Zurückhaltendes Kind

Hallo ihr lieben, ich hoffe ich bin hier richtig
Ich brauche euren Rat, unsere Tochter ist 6 Jahre alt und kommt in wenigen Wochen in die Schule. Sie war schon immer etwas zurückhaltender und ruhiger außerhalb (mein Mann und ich sind aber auch eher ruhige Personen)
Ich vermute mal das ihr aktuell der Wechsel von Kita auf Schule zu schaffen macht.
Vor kurzem hatten wir arrangiert das sie bei ihren Paten übernachtet… das hat gar nicht geklappt und sie kam wieder nach Hause (hat zuvor aber schon 3 mal in der Kita und einmal bei Oma übernachtet)
Einen Tag später war sie aber mit ihnen im Zoo da war alles gut.
Nun wollte ich sie eben zu einem kindergeburtstag bringen bei dem sie auch alle Kinder kannte, aber sie wollte partout nicht da bleiben und hat angefangen zu weinen und ich habe sie wieder mit genommen, ich bin nicht sauer auf sie aber es ärgert mich auch weil ich es dem Geburtstagskind gegenüber sehr schade finde ☹️

Hauptproblem: ich mache mir nun riesige Sorgen wie es in 3 Wochen laufen soll wenn sie zur Schule kommt und wahrscheinlich niemanden kennen wird 😕 da haben wir nicht die Möglichkeit zu sagen das ich sie wieder mitnehme 🤷🏻‍♀️

Seit ein paar Tagen versuche ich sie irgendwo einzubinden, zB das sie beim Bäcker unsere Bestellung aufgibt um aus sich heraus zu kommen, bei zwei Turn und Tanz Gruppen habe ich auch bereits angefragt damit sie noch mehr mit anderen Kindern in den Kontakt kommt aber vermute das die aktuell noch im Urlaub sind.

Habt ihr noch Tipps oder Erfahrungen ?

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Es gibt immer Kinder, die sich nur schwer trennen können. Das beste für alle ist, wenn die Mütter es schaffen sich mit klaren Worten zu verabschieden und dann GEHEN ! nicht noch betrübt auf dem Schulhof stehen und mit Tränen in die Augen dem Kind hinterher winken. 🙄.

Sprich mit der Lehrerin, wenn es sich echt so entwickelt und sage ihr, dass du ihr dein Kind jetzt jeden Morgen an die Hand geben möchtest, damit DU diejenige bist, die geht.

Leiden schaffen das nur wenige Mütter. Aber, da können die Kinder nach einer Woche alleine auf die Lehrerin warten, ohne zu weinen.

Die Kinder, deren Mütter meinen ihr Kind noch bis zur Klasse begleiten zu müssen, die leiden deutlich länger. 6 Monate war bis jetzt die längste Zeit, die ein Kind jeden Morgen geweint hat, Mama mitgekommen ist, zwei Schulstunden vor der Klasse gesessen hat, das Kind ständig raus musste, um zu sehen, ob Mama noch da ist....

Stress pur, für das Kind, für uns als Schule und für die Mutter....

Aber sie musste es tun, wegen dem armen Kind.🤦‍♀️

Lange Rede kurzer Sinn: Je klarer Du bist in der Situation, um so einfacher wird es für deine Tochter. Die Lehrerin wird ganz schnell eine wichtige Bezugspersonen für sie ( wenn du es zulässt) und kann dein Kind dann auch trösten.

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Ich danke dir für deine Antwort 😊 ich hab ihr tatsächlich heute auch schon gesagt das es nicht geht, dass ich sie wieder mitnehmen kann 🤷🏻‍♀️ mal sehen wie es wird, manchmal mache ich mir auch unnötig Sorgen
Mal ist sie schüchtern und woanders wieder sehr offen

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Also ich habe auch so ein Kind. Allerdings kannte sie Kinder in der Klasse. Dennoch hat sie ein Jahr gebraucht um aufzutauen.

Der Wechsel steht halt jetzt kurz bevor. Sie weiß das. Der Druck ist eh schon groß genug. Ich würde jetzt gar nichts mehr machen sie irgendwie zu animieren. Das mit dem Bäcker ist grundsätzlich eine gute Idee. Jetzt würde Ich das vorher aber nicht mehr machen. Sie ist ja nicht blöd. Du setzt sie dadurch noch mehr unter Druck. Ich verstehe was du bezwecken willst, aber in den letzten Wochen bringt das nicht den gewünschten Erfolg. Auch die Übernachtung hätte ich mit dem Paten direkt sein gelassen. Eine Übernachtung ist ne Riesen Sache. Und sowas würde ich nicht kurz vor Schluss noch machen. Ist alles unnötiger Druck.

Die letzten Wochen würd ich einfach nur Zeit mit ihr genießen und es lassen. Es gibt auch kinder die selbst in der 3. klasse nicht beim Bäcker bestellen wollen. Das ist auch okay. Das stört die Kinder auch gar nicht in der Regