Hallo zusammen,
wir haben ein Problem. Meine Tochter ist jetzt 12 Jahre alt und fühlt sich zu dick. Es ist schon seit ein paar Monaten so, dass sie immer wieder erwähnt hat, dass sie zu dick sei, aber ich habe es nicht wirklich ernst genommen, denn sie ist ja gar nicht dick. Sie sagte auch, dass vor allem ihre beste Freundin ihr das gesagt hat. Nun, diese Freundin ist ein Spargel.
Meine Tochter hat immer viel Sport getrieben und hat eine super Figur. Sie fährt jeden Tag mit dem Rad zur Schule, macht 4 Kilometer, und ihre Freizeittermine macht sie auch mit dem Rad, mehrmals die Woche noch ca. 5 km dazu. Und wir wohnen ganz unten im Tal, sie fährt also bergauf und bergab. Leider mußte sie wegen der Schule jetzt ihr Schwimmtraining streichen, hat sich mit der Mittagschule überschnitten. Die anderen Vereine, die noch funktionieren, sind soziale und musikalische, also zwar kein Sport mehr, aber wie gesagt, hat sie ja das Radfahren.
Zu ihrer Figur: sie ist ca. 1,55 m groß und wiegt ca. 50 Kilo. Sie hat einen Waschbrettbauch, super durchtrainiert. Sie hat eine ganz normale Figur, nur ihre Oberschenkel haben einen ordentlichen Umfang. Aber das ist auf jeden Fall genetisch, wenn ich meine anschaue, die von meiner Schwester, Mutter, Schwiegermutter.... ähem.
So. Nun kam sie also vor einigen Monaten aus heiterem Himmel an und meinte, sie sei zu dick. Nach und nach wurde uns klar, dass das der Trend in ihrer Klasse ist. Eine Freundin von ihr wird Moppelchen genannt, nur weil sie ein kleines Doppelkinn hat und nicht mager ist, dazu noch relativ klein. Aber dick ist sie auch nicht. Alle sagen ihr anscheinend, dass sie total dick sei. Die Mädels aus ihrer Klasse, die ich schon mal näher betrachten konnte, weil sie schon mal hier waren, das waren (bis auf "Moppelchen") alles total groß gewachsene (größer als ich!) dürre Stecken. Schenkelchen wie Streichhölzer, wenn man dagegen pustet, fallen sie um. Mehrere davon sind Vegetarier und Veganer, und das ist gerade total "in". Sie essen den ganzen Tag nichts außer Süßkram.
Und das habe ich meiner Tochter halt auch schon gesagt, dass sie weniger Süßigkeiten essen soll. Seit einigen Monaten finde ich nämlich regelmäßig in ihrem Zimmer Unmengen von leeren Süßigkeitenpapieren und -tüten, wöchentlich Mengen, die ich nicht mal in einem Monat esse. Woher sie das hat? In der Mensa und auf dem Schulweg gibt es genügend Möglichkeiten, und Taschengeld hat sie dafür immer genügend. Sie gibt ja sonst kein Geld für nichts aus. Außerdem haben mein Mann und ich einen gewissen Vorrat im Keller an Süßkram, der in letzter Zeit rasant schwindet, und jeder von uns dachte, der andere ißt heimlich.... dabei ist es unsere Tochter, die sich großzügig bedient!
Dabei geht es mir in erster Linie darum, dass sie sich gesund ernährt. Sie ist eine der einzigen in der Klasse, die in der Mensa zu Mittag ißt. Noch! Die anderen wollen sie immer in die Stadt mitschleppen. Sie können angeblich nicht in der Mensa essen, weil sie sämtliche Allergien haben oder die Mensa uncool ist. In der Stadt kaufen die sich süße Stückchen beim Bäcker oder Fastfood für horrendes Geld. Meine Tochter ging auch schon ein paar Mal mit, aber das muß sie selbst bezahlen (ich seh das nicht ein) und das Mensaessen bekommt sie von uns bezahlt. Sie geht eigentlich gerne in die Mensa und nur ihren Freundinnen zuliebe ab und zu mit in die Stadt. Sie sagt, die anderen teilen sich zu dritt ein Eckchen Pizza, mit dem sie sich selbst nur den hohlen Zahn füllt. Deshalb wird sie in der Stadt nicht satt oder muß inklusive Getränk bald 10 Euro zahlen, damit sie satt wird. In der Mensa wird sie immer satt und muß keinen Cent dafür ausgeben.
