Wie Sohn motivieren zum Psychologen zu gehen? Muss es überhaupt sein?

Hallo liebes Forum,

ich bin ja leider selbst psychisch krank und möchte meinen Sohn (11 Jahre) gerne beim Psychologen vorstellen. Ich entdeckte bei ihm depressive Tendenzen und auch sonst mache ich mir Sorgen.

Er ist ein Trennungskind. (Gewaltehe)

Morgen ist der Termin, er möchtr aber absolut nicht dorthin...

Er hat zurzeit genug Stress, er gestern musste er vor Gericht. (andere Geschichte)

Wir sind aber beide fertig....

Was soll ich tun?

Was ist wenn er nicht mitkommen will odrr dort gar nichts sagt?

danke und LG

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Was mir in deinen Beiträgen auffällt, ist, dass dir der Ernst der Situation nicht richtig bewusst ist, bzw. du ihn versuchst zu verharmlosen. Du schreibst im heutigen Beitrag, dass er Trennungskind ist und du depressive Tendenzen entdeckt hast. Das wäre tatsächlich klassisch ein Fall für einen Psychologen. Weiter schreibst du, dass er vor Gericht aussagen musste und, dass dies eine andere Geschichte ist. NEIN, das ist keine andere Geschichte. Diese "andere" Geschichte ist der Grund warum dein Kind eine psychisch kranke Mutter hat und er selbst psychisch krank ist. Dein Kind hat keine depressiven Tendenzen, dein Kind hat eine posttraumatische Belastungsstörung. Und es hat eine kranke Mutter, die ihm keine Sicherheit bietet. Dein Sohn wehrt sich dagegen. Er schlägt dich nicht, weil er es vom Vater so gesehen hat. Er schreit ganz laut um Hilfe, weil er ein Trauma erlitten hat und eine stabile Stütze braucht. Er rebelliert gegen dich, weil er sich verloren vorkommt. Meine Worte klingen jetzt sehr hart, aber es wird Zeit, dass du den Ernst der Lage erkennst, nichts herunter spielst und aus deiner Opferrolle raus kommst. Du hast schlimmes erlebt, dein Sohn ebenfalls. Deshalb ist das Wichtigste, was dein Sohn jetzt benötigt, einen stabilen Halt. Das Wissen nicht allein zu sein und das Vertrauen, dass die Mutter ihm die Sicherheit bieten kann, die er benötigt. Er ist erst 11. Er ist darauf angewiesen, von der Mutter beschützt zu werden. Aus diesem Grund solltest du dich dringend behandeln lassen und auch bei Ärzten ehrlich sagen, wie dramatisch die Lage wirklich ist. Dein Sohn rennt sonst völlig ins Verderben und dir bleibt dann nichts anderes übrig als hilflos zuzusehen. Viele Erwachsene sind psychisch so krank, weil sie in der Kindheit schlimmes erlebt haben, das nie behandelt oder aufgearbeitet wurde. Noch ist dein Kind jung und alles ist frisch. Wenn du jetzt aber noch lang wartest, wird sich das alles fest fahren und dein Sohn wird später große Probleme bekommen.

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Du hast das geschrieben, was ich schon oft gedacht habe, aber nicht schreiben wollte. Habe oft mit mir gehadert, ob ich auf diese TE antworten soll...sie hat ja so einige Threads in letzter Zeit verfasst... ein hin und her. Mal soll der Sohn in die Kinderpsychiatrie, dann wieder zum Psychologen....
Ich bin Therapeutin und keiner würde mir glauben, wenn ich erzähle, wieviele Eltern ihre Kinder zu mir „schleifen“, weil die Kinder Probleme haben, dabei müssten die Eltern kommen, nicht das Kind. Das ist in dem Fall nur Symptomträger der Eltern. Meist breche ich die Therapie nach einigen Sitzungen ab, auch wenn es mir leid tut, aber kein Therapeut kann einem Kind helfen, wenn sich die häusliche Situation nicht ändert oder bessert. Die Eltern schimpfen dann immer, was für Stümper wir sind, weil keine Erfolge sichtbar sind, dabei wollen sie nicht sehen, dass das eigentliche Problem sie haben!
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei der TE ausschaut, als dass ich hier Mutmaßungen aufstellen dürfte oder sollte... aber allein dieses hin und her der Threads zeigt eine Unbeständigkeit in sich. Der Junge ist elf, auf die Stabilität seiner Mutter angewiesen, die ihm aber nicht gegeben werden kann. Ich bin da voll bei dir. In meinen Augen ahmt er den Vater nicht nach, er richtet sich gegen seine Mutter, weil er sich von ihr im Stich gelassen fühlt. Aber anstelle ihm diese Sicherheit und Stabilität zu geben, sucht sie tausend Einrichtungen und Diagnosen, die erklären, warum er sich so benimmt und flüchtet sich in die Opferrolle. Um ihren Sohn am besten und am sinnigsten helfen zu können, müsste sie zunächst sich selbst behandeln lassen, um stark genug zu sein ihren Sohn zu stärken. Eine Therapie, die den Jungen emotional alles abverlangen könnte, ohne sicheres familiäres Umfeld, die es tragen und ihn auffangen können, würde kein gescheiter Therapeut diesen Auftrag übernehmen... er wird schnell den Braten riechen und der Mutter ans Herz legen sich in Behandlung zu begeben. Aber das sind ja alles Vermutungen.... man kennt die Situation ja nicht genau... deshalb wollte ich ihr nie was schreiben. Finde solche Themen hier immer sehr schwammig. Aber an deinem Beitrag kam ich nicht vorbei!
Lg

