3. Klasse Regelschule - hörgeschädigtes Kind

Hallo zusammen,

Ich liege gerade im Bett und weine so still und heimlich in mein Kissen.
Zu unserer Situation:
Mein Sohn (8) ist von Geburt an einseitig hörgeschädigt und trägt ein Hörgerät.
Die ersten beiden Schuljahre verliefen eigentlich total reibungslos und im Einklang mit der Lehrerin und unserer Ansprechpartnerin vom MSD Hören. Das Zeugnis bestand aus 1er und 2ern.
Die Lehrerin hatte sich in das Thema Hörschädigung und den Umgang/Begleiterscheinungen damit total reingefuchst und so hatte mein Sohn keinerlei Nachteile. Grundsätzlich war sie eher der fürsorgliche Typ Lehrer.

Zur 3. Klasse stand also ein Lehrerwechsel an.
Der Lehrer ist deutlich strenger und erwartet von Tag 1 selbstständiges erarbeiten.
Relativ schnell kam ich an den Punkt an dem ich dem Lehrer eine Nachticht schreiben musste, um ihn grob zusammengefasst über die Hörschädigung informiert habe und welche Folgen das für meinen Sohn hat.
Darauf kam eine relativ pampige Nachricht zurück. Kein guter Start. Also kam unsere Ansprechperson von der Förderstelle Hören schnell in den Unterricht und informierte den Lehrer, gab Tips für den Umgang und bat ihn um ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen. Der Lehrer arbeitet viel mit Gruppenarbeiten - tödlich für meinen Sohn weil er sich durch die hohe Geräuschkullisse kaum konzentrieren kann, sie versuchte zu sensibilisieren und in ihm ein Gefühl für das Problem zu erreichen. So semi-erfolgreich würde ich sagen. Kurz darauf ging ich in die Sprechstunde um mich eben auch nochmal mit dem Lehrer zu besprechen. Dabei hieß es nur „ihr Sohn kann jederzeit hörpausen nehmen und raus gehen, wenn er das nicht macht, ist das sein Problem!“ „wenn ihr Sohn sich bei Gruppenarbeit die unruhigste Gruppe aussucht, dann muss er die Konsequenz tragen - nur so lernt er es vielleicht!“ „wenn ihr Sohn sich bei den Hausaufgaben nicht mehr konzentrieren kann, hat er wohl ADS“ usw. Ich bin wirklich schlagfertig, aber nach den 45 Minuten wusste ich nicht mehr ob ich Mann oder Maus bin. Generell hatte ich den Eindruck ich und mein Sohn sind ihm total lästig.
Jetzt gab es wieder Gruppenarbeit. 10 Stunden im Fach HSU hatten die Schüler Zeit ein Lapbook zu gestalten. Ich kenne meinen Sohn, ist es zu laut, fahren die Schotten runter und es passiert nichts. Geschehen wie erwartet - heute kam die 6 nach Hause mit dem Kommentar „was hast du 10 Stunden gemacht?“
Ja, ich habe natürlich mit meinem Sohn geredet, dass ich sicher bin, dass er mehr hätte schaffen können, gerade weil er ein total kreativer Kopf ist, aber ich gehe doch davon aus, dass der Lehrer während der Arbeit mal durch die Reihen geht. Er soll ja gar nicht helfen, aber hätte er nicht früher merken müssen, dass bei meinem Sohn nichts passiert? Hätte er nicht mal unter 4 Augen mit ihm reden können?

Ich bin echt total verzweifelt, die Noten sacken ab, der Draht zum Lehrer fehlt, mein Sohn war heute fix und foxi, obwohl wir bei „schlechten Noten“ nie schimpfen würden, er will kaum noch morgens aufstehen um in die Schule zu gehen.

Am Mittwoch ist Elternsprechtag, Aber davon erwarte ich nichts. Ich werde morgen mit unserer Betreuerin sprechen, soll ich ggf. Kontakt zur Schulpsychologin aufnehmen? Ist die für sowas zuständig?
Ich überlege ernsthaft ob ich meinen Sohn eine Klasse zurückstufen lassen soll.
Habt ihr Tipps für mich? Erfahrungen?
Ach ja die nächste Förderschule Hören ist 70km einfach entfernt also keine wirkliche Alternative.
Wir kommen aus Bayern.

