Ist mein Kind unreif für die Schule

Beim Elternabend wurde uns von der Klassenlehrerin erzählt, dass unser Sohn ein sehr guter Schüler ist aber noch zu kindlich und sie das Gefühl hat, er sollte lieber ein Jahr Vorschule machen, da er noch nicht reif ist.

Er ist noch sehr Bedürfnisorientiert und verliert sich oft in den Aufgaben die ihm Spaß machen und vergisst dass noch weitere Aufgaben zu erledigen sind. ZB ist es ihm wichtiger die Aufgaben schön als schnell zu erledigen weshalb er manchmal nicht fertig wird.

Sie bemängelt auch, dass er nie vom Wochenende erzählt und auch nicht wiedergeben kann wenn andere Kinder von ihrem erzählt haben. Er sagt ihm ist das nicht wichtig.

Auch wenn sie ihn zb ein Gedicht abfragt möchte er es nicht wiedergeben obwohl er es kann.

Er ist jetzt 2 Monate in der ersten Klasse, in der Schule haben sie 6 Buchstaben und Zahlen gelernt, er kann aber schon lesen und schreiben sowie bis 100 rechnen. Die Lehrerin sagt er will immer was anderes schreiben als was sie aufgibt (er findet es langweilig Ma und Mo zu schreiben, weil er kann ja schon Sätze bilden)

Jetzt meint die Lehrerin ob es nicht besser wäre aufgrund seiner Unreife ihn in die Vorschule zurück zu versetzen… Ich hab Angst dass er nächstes Jahr noch weiter sein wird und noch weniger Lust haben wird noch mal A und O nachzumalen. Ich denke, dass die emotionale Reife mit der Zeit kommen wird und er wird im Mai erst 7. Bis dahin ist noch einiges an Zeit in der er nachreifen wird.
Wie würdet ihr das beurteilen?

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So ein Unsinn ihn zurück zu stellen!

Der Junge ist offensichtlich unterfordert, deshalb macht er nicht ordentlich mit.
Die Lehrerin sollte ihm lieber extra Aufgaben geben, damit er sich nicht langweilt, statt ihn "loswerden" zu wollen.

Unglaublich!

Lass dir nichts einreden!

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Ein Kind, das schon so weit ist würde ich niemals zurückstellen lassen.
Seine Defizite lernt er doch in der Schule sicherlich besser zu überwinden, als im Kindergarten.

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quatsch.... da muss er eben die "anderen" Sachen noch mehr lernen und die Lehrerin sollte das unterstützen.
Wenn er so viel kann, ist es absoluter Nonsens, zurück zu stellen, - sondern es sollte eben mit Werkzeugen, Sanduhr oder sonstwas passt gearbeitet werden, dass er eben die neuen STrukturen lernt.

Und dass er nicht erzählt oder schüchtern ist: -- tja: mein 15jähriger war das nie.

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Ist ja okay dass sie euch darauf hinweist. Ok, er hat da aufholbedarf. Aber da wird er nicht der einzige sein. Damit haben einige zu kämpfen. Ich würde nochmal ein Elterngespräch vereinbaren wie man damit umgehen kann. Vlt hat sie ja Tipps für euch was ihr machen könnt. Vlt hilft ja auch ergo. Und ihre Aufgabe muss es eben sein ihm individuelle Aufgaben zu geben. Bei uns haben immer alle andere Aufgaben auf. Manche können nix vor der Schule, andere sehr viel. Wär doch verrückt wenn alle dann zig mal das B schreiben müssen (sofern sie es auch wirklich richtig können). Da muss sie halt auch mal kreativ werden. Für euer Kind wären Flexiklassen sicher die bessere Wahl gewesen. Sowas gibt es hier auf dem Land aber auch nicht. Aber in den Städten und da ist es prima umgesetzt. Dann ist man 1-3 Jahre in der Klasse (wo 1. und 2. Klasse zusammen unterrichten wird).

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Ich denke, dass er unterfordert ist und die Lehrerin das nicht merkt.

Deshalb macht er die Aufgaben auch langsam, warum soll er sich beeilen, wenn die Aufgaben öde sind?
Ist er fertig, bekommt er ja nur wieder langweilige Aufgaben.

Was andere am WE machen interessiert ihn nicht ?
Interessiert unseren Sohn (4 Kl) auch nicht, er weiß max was sein Freund gemacht hat, der Rest der Klasse? Nö

Er mag kein Gedicht vortragen?
Vielleicht mag er es nicht im Mittelpunkt zu stehen?
Oder er hat einen zu hohen Anspruch an sich selbst?


Warum darf er nicht schwere Aufgaben machen? Warum bremst die Lehrerin ihn aus?

Wenn du ihn jetzt zurückstellst,dann geht das richtig in die Grütze.

Die emotionale Reife wird das nicht beeinflussen -- für eine emotionale Reife muss das Umfeld passen -- wie soll das gehen wenn er unterfordert ist?
Er wird von der Lehrerin klein gehalten durch zu leichte aufgaben-- wenn ich dem Kind nichts zutraue, dann kann es sich auch nicht entwickeln -- wenn er also in die Vorschule geht--- dann wird ihm noch weniger zugetraut.... Also wird er noch kleiner gehalten....

Die Lehrerin sollte ihn fordern damit er sich entwickeln kann....


Und wenn sie das nicht möchte -- Klassenwechsel oder Schulwechsel ...

Lass dich nicht verunsichern.

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Ich würde nochmals ihn Ruhe mit ihm reden, dass es toll ist was er schon kann aber dass es in der Schule eben auch darum geht Aufgaben so zu machen wie sie gewünscht sind. Normalerweise gibt es in der Grundschule ja auch immer kreative Aufgaben. Meine Tochter war auch recht weit zur Einschulung. Wo andere was zum Thema gemalt hat, hat sie geschrieben.

