Noten mündliche Abfrage

Meine Tochter geht in die 8. Klasse einer Realschule.
Im Fach Geschichte hat sie in einer Stegreifaufgabe eine 4. Obwohl sie für das Thema gut vorbereitet war. Begründung für die wenigen Punkte war dass sie nicht in ganzen Sätzen geantwortet hätte.
Nun wurde sie abgefragt. Thema konnte sie wiedergeben, was sie auf dem Arbeitsblatt hatten. Bekommen hat sie eine 5. Begründung der Lehrerin: die sche… ausweniglernerei - das hat sie satt. Meine Tochter hätte einen englischen Begriff übersetzen müssen, den sie aufgeschrieben haben - in Englisch- und sie hätte sich im Internet oder dem Schulbuch dazu belesen müssen.
Das ist dochvollkommen überzogen oder?

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Nein, dass war schon zu meiner Schulzeit normal.

Begriffe, die man nicht kennt muss man nachschlagen.

Wenn man bspw einen Text lesen und verstehen soll als HA,
dann wird erwartet, dass man alle Begriffe in dem Text verstanden hat und erklären kann und den Inhalt in eigenen Worten wiedergeben kann.


Reines Auswendiglernen ist nur gefragt, wenn man eine Definition wortwörtlich aufschreiben muss.

Alles andere sind Transferaufgaben.

Du kannst auch auf der Kultusseite deines Bundeslandes schauen und dort im Curriculum vom Fach nachlesen, welche Kompetenzen erwartet werden.


Ganze Sätze werden hier schon in der GS erwartet.

In Stichworten kann man nur antworten, wenn es die Aufgabe verlangt.
Das ist aber eher selten der Fall.

Sobald was anderes gefragt wird als eine reine Aufzählung, muss man in Sätzen antworten.
Und in eigenen Worten natürlich.

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Hi,

da würde ich mal bei der Lehrerin auf der Matte stehen.

Wenn die Lehrerin oder das LEhrmittel das Wort auf Englisch vorgibt, dann ist das eben so und nein, da muss sich kein Schüler hinsetzen und das übersetzen und dann auf Deutsch wiedergeben. Wenn die Lehrerin das will, muss sie es eben auf Deutsch hinschreiben.
Grundsätzlich muss man zu den Themen für Arbeiten nur das Wissen was im Unterricht auch gelehrt wird und nicht zusätzliches, was sonst noch im Internet zu finden ist. Wenn es natürlich im Schulbuch stand und die Lehrerin hatte gesagt, schaut euch Seite XY - ZZ an, dann ist das was anderes. Aber sonst ist es nicht Aufgabe der Schüler, sich selbstständig neue Informationen zu einem Thema rauszusuchen, die nicht im Schulbuch stehen, zumal gerade das Internet dann ja auch keine gute Quelle ist. Da stehen ja auch genug falsche Sachen.

Würde die Lehrerin die jetzt auch gelten lassen?

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Das bist du auf dem Holzweg-- weiss nicht wie du darauf kommst...
Würdest du damit zur Lehrerin gehen würde die dir erklären, was sie erwarten kann von einem 8 Klässler....

Wenn die Kids bspw ein Referat halten müssen, dann müssen sie natürlich sich selber Informationen beschaffen und zwar nicht nur aus einem Schulbuch.

Das wird hier schon in der Grundschule erwartet!!und beigebracht.

Unser Sohn musste in der 3 Klasse etwas zum Thema Spanien vorbereiten -- er müsste dazu in der Schule bereits im Internet recherchieren....

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Hi,

es ist die eine Sache ein Referat zu erarbeiten, bei dem man sich selbst Informationen zusammensuchen muss und etwas anderes Themen aus dem Unterricht mündlich abzufragen und dann zu verlangen, dass das Kind dazu mehr weiß, als im Unterricht gelehrt wurde.

Also weiteres Wissen, dass nicht in den Schulbüchern steht. Das wäre ja wie, wenn du deinen Führerschein machst, alles zum Thema Auto lernst und dann bekommst du in der Prüfung Fragen zum Thema LKW gestellt. Ja die hättest du dir ja auch im Internet raussuchen können, aber es kam im Unterricht halt nicht dran.

