Tochter verzweifelt wegen Schule

Hallo
Meine Tochter (17) besucht zurzeit das 2 Jahr eines Wirtschaftlichen Wirtschaftsgymnasiums(davor war sie auf der Realschule). Ich habe als sie dort am Anfang hin kam hier schon mal geschrieben ,weil sie dort sehr unglücklich war
Das legte sich aber wieder,sie hatte gute Noten und ich dachte die Sache wäre geklärt
Sie bekam diese Jahr komplett neue Lehrer, ihre Noten wurden schlechter (teils sehr arg) und ich dachte schon die ganze Zeit das etwas nicht stimmt aber sie tat es am Anfang damit ab das sie sich halt erst an die neuen Lehrer und ihren Stil gewöhnen muss
So, jetzt kam sie aber zu mir und erzählte mir alles was ihr auf dem Herzen lag
Sie hat zu gegeben das sie es ihr nie wirklich besser als am Anfang gefiel ,sie aber wegen den Noten dachte das sie eben auf die Zähne beißen wird und es durchziehen wird
Mit den neuen Lehrer kam aber das harte Erwachen, sie hatte letztes Jahr wohl super nette Lehrer die alles dafür taten das der Stoff verstanden wird und ihre Lehrer dieses Jahr sind wohl eher die "Friss oder stirb" Typen, wenn das was einmal gesagt wurde nicht verstanden wurde hat man Pech und muss es sich selbst beibringen
Das Problem ist aber das ihre mathematische Dinge überhaupt nicht liegen und das alles das was seit diesem Jahr gemacht wird wirklich in Dimensionen ist die für sie nicht nachvollziehbar sind, Mathe hat sie zB. mit Nachhilfe letztes Jahr für ihre Verhältnisse gut hinbekommen aber selbst das klappt dieses Jahr mit den neuen Themen nicht. Dazu kommt eben auch das in BWL & Co quasi nurnoch gerechnet wird
Ich fühle mich echt schlecht weil ich der "alles gut" Fassade geglaubt habe und echt beim besten Willen nichts gemerkt habe
Zu meiner Verteidigung kann ich aber sagen das sie selbst auf die besagt Schule wollte weil sie hier sehr gut angesehen ist und einen guten Ruf hat

Die Frage nur, was jetzt ? Sie sagt von sich selbst das sie dort definitiv nicht mehr aushält, macht sie aber auf der anderen Seite auch Gedanken man wohl denken wird wenn man in der Bewerbung liest das die Schule abgebrochen wird :(
Wenn wir davon ausgehen wie es jetzt aussieht würde sie nicht in das nächste Jahr versetzt werden dh. um weiter zu machen müssten sie das Jahr wiederholen
Egal was ich ihr rate, im Laufe des Schuljahres wird sie 18 von daher bringt zwingen (was ich eh nicht will) sowieso nichts sondern ich will ihr helfen die best möglichste Lösung zu finden
Meine Schwester hatte in ihrer Jugend Depressionen und verletzte sich selbst und bei ihr fing das ganze ähnlich an wie bei meiner Tochter und genau DAS will ich auf alle Fälle vermeiden, die Wochen vor den Ferien hat sie zB. kaum geschlafen oder auch nur irgendwas gemacht weil sie wirklich nur am lernen ist und selbst da leider nicht wirklich gute Noten rauskamen#zitter
Sie will jetzt wenn die Schule wieder anfängt mal mit den Lehrer über ihre Situation reden denn die werden wahrscheinlich am besten sagen können ob sie für sie realistische Chancen auf der Schule sehen
Außerdem will sie anfangen Bewerbungen für den Ausbildungsbeginn zu schreiben und möglicherweise auch schauen ob es möglich wäre ein halbjähriges Praktikum oder ähnliches zu machen (also ab dem Halbjahr)
Sie tut mir echt Leid, auf der Realschule war sie echt eine gute Schülerin und auch jetzt ist sie in den "normalen" Fächern,die nicht nach dem Zweig sind, noch gut, das bringt aber nichts denn das handelt sich wirklich um Fächer die nichts zählen. Auf einer Wirtschaftlichen Schule ist eben einfach alles wirtschaftlich angehaucht..
Hat hier jemand Erfahrung mit so einer Situation oder war selbst darin ? Wie habt ihr das gelöst? Würde mich echt freuen ein paar Erfahrungen zu hören, auch um ihr Mut zu machen denn sie fühlt sich jetzt schon als die letzte Versagerin :-(

LG und frohes neues Jahr

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Also in einem Wirtschaftlichen Bereich war ich nicht, habe aber auch eine Ausbildung abgebrochen in meiner Jugen und mich umorientiert. Es war einfach nicht meins, im Nachhinein war es nie ein Problem.