Seit ich sagte, dass sie meiner Meinung nach zu viele Süßigkeiten ißt, behauptet sie, ICH würde auch sagen, sie sei zu dick, dabei habe ich das nie gesagt. Außerdem versucht sie ständig, mich zu verletzen, indem sie mir ständig unter die Nase reibt, ich solle mal mich ansehen, ich sei nicht nur dick, sondern fett usw. Wo ich immer denke, woher kommt dieser Hass? An mir prallt es ab. Ich habe vor ein paar Monaten ein Kind geboren und stille noch fast voll. Ich habe seit der Geburt fast 10 Kilo weniger und alle Zeit der Welt, wieder mein früheres Gewicht zu bekommen. Sie versucht ständig, mich mit ihr zu vergleichen, aber das geht doch nicht.
Ich habe das Gefühl, ihre Klassenkameradinnen sind unzufrieden mit sich selber und ihren eigenen Figuren und wollen aus Frust meiner Tochter einreden, sie sei zu dick, damit die sich auch schlecht fühlt. Die beste Freundin meiner Tochter muß jetzt demnächst in Kur, weil sie irgendwelche Darmprobleme hat vom falschen Essen. Ist das ein Ziel? Ich finde, nein.
Habt Ihr mir vielleicht irgendwelche Tips, wie ich meiner Tochter klarmachen kann, dass sie eine tolle Figur, ein ganz normales Gewicht hat und stolz darauf sein kann? Ich habe ihr das bewußt immer wieder gesagt, um sie zu stärken. Ich hatte als Jugendliche nämlich das Problem, dass ich sehr dünn war (allerdings auch klein, einfach extrem zierlich), und meine Eltern, vor allem meine Mutter immer an mir herumkritisiert haben, ich sei zu dünn und müsse mehr essen, und deshalb bekam ich auch eine leichte Essstörung - erst als Erwachsener, als ich ausgezogen bin, bekam ich das in den Griff und seitdem bin ich glücklich mit meiner Figur. Ich möchte bei meinen Kindern auf keinen Fall den Fehler machen, dass sie eine Eßstörung bekommen, weil ich mitschuld daran bin, dass sie unglücklich über ihre Figuren sind.
LG Franka
Hilfe, meine Tochter fühlt sich zu dick!
Ich glaube, dass das leider ganz viele Mädchen in diesem Alter haben, ich damals auch. Bei uns war es dann auch schick, nur noch an Möhrchen zu knabbern und sich ständig zu wiegen. 
Das Problem dabei ist ja weniger das Körpergewicht, sondern das Selbstbewußtsein, im doppelten Wortsinn. Einmal, sich so zu erkennen, wie man ist, und einmal, sich so zu nehmen, wie man ist.
Ich würde deshalb wohl weniger darauf abfahren, dass dick zu sein irgendwie schlecht ist (das ist ja irgendwie in der Aussage versteckt, dass man es nicht ist, und sich deshalb keine Sorgen machen braucht), sondern dass es völlig OK ist, einen nicht-perfekten Körper zu haben.
Ich habe das auch erst mit über 30 verstanden, dass es im Leben auf ganz ganz andere Werte als das Aussehen ankommt. Jeder ist irgendwie schön bzw wird schön im Auge des Betrachters, wenn er sympathisch ist.
Cool sind die Jugendlichen, die es schaffen, sich so anzunehmen, wie sie sind, und die sich nicht dem Gruppenzwang unterwerfen. Leicht ist das allerdings nicht... 
LG
Hanna
Du solltest deine Tochter im Auge behalten. Einerseits ißt sie viel Süßigkeiten andererseits fühlt sie sich zu dick- da stimmt was nicht. Pass auf dass sie keine Essstörung entwickelt.
Hast Du sie mal gefragt woran sie festmacht, dass sie "zu dick" ist? Ist es die Zahl auf der Waage, die Oberschenkel...?