Und so klang es für mich im Ausgangsthread. Dass die Kinder natürlich bei Referaten sich selbst Informationen holen müssen, dass ist klar. Mein Sohn ist in der 3. Klasse und hat schon einige Präsentationen gehalten, aber da ist das ja auch klar geregelt und von vorneherein klar, weil sie ihr Lieblingsthema vorstellen sollten. Lamborghinis kommen im Unterricht selten vor.

Aber sie haben von der Lehrerin auch gesagt bekommen, ihr könnt diese und diese Form der Präsentation nutzen. Wenn die Lehrerin dann gesagt hätte, ok, das steht so auf dem Arbeitsblatt, dass ich euch gegeben habe, aber ihr hättet ja auch mal im Internet schauen könne, ob es da nicht noch andere Möglichkeiten gibt.

Das ist wie bei mir damals, als wir ein Lied für Musik auswendig lernen sollte und ich dann ein anderes singen sollte, nur weil die Lehrerin das Lied nicht nochmal hören wollte. Die Hälfte der Klasse hatte es sich halt ausgesucht, weil es lustig war. Ich hab dann eine schlechtere Note bekommen, weil das andere Lied natürlich nicht perfekt saß, ich hatte ja nicht dafür geübt. Nur weil die Lehrerin was anderes hören wollte. Fair ist das nicht.
Es geht doch am Ende darum, ob es korrekt ist. Und gerade in Geschichte sind doch dann eher die Reihe der Ereignisse wichtig und wann es stattgefunden hat und dann ist es egal, ob das nun "auswendig" gelernt ist. Solange sie ein englisches Wort im richtigen Kontext nutzt und nicht falsch nutzt (dann ist es natürlich ein Fehler) dann kann man ihr den Gebrauch des Wortes nicht ankreiden und so liest es sich ja im Text oben.

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Haben sie sich denn den englischen Begriff aufgeschrieben, oder nicht? War deiner Tochter klar, was der Begriff bedeutet, oder nicht? Wenn der Begriff für sie unklar ist, dann muss sie nachschauen oder die Lehrerin fragen, was das bedeutet. Letztendlich ist es auch das Ziel einer jeden Schulbildung, dass sich der spontane Wortschatz deutlich erweitert. Fremdwörter und Fachbegriffe sind in jedem Fach vollkommen normal. Die kann man nicht auswendig lernen, man muss verstehen, was die bedeuten.
Die Lehrerin darf und sollte schon verlangen, dass die Kinder wissen, was sich hinter dem Wort verbirgt. Die Kinder streben einen Realschulabschluss an. Das ist ein normaler Operator der Realschulprüfung.
ABER: Ich glaube diesen Fehler macht jeder Schüler genau einmal. Aus Fehlern lernt man.

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naja: du warst ja nicht dabei und die Beurteilung von Inhalt und Vortrags-Art obliegt der Lehrerin.
Ebenso wird sie Dir vielleicht einzelne Sätze dazu gesagt haben, kann aber doch nicht den kompletten Vortrag Satz für Satz für Dich erläutern und begründen.

Meist war vorher schon klar, was erwartet wird und auf was im Vortrag geachtet werden soll. - Aus Teil-Antworten auf Rückfragen oder noch besser aufgrund Kindesbericht auf das große Ganze rückzuschließen fällt schwer und ist für Eltern nahezu unmöglich. Das wird schon im Vergleich zu dem was gefordert war berechtigt sein.
Es gibt meist VOrgeschichten und Erläuterungen - und wenn sie Fleiss und tiefere Einblicke ins Thema erwartet und kein Gedicht-runterbeten dann ist es halt Thema verfehlt.