Bearbeitet von Dani1911
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Mit Bayern kenne ich mich nicht aus, aber auf jeden Fall die Schulsozialarbeit ansprechen UND die Schulleitung.

Das ist ja unglaublich!

Ein Drittkkässler soll 10 Stunden lang selbstständig arbeiten, der Lehrer wurde darauf hingewiesen, dass das Kind beeinträchtigt ist und genau diese Situation nur schwer bewältigt und es passiert... was? ...nix?
Und: war das Lapbook nun Gruppenarbeit? Dann müsste doch die ganze Gruppe eine 6 bekommen haben. Oder war es Einzelarbeit an Gruppentischen? Oder wie? Dann hätte dein Sohn ja tatsächlich im Nachbarraum arbeiten können (auch wenn das einem Drittklässler vermutlich keinen Spaß macht) aber das ist ja etwas anderes als zur "Hörpause" vor die Tür zu gehen.

Wie sieht es in Bayern mit Schulbegleitung aus?
Wäre das eine Möglichkeit?

Ansonsten würde ich auch sagen: Wechsel in die Parallelklasse anstreben.
Die Schulleitung kann so viel Druck machen wie sie will, ein derartig idiotischer und unsensibler Lehrer wird sich bestimmt nicht völlig ändern.

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Weißt du ob ein Wechsel in eine Parallelklasse möglich wäre? Bei mir in der Schule ging das früher relativ leicht, ist aber wohl sehr unterschiedlich von Schule zu Schule…

Zurückstufen halte ich für Schwachsinn, fehlende geistige/emotionale Reife ist ja nicht der Knackpunkt bei deinem Sohn und dadurch ergeben sich auch Probleme.

Das solche Lehrer frustrierend sind verstehe ich, aber zumindest mit dem hin und wieder rausgehen, hat er nicht hundertprozentig unrecht. Darüber würde ich nochmal mit deinem Sohn sprechen.

Ansonsten würde ich bei der Schule nachfragen ob irgendwo noch ein angrenzender Raum zu Verfügung stehen würde, da könnte dein Sohn (vielleicht sogar mit seiner Gruppe) in Ruhe arbeiten. Ist zwar eher unwahrscheinlich, dass die Schule das mitmacht/von dem Ressourcen her stemmen kann (Stichwort Aufsichtspflicht) aber einen Versuch wäre es eventuell wert.

Ansonsten kann ich dir nur sagen: bleibe stark und halte durch, den Lehrer seid ihr auch irgendwann wieder los, bis dahin bleibt nur weiterzukämpfen.

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Hallo,

ich habe einige Kinder in Bayern als Logopädin begleitet, auch schwerhörige Kinder und Jugendliche. Mein Mann ist SoL (Gehörlos) wir sind hier zu Hause, daher recht fit in dem Bereich.

Nein, ich kenne weder so Lehrer noch Schulen. Dazu sind N und SR echt gut, Lehrer fit zu bekommen.

Welche Noten hat dein Sohn in Deutsch, Mathe?

Ansonsten PN, antworte aber erst gegen Abend.

Viele Grüße

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Zum Thema Lapbook: jeder Schüler in der Klasse erstellt für sich selbst sein Lapbook. Dies geschah aber in freier Arbeit an diversen Gruppentischen (jeder Gruppentisch ein Teil des Themas - am Ende soll jedes Kind an jedem Thementisch gearbeitet haben).
Gestern gab es sogar einen Elternbrief vom Lehrer in dem er die Eltern informiert hat, dass überdurchschnittlich viele schlechte Noten dabei herausgekommen sind. Da es aber auch gute Noten gab, sollen wir Eltern auf unsere Kinder einwirken.
Er hätte den Kindern ja immer gesagt, wie weit sie sein sollten zu dem Zeitpunkt und das Management müssten sie selbstständig bewältigen.

