam für ihn.

Mein Sohn (fast 18) hat seinen Realschulabschluss auch völlig versemmelt. Er kam zum Glück in eine Berufsvorbereitung vom Arbeitsamt und hält sich hier an die Regeln und zieht es durch (wird geringfügig entlohnt). Bei uns gab es eine klare Ansage: "Entweder Abschluss nachholen, Minijob suchen oder die Berufsvorbereitung durchziehen!" Nun hat er eine Praktikumsstelle und Aussicht auf eine Ausbildungsstelle.
Du siehst, es gibt verschiedene Wege ...

Glaube an Deinen Jungen!

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Woher hat er das Geld für sein Gras oder andere Drogen???
Bei Crystel hört der "Spaß" dann natürlich ganz auf #zitter

Ich weiß nicht, wie Eure Lebensumstände sind, aber ich würde ihn aus der vielleicht vorhandenen Komfort-Zone rausholen und das so hart es geht. Im Zweifelsfall musst Du ihn fallen lassen, wenns wirklich schon so schlimm ist.

Er ist 16, er hat Rechte, aber auch Pflichten und eine davon ist, sich um Schule und Ausbildung zu kümmern, manche begreifens erst auf die harte Tour.

Alles Gute!!!

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Danke für Deine Antwort, woher das Geld kommt kann ich nur vermuten, habe Dealerware gefunden, es war Cannabis und mehr als nur eine Tagesration. Unsere Lebensumstände sind eigentlich normal ich gehe arbeiten und wir leben von keiner Stütze, wenn möglich bekommt er auch mal Markenklamotten also eigentlich ganz normal.Ja fallen lassen das habe ich mir auch schon oft gesagt aber es fällt schwer. Mit der Lehrstellensuche habe ich aufgehört mich einzumischen. Ich habe ihm gesagt das er ab September für nichts mehr Geld bekommt, kein Taschengeld, kein Fahrgeld normalerweise hat man da eine Ausbildung und bekommt Geld. Da mache ich auch Ernst aber er sieht es irgendwie noch nicht.
Vielen Dank :-)

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Ja, ich kann mir gut vorstellen wie schwer das fallen lassen ist, aber ich denke - aus eigener Erfahrung - je länger es dauert, desto schlimmer wirds.
Wenn ich Dealerware bei ihm gefunden hätte, hätte ich zwischen 2 Optionen gewählt... entweder alles in der Toilette versenken oder es zur Polizei bringen - was hast Du getan?

Wahrscheinlich ist das alles ne coole Nummer für ihn, ists aber nicht und je weiter er in die Kreise rutscht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass er die Kurve bekommt.

Ich würde nicht bis September warten, er hätte bei mir noch ein Bett im Zimmer, sonst nix und wenn er nicht wie vereinbart kommt, ist die Tür zu, dann kann er schauen wo er schläft. Ich weiß, dass das ganz hart klingt, aber aus welchem anderen Grund sollte er aufwachen? Ach ich kenn Euch gar nicht und mir tut das trotzdem weh.

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Hallo Banonym,
tut mir Leid, dass du so einen Stress mit deinem Sohn hast. Ich weiß nicht ob es dir weiter hilft, aber vielleicht gibt es ja irgendein Erwachsenen im Umfeld deines Sohnes mit dem er sich gut versteht. Das kann zum Beispiel ein guter Freund der Familie, der Onkel oder vielleicht ein großer Bruder sein. Manchmal dringen solche Leute besser zu Jugendlichen durch als die eigenen Eltern. Wenn es so einen gibt, dann frag doch mal ob er oder sie mit ihm reden könnten.
Ich drück dir die Daumen.
Liebe Grüße
Anne
P.S. Vielleicht kannst du auch mal Kontakt zu den Eltern der Freunde deines Sohnes aufnehmen. Die stecken ja wahrscheinlich genauso mit drinnen. Vielleicht haben die noch eine Idee.

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Hallo steinkind,
Als dies vor ca. 1 1/2 Jahre anfing, habe ich die Mütter konsultiert, deren Jungs mit meinem Sohn zusammen hingen. Eine war total erschüttert darüber konnte oder wollte es nicht glauben, die Andere offenbarte mir das sie vorhabe ihrem Sohn eine Wasserpfeife zu kaufen. Alle drei Jungs waren zu diesem Zeitpunkt 15. Das einzigste was ich bekam war eine Handy Nr. die kein Anschluss hatte.
Dann habe ich einen guten Freund um Hilfe gebeten, der es auch einige male geschafft hatte zu meinem Sohn durch zukommen aber was genau vorgefallen ist weiß ich leider nicht der Kontakt brach plötzlich ab und der "gute Freund" meldet sich nicht mehr.