Man ist nur einmal Jung und muss sich im Leben erst zurecht finden. Diese Jungen Menschen dürfen vor dem Gesetz noch nicht alles selber entscheiden, stehen sogar z.B. vor Gericht noch unter einem besonderren Schutz. Sollen aber mit 16-17 Jahren schon wissen wohin sie der Weg Beruflich bringen soll, das passt doch garnicht.

Die Idee sich mit den Lehrern zusammenzusetzen ist doch erst mal gut. Dann setz du dich doch auch mit ihr noch mal hin und schaut gemeinsam was ihr denn noch für Bereiche liegen könnten und macht einen Termin bei der Jobberatung für Jugendliche beim Arbeitsamt.

Ihr schafft das schon. Wenn sich eine Tür schließt öffnet sich eine anderre, wer weiß wozu das jetzt gut ist. Auch wenn es ihm Moment für deine Tochter bestimmt ein Scheiß Gefühl ist.

Alles liebe
Cloti

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Hallo
Ja da hast du echt Recht, junge Hauptschüler können bei der Zeit des Abschlusses ja sogar noch 14 sein, viel zu jung fürs Arbeitsleben #schock Sie selbst wurde auch erst nach ihrem Realschulabschluss 16 und zählte zu den jüngsten in der Klasse
Das mit der Jobberatung ist auch eine gute Idee, an sowas hab ich noch gar nicht gedacht!
Den Spruch mit der Tür hab ich ihr auch schon gesagt, für sie ist aber erstmal die Welt untergegangen da sie sich vorallem darum Sorgen macht was Arbeitsgeber denken wenn sie sehen das was abgebrochen wurde

LG

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Hallo,

warum deine Tochter nun nach der Realschule zum Wirtschaftsgymnasium gewechselt hat kann ich nicht so ganz verstehen. Das finde ich ungewöhnlich.
Von normalem Gymnasium zu wechseln aufs Wirtschaftsgymnasium macht ja da eher Sinn. Meine Nichte hat diesen Schritt jetzt getan.

Nun ist es wie es ist und da denke ich hat sie ja einen Realschulabschluss.
Da könnte sie doch dann eine Ausbildung machen im Bereich was sie interessiert und vielleicht da anknüpfen und evtl. weiterlernen. Aber eben da die Aufstiegschancen nutzen.

Oder Sie macht etwas in Richtung Fachabi. Das ist nicht ganz so schwer.

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Hallo
Warum ist das ungewöhnlich ? Geht ja darum das die Kinder das Abi machen können und da ist man ja gezwungen auf ein WG,TG ,.. zu gehen
Das mit dem Fachabi ist auch so eine Sache, die Berufkollegs haben ja auch alle ihre Richtung und die Wirtschaftlichen sind da häufig und genau da wäre wir wieder beim Problem :(

LG

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Ungewöhnlich deshalb weil ich meine Tochter nie von der Realschule auf ein Wirtschaftsgymnasium schicken würde. Eher von der Realschule auf ein normales Gymnasium wo man hier zwar das letzte Jahr wiederholen müsste und dann Abi aber das ist eher zu packen.

Realschule und Wirtschaftsgymnasium da liegen Welten zwischen.
Daher lieber direkt nach der Realschule zum Gym und das letzte Jahr wiederholen und dann Abi. Das ist eher zu packen als den Weg den deine Tochter einschlägt.

BWL, VWL Rechnungswesen usw. damit ist sie vorher nie konfrontiert worden und ebenso wenig mit Stoff und Schnelligkeit auf einem Gym.

Daher selbst als gute Realschülerin kaum zu packen da es alles andere Fächer sind eben schon mehr berufsbezogen. Da nun komplett neu einsteigen ohne Gym Erfahrung ist schon hart.