Unsere Betreuerin war ja an einem Schultag dabei und beobachtete den Unterricht. Dabei wurde in Kleingruppen gelesen in einem Klassenzimmer. Sie fragte meinen Sohn ob er alles verstanden hätte und die Antwort war Nein.
Diese Rückmeldung gab sie auch dem Lehrer - dennoch wird weiter in Gruppen gelesen. Dem Klassenzimmer ist ein kleiner Nebenraum zugeteilt, den mein Sohn aber nur bei Proben im Rahmen seines Nachteilsausgleichs nutzen kann (z.b. wenn er einen Text ein weiteres Mal hören darf) im Unterrichtsgeschehen nicht.
Sogar die ist mittlerweile wirklich ratlos, zügelt aber mein Temperament derzeit noch, damit meinem Sohn keine Nachteile entstehen, weil sie die Gefahr sieht.

Mein Sohn hatte Ende der zweiten Klasse jeweils eine 2 in Deutsch und Mathe im Zeugnis - bis jetzt hat er in beiden Fächern jeweils eine 4 geschrieben. Eine Hörprobe ist gerade in Korrektur. In HSU jetzt die 6.

Eine Sozialarbeiterin vom LEA gibt es an der Schule, sie ist meinem Sohn auch bekannt aus Projekten in der ersten Klasse. An die werde ich mich mal wenden.

Danke für eure bisherigen Rückmeldungen, ich dachte schon ich wäre übersensibel.

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Die Rückmeldung zeigt für mich deutlich , dass die Arbeitsatmosphäre nicht nur für deinen Sohn nicht passt. Du könntest dich daher wohl auch an den Elternsprecher wenden und von dieser Seite versuchen etwas zu bewirken.
Sehr wahrscheinlich wirst du aber die Haltung des Lehrers nicht verändern. Daher müsstest du überlegen , was dein Sohn braucht. Gibt es Atteste, dass dein Sohn in Gruppenarbeitsphasen sich nicht konzentrieren kann? Dann einreichen und so lange nerven, bis dies im NTA berücksichtigt wird. Schulbegleitung beantragen? Wie ist die inklusive Beschulung umgesetzt? Gibt es Stunden, die eine Förderschullehrkraft übernimmt?

Ansonsten finde ich aber auch, dass ein Drittklässler grundsätzlich für sich einstehen können sollte. Ja, das ist bei unfreundlichen und barschen Lehrern schwer, aber dein Sohn hat die Möglichkeit gezielt danach zu fragen in einer ruhigen Umgebung zu arbeiten (die Lautstärke wird nicht nur ihn stören), sondern er kann sich selbst ebenso schützen und z.B. Kopfhörer nutzen.

Ich verstehe den Kollegen nicht. Es tut mir Leid für deinen Sohn und auch für den Rest der Klasse.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Ich hatte mal vorsichtig bei anderen Eltern angeklopft, die wollen aber Nix dazu sagen oder lassen alles noch auf sich zukommen.

Ja natürlich gibt es Atteste, eine 6 Seiten Stellungnahme, eine Empfehlung vom MSD Hören zum richtigen Sitzplatz, zur optimalen Beschulung usw. Aber das ist eben genau das - eine Empfehlung.

Eine Schulbegleitung war bisher nie Thema, weil das Problem ja „erst“ seit September besteht. Eine feste Förderlehrerin gibt es nicht, unsere Betreuerin vom MSD Hören kommt in regelmäßigen Abständen in die Schule und sieht sich den Unterricht an und spricht dann mit dem Lehrer darüber. Bisher aber mit wenig Erfolg. Das sagt sie ja auch selbst.

Ich war in der Sprechstunde und wollte mit dem Lehrer über die Hörschädigung und deren Auswirkungen sprechen, aber er hat einfach abgeblockt. (Ich hatte ja nicht den Anspruch, dass ihm das Ausmaß bekannt ist, deshalb wollte ich eigentlich eine enge Zusammenarbeit und einen Austausch. So wie es mit der vorigen Lehrerin gut klappte)
Er hatte mir dann gesagt, er ist zwar ein ruhiger Schüler, macht gut im Frontalunterricht mit, ist unauffällig aber wenn er sich nach 6 Unterrichtsstunden nicht mehr auf die Hausi konzentrieren kann, dann liegt das nicht an der Hörschädigung, sondern er tippt auf ADS. Der MSD Hören ist aus allen Wolken gefallen, war genau dieses Thema ein großer Teil des Austausches mit dem Lehrer.

Eben weil mir bewusst ist, dass es bestenfalls etwas besser werden wird, aber es auf 2 Jahre Kampf herausläuft brauche ich einfach einen Plan B.

