Welche Schule? Mit Schulfreunden oder allein?

Hallo ihr Lieben,

wir zerbrechen uns wegen der Schulwahl den Kopf. Unsere Tochter kommt im Sommer aufs Gymnasium. Zur Wahl stehen nun zwei, beide sind G8.
Das erste ist ca. 30 Minuten mit dem Bus zu erreichen, kein Umstieg und wirklich einen klasse Ruf. Schule ist etwas kleiner mit ca. 700 Schülern.
Das zweite ist etwa 15 Minuten mit dem Bus, auch kein Umsteigen notwendig. Dies ist allerdings ein großes Schulzentrum mit anderen Schulformen und hat damit knapp 1500 Schüler. Die Schule hat einen nicht wirklich guten Ruf. Allerdings gehen 2 Freundinnen meiner Tochter auf dieses Gymnasium.
Für uns ist die Entscheidung wirklich sehr schwer, da wir sie eigentlich auf dem kleineren Gymnasium gesehen haben. Sie wäre allerdings alleine und müsste sich erstmal alleine zurecht finden und neue Kontakte knüpfen. Die Angst ist da, dass sie keinen Anschluss findet. Sie ist selbst sehr ruhig. Im Knüpfen neuer Kontakte sehen wir und auch die Lehrerin bei ihr allerdings keine Probleme. Unsere Tochter möchte natürlich auf das große Schulzentrum mit ihren Freundinnen.
Trotzdem tun wir uns wirklich schwer mit der Entscheidung, ob kleines Gymnasium mit gutem Ruf und keinen Freunden aus der Grundschule oder großes Schulzentrum mit eher durchwachsenem Ruf und zwei ihrer Freundinnnen.
Gab es jemand, der ähnliches durch hat bzw. vielleicht hat sich jemand den ein oder anderen Aspekt, den wir evtl. vergessen haben. Zubiss würdet ihr denn tendieren?

Danke Euch schon mal für Eure Antworten :-)

Kleine Schule ohne Freundinnen oder großes Schulzentrum mit Freundinnen

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Meine Tochter ist damals als Einzige auf ein entfernteres Gymnasium gegangen, alle ihre Freunde bzw. Bekannte sind auf das nahegelegene gegangen. Das hat mir aber nicht so gefallen. Sie hat sich sehr schnell in die neue Klasse integriert und hat neue Freundinnen gefunden, mit der alten Klasse hat sie gar keinen Kontakt mehr. Ich würde nach der Schule gehen Freunde kommen und gehen. Und die dritte im Bunde, bei drei Mädels, ist immer schwer.

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Ich bin damals als einzige aus meiner Klasse aus der Grundschule auf meine weiterführende Schule gegangen. Das war vollkommen in Ordnung. Meine beste Freundin ist meine Freundin seit dem Kindergarten und ist nach der Grundschule auf eine andere Schule gegangen. Meine andere beste Freundin habe ich in der 5. Klasse kennengelernt.

Freundschaften entwickeln sich. Nur weil sie in der Grundschule befreundet waren, heißt es nicht, dass sie auch weiterhin so dicke sind, nur weil sie in der gleichen Klasse sind. Freundschaften können auch bei getrennten Schulen bestehen bleiben, oder auch nicht, man kann auch neue Freundschaften finden.


Ich würde die Schule nicht wegen den Freunden auswählen. Die ander beiden könnten dann ja auch auf die kleinere Schule gehen. Weißt du was ich meine?

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Wenn die Tochter reif ist fürs Gymnasium, würde ich sie so etwas selbst entscheiden lassen, wenn man auf beiden Schulen den gleichen Abschluss machen kann. Sie entscheiden lassen, was sie will, Unterschrift drunter, fertig. Ich sehe die Leute erst am anderen Ende, d.h. wenn sie sich nach dem Studium bei uns bewerben. Wenn ein Deutscher sich bewirbt, der vor dem Studium irgendwo in NRW am Gymnasium war, habe ich absolut keinen blassen Schimmer, wie der Ruf dieser Schule ist, mein Chef noch viel weniger. Es ist auch völlig egal. Ich denke, dass das bei Eltern viel mehr ein Thema ist als bei zukünftigen Arbeitgebern.

Deutsche Mittelschulen stehen bei uns in der Schweiz generell im Ruf, im Zweifelsfall selbst einem Sack Kartoffeln die Hochschulreife zu attestieren. Aber wie auch immer, wenn du danach an einer anerkannten Uni ein Studium absolviert hast in eine Richtung, nach der wir suchen, ist alles im grünen Bereich.