Normales Gym und dann normales Abi vielleicht oder Ausbildung und dann weiterlernen wenn sie mag. Auch da bieten sich Chancen.

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Hi,
oh man, wie gut kann ich Deine Tochter verstehen.

Ich war "nur" auf der Hauptschule, Einser Schnitt, überall im A-Kurs, hätte dort meine Mittlere Reife machen können. ICH wollte aber auf die Berufsfachschule, Wirtschaft und Verwaltung, meine Mittlere Reife machen.

Vorher brauchte ich nicht zu lernen, alles viel mir zu. Auf die Realschule wollte ich damals nicht, weil die beste Freundin auch nicht ging #klatsch Heute reden wir kaum noch miteinander #klatsch

Jedenfalls lernte ich dort, wie ich noch nie in meinem Leben gelernt habe. Und bekam Noten, die ich noch nie gesehen hatte, 3, 4 und auch 5en.

Damals gab es noch Steno, Maschinenschreiben, Bürokunde, Reli, Sport, Deutsch, Mathe und Buchführung. Da hatte ich meine Einsen, aber VWL, BWL, Fachrechnen, es war zum heulen.

Das 1. Jahr war vorbei und ich hätte am liebsten aufgehört. Biss mich aber weiter durch, machte dann auch einen vernünftigen Abschluss, aber soviel gelernt, mit 3 solcher "Friss oder Stirb" Lehrer, hatte ich noch nie in meinem Leben.

Wenn der Stoff echt nicht mehr nachzuholen ist, dann bewerben, ist evtl. das beste. Wie sieht es dann aus, mit nochmal das Schuljahr machen? Evtl. auf einem anderen Wirtschaftsgymi?

Ich drück Euch die Daumen, daß Ihr ne gute Lösung findet!!

Alles Gute
Claudia

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Hallo
Ohje da hast du aber auch was hinter dir :-( Aber echt toll das du es trotzdem geschafft hast, sowas finde ich echt bewundernswert!
Das Problem ist einfach das in den Prüfungen ja nochmal alles gebraucht wird, sie tut sich ja jetzt schon richtig schwer und ob es dann wirklich Sinn macht sie mit Ach und Krach durch zu bringen nur um dann am Ende durch die Prüfung zu fallen? Dann "lieber nur" 2 Jahre verschwendet als 3, wenn ich all das was sie erzählt hat bedenke denke ich ehrlich gesagt nicht das es auch nur irgendwie mit einer Wirtschaftlichen Schule weiter gehen kann,sie hat jetzt schon gesagt das sie nicht weiß wie sie die Woche nach den Ferien überstehen soll (weil sie da 4 Arbeiten schreiben) und sowas kenne ich von ihr echt überhaupt nicht, wenn sie sowas sagt muss es echt schlimm sein
Danke!

LG

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Erstmal - finde ich es klasse, dass deine Tochter wirklich die Zähne zusammen gebissen hat, aber genauso wichtig ist es zu erkennen, dass es evtl. so gar nicht ihr Ding ist. Allerdings würde ich die beiden Jahre nie als verloren werten, schließlich hat sie auf jeden Fall einiges gelernt.

So wie Sache liegt würde ich gemeinsam mit ihr umgehend ein Lehrergespräch vereinbahren und gleichzeitig sowohl bei der Berufsberatung, als auch einmal im Landesschulamt mich informieren. Ich würde da mit ihr gemeinsam hingehen, damit sie einen Diskussionspartner hat.

Evtl. gibt es die Möglichkeit bei der berufsberatung eine Art Interessentest zu machen.

Das möglichst alles kommeden Woche.
Dann würde ich die Alternativen mal in Ruhe aufschreiben.

A ) Durchziehen
B) Wechsel an eine ander Schule ( Ist das möglich)
C) Ausbildung

D) mit weltwärts - im Ausland erfahrungen sammeln
..........

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Hallo,

oh je - das tut mir echt leid für dein Mädel. Wir haben mit unserem Sohn vor einem halben Jahr eine ähnlich Situation durchlebt.