Ist sie nicht stolz darauf, dass sie gut trainiert ist? Das war jedenfalls damals mein Konter, als eine Freundin mir einreden wollte ich würde zu viel wiegen: mehr Muskeln wiegen mehr, damit ist man noch lange nicht dick, im Gegenteil!
Mein Dank gebührt an dieser Stelle Heidi Klum.
Da hat man als Eltern keine Schuld.
Hallo,
und den TV-Sendern, die diesen unterirdischen Mist ausstrahlen.
Ich habe zwar selbst keine Kinder, aber meine Nichte (14 - super Figürchen)nervt mich nur noch damit, was sie alles nicht essen darf.
Aber persönlich glaube ich, solange uns von sämtlichen Werbetafeln und Zeitschriften die photoshopretuschierten Mädchen anlächeln, die eine Figur wie ein Kleiderbügel haben, wird das eher noch schlimmer.
Ich bin Anfang 40 und war schon immer sehr schlank, aber was heutzutage abgeht in Bezug auf Jugendliche im Magerwahn ist einfach nur gruselig.
LG
Nici
Hi zusammen,
danke für Eure Antworten.
Sie fühlt sich zu dick, weil "die anderen" ihr das sagen. Vor allem ihre Freundinnen und Klassenkameradinnen und angeblich auch ich, aber ich habe es nie gesagt.
Ja, der Magerwahn in den Medien gehört abgeschafft, aber wenn wir ehrlich sind, war es doch zu unserer Jugendzeit auch schon so. Seit Twiggy, oder? Ich wüßte jetzt nicht, dass meine Tochter sich hätte davon beeinflussen lassen, aber wer weiß? Ich sitze bei ihr nicht jede Sekunde dabei, wenn sie fernsehguckt. Ich weiß zwar, was sie anschaut, aber kenne den Inhalt von logo und Kikalife usw. auch nicht jedesmal in- und auswendig. Castingkram schaut sie nicht.
Ich war diese Woche zufällig mit meinem Sohnemann bei der Kinderärztin und hab sie dann darauf angesprochen, auf das Problem mit meiner Tochter. Sie sah das sehr gelassen. Sie fragte, ob sie schon ihre Periode habe, und als ich bejahte, meinte sie, dafür bräuchte man auch etwas Speck auf den Rippen, damit der Zyklus richtig funktionieren kann. Ich soll ihr einfach jeden Tag einen Teller mit kleingeschnittenem Obst ins Zimmer stellen, dann wird sie sicherlich weniger Süßigkeiten essen und dafür das Obst. Ich soll sie nicht nerven mit dem Thema, sonst wird es womöglich ein Machtthema. Einfach nicht mehr ansprechen.
Ich werde mal den Rat befolgen.
Ich bin aber auch noch auf eine andere gute Idee gekommen. Ich habe mit ihr zusammen im Internet einen BMI-Rechner für Kinder getestet. Da haben wir ihre Daten eingegeben, und als das Diagramm dann ganz klar zeigte, dass sie Normalgewicht hat, war sie sehr erstaunt und irgendwie erleichtert. Dann haben wir die Daten ihrer besten Freundin eingegeben, die am meisten auf meine Tochter einredet, dass sie zu dick sei. Und ihre Freundin war im Bereich "Untergewicht" zu finden!!! Das gab meiner Tochter dann sehr zu denken.
Seitdem habe ich sie kein einziges Mal mehr gehört, dass sie über ihr Gewicht redet. Ich rede jetzt erst mal auch nicht mehr drüber und warte ab, wie sich das mit den Süßigkeiten entwickelt.
Danke aber nochmal für Eure Antworten!
LG Franka
[***vom urbia-Team entfernt, bitte hütet euch vor Laiendiagnosen, die andere nur erschrecken]
Sag mal hast Verträge mit diversen Therapeuten, oder bist du einfach nur megapessimistisch und siehst überall schreckliche Störungen und Krankheiten?
Beruhig dich mal!
Kommst Du darauf nicht klar, das man als Elternteil auch für die seelische Unversehrtheit seiner Kinder verantwortlich ist?
Nur weil Du Dich damit nicht auskennst, heißt nicht das gewisse Erkrankungen nicht existieren
Pina