Weiterführende Schule und Freunde

Hi!
Mein Kind ist jetzt in die 4. Klasse gekommen und langsam beginnt das Drama, welche weiterführende Schule es werden soll. Mein Kind ist quasi seit Tag 1 der ersten Klasse Teil einer unzertrennlichen Clique von 5 Kindern. Jetzt hat sich herausgestellt, dass 3 Kinder sicher auf eine andere Schule gehen werden als für mein Kind bisher geplant ist. Beim 4. Kind ist es noch unklar. Jetzt fängt unser Kind auch an zu grübeln, ob es nicht doch lieber mit den anderen gehen soll. Ich finde es auch schade, die Clique auseinander zu reißen, andererseits bietet die bisher favorisierte Schule (mindestens) zwei Vorteile, die auch meinem Kind besonders wichtig sind und auf die es eigentlich nicht verzichten möchte. Es würde nicht allein auf die neue Schule wechseln. Ich gehe davon aus, dass bestimmt ein Drittel der Klasse auch dorthin gehen wird, nur eben nicht der engste Freundeskreis. Oh je, was meint ihr?

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Ich würde die Wahl der Schule nicht von den Freunden abhängig machen.

In dem Alter entstehen noch ganz schnell neue Freundschaften und alte gehen auseinander.
Und wenn man Pech hat, dann gehen die Freundschaften auseinander und man sitzt an einer Schule, wo man nie hin wollte.

Wenn die Freundschaft gefestigt ist, wird sie auch halten, wenn sie auf unterschiedliche Schulen gehen.
Und an der neuen Schule wird es wieder neue Freunde geben.

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Ich würde die Schulwahl nicht von den Freunden abhängig machen.
Ich hab zu meinen Grundschulfreunden keinen Kontakt mehr, zu denen von der weiterführenden Schule schon.

So ist das auch bei meinen zwei Großen. Wäre der Sohn meiner besten Freundin nicht mit meinem Sohn in der Grundschule gegangen, hätte er mit niemanden mehr Kontakt.

Meine Tochter hat noch sporadischen Kontakt über WhatsApp, aber schon neue Freunde auf der neuen Schule- und wir reden von 3 Wochen Schule bisher.
Das eine Mädchen hat schon Potenzial zur neuen besten Freundin. Treffen sich jeden Tag, meine Tochter war schon dort zum Grillen und wie es der Zufall so will, ziehen wir in 2 Wochen in die direkte Nachbarschaft.

Also würde ich definitiv die Schule wählen, die besser zu meinem Kind und die Fähigkeiten passt.

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Hallo,

Freunde, Kumpel und Bekannte halte ich für die Wahl der weiterführenden Schule nicht so wichtig. Eigentlich finde ich inzwischen vieles überbewertet. Wo die Reise hingeht finde ich, zeigt sich im zweiten Halbjahr der siebten Klasse.

Viele Grüße

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Sehe es mal anders herum.
Die Kinder wissen sicher auf welche Schule euer Sohn eigentlich wollte/sollte. Trotzdem haben sie sich für eine andere entschieden.
Sie nehmen in Kauf das die Kinder getrennt werden und wollen ihre Wünsche verwirklichen.
Warum solltest du es anders machen? Es könnten sich ja auch alle nach euch richten. Tun sie aber nicht.
Ich persönlich würde ebenfalls danach gucken was für MEIN Kind das Bete ist. Unabhängig von den Freunden. Die Freundschaften mischen sich alle nochmal neu.
Selbst wenn die Kinder alle auf eine Schule kämen, könnte es trotzdem sein das sie in unterschiedlichen Klassen sind.
Macht das was für euch das Beste ist!

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Unser Sohn ist auch in der 4 Klasse -- er wird definitiv nicht mit seinem besten Freund in eine Schule gehen können und das weiß er auch schon-- wir sagen ihm immer, dass er neue Freunde finden wird und sich sonst ja in der Freizeit verabreden kann

Unsere Große ist auch ohne Freunde in die 5 gegangen, dass war gar kein Problem.