Was ist denn genau das Thema warum die Lehrerin meint er würde nochmals zurück gehen sollen? Sieht sie was er kann? Gibt es nur eine Lehrerin in der Klasse oder macht Mathe jemand anders? Habt ihr euren Eindruck dass er unterfordert ist geschildert. Und ja erste Klasse ist mehr als schreiben und rechnen und eine gewisse Anpassung an die Klasse gehört dazu sonst wären die Klassen nicht beschulbar wenn jeder macht was er will. Aber auf der anderen Seite gehört in Klasse 1 und 2 auch ein großes Stück differenzieren dazu denn die Kinder kommen mit unterschiedlichem Wissensstand. Meine Tochter hat in Klasse 1 25 kleine Zusatzheftchwn bekommen. Gut sie ist ein Kind das kein Problem mit Wiederholungen hat und lieber 50x mal das gleiche rechnet als nicht rechnen. Andere Kinder aus der Klasse hatten nur eins manche auch keins gemacht.

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Sie hat Angst wenn Sie ihn darauf aufmerksam macht dass sie ihn bricht wenn sie ihn öfter darauf hinweist dass er jetzt das machen soll was sie möchte und nicht andere Sachen macht, dass er dann an Selbsbewusstsein verliert. Er hat das besagte Gedicht dann als ich ihn im Gespräch mit ihr aufgefordert hab vorzutragen ohne Fehler vorgetragen. Er hat dann noch ergänzt dass sie anderen Kindern helfen muss, ihm nicht nur er wollte es zu dem Zeitpunkt nicht oder hat sich nicht getraut… er ist ein Kind welches sich nie mit Anderen vergleicht und ich unterstelle ihm auch zu wenig Ehrgeiz aber er erklärt mir, dass es ihm nicht wichtig ist der Beste zu sein. Auch beim Fussball nicht, während Andere komplett durchdrehen wenn sie mal kein Tor schießen und emotional werden ist das meinem Kind komplett egal. Er meint ist egal dass er kein Tor macht, er hatte trotzdem Spaß! Auch für mich ist das schwer nachzuvollziehen da Wirtin einer Leistungsgesellschaft leben. Andererseits ist seine Einstellung vielleicht auch die gesündere. Keine Ahnung… Ich bin mir eben sehr unsicher…. 🫤

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Dass er keinen übertriebenen Ehrgeiz hat, ist super!
Ich würde ihm trotzdem noch mal genau erklären, dass die Lehrerin wissen muss, ob er das Gedicht kann. Und da reicht es eben nicht, dass er sagt, dass er es kann. Dieses Prinzip "beweise, was du kannst" haben meine Töchter auch beide erst spät verstanden. Aber da kann man viel erklären.

Außerdem würde ich mit der Lehrerin über alternative Aufgaben sprechen. Kann er schon so sicher lesen, dass er ein Erstlesebuch mitbringen und darin lesen darf? Natürlich wäre es die Aufgabe der Lehrerin, ihm Zusatzaufgaben zu geben. Allerdings geben Lehrer solche Aufgaben meiner Erfahrung nach nur zusätzlich... für schnelle Kinder. Wenn man eine Aufgabe, die das Kind längst kann, ersetzen will, muss man ewig diskutieren...
Wir hatten aber immer Lehrerinnen, für die es ok war, wenn ich für das Kind die Hausaufgabe verändert oder ausgetauscht habe. Das hat viel gebracht, vor allem, weil die Lehrerin daran erkannt hat, wie viel das Kind wirklich schon schreiben kann 🙄
Wichtig ist natürlich, dass du deinem Sohn einbimst, dass er nur spannendere Aufgaben bekommt, wenn er die "langweiligen" zügig und sorgfältig erledigt, da, wo er sie aufbekommt.

Viel Erfolg.

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Ich konnte zur Einschulung auch schon schreiben. Unsere Lehrerin hat dann Aufgaben aus einem anderen Heft als dem in der Klasse eingesetzten kopiert, damit wir etwas zu tun haben, bis die anderen aufgeholt haben. So etwas muss doch möglich sein, wenn Geld eine Rolle spielt, würde ich das selbst kaufen und mitgeben.

Wir haben bei unserer Tochter viel mit Stoppuhr oder Sanduhr gearbeitet, damit sie nicht abdriftet und sich irgendwo verzettelt. Mittlerweile kommt sie meistens von alleine wieder zurück in die Konzentration.

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Dein Kind kann den Stoff kognitiv anscheinend schon, zumindest so wie du es beschreibst, aber für mich klingt er tatsächlich noch nicht gänzlich schulreif. Schulreife heißt nicht nur, Zahlen und Buchstaben zu können, sondern auch, Arbeitsaufträge umzusetzen, auch solche auf die man keine Lust hat, sich zu organisieren und anderen zuhören zu können und deren Inhalt wiedergeben zu können. Das alles scheint dein Sohn nicht (so gut) zu können. Ich kann nicht beurteilen, ob zurückstellen die richtige Lösung ist, aber an deiner Stelle würde ich aufhören mich darauf zu fokussieren, was dein Sohn alles kann und stattdessen versuchen gezielt mit ihm an seinen Baustellen zu arbeiten. Ich würde die Lehrerin Ernst nehmen, denn, was hätte sie davon, wenn dein Sohn zurückgestellt wird, bzw. warum sollte sie etwas ansprechen, was objektiv total in Ordnung ist? Versuche doch nochmal das Gespräch mit ihr zu suchen und zu fragen, wie ihr gezielt an den Schwächen arbeiten könnt.