An alle Eltern: Hört auf euer Bauchgefühl.

Hallo liebe Eltern,
Ich bin Mama von 2 Kindern ( 10 und 8 Jahre).
Ich habe zufällig mehrere Artikel gelesen, dass das Kind nicht so ist wie es die Gesellschaft es gerne hätte.
Egal ob es ums Schlafen, Essen , Schule...handelt.
Hört nicht auf die Anderen. Ihr wisst am besten was gut für eure Kinder ist.
Ich erzähle euch ein wenig von mir .
Mein Großer war ein Bilderbuchkind.
Er schlief super, er aß super, er war total pflegeleicht.
Dann kam seine Schwester.
Von Anfang an war es total schwierig mit ihr.
Sie wollte keinen Brei, nicht gefüttert werden und die Nächte bis zu ihrem 6ten Geburtstag die sie durchgeschlafen hat konnte ich an einer Hand abzählen.
Sie ist noch immer eine schlechte Esserin und Schläferin.
Leider hat sie schon immer Untergewicht, aber deshalb werde ich sie nicht mit Süßigkeiten vollstopfen ( Hat mir die Kinderärztin geraten).Seit dem Zeitpunkt als ich es akzeptiert habe und mir sagte es ist halt so, geht es mir besser und den Kindern auch. Klar es ist manchmal anstrengend, aber ich sehe dass mein Kind glücklich ist und das ist für mich das wichtigste was zählt.
Bitte nimmt eure Kinder so an wie sie sind.
Ich finde es ist von Erzieher und Ärzte eine Frechheit sich
zu erlauben zu beurteilen ob das Kind der Norm entspricht oder nicht.
Jedes Kind ist anders. Bitte versucht nicht eure Kinder in die Norm zu pressen. LIEBT eure Kinder so wie sie sind. SIE müssen nicht perfekt sein.
Unterstützt ihr Schwächen und Stärken.

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Es ist Aufgabe von Eltern, Lehrern und Erziehern, zu schauen, ob die Kinder Probleme haben und evtl helfend einzugreifen.

Das als Frechheit zu bezeichnen finde ich schwierig.

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Ich meine Ärzte!

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Ich kenne mehrere Kinder, bei denen die Erzieher geraten hatten, das Kind 1 Jahr länger im Kindergarten zu lassen, weil sie ruhig und schüchtern waren. Die Mütter haben sich nicht an die Empfehlung gehalten. Die Erzieher waren sauer. Die Kinder hatten dann keine Probleme in der Schule. Es gibt leider immer noch das „Musterkind“, an dem sich alle orientieren.

Bearbeitet von -Destiny-
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...und mit Deiner Erziehung kommen dann sozial inkompatible Egoisten bei raus die allen Mitmenschen das Leben schwer machen!

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Ich bin Lehrerin und was uns zugemutet wird unter dem Deckmantel der Bedürfnisorientierung an verhaltensgestörten Kindern ist absurd.
Kinder sind häufig mit 6 Jahren noch nicht sauber, sollen aber in die Schule...
Sie wollten halt bisher nicht aufs Klo, also müssen sie nicht.
Wäre ja Zwang...geht also nicht.
Die Kinder essen oft noch mit den Händen maximal ein Löffel geht, Messer und Gabel undenkbar.
Mal länger konzentrieren als 5 Minuten nicht möglich.
Stift halten... wovon träume ich?
Das Kind wollte bisher nicht malen und basteln...Und durfte im Kindergarten nicht dazu " gezwungen " werden
Das allerschlimmste aber ist dass die Eltern erwarten dass wir diese ganzen Defizite korrigieren bzw trotzdem.den Kindern was beibringen können.
Dazu noch kulturelle Unterschiede, Eltern und insbesondere Kinder ohne Deutschkenntnisse, ADHS, Autismus LRS, psychosoziale Auffälligkeiten etc...Immer mehr Eltern kommen ihrem Erziehungsauftrag nicht mehr adäquat nach, das sollen andere machen, so ist mein Eindruck.

Bearbeitet von Oliva
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Und dann ist es kein Wunder dass niemand mehr Lehrer werden will.

Zurecht!

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Dass man seine Kinder liebt und akzeptiert, wie sie sind, schliesst nicht aus, dass man Auffälligkeiten untersuchen und ggf. mit geeigneten Methoden behandeln lässt. Auch das ist zum Wohl der Kinder.

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So sehe ich das allerdings auch. Hier wird ganz viel durcheinander gebracht!