Mein Sohn hat ein ähnliches Problem: er konnte schon eine Bildergeschichte von 4 Bildern in 3 Sätzen beschreiben. - Ist heute allen Lehrern immer noch zu kurz und knapp obwohl er zuteilen briliante Sachen, die es auf den Punkt birngen, geschrieben hat, aber eben kein Schwurbler ist. - -tja: und schwafeln kommt halt nunmal bei Lehrern an. -- da gibts locker für was richtig gutes (meiner Meinung nach) auch eine 4. -- tja: -Lehrerzitat: -- das ist doch "ausreichend" - aber zu wenig. Manche nehmen das mit den Noten mündlich eben ernst.
Kennst du diese Tabellen? --- da muss man schon Eigenitiative bringen, nachfragen und übermässig aktiv sein, um nur ne 4 zu kriegen.... -- manche nehmen das eben ernst.

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"und schwafeln kommt halt nunmal bei Lehrern an."
Tja, und darum hat's bei mir im mündlichen Abi leider nur für 4 Punkte gereicht (war aber letztlich nicht so wild). Leider muss man ja immer ein Laberfach dabei haben (sprich ein Fach aus dem Aufgabenfeld 2 bzw. B).

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"Mein Sohn hat ein ähnliches Problem: er konnte schon eine Bildergeschichte von 4 Bildern in 3 Sätzen beschreiben. - Ist heute allen Lehrern immer noch zu kurz und knapp obwohl er zuteilen briliante Sachen, die es auf den Punkt birngen, geschrieben hat, aber eben kein Schwurbler ist. - -tja: und schwafeln kommt halt nunmal bei Lehrern an"

Aber ganz ehrlich, in drei Sätzen kann man einfach keine befriedigende Bildergeschichte schreiben. Das geht einfach nicht. Es gibt ja Vorgaben für den Text (sonst könnte man das ja auch nicht bewerten) und unter einem gewissen Textvolumen kann es einfach diese Vorgaben nicht erfüllen und es kann keine gute Erzählung oder was auch immer werden. Egal wie toll die Sätze sind.

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Danke für die Antworten. Also mir war es nicht bewusst dass die Kinder, in der 8 Klasse Realschule sich zusätzlich zum Arbeitsblatt weitere Informationen für eine evtl.Abfrage suchen müssen. Das war in meiner Schulzeit nicht so. Da hat keiner zusätzlich im Buch gelesen zum Thema. Und Internet gab es nicht.
Und wenn man den Inhalt des besprochen Arbeitsblattes kennt, und wiedergibt - ist doch keine 5 für eine Abfrage gerechtfertigt?
Den Begriff hatten sie in Englisch aufgeschrieben. Eine Übersetzung des Wortes haben sie nicht gemacht.

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"Das war in meiner Schulzeit nicht so. Da hat keiner zusätzlich im Buch gelesen zum Thema. Und Internet gab es nicht."

Schule hat sich sehr geändert und die Anforderungen sind andere, zumal sich der Zugang zum Wissen sehr geändert hat. Der Direktor unserer Schule sagt das den Eltern zu jeder Gelegenheit!
Heute hat nahezu jeder ein Smartphone und kann innerhalb von Sekunden sich jegliche Informationen holen. Heute ist dieses auswendig Lernen von Daten (was gerade das Fach Geschichte ausmachte), völlig unnötig und in den Schulen nicht mehr gewollt/erwünscht. Mittlerweile geht es darum, ob man die Texte VERSTANDEN hat (dazu gehört natürlich auch das Nachschlagen von einzelnen Wörtern, egal ob in Englisch oder Deutsch!). Um etwas zu verstehen, muss man sich oft auch weitere Texte heranziehen.
Dann wird erwartet, dass man aus diesen Informationen, die man sich selbstverständlich zusätzlich selbstständig besorgen muss, gerade wenn nicht alles klar ist, Rückschlüsse ziehen kann und weiter denken kann.
Stichwortartiges Antworten, gerade im Fach Geschichte, ist natürlich völlig falsch, genauso Wörter nicht übersetzen können. Im Grunde zeigt man damit dem Lehrer, dass man eben nicht richtig gelernt hat, bzw. das Thema gar nicht richtig verstanden hat!