Ich danke Dir für Deinen Beitrag
Liebe Grüße

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Also ich kann dir folgende Tipps geben:
1. Über die Drogenberatung zu ex-Suchtis oder noch-Suchtis aufnehmen
Dann dem lieben Herrn Sohn erklären - ok du nimmst etwas, aber dann lerne auch das Ganze kennen und sich mit den Leuten treffen und nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befragen. Nach Entzug, Kriminalität um an den Stoff zu bekommen, Gefängnis und evtl. Obdachlosigkeit befragen.

Das dann auf deinen Sohn wirken lassen.

2. Dem Leben ein neues Ziel verpassen.

Da Arbeit und das normale Leben für deinen Sohn keinen besonderen Anreiz zu sein scheint würde ich ihn erst mal rausnehmen. Ihn auf so ne Art Abenteuerurlaub schicken. Mir fällt grad nicht der Begriff dafür ein. Es lief ja mal im Fernseher so was wie Teenager außer Kontrolle. So was gibts auch als Einzelbetreuung wo die Jugendlichen dann mit einem Betreuer oder ner kleinen Gruppe mit dem Rad irgendwo hinfahren oder mit dem Kanu.

So kommen sie erst mal aus dem Alltag und vom Freundeskreis weg und bekommen neue Kontakte und andere Lebensanschauungen zu Gesicht. Das ist pädagogisch ein sehr guter Weg. So etwas fördert immer die Selbständigkeit und die Jugendlichen können nicht in den Alltag "flüchten".

Ich habe im Verwandenkreis ein paar Drogengeschichten mit Haschisch und Heroin.

Es gibt auch ein paar gute Bücher von einem Polizisten Jörg Schmitt-Kilian dazu. Cool und Kultisch zum beispiel - haben wir damals in der Schule gelesen.

Alles Gute!

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Hallo babbeldi, vielen Dank , sind gute Überlegungen werde daran arbeiten
DANKE

Liebe Grüße

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Der Tipp mit dem Kontakt zu (Ex)Drogenabhängigen, kommt übrigens von meiner Cousine die sehr lange Heroinabhängig war und den Absprung irgendwann geschafft hat. Sie sagt das würde sehr gut helfen.

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Hallo,

wenn ich lese, dass kiffen nicht abhängig macht, bekomme ich echt die Krise. Warum kifft denn Dein Sohn, wenn er nicht abhängig davon ist??

Bei uns war die Große mit 15 Jahren am Kiffen. Die Schule hat nicht gelitten, aber sie hat sich schon verändert in der Zeit. Vor allem sah sie permanent ziemlich fertig aus und irgendwie sehr alt für ihr Alter.
In ihrer Clique haben die meisten gekifft. Irgendwann hat sie selber gemerkt, dass sie Probleme bekommt. Irgendwann hatte die ganze Clique Probleme mit der Polizei wegen den Drogen. Sie schrammte knapp an einer Gerichtsverhandlung vorbei.
Sie hatte auch immer getönt, dass Kiffen nicht gesundheitsschädlich sei, anderswo ja auch legalisiert und sogar als Medizin genommen werde. Nun ja - dann hat sich einer ihrer Bekannten selbst in die Psychiatrie eingewiesen, weil er durch einen Tripp psychotisch wurde. Der ganze Spuk hat ca. 1 Jahr gedauert.

Ich wünsche Dir gute Nerven. Spricht Dein Sohn mit Dir, weshalb er kifft, warum er es braucht? Das wäre ein Ansatzpunkt. Ansonsten wird es schwierig. Moralpredigen bringen nichts.