So wie du das Ganze schilderst, ist die Tendenz wohl schon ersichtlich, worauf das rausgeht. Deine Tochter scheint ja gesprächsbereit zu sein und möchte die Situation auch ändern - das ist doch schon mal gut, daß sie nicht auf stur schaltet und einfach nur sagt, lasst mich in Ruhe, ich geh da nicht mehr hin, ich will nicht mehr. Ihr seid doch schon auf dem richtigen Weg, wenn ihr nun nach den Ferien mit den Lehrern sprecht, euch noch bei der Jobagentur vorstellt... usw. Ich finde es ehrlich toll, daß deine Tochter selber da so viel Engagement zeigt. Deswegen ist sie noch längst keine Versagerin. Sie hat ja scheinbar eine gute Mittlere Reife bereits in der Tasche - das ist doch schon was. Da gibt es auch sicher viele Arbeitgeber, die das zu schätzen wissen.

Ihr müsst euch einfach klar machen/werden, welche Möglichkeiten es gibt und dann findet sich auch ein Weg. Es gibt wenige, aber es gibt Betriebe, bei denen man auch im Februar od. März eine Ausbildung beginnen kann. Aber es gibt sicher auch eine Menge anderer Möglichkeiten, diese Zeit bis September zu überbrücken.

Sie hat das mit dem Wirtschaftsgymnasium versucht und es war halt nicht ihr Weg - sowas kommt vor, da ist sie weiß Gott nicht die Einzige. Und ich bin mir sicher, daß es viele Arbeitgeber gibt, die sie deswegen nicht abstempeln.

Mach dich nicht verrückt, weil du im Hinterkopf die damalige Sorge mit deiner Schwester hast, das muß doch deswesen bei deiner Tochter noch lange nicht so laufen (aber ich weiß, das sind einfach prägende Erfahrungen und man kann nicht aus seiner Haut).

Du wirst sehen, nach ein paar Gesprächen und durchgeschlafenen Nächten sieht es wieder besser aus.

Weiß sie denn schon, welchen Beruf sie gerne ergreifen würde? Vielleicht kann sie wirklich i-wo schnuppern oder Praktikum machen. Oder einen Bundesfreiwilligendienst (gibt es glaub ich bereits für 6 Monate)??
Ich wünsch euch was!
LG

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Hallo
Ohje,wie geht es deinem Sohn denn jetzt und was macht er?
Ja sie ist (zum Glück)nicht so das sie jetzt alles abblockt, sie will ihre Situation ändern und dafür ist sie auch bereit was zu tun. Sie ist auf der einen Seite froh das sie so wie es aussieht definitiv zum Halbjahr abgehen wird aber auf der anderen Seiten auch sehr sehr enttäuscht das sie es nicht geschafft hat und nun quasi 2 Jahre für "Nix" waren
Sie hat schon einige Idee was sie machen will, das blöde ist nur das da teilweise die Fristen schon im November abgelaufen sind und blöderweise sind wir da jetzt viel zu spät dran
#klatsch
Alles andere das ihr gefallen würde fängt erst im September an aber das wäre auch nicht dramatisch, sie würde gerne ein Praktikum machen oder schauen ob noch die Möglichkeit für ein 6 monatiges FSJ/Bundesfreiwilligendienst besteht
Sie ist meiner Schwester von der Art und den Gedanken sehr ähnliche und da sie sich in letzter Zeit ähnlich wie sie es damals am Anfang tat verhielt haben natürlich meine Alarmglocken geläutet
Vielen Dank!

LG

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Hallo,

tja, das mit den "Bewerbungsfristen" ist teilweise blöd. Klar ist sie enttäuscht oder verärgert drüber, daß sie die letzten eineinhalb Jahre quasi verschenkt hat - aber man muß es so sehen: Sie hat´s probiert und dann eben gemerkt, daß es der falsche Weg ist. Was sind eineinhalb- oder zwei Jahre auf´s ganze Leben gesehen. Wenn sie es nicht versucht hätte, würde sie sich vlt. lange denken "Hätt ich´s nur versucht". Bestimmt nimmt sie aus dieser Zeit ein Stück Lebenserfahrung mit, auch wenn sie das momentan so nicht sieht.