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Hi,

warum gehst du nicht erst mal allein hin und sprichst mit dem Psychologen? So habe ich auch angefangen! Mein Sohn muss auch - nach sek Einsatz (inklusive Haft) wegen dem Vater und anschließender mehr wie unschöner Trennung- zum Psychologen! Ich war erst allein und hab erst mal gekuckt, ob der Arzt überhaupt für uns so in frage kommt! 2 Ärztinnen konnte ich direkt ausschließen, der 3. Versuch war ein Volltreffer! Hätte ich jedes Mal mein Kind direkt dabei gehabt hätte der dann auch keine Lust mehr gehabt! Er ist übrigens auch 11!
Du hast ja schon einige Male gepostet, daher denke ich, das dein Sohn vielleicht erst später involviert werden sollte! So kannst du in Ruhe mit dem Arzt sprechen und der gibt Dir dann auch Tips wie du ihn überzeugst... viel Glück!!!

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danke dir!

Ja , so hätte ich es auch gewollt....die Therapeutin meinte aber wir sollen beide kommen...

hier ist leider nicht so viel Auswahl.

Und die Dame ist auch keine Ärztin....ich schau mal. :)

lg

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Wolltest du ihn nicht in eine Psychiatrie bringen weil er dich schlägt usw.? Zumindest waren hier schon ein paar Beiträge von dir in den letzten tagen und ich glaube mich daran zu erinnern. Ist nix draus geworden?

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Was für eine Erkrankung hast du denn und bist du in Behandlung? Und vor allem: Wie gehst du vor deinem Sohn damit um? Redet ihr offen darüber?
Vielleicht würde euch auch eher eine Familientherapie helfen. Wohnt ihr zu zweit? Wenn er bei der Therapie nicht sagt, macht das nichts! Wenn es eine gute Therapeutin ist, wird sie ihn nicht drängen und ihm Zeit geben.

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Erstens würde ich nie zum Ersttermin mit Kind gehen.
Zweitens wäre geringe Therapeutendichte kein Argument um einfach irgendeine zu nehmen.
Drittens ist dein Kind definitiv kein Fall für eine Therapeutin die mit dem Kind einmal die Woche mit therapeutischem Sand spielt und versucht mit ihm ins Gespräch zu kommen, dein Kind benötigt einen erfahrenen Psychiater und vermutlich eine stationäre Behandlung.

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Hallo :) mein Sohn ging auch einige Zeit zum Psychologen wegen Verhaltensauffälligkeiten. Erst mal hab ich ihm erklärt, dass man nicht gleich psychisch krank ist, nur weil man einen Psychologen besucht und ziemlich schnell ist mir klar geworden, dass wir die Dame beim Vornamen nennen müssen und das Wort "Psychologe" wurde nicht mehr genutzt. Damit konnte er sich besser arrangieren. Beim ersten Termin habe ich allein mit ihr gesprochen und mein Sohn blieb zu Hause.
Ihm hab ich erklärt, dass Frau XY gern mit Kindern redet, diese dort über ihre Sorgen, Trauer, Kummer und natürlich auch Freude sprechen können, aber nicht müssen. Es ist auch okay, wenn er erst mal gar nichts sagen möchte. Er kann auch nur zuhören und nebenbei etwas malen. Unsere Psychologin hatte 2 Hunde, Meerschweinchen, einen großen Garten mit Bach und Baumhaus. Sie haben einfach miteinander gespielt und nebenbei geredet. Die Psychologin wird schon wissen, wie sie deinen Sohn aus der Reserve lockt 😉

