Kennet sich jemand mit dem Betreuten Wohnen für Jugendliche aus?

..und damit, wie soetwas veranlasst wird??


Mein Neffe ist 17 und kein ganz so einfacher Fall..
Seine Eltern haben sich getrennt, da war er 12..

die ersten 4 Jahre lebte er bei seinem Vater-- der alles andere als eine Autoritätsperson ist!!! Er reist viel um die Welt und mein Neffe war schon früh sehr viel allein zuhause. Somit konnte er tun und lassen was er möchte... Schuleschwänzen... Parties etc..


Sein Vater hat dann nach 4 Jahren beschlossen mit seiner Freundin, die 14 Jahre Jünger ist,umzuziehen..in eine völlig andere Stadt..da hat sein Sohn nicht mehr in die Geschichte gepasst...

seitdem lebt er bei seiner Mutter..die aber absolut keine Lust auf ihn hat, da sie schon immer eher Junggeblieben ist..und viel um die Häuserzieht.


Somit hatte mein Neffe schon früh keine Führerhand mehr...

Die Vorgeschichte erwähne ich, da ich denke...dass sie der Grund ist, weshalb mein Neffe heute so schwierig ist.

Er hat die Schule nach der 8 Klasse beendet, weil er da schon 10 Jahre voll hatte durchs sitzenbleiben..früh Jugendstrafen..und viel Alkohol...

Nicht im sinne von Assozial...er ist halt ein Jugendlicher der keine Grenzen kennt...weil niemand sie ihm gezeigt hat!

Nun rief mein Bruder mich an...um seinem Leid luft zumachen...
Auf den Punkt gebracht..spach er das Betreute Wohnen für Jugendliche an...

Könnt ihr mir vielleicht sagen wie das Funktionier? Können seine Eltern einfach zum Jugendamt gehen..und um diese Option beten?? Ich denke in ersterlinie wird versucht die Lösung anders zu finden oder??

Mein Neffe wird außerdem in 2 Monaten 18...

Ich weiss nicht wie er zu sem ganzen steht..und ob er das überhaupt möchte ..mit dem betreuten Wohnen.. ich würd gern helfen... ich weiss nicht wie..

Einerseits denk ich mir.. mein Bruder hat ne Menge falsch gemacht.. und sollte seinem Sohn endlich mal die Leitendehand sein!! Andererseits... ist dies vielleicht die einzige Lösung?? Ah ich weiss auch nicht... irgendwie tut mein Neffe mir bei der ganzen Sache nur Leid.. der ist jetzt schon fast Volljährig..und seine Kindheit wurd ihm mehr oder weniger versaut..


Falls ihr Tipps habt- danke ich im vorraus.
Lieben Gruß

- Sorry für die Rechtschreibung!Ich bin so aufgebracht,dass ich dafür kein Kopf hab

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Meine Pflegetochter hat das auch in Anspruch genommen, sie war damals gerade 17 geworden. Allerdings hatte sie sich eine eigene Wohnung gesucht und der JA-Mitarbeiter kam regelmäßig vorbei.

Was macht dein Neffe denn, geht er noch zur Schule, Ausbildung, Arbeit?

lg bambolina

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Hallo,

da dein Neffe in 2 Monaten 18 Jahre alt wird, glaube ich kaum das er da in ein betreutes Wohnen reinkommt., denn ab 18 haben sie kein Anspruch mehr drauf, da volljährig.

Ich denke er müsste wenn sich eine Wohnung suchen und dann beim Jobcenter nachfragen wegen Mietübernahme.

Ich vermute mal da er keinen Schulabschluss hat, das er dann auch keine Ausbildung hat und auch keinen Job?

LG

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Hallo

das stimmt so nicht ich habe mit 18 freiwillig betreutes wohnen beantragt beim Jugendamt , wenn er es möchte ist es sicher eine gute alternative , ich habe meine betreuerin sehr geschätzt sie hat mich in allem unterstützt und ich bin ihr heute noch sehr dankbar dafür.

Vorraussetzung er will es ansonsten wird das Jugenamt nicht tätig werden auser das evt gespräche mit ihm stattfinden.

Es gibt die betreuten Wohngruppen oder aber er zieht alleine in eine Wohnung und die betreuer/rin schaut regelmäßig vorbei. er muss ein haushaltsbuch führen und ihm wird das geld eingeteilt.

Wie geasagt für mich war es der richtige weg.

Lg Cosma

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Ihr müsst zuerst Kontakt zum Jugendamt aufnehmen, denn die sind für das betreute Wohnen zuständig. Und es stimmt- auch über 18 Jährige sind Kanditaten fürs betreute Wohnen, aber die ganze Sache ist dann auf der Basis auf Freiwilligkeit.

Eine Freundin von mir ist im Heim aufgewachsen und hat in einer eigenen Wohnung durch das betreute Wohnen gelebt. Das Jugendamt hat die Wohnung bezahlt und sie wurde auch durch die betreut, das heißt besucht und es wurden Gespräche geführt, ihr wurde mit den Papieren geholfen. Bedingung war aber das sie eine Ausbildung macht oder arbeitet.

Macht besser schnell, in der Hoffnung das er das auch will!

Und übrigens- schön das wenigstens du dich um den Jungen kümmerst!!! Vielleicht kannst du für ihn ein neutraler Ansprechpartner sein- in seinen Eltern wird er die ja leider nicht finden.