Ich würde weder Schule noch Hobbies von Freunden abhängig machen, denn das kann ganz fix nach hinten los gehen.

Was passiert wenn Freunde sitzen bleiben/ die Schule wechseln/ lange krank sind?
Was passiert, wenn die Freunde sich andere Freunde suchen ? ....

Entweder bleibt der Kontakt trotz anderer Schule bestehen oder eben nicht....

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PS:
Nachbarn von meinen Schwiegereltern haben es sogar extra so gemacht, dass ein Kind vorzeitig eingeschult wurde,damit sich die Freunde ( wohnen in einer Str.) Nicht trennen müssen
In der 5 wollten die Kids dann unterschiedliche Fremdsprachen lernen ( ab der 6- muss man aber schon in der 5 angeben, weil danach die Klassen zusammengesetzt werden)------ im Endeffekt hat dann ein Kind extra die andere Sprache genommen, damit sie bloß zusammen bleiben .... Rate wer jetzt indem Fach Probleme hat.....und sie sind jetzt erst in der 7 .... Haben also noch einige
Jahre vor sich......

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Hallo,

ich mache die Schulwahl nicht vom Freundeskreis abhängig. Das habe ich beim Großen nicht und das mache ich jetzt auch nicht beim Kleinen.

Der Große ist mit den Kindern, die von seiner Grundschule gewechselt sind, in eine Klasse gekommen. Darunter war auch ein guter Freund. Mit diesem hat er jetzt aber gar nichts mehr zu tun. Er hat schnell neue Freunde gefunden, die alten hat er größtenteils komplett aus den Augen verloren. Die Interessen haben sich in andere Richtungen entwickelt und er hat Kinder gelernt, die besser zu ihm passen.

Wirklich gute Freunde treffen sich auch weiterhin gerne, wenn sie unterschiedliche Schulen besuchen. Meine beste Freundin war während der Grundschule in meiner Parallelklasse und später auf einer anderen Schule.

LG

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Klopf, klopf, hallo?

Wir sind hier nebenan im Forum und diskutieren darüber, bis zu welchem Alter der Kinder Eltern noch Spieldates vereinbaren. Ich glaube überwiegendes Fazit: Ab der weiterführenden Schule organisieren das die Kinder zunehmend selbst, erst das "ob" und "mit wem" und die Eltern telefonieren noch mal wegen des "wann" und "bei wem" nach Abgleich er jeweiligen Familienkalender. Aber sobald sich die Kinder an Schulwege per Rad und Öffis, etwas mehr Eigenständigkeit und dauernden Austausch per Handygruppen (Handies gibt es ja üblicherweise auch ab dem Schulwechsel) gewöhnt haben, machen das die Kids die Freundesplanung zunehmend allein.

Zur Diskussion geht es hier:
https://www.urbia.de/forum/21-erziehung/5812197-mutter-macht-spieldates-fuer-ueber-10j-kinder-aus#p-42567104


Hallo TE und hallo in die Runde,

ich gebe das mal hier in die Runde, weil es um den Faktor Freunde für die Schulwahl geht. Ich beobachtet, dass die Kinder in der weiterführenden Schule schnell neuen Anschluss finden. Bei meinem Sohn habe ich die ersten Jahre noch bewusst das ein oder andere Mal Kontakt zu den früheren Freunden aus Kita und Grundschule angeregt. Ab einem gewissen Altern organisiert sich das selbst und man trifft sich wieder, sei es zu bestimmten Anässen, in der Tanzschule, zum Osterfeuer, in zum Konfirmandenunterricht etc. In den Jahren dazwischen hatten sich die Jungs zumindest weiterhin gegenseitig zu Geburtstagen eingeladen und dann doch immer wider bewusst verabredet.