Bearbeitet von schweinenaeschen
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ich glaube nicht, dass es darum geht, welchen Ruf das Gymnasium für Arbeitgeber hat, sondern eher, dass es dort Probleme gibt mit Lehrern, Schülern, Drogen etc.

Es gibt hier bei uns in der Gegend auch 2 - 3 Schulen, auf die ich mein Kind auf keinen Fall schicken würde.

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Das ist in der Tat so. Das Thema Drogen wurde mit dieser Schule auch schon in Zusammenhang gebracht.

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Gymnasium ist schon super schwer an sich, wenn dann evt. noch viele Lehrer ausfallen, es oft Probleme in der Schülerschaft gibt (irgendwo muss der schlechte Ruf ja herkommen,) wird es noch schwerer.

Ich würde da immer das Gymnasium geben, in dem ich weniger Probleme sehe. Freunde findet man Neue. Ich hatte auch keine Freunde als ich ans Gymnasium bin, 2 meiner Freundinnen gingen auf die Realschule nebenan, und 2 andere auf ein anderes Gymnasium. Es waren dann zwar 3 Mädchen aus meiner Grundschulklasse in meiner Klasse, aber genau die, die mich immer geärgert haben (waren so Markenverliebte Mädchen und ich hatte keine Marken an, weil nicht im Budget)
Hab aber zwei neue Freundinnen gefunden und das auch relativ schnell.

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Hallo,

was bedeutet denn für Dich "ein nicht wirklich guter Ruf"?
In Bezug auf was genau und wo kommt das her?

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Das Thema Mobbing ist an dieser Schule ganz groß und leider wurde die Schule auch bereits mit Drogen bereits in Zusammenhang gebracht. Probleme mit schwierigen Schülern in der Pause sind hier an der Tagesordnung. Meine Schwiegereltern sind beide Lehrer und da kennt man dann den Ruf der einzelnen Schulen etwas. Zudem haben wir hier in Ort auch Mamas,die einem dasselbe bestätigt haben.

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Wenn es ganz schlimm ist, würde ich auch eher zu der kleineren Schule tendieren. Aber auf alle Fälle würde ich den Tag der offenen Tür an beiden wahrnehmen und mir selbst ein Bild machen. Und ich würde meine Gründe mit meiner Tochter besprechen. Ich finde es wichtig, die Kinder in die Entscheidung mit einzubeziehen und in diesem Fall meine Abneigung zu erklären. SIE muss auf diese Schule.

Aber wer sucht, der findet - die Sache mit dem "Ruf" ist immer schwierig. Ich war auf einem Gym, welches auch für Drogendelikte bekannt war, mit Polizeieinsätzen, fragwürdigen Kontakten innerhalb der Schülerschaft, seltsame Geschichten über das Kollegium....
Es war eine super Schule, wir hatten eine tolle Gemeinschaft und auch heute noch kommen dort teilweise die bundesweit besten Abis zustande.

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Generell sehe ich Freunde nicht als Entscheidungskriterium. Bei eurer Auswahl aber eher die längere Busfahrt und ggf auch neue Freunde die dann nochmals die selbe Strecke von der Schule entfernt in die andere Richtung wohnen. Das kostet Zeit und zumindest was wir hier gerade mit G8 in Klasse 6 an Vorgeschmack haben ist es eben viel Zeit die für Schule und lernen gebraucht wird. Keine Ahnung wie kaputt mein Kind wäre wenn es nicht nur 5 Minuten Fahrrad fahren sondern 30 Minuten Bus plus Fußweg plus Wartezeit. Also Haustür Haustür keine guten 10 Minuten sondern 45(?) braucht. Außerdem ist mein Kind nicht der große Busfahrer und je nachdem wie voll der Bus ist und wie er sitzt oder steht wäre es ihm ja schon schlecht bis er in der Schule ist.

Ich verstehe deine Wahl und würde rein auf die Schule betrachtet das kleine Gymnasium wählen. Aber bewertet das Umfeld mit und damit meine ich nicht nur Freunde und ruf der Schule.

Und dann vielleicht noch ein Blick auf Profilfächer bzw. Schwerpunkte legen. Das kann sich noch ändern aber grob die Richtung muss passen.