"Ich finde es ist von Erzieher und Ärzte eine Frechheit sich
zu erlauben zu beurteilen ob das Kind der Norm entspricht oder nicht."
Eine Norm ist keine Bewertung, ob etwas gut oder schlecht ist, sondern nur ob etwas auffällig ist. Wenn ein Kind zum Beispiel auffällig wenig wiegt, sollte man eben ausschließen, dass dem eine Erkrankung zugrunde liegt, die für das Kind gefährlich werden kann. Das ist Fürsorge und keine Frechheit.

"Bitte versucht nicht eure Kinder in die Norm zu pressen. LIEBT eure Kinder so wie sie sind."
Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Ich habe noch keine ÄrztInnen oder ErzieherInnen erlebt, die die Eltern aufgefordert haben, ihre Kind weniger zu lieben, weil es von einer Norm abweicht. Und Ursachen abklären sowie Hilfestellung geben (z.B. bei Entwicklungsstörungen) ist nichts mit "in die Norm pressen" zu tun, sondern trägt zum Wohl des Kindes bei.

Ich sehe auch ein paar Normabweichungen meiner Kinder (z.B. bezüglich Gewicht) gelassener als unsere Kinderärztin. Aber ich kann auch darauf vertrauen, dass sie das alles im Blick hat und mich auf Risiken rechtzeitig aufmerksam macht. Ich käme nicht auf die Idee zu denken, dass sie meine Kinder damit abwerten will. Sie leistet sehr wertvolle Arbeit und ohne KinderärztInnen, die ihre Arbeit ernst nehmen, wären wir aufgeschmissen.

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Hallo Anja,
ich stimme dir grundsätzlich zu und ich denke auch oft, dass Kinder in unserer Gesellschaft viel zu oft danach beurteilt werden, wie gut sie "funktionieren". Das ist die eine Seite und da sehe ich es wie du, man vergleicht zu viel und pathologisiert Verhaltensweisen, die sich mit der Zeit von allein geben oder entwicklungsbedingt einfach individuell bei manchen Kindern länger brauchen.
ABER anderseits denke ich auch, dass man unbedingt im Auge behalten muss, wie es allen Beteiligten dabei geht. Deiner Tochter ging es trotz ihres geringen Gewichts immer gut und sie war scheinbar trotzdem ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Das ist wunderbar und da nacht es natürlich gar keinen Sinn, sie mit Süßigkeiten vollzustopfen. Wäre sie schlapp, antriebslos und geschwächt gewesen, hätte das aber schon anders ausgesehen und man hätte natürlich etwas unternehmen müssen. Auch beim Thema Schlafen: wenn die Ein-/Durchschlafprobleme das gesamte Familienleben belasten, muss versucht werden, etwas an der Situation zu ändern. Auch andere Verhaltensauffälligkeiten können für das Umfeld, aber auch die betroffenen Kinder selbst sehr belastend sein und da muss dann schon ein differenzierter Blick von Fachmann/Fachfrau drauf geworfen werden. Natürlich kann man als Eltern vieles auch noch einmal besser einschätzen, da man einfach am meisten Kontakt mit dem Kind hat, und sich dann gegebenenfalls eine zweite Meinung einholen.
Viele Grüße!

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Liebe Anja,

ich verstehe, dass es dich stresst und ärgert, wenn dir das Gefühl gegeben wird, dass mit deinem Kind irgendetwas nicht stimmen würde. Und ja, jedes Kind ist anders und natürlich verdient jedes Kind Liebe - egal was.

Aber: wegzusehen und nichts zu tun, kann auch fatal sein.

Wenn bestimmte Auffälligkeiten im Kindeshalter nicht behandelt werden, kann das für Kinder schlimme Folgen haben.

Man denke zum Beispiel an Kinder, die schlecht hören und deren Eltern nichts dagegen unternehmen. Dann lernt das Kind nicht richtig zu sprechen, ist entwicklungsverzögert, hat Probleme in der Schule....

Würden die Eltern das aber im Kleinkindalter verfolgen und dem Kind ein Hörgerät geben lassen, dann könnte sich das Kind ganz normal entfalten, normal sprechen lernen und wäre nicht eingeschränkt.

Das hat nichts mit weniger lieben zu tun, wenn man sagt, dass ein Kind in einem bestimmten Bereich "auffällig" ist. Man benennt das nur, um helfen zu können.

Vielleicht war einfach eure Kinderärztin doof - ein Kind mit Süßigkeiten vollzustopfen bei Untergewicht ist meiner Meinung nach auch keine vernünftige Diagnose....
Da sollte man lieber auf Zöliakie, oder andere Unverträglichkeiten testen....