Gruß

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Hallo, das kiffen nicht abhängig macht bekam ich bzw. wir (mein Sohn und ich) bei dem Drogenbeauftragten gesagt. Mich haben seine Worte wie eine Faust mitten ins Gesicht getroffen und mein Sohn saß da und grienste. Muß ich dazu noch mehr sagen ?! Am Ende kam heraus, das man meinen Sohn nicht zwingen kann aber für mich wäre es besser ich würde zu einer Therapie kommen. Und das habe ich mir zweimal von verschiedenen Beratern anhören müssen.
Warum er kifft, er braucht den Kick das waren seine Worte mehr konnte er auch nicht dazu sagen
Danke für Deinen Beitrag
Liebe Grüße

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Herrje, du Arme!
Ehrlich gesagt, einen richtig guten Rat kann ich dir da auch nicht geben, aber ich denke ich würde überdenken, die Schule mit ins Boot zu holen. Vielleicht gibt es da "coole" Lehrer, die die Kids "erreichen". Das glaube ich, könnte die Jugendlichen wenigstens zum Nachdenken anregen. Und wenn ihnen dort eine Aufklärungsstunde über die Gefahren verpasst wird, dann müssen sie wenigstens halbwegs zuhören - zuhause heißt es ja da wohl meist: "Boah, lass mich in Ruhe mit dem Gelaber". Und ich glaube schon, daß es in jeder Schule doch ein paar Lehrer gibt, die bei den Kids einen "Stein im Brett" haben, deren Wort sie i-wie erreicht. Denn mit "Chrystal" ist nun wirklich nicht mehr zu spaßen, da sind die Folgen verheerend. Es gibt ja teilweise auch "Exjunkies" die Schulen besuchen....
Moralpredigten denke ich, werden nichts bringen.
Wird er dieses Jahr mit der Schule fertig?
LG

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Hallo,
die Schule hilft leider nicht, da es außerhalb der Schule passiert ,sind sie nicht dafür verantwortlich, sehe ich ja ein, aber wie ich aus Zweiter Hand erfahren habe, ist es schon einigemale bekifft im Unterricht gewesen und die Lehrer haben "NIX" bemerkt. Sie haben mich ja nicht mal informiert das er rapide mit den Noten abgestürzt ist. Ich bekam ja nur bis Note 3 zu sehen.
Eigentlich würde er im Sommer den Realschulabschluß machen, was nach dem letzten Zeugnis nur mit viel pauken machbar ist. Und Bewerbungen sind auch noch keine geschrieben.

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Hm ... naja, ich meinte jetzt nicht die Schule dafür i-wie verantwortlich zu machen, sondern eher um Mithilfe zu bitten. Mir ist aber klar, daß dafür eine große Vertrauenbasis bzw. gegenseitiges Verständnis herrschen muß und das ist wahrscheinlich nicht mit jeder Schule möglich.

Ich meinte nun keineswegs, daß dein Sohn dort zusätzliche Kontrolle bzw. Druck erhalten sollte. Ich kenn es halt von meinen Kindern, daß es aber in der Schule (v. a. in den höheren Klassen) oftmals ein-zwei Lehrer gibt, die die Kids einfach "cool" finden und wenn sich nun solch ein Lehrer einfach vor die Klasse stellt und das Thema mal eine Stunde oder auch mehr, auf solch ein Thema lenkt, ich glaube, daß er damit bei den meisten Schülern einfach etwas in Bewegung setzen kann, die Jugendlichen zum nachdenken bringt. Ich meinte nun keineswegs, daß dein Sohn da eine Moralpredigt in der Schule oder vor der Klasse erhalten soll. Aber so wie du es schilderst, hängen ja auch Mitschüler mit drin. Da müsste es doch möglich sein, daß seitens der Schule, da einer das Thema mal in der Klasse anschneidet und den Kids die Gefahren etc. näher bringt, bzw. daß den Schülern auch mal etwas in den A.... tritt, wenn noch keine Bewerbungen losgelassen wurden. Natürlich ist die Schule nicht verantwortlich dafür, wenn die Schüler sich das "Zeug" geben, bzw. keinen Bock haben Bewerbungen zu schreiben. Es geht lediglich um Hilfe.

Gibt es keinen Vertrauenslehrer etc. mit dem man darüber reden kann?
Ich denke halt einfach, man sollte möglichst alles versuchen, die Jugendlichen i-wie wachzurütteln.

Hast du Kontakt zu anderen Eltern, kennst du andere Eltern? - tauscht euch aus, beratet euch!
LG

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Das Zeug wird verherrlicht. Ja es kann wirksam sein, aber nicht das gestreckte Zeug in Deutschland. Das wird hier so hochgezüchtet und mit verschiedensten Sachen vollgepumpt. Man sollte heutzutage auf jeden Fall die Finger davon lassen.