Also: Keine Sorge, dass die Freunde aus dem Leben verschwinden, das kann man erhalten und als Eltern auch unterstützen. Ggf. mal mit den Eltern der andern vier Jungs sprechen, ob man sich zusammen vornimmt, den Jungs so ein mal alle paar Wochen einen Anlass für ein Treffen zu geben.
Und keine Sorge vor Einsamkeit an der neuen Schule. Fast alle Kinder orientieren sich ja neu. Abgesehen davon, reorganisiert sich die gefunden Grüppchen auch immer mal wieder u.a. wenn sich andere gemeinsame Interessen finden, wenn die Klassen nach Wahl der Zweitsprache / Wahlpflichtfach neu sortiert werden (7. Klasse) und wenn Mädchen aufhören doof zu sein.



Ein ganz anderer Gedanke: Schulwahl ist auch ein Punkt im Leben an dem man Kindern erklären kann, dass man nicht alles so machen muss oder sollte wie die anderen um einem herum sondern schauen, was die Vor- und Nachteile für einen selbst sind, ob die Wahl der anderen auch zu einem selbst passt. Also gemeinsam für die Schulen nach Vor- und Nachteilen suchen und mit dem Kind vergleichen.

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Das ist eben nicht überall so--- hier wird zur 5 die Klasse zusammengesetzt und dann erst wieder zur 11---

Von daher kann man eben nicht davon ausgehen, dass sich das -- wenn man mit Freunden zusammen kommt und es dann nicht mehr klappt--- dann von selbst erledigt.

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Elise schrieb
...hier wird zur 5 die Klasse zusammengesetzt und dann erst wieder zur 11...

Naja, aber irgendwann ergeben sich neue Freundschaften über Interessen - sei es über Sport, eine AG in der Schule oder ähnliches, so dass sich auch über die Klasse hinaus Freundschaften bilden. Da wird die Schuldklasse meins Empfinden nach absolut überbewertet. Klassen sind dann eben doch stark gewürfelt.

Wenn Eltern den Kontakt zu den ehemaligen Freunden auf der anderen Schule erst einmal für ein Jahr noch fördern, indem sie Anregungen machen oder bei einer Einladung helfen, verliert sich da nichts, was sich nicht auch verloren hätte, wenn die Kinder nebeneinander auf der Schulbank sitzen.

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Wir hatten den Fall. Eingeschworenes 5er Team, wirklich eine absolute Ausnahme - so eine tolle Jungs-Gruppe! Alle gingen auf eine Schule, nur einer nicht. Das Ende vom Lied: er hat sich auf der neuen Schule überhaupt nicht wohl gefühlt und schließlich doch noch nach 3 (!!) Schuljahren gewechselt. Jetzt gefällt es ihm super, obwohl er natürlich nicht mehr mit allen in der gleichen Klasse ist, aber die Verbundenheit über die gemeinsame Schule ist wieder da.
Ich würde sagen, es hängt auch stark vom Charakter des Kindes ab. Ist er sehr selbstständig oder eher der Mitläufer?

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Okay, ich habe meinem Kind klargemacht, das eben nicht die Freunde, sondern die passende Schulform wichtig ist.

Aber, sie hat in den letzten Jahren eben auch kennengelernt, das Freundschaften bestehen bleiben, auch wenn man nicht mehr in einer Klasse ist. Das die Freunde trotzdem fester Bestandteil des eigenen Lebens bleiben, das Freundschaften auch eine Dynamik entwickeln. Sie hat sogar mit ihrem Kumpel diese "Jungs/Mädchen sind doof"-Phase heile überstanden.
Während ich früher gesagt habe, das Freunde wechseln und Kinderfreundschaften eben nicht stabil sind, sehe ich das heute ganz anders. Sie können wirklich beständig sein, aber dafür muß man eben nicht einer Klasse oder auf derselben Schule sein.

Von daher war es dann auch kein Problem mit dem Schulwechsel ohne A, B oder C.