Mein Sohn (16) wollte im vergangenen Frühjahr/Sommer seine Lehre abbrechen (1. LJ). Nach langem Hin und Her hat er sich im letzten Moment dann doch entschieden, weiterzumachen, die Lehre fertig zu machen und sich dann danach neu zu orientieren. Wir hatten ihm das OK zum Abbruch bereits gegeben (man kann sowas ja letztendlich nicht erzwingen), aber i-wie war er sich dann nach vielen Gesprächen an vielen Orten doch nicht ganz sicher und macht nun weiter. Es ist vieles besser im Vergleich zum 1. Lehrjahr, ob es letztendlich der richtige Weg ist/war - ???? Ich bin eine der Mütter, die sich bestimmt manchmal viel zu viele Gedanken macht.

Manchmal muß man in seinem Leben eben Umwege gehen um ans Ziel zu kommen. Wenn es immer nur alles glatt laufen würde (was es bei manchen scheinbar wirklich tut), dann würden wir das evtl. gar nicht so sehr zu schätzen wissen.

LG

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Hier (Niedersachsen) gibt es neben dem Witrschaftsgymnasium noch weitere Fachgymnasien (beispielsweise Gesundheit/Soziales). Auch dort wird sie um Mathematik nicht herum kommen und auch die Naturwissenschaften werden ja, je nach Fach, immer auch mathematiklastiger in der. Oberstufe. Aber vielleicht entspricht der Fächerkanon dort eher den Stärken deiner Tochter und so ließen sich dann diese Schwäche ausgleichen.

Vielleicht gibt es ja auch bei euch solche Möglichkeiten. Fraglich ist natürlich, ob sie nicht dadurch ein Jahr verliert.
Wichtig ist zunächst einmal nachzuhaken, weshalb deine Tochter das Abitur machen möchte. Wer konkrete Ziele hat, der ist in der Regel auch motivierter. Zudem kann man dann nach sinnvollen Alternativen suchen. Immer mehr Studiengänge bieten auch Wege zum Studium ohne Abitur an. Vielleicht gäbe es Möglichkeiten, die dafür notwendigen Anforderungen zu erreichen.

Ich kenne die genauen Bestimmungen eures Bundeslandes nicht, aber u.U. genügt es deiner Tochter ja auch, den schulischen Teil der Fachhochschulreife zu erlangen. Vermutlich müsste sie dafür noch ein wenig an der Schule bleiben, aber es könnte sein, dass diese Perspektive ihr ein wenig den Druck nimmt.

An deiner Stelle würde ich gemeinsam und natürlich mit Zustimmung deiner Tochter um ein Gespräch mit dem zuständigen Tutor oder Oberstufenkoordinator bitten. Dieser wird euch am besten beraten können und vielleicht kann er deiner Tochter Wege aufzeigen, die ihr wieder Hoffnung, Mut und Motivation geben oder es stellt sich heraus, dass es für sie besser wäre, die Schule zu verlassen.

Ich kenne deine Tochter und ihre Interessen nicht, aber - auch wenn das kein Spaziergang ist - könnte vielleicht auch der Wechsel zum Schuljahresbegin an ein normales Gymnasium eine Alternative sein. Liegen ihre Interessen eher im geistes- oder gesellschaftswisschenschaftlichen oder sprachlichen Bereich, könnte sie da vielleicht wieder Erfolgserlebnisse verbuchen und durch gute Note dort, schlechtere Noten im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich ausgleichen. Das würde dann wohl kein Einser-Abi werden, aber muss es ja auch nicht. Deine Tochter wird ja erst 18, da hätte sie je nach Schulleitung und Kapazität der Schule noch gute Chancen ab Herbst in die zehnte Klasse des normalen Gymnasiums aufgenommen werden zu können. Das Jahr (Halbjahr) Wirtschaftgymnasium wird man ihr vermutlich nicht anrechnen.

Entscheidend ist aber in jedem Fall, was deine Tochter langfristig will. Erst dann kann man ja konkret schauen, was zu tun wäre. Vielleicht könnte das kommende Halbjahr ja genau bei dieser "Selbstfindung" helfen.

Und auch heute braucht man nicht um jeden Preis Abitur! Wenn es deine Tochter so belastet, dann mache ihr genau das deutlich! Da hast du absolut recht mit deinen Sorgen. Und auch nach einer Ausbildung gibt es noch Wege zum Abi bzw. zum Studium. Jetzt wäre es wohl wichtiger, den Druck von ihr zu nehmen.