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Hallo,

du hattest ja in letzter Zeit öfters über die Probleme mit deinem Sohn gepostet. Wenn er wirklich so extrem ist, wie du beschreibst, wirst du keine Chance haben, ihn gegen seinen Willen dort hin zu bekommen. Allerdings würde ich, genauso wie es die anderen schreiben, das Kind zum Erstgespräch gar nicht mitnehmen. Das ist so auch nicht üblich. In der Regel spricht der Psychologe erst mal mit den Eltern, man füllt Anamnesebögen aus etc., so dass der Psychologe sich erst mal ein Bild machen kann, was da auf ihn zu kommt. Das war selbst bei meinem Sohn so, der lediglich wegen ADHS und HB einen Psychologen brauchte und nur eine Verhaltenstherapie gemacht werden sollte.
Auf der anderen Seite sehe ich einen ambulanten Therapeuten, wo dein Sohn in bestimmten Intervallen hin geht, als falschen Ansatz. Laut deinen Beschreibungen hat dein Sohn ein schwerwiegenderes Problem, das in meinen Augen von einem Arzt behandelt gehört. Ich würde mir schnellstmöglich einen Termin in der Kinder- und Jungenpsychiatrie besorgen. Ich verstehe auch nicht, dass euer Kinderarzt euch darauf noch nicht verwiesen hat. Dein Sohn ist psychisch krank und braucht Hilfe. Und du bist als Mutter dafür zuständig ihm diese zu besorgen. Das Kind ist zum einen vom Alter und eventuell auch wegen der Erkrankung gar nicht fähig einzuschätzen was er braucht und was nicht. Und du musst ebenfalls zusehen, dass du dich schleunigst behandeln lässt. Dein psychisch krankes Kind braucht eine stabile Mutter, die ihm Halt und Sicherheit gibt. Mit deiner Angst und Unsicherheit verunsicherst du dein Kind noch mehr. Ich fände es die beste Lösung, wenn ihr beide stationär geht und du dich auch bei deinem Sohn durchsetzt, dass dies notwendig ist. Dein Kind braucht Hilfe und da würde bei mir ein "ich will da nicht hin" nicht gelten. Er müsste, ob er nun will oder nicht. Weil ich als Mutter wüsste, dass es das Beste ist. Du hast die Verantwortung für deinen Sohn und du hast die Pflicht alles zu tun, dass er zu einem gesunden Menschen heran wächst. Es ist verdammt schlimm, was euch passiert ist. Aber gerade deshalb solltest du jetzt langsam mal anfangen zu handeln.

LG
Michaela

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Selbst bei der ganzen Schilderung frage ich mich oftmals, ob sie wirklich von ihrem Sohn spricht oder ihr Problem auf ihn projiziert... wirklich heikel das Thema und ich wundere mich, warum der Kinderarzt da so tatenlos bleibt. Das wäre doch die erste stelle, die aufgesucht werden sollte, um sich professionell eine Richtung geben zu lassen, was als nächstes gemacht werden sollte, anstelle hier im Forum zu fragen. Zunächst stellt man sein Kind doch dem Vertrauensarzt vor, der dann eine Richtung vorgibt... höre ich sehr selten, dass Eltern dann selbst schauen, welche Symptome ihr Kind hat und dann mal gucken, wohin sie gehen. Allein bei den ganzen Syndromen etc und den ganzen Fachrichtungen... viele haben überhaupt keine Ahnung was einen Psychologen von einem Therapeuten oder einen Psychiater unterscheidet, als das sie auf eigener Faust ihre Kinder irgendwohin schleppen.. liest sich teilweise sehr komisch. Vielleicht hab ich aber auch nur was überlesen oder falsch in Erinnerung...

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Auch das das Gericht nichts macht

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Und wart ihr jetzt beim Psychologen?

Ansonsten kannst du ihn ziemlich einfach motivieren. Du gehst stationär, dein Sohn bringst du übers Jugendamt in der Zeit unter. Sag denen das du wünscht, dass er begutachtet wird, weil du Depressionen erkannt hast. Die sind dann nicht so nah dran wie die Mutter und können ihn daher gut zum Psychologen schleifen. Du kommst stabil zurück und er wieder zu dir, nun vom Psychologen eingeschätzt und mit entsprechenden Hilfen.

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hallo,

ja wir waren beim psychologen.... es war gut. ich habe zuerst mit der Therapeutin geredet und dann hat sie meinem Sohn alles erklärt...

Er wollte zwar zuerst nicht hin, aber dann konnte ich ihn überreden.

Sie macht erstmal Diagnostik und 5 Probesitzungen und dann kann er entscheiden, ob er weitermachen möchte.

Trotzdem merk ich, dass ich mit meiner Psyche das Hauptproblem bin...

Ich möchte das meinem Sohn geholfen wird.

Ich bin auch bzw. unter anderem durch meine Kindheit so krank geworden....ich sehe meine.Eltern leider oft noch heute auch und meine Mutter macht mir viele Vorwürfe und dann gehts mir noch schlechter und niemand bietet Hilfe an...

Ich habe jetzt noch eine.Info eingeholt für eine Klinik welche Mütter und Kinder behandelt, nächste Woche meldet sich da nochmal jemand.

lg

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Wenn es eine gute Klinik ist wird sie euch nicht zusammen nehmen. Du bist aktuell Teil des Problems und nicht der Lösung.

Aber er kann ja in eine eigene Klinik, wenn die Therapeutin, dass auch so sieht.

Weshalb traust du dich denn nicht alleine in die Klinik und stellst deine Gesundheit wieder her?

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