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hallo, also die erfahrungen mit betreutem wohnen ist sicher sehr unterschiedlich und hängt sehr viel mit der einrichtung zusammen. mein sohn (21) ist mit 14 das erste mal in eine betreute wohngruppe gekommen, wegen dorgen, schulschwänzen und noch jede menge mehr. damals stellte uns das jugendamt diese möglichkeit zur verfügung. und wir nahmen sie dankbar an, weil wir glaubten eine räumliche trennung für eine begrenzte zeit wäre für alle seiten das beste. zumal mein sohn mir die ganze schuld gab und ich glaube auch schon selbst daran, total versagt zu haben. 6 monate sollten es sein und er ist nie wieder wirklich nach hause gekommen. sein drogenproblem wurde nur noch schlimmer, die schule hat er geschmissen ohne abschluss, er ist zwischen verschiedenen einrichtungen ( die es alle mal probieren wollten) immer mal wieder zuhause gewesen aber es hat nie funktioniert. dann wieder weg neue einrichtung. drogenentzug, neubeginn. absturz. dann sagte mir das jugendamt sie können nichts mehr machen und die mutter, die laut amt nicht in der lage war ihr kind zu erziehen, bekam ihn wieder und das amt schloss die akte, fall erledigt. dann bekam er von der arge eine eigene wohnung. wollte keinen kontakt und keine hilfe von uns es sei denn bares. party, alkohol, ärger mit dem vermieter wohnung verloren. falscher freundeskreis, diebstahl, bewaffneter raubüberall auf eine tanke. Gefängnis.
es ist sehr viel falsch gelaufen und ich habe eine riesengrosse Schuld, die ich mir nie in meinem leben je verzeihen werden, aber die leute die so hochnäsig auf mich geschaut haben, die erziehung studiert haben und ganz lässig sagten das ist alles kein problem, die konnten ihn einfach wegschicken als ihr konzept nicht funktioniert hat. ich persönlich würde sowas nie mehr machen. ich bin nie das gefühl losgeworden, dass mein sohn nur dafür gesorgt hat das die einrichtungen ihr betreutes wohnen mit "kunden" gefüllt haben damit sie extistieren können. ist sicher eine sehr einseitige denkweise ich weiss. dort hat er leute kennengelernt die ihm den rest gezeigt haben was er bis da noch nicht wusste.
lg

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Hallo Cybille

Es tut mir leid das du so extrem schlechte Erfahrungen gemacht hast und schlimm finde ich das du dir oder der Einrichtung die Schuld gibt. Aus eigener Erfahrung kann ich dir folgendes sagen: wenn dein Sohn in falsche Kreise gekommen ist, dann sicher nicht durch diese Entscheidung! Die Entscheidung Drogen zu nehmen hat er selber getroffen und wenn der innere Wille nicht da ist den richtigen Weg einzuschlagen, denn die meisten wissen, was richtig und was falsch ist, dann kann man von außen auch nicht viel tun. Schlimmer fände ich es nun, wenn er sagen wir mal zuhause geblieben währe und trotzdem diesen Weg eingeschlagen hätte! Warum? Durch die Betreuung in einer Einrichtung wie sie dein Sohn bekommen hat bekommten Jugendliche die Möglichkeit, sich vernab von den Eltern, gegen die man sich naturgemäß auflehnen muss, neu zu definieren und zu finden. Was dein Sohn daraus gemacht hat, das ist das was er daraus machen / ziehen wollte oder sollte!

Mach dir auf keinen Fall Vorwürfe- meistens sind es nicht die Eltern die ihre Kinder sozusagen weggeschickt haben, die Schuld sind (wenn man das Wort Schuld überhaupt in diesem Zusammenhang benutzen muss) sondern die Eltern, die ihnen genau diese Möglichkeit nicht geben. Wenn ich manchmal schon lese- ich habe mich lange gestreubt bis ich mir Hilfe von außen geholt habe und erst als gar nichts mehr ging...da rollen sich mir echt die Zehnägel!! Wenn man zu lange wartet, dann ist es meist erst recht zu spät.

Ich kenne in meinem Umfeld (inklusive meinem der mal 3 Monate in einer betreuten Wohngruppe gelebt hat mit 16) mindestens 3 weitere- eine die mit 12 im Heim, dann später betreut alleine gewohnt hat, eine die mit 18 ins betreute Wohnen kam und einen der mit 26 immer noch im betreuten Wohnen wohnt (hat Psychosen) und allen geht es gut, alle haben ihre Chance ergriffen!

Einen jungen Mann habe ich vor Jahren kennengelernt, der mit der Freundin meiner Schwester inzwischen verheiratet ist. Seine Vergangenheit war ähnlich wie die deines Sohnes- und heute? Er ist jetzt 33, wie gesagt verheiratet, hat eine Ausbildung nachgemacht- bereits vor 8 Jahren oder so, Vater einer süßen Tochter und wer ihn heute kennenlernt glaubt nicht einen Moment was für ein schlimmer finger er mal war.

Für alle die hier verzweifelt schreiben, hoffe ich, dass ihr später mal auch solche Geschichten zum besten geben könnt und diese Geschichten nur Fußnoten des Lebens sind!!!