Aber nur weil ihr Pech hattet mit einer Kinderärztin, heißt das nicht, dass alle schlecht sind.

Und geliebt werden sollten sowieso alle Kinder.

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Mein Sohn ist auch so ein Kind das nicht in die Norm passt, noch nie. Schlafen, essen, Verhalten- alles ein Kampf. Den habe ich lange Zeit still leidend geführt.

Bis mich die Erzieher meines Sohnes zum Gespräch gebeten haben und ihre Besorgnis über einige Beobachtungen mitgeteilt haben. Ich bekam sogar einen Elternbrief, damit ging ich zum Arzt, damit ich ernst genommen werde.

Mein Sohn ist Autist. Er bekommt nun die Förderung die er braucht, und auf die er einen Anspruch hat. Ich bin den Erziehern sehr dankbar, es ist bestimmt nicht ihre Lieblingsaufgabe solche Gespräche mit Eltern zu führen. Vor allem wegen Eltern, die nicht wahrhaben wollen das ihr Kind ein Problem haben könnte. Die es scheuen die vielen Arztbesuche auf sich zu nehmen und den Kampf um Diagnose und Förderung zu führen.

Ich weiß nicht ganz was deine Intention ist. Aber dein Kind lebt nunmal „in dieser Gesellschaft“ und das hoffentlich noch sehr lange. Es ist deine Aufgabe als Mutter dafür zu sorgen das es dein Kind bestmöglich auf das Leben in dieser Gesellschaft vorbereitet wird.

Das bist du ihm schuldig. Und wenn das Kind untergewichtig ist, macht es Sinn zu schauen woran das liegen könnte. Es gibt auch schon bei Kindern Essstörungen

Augen zu und stille Akzeptanz ist wirklich nicht immer im Sinne der Kinder.

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Hat die Kinderärztin wortwörtlich gesagt "Stopfen Sie Ihr Kind mit Süßigkeiten voll"?

Oder eher sowas wie "Es kann nicht schaden, wenn sie ab und zu mal ein Stück Schokolade bekommt"?

Ehrlich gesagt kann ich nicht glauben, dass deine Schilderung tatsächlich ein ärztlicher Rat gewesen sein soll.

Und wenn manche Menschen im Bauchgefühl haben, ihre schwer kranken oder beispielsweise autistischen Kinder mit Globuli und MSM Einläufen zu behandeln, ist das dann auch eher Kindesmisshandlung als eine gute Sache.

Ärztinnen, Erzieherinnen und ähnliche Spezialberufe haben schon durchaus Sinn und Daseinsberechtigung.

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Natürlich müssen sie nicht perfekt sein, aber wo Hilfe und Förderung nötig ist, sollte sie gegeben werden, auch über den gekränkten Mamastolz hinaus.

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Danke für deinen Beitrag!
Bei Entscheidungen die mich selbst betreffen höre ich immer auf mein Bauchgefühl. Aber jetzt wo ich Mama werde bin ich ziemlich ängstlich geworden und frage ich mich häufiger ob ich auf Nummer sicher gehen soll und dementsprechend auf Experten hören soll die in meinen Augen teilweise völligen Quatsch erzählen oder auf mein Bauchgefühl hören soll.
Beiträge wie deiner helfen mir das entspannter zu sehen und inspiriert hoffentlich auch andere Menschen dazu wieder ihrem Gefühl zu vertrauen 😃

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Wenn du den Rat von Experten einholst oder benötigst, dann solltest du da schon mal genauer hinhören.
Denn deine ‚Meinung‘ ist zwar schön und gut, aber eben keine Expertise.

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Das Bauchgefühl ist so viel mehr als nur eine Meinung, letztlich ist es eine unterbewusste faktenbasierte Entscheidung in die auch unterbewusste Wahrnehmungen einfließen.

Natürlich sollte man sich den Expertenrat anhören, aber wenn man ein komisches Gefühl hat sollte man sich unbedingt einlesen (am besten auch Mehrsprachig) und sich eine Zweitmeinung holen statt dem Experten blind zu vertrauen. „Experten“ Wissen nunmal auch nicht alles bzw. sind oft einfach nicht auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand oder lassen sich von ihren eigenen Vorlieben leiten. Auch das kann, insbesondere beim Arzt, lebensgefährlich werden.
In meinen Augen haben viele Menschen es verlernt auf ihr Gefühl zu hören und ich finde es schade wie verpönt es mittlerweile ist.

Bearbeitet von Michelle10
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