Diese Noten sind ja auch demotivierend. Heute morgen wollte er schon gar nicht in die Schule, weil er ja sowieso zu doof wäre. Das bricht mir wirklich das Herz.

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Was ist mit der ehemaligen Lehrerin?

Könnte die evtl vermitteln?
So von Kollege zu Kollege?

Geh zum Elternsprechtag nicht alleine hin!

Frag gezielt was dem Lehrer positiv aufgefallen ist !

Hat dein Sohn nur 1 Lehrer in allen Fächern?

Was ist mit den Fachlehrern?

Was ist mit den anderen Eltern? Wenn es viele schlechte Noten gibt? Nehmen sie es so hin?

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Er hat einen Lehrer.
Lediglich in den Fächern wie Werken oder Musik einen anderen. Da klappt es ner ziemlich gut.

Werde morgen meine Mama mit zum Elternsprechtag nehmen.

Die ehemalige Lehrerin anzusprechen habe ich auch schon überlegt, möchte sie aber eigentlich in keine blöde Situation bringen. Falscher Stolz?

Bisher nehmen die anderen Eltern die Noten so hin. Ist ja jetzt nur einen Note…
Generell unzufrieden sind mehrere Eltern, die wollen aber die Füße still halten und sich nicht mit dem Lehrer „anlegen“. Es geht ja dann auch um den Übertritt.

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Keine Frage, der Lehrer schein nicht besonders einfühlsam zu sein. Und sympathisch ist er wohl auch nicht.

Trotzdem, was wäre denn die von dir angestrebte Lösung? Keine Gruppenarbeiten mehr, keine Lesegruppen? Das wäre ja sehr schade für die anderen Schüler, oder?
Der Lehrer kann ja nicht sein gesamtes Unterrichtskonzept für einen Schüler umkrmpeln und anpassen, vorallem gibts in der Klasse sicher auch noch Schüler mit anderen Baustellen.

Ich würe nochmal einen extra Gesprachstermin ausmachen (nicht am Elternsprechtag, da ist dafür keine Zeit). Nimm am besten eure Ansprechpartnerein mit, vielleicht die Schulpsychologin und evtl sogar die alte Lehererin. Vielleicht findet ihr ja zusammen eine Lösung, mit der alle leben können.

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Hm,

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann besteht das Problem bei Gruppenarbeit beim höheren Lärmpegel, oder? Aber wenn dieses Lapbook, was auch immer das ist, jeder individuell erarbeitet hat, nur eben an Gruppentischen, dann hätte der Lärmpegel nicht höher sein dürfen als in Reihen, da man ja nichts zusammen erarbeitet. Bei uns können lärmempfindliche Kinder Kopfhörer anziehen, die dämpfen. Wäre das für euch eine Möglichkeit?

Wird an dieser Lärmempfindlichkeit gearbeitet? Klar kann man auf ihn Rücksicht nehmen, aber die Welt dreht sich nicht nur um ihn (nicht böse gemeint). Wie sieht es in der weiterführenden Schule aus? Hätte am Samstag 14 Teenies zur Geburtstagsfeier im Haus und die waren 2 Stockwerke darunter immernoch gut zu hören. Oder später im Beruf? Großraumbüro ist auch nicht der leiseste Ort.

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Um Gottes Willen, nein ich habe nicht den Anspruch dass der Lehrer seinen kompletten Unterricht umkrempelt.

Gerade das interaktive macht den Kindern Spaß, aber ich hatte als Beispiel den Lehrer mal gefragt ob er meinen Sohn nicht einer Gruppe zuteilen kann, von der er weiß, dass diese ruhig arbeitet. Diese könnte dann den Nebenraum nutzen, denn da immer ein Ref. Oder ein Praktikant vor Ort ist, wäre das mit der Aufsicht kein Problem.
Antwort: „dass muss er schon selbst feststellen welche Kinder ihm guttun und welche nicht! Sonst lernt er das nie“

Es wäre auch ein leichtes, nach einer sehr intensiven oder lauten Stunde meinen Sohn im Anschluss daran zu erinnern, das Klassenzimmer kurz 5 Minuten zu verlassen und eine Hörpause zu machen. Aber auch das soll mein Kind selbstständig machen.