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Die Schwerpunkte der Gymnasien unterscheiden sich lediglich im sprachlichen Profil ab Klasse 8. Das eine Gym bietet spanisch an und das andere italienisch. Bilingualen Zug haben beide. Das wäre für uns also weniger ein Argument.
Der Fahrtweg ist schon ein Argument. Allerdings weiß ich nicht,ob die 30 Minuten nachher so viel ausmachen. Morgens wird mit dem gleichen Bus gefahren und mittags wäre sie 30 Minuten später zuhause.

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Was bieten die beiden Schulen denn sonst so?
Bestimmte Zweige, AGs? Ganztag? Bilingual? Sport oder Musikschwerpunkt?

Aus der Klasse meiner Tochter gehen fast alle Kinder in die ansässige Schule, nur eine Freundin geht, wie ihr Bruder, auf eine andere Schule. Bis zu einer Stunde fahrt mit der Bahn, ziemlich groß und die Lage ist nicht die Beste.

Aber sie geht da trotzdem allein hin. Befreundet bleiben die beiden dennoch!

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Die Schulen haben beide AGs, die meine Tichter ansprechend findet. Das kleine Gym hat italienisch ab Klasse 8 und das Schulzentrum dann spanisch. Sonst unterscheiden sich die zwei Schulen im Profil nicht unbedingt.

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Und verpflichtend Ganztag z.b - auch gleich oder mittags Schluss außer halt AG?

Hat Sie bzw. Habt ihr euch beide Schulen auch mal vor Ort angeschaut?

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Mein Sohn hat sich für die "schlechtere Schule" - aber Freunde da entschieden und wir sind am ende sehr dankbar dafür... er geht mit den 3 Freunden seit dem Kindergarten jetzt in 8.Klasse immer noch in die gleiche Klasse, halten sich den Rücken frei, kein Mobbing, keine Probleme, begleiten sich im Bus (kommen aus dem gleichem Dorf)

Bei uns war die Entscheidung Gymnasium-Gesamtschule lange auf dem Tisch, mein Mann wollte uuunbedingt Gymnasium... jetzt im Nachhinein - weill mein Sohn sich da super wohl fühlt und wir auch - sehr zufrieden sind mit Lehrern, Art des Unterrichts, die Zusammensetzung der Schüler allgemein passt auch..

Er bringt 1-2en nach Hause, steuert aufs Abi zu, macht überall Fortgeschrittenen Kurse und glücklich... ja er fährt deutlich länger Bus als zu der anderen Schule...ist es ihm aber wie er immer sagt - total wert.

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Hallo!

Meine Kinder sind beide ohne andere Klassenkameraden auf die weiterführende Schule gekommen. Meine Tochter kannte überhaupt kein Kind, was auf die gleiche Schule kam, mein Sohn kannte einen Jungen aus dem Kindergarten, der aber in die Parallelklasse geht. Beide Kinder haben die Entscheidung wollten auf die jeweilige Schule (gehen auch auf unterschiedliche Schulen) und haben die Entscheidung mitgetragen. Die Freunde waren im Grunde das kleinste Problem - die Große hatte ohnehin an der Grundschule keine richtigen Freunde mehr, der Kleine pflegt die alten Kontakte weiter. Beide haben aber sehr schnell auch neue Freundschaften geschlossen. Von daher würde ich versuchen, die Tochter zu dem kleineren Gymnasium zu überreden.

LG

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Also wenn die Kinder sich informiert haben und genau auf diese Schule wollen, bzw. genau das Programm haben wollen, das nur dort angeboten wird, würde ich die Entscheidung mittragen. Ich weiss nicht, wie es bei euch ist, aber da, wo ich früher zur Schule gegangen bin, wäre man je nach gewähltem Schwerpunkt an eine andere Schule kommen. Wenn das Kind z.B. unbedingt Wirtschaft und Recht als Schwerpunkt will oder vorhat, später etwas in diese Richtung zu studieren, würde ich eine entsprechende Schulwahl unterstützen.

Im Fall der TE, wo beide Schulen das gleiche Profil haben und es nur darum geht, dass man irgendwo von irgendwem irgendwas über den "Ruf" der Schule gehört hat, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, das Kind nicht auch in seiner Entscheidung zu unterstützen, an die Schule zu gehen, wo die Freundinnen hingehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einen besseren Start ins Erwachsenenleben hat, wenn man täglich eine halbe Stunde länger an eine andere Schule fährt, wo das offizielle Programm genau gleich ist, wo man aber keine Freunde hat und alle die, die man neu kennen lernt, viel weiter weg wohnen, geht aus meiner Sicht gegen Null. Das sind so Dinge, die sich nur im Kopf der Eltern abspielen.