Ich hatte dazu letztes Jahr sogar ein Gespräch mit dem Geschichtslehrer meines Kindes, der mir genau das auch nochmal bestätigt hat. Mein Kind war bis letztes Jahr im 2-3er Bereich in Geschichte, im Zeugnis dann beide Male eine 3.
Dieses Jahr (mittlerweile 9. Klasse), hat er endlich verstanden, dass er das Ganze etwas anders angehen muss! Dazu gehört natürlich auch das selbstständige Erarbeiten des jeweiligen Themas, was natürlich auch das Lesen der entsprechenden Buchseiten im Schulbuch beinhaltet, auch, ohne dass es explizit erwähnt wird. Extrem wichtig ist natürlich das Nachschlagen jeglicher Wörter, die man nicht verstanden hat. Allerdings war DAS auch zu unserer Schulzeit so! ;-)
Das Thema muss so verstanden werden, dass man Rückschlüsse auch auf andere Situationen ziehen kann.
Ein stichwortartiges Antworten, gerade im Fach Geschichte, geht natürlich gar nicht. Begriffe nicht erklären können, ist sogar in jedem Fach nicht in Ordnung! Deinem Kind sollte klar sein, dass es sich natürlich über die Hausaufgaben hinaus, informieren muss. Das heißt, es muss das Thema richtig verstehen, damit es in ganzen Sätzen Aussagen treffen kann.

Und um ehrlich zu sein, kann man erst dann etwas ordentlich ausformulieren, wenn man den Kern richtig verstanden hat. ;-) Das ist für mich als Mutter der einfachste Weg, um bei meinem Kind zu "testen", ob es ausreichend gelernt hat. ;-) Stichpunkte und einzelne Wörter kommen immer dann, wenn er sich nicht ausreichend vorbeireitet hat. Ist er vorbereitet, kommen ganze Sätze mit dazugehörigen Erklärungen. ;-)

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Hallo! Wenn es ein zentraler Begriff war, den deine Tochter nicht erläutern konnte, könnte ich mir vorstellen, dass sie vielleicht auch den ganzen Text oder Teile des Textes nicht verstanden hat, sie also zwar Gelesenes wiedergeben, nicht aber mit eigenen Worten erläutern konnte. Kann das sein?

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Eine 5 finde ich schon hart, wenn sie den Inhalt wiedergeben konnte.
Eine 4 hätte ich ok gefunden, ausreichend, aber nicht mehr.

Allerdings weiß deine Tochter jetzt, was die Lehrerin erwartet und kann dem entsprechend lernen und es beim nächsten Mal besser machen.

Ich hatte als Schülerin bei neuen Lehrer fasst immer die erste Arbeit verhauen, dann wusste ich, was verlangt wurde und die nächste Arbeit wurde deutlich besser.

Bei meinen Jungs ist es heute nicht viel anders.

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Das ist das, was deine Tochter sich von den Worten der Lehrerin gemerkt hat, oder?
Vermutlich hat sie sich viele Aspekte der Notenbegründung nicht gemerkt.
Beispielsweise: Zusammenhänge falsch wiedergegeben, keine Fachsprache verwendet, Hausaufgabe konnte nicht präsentiert werden/Wissen aus der Hausaufgabe nicht vorhanden, Darstellung war fehlerhaft usw. usw.

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Mach doch mal einen Termin mit der Lehrerin, dann weißt du genau um was es ihr wirklich geht und kannst deiner Tochter erklären wie sie sich richtig vorbereitet. Ich würde ja auch vermuten, dass deine Tochter einfach auswendig lernt ohne Sinn und Zusammenhang zu verstehen. Das sie ein englisches Wort kennt, nicht aber die Bedeutung deutet da ja auch stark darauf hin. Das bringt natürlich nichts und ist völlig sinnlos. Eigentlich gut wenn eine Lehrerin das erkennt.

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Lässt sich anhand des Textes unmöglich beurteilen. Eine fünf ist "mangelhaft", da muss schon deutlich mehr falsch gewesen sein, als nur ein Wort nicht gekonnt zu haben...

Klingt eventuell so, als hätte sie Sachen, die auf dem Arbeitsblatt standen, irgendwie auswendig wiedergegeben, ohne zu verstehen, was damit gemeint war. Das wäre dann tatsächlich nicht mehr "ausreichend".