Ja Selbstständigkeit ist total wichtig, aber die kommen jetzt aus einem 2 Jahre langen beschützen Nest und fahren mit dem neuen Lehrer auf nem Schlauchboot auf stürmischer See. „Und wenn du ins Wasser fällst, dann schwimm halt. Wenn nicht, nicht mein Problem“
Die Kinder sind 8 Jahre alt! Es wäre schon schön, der Lehrer würde sie dort abholen, wo sie gerade stehen. Vielleicht ist das aber auch Zuviel verlangt.

Glaubt mir eins, gäbe es eine Förderschule in der Nähe, würde ich hier niemanden auf die Nerven fallen, aber hier hat sich das inklusive Schulsystem durchgesetzt.

Wenn das aber die Definition von Inklusiver Schule ist, dann gute Nacht.

Und dass auch die Zukunft nicht leichter wird, ist uns schon klar, aber eine schwere Zukunft macht die jetzigen Probleme nicht kleiner.
Ja ein Großraumbüro wäre keine Arbeitsumgebung für ihn und Feuerwehr und Polizei auch nicht.
Das ist aber nicht jetzt unser Anliegen.

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Hallo Dani. Auch mein KInd (7) hat eine dignostizierte Hörschädigung und wg. noch ein paar anderer kleiner Baustellen auch einen SBA und PG. Sein (sehr unerfahrener) Lehrer sieht aber gar keine Probleme und glaubt vermutlich sogar, wir hätten uns das ausgedacht. Inwiefern er diese Behinderung jemals berücksichtigt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Vor Hörverstehensaufgaben in Deu/FS habe ich jetzt schon Angst...

An deiner Stelle würde ich weiter nach Hilfe suchen und mich nicht abwimmeln lassen. Mit der SL sprechen, evtl. sogar um Klassenwechsel bitten. MIt Ärzten sprechen: Gibt es Hilfsmittel, die ihm helfen könnten (z.B. digitale Übertragungsanlage)?
Gibt es einen klar formulierten Nachteilsausgleich, der ihm z.B. ermöglicht, auch außerhalb von Tests das Nebenzimmer zu nutzen oder mehr Zeit zu bekommen? Wer ist an der Schule für Inklusion/NTA zuständig und könnte dir helfen?

Zu dem KL würde ich nicht mehr allein gehen. Ich würde ihm wohl auch sagen, dass er als Lehrer keine Diagnose-Vermutungen abgeben sollte. Dein Kind ist gut ärztlich betreut und eine AD(H)S-Diagnose ist nicht sein Bereich.
Fragt außerdem nach, was dein Kind machen kann, um die Note auszugleichen z.B. einen Vortrag oder ein neues Lapbook etc.

Ich fühle mit euch und bin immer wieder schockiert, gegen was/wen man ständig kämpfen muss, wenn das eigene Kind beeinträchtigt ist.

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Hallo, danke für deinen lieben Text.
Ja er hat Hilfsmittel und eine FM Anlage ist beantragt.

Wie gesagt mussten wir uns diesbezüglich bisher keine großen Gedanken machen weil es bisher super lief.
Ich habe mein Kind auch in 8 Jahren nie als beeinträchtigt wahrgenommen, bis eben jetzt, wo man um jedes Fitzelchen Entgegenkommen kämpfen muss.

Einen NTA gibt es. Aber einiges ist dort eben nicht so fix festgehalten, dass es nicht Schlupflöcher bieten würde.

Ich habe heute auch mit unserer Betreuerin gesprochen und Kontakt zur Beratungslehrerin und zur Sozialarbeiterin an der Schule aufgenommen.

Alternativ steht tatsächlich die Hörgeschädigtenschule wieder zur Debatte. Auch wenn der Fahrtweg schon unchristlich lang ist.
Ich möchte meinem Kind einfach alle Chance geben, die er als gesundes Kind auch hätte. Das ist für mich Gleichstellung und Inklusion.

Ich drücke dir die Daumen, dass sich bei euch alles zum Guten wendet.

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Noch kurz zum Thema NTA: bei uns stellen den die Eltern und die Klassenkonferenz stimmt zu (oder eben nicht). Vielleicht besteht die Möglichkeit, den noch zu ändern oder zu konkretisieren. Da solltet ihr wg. der Formulierungen die Beraterin der Förderschule oder die alte Lehrerin mit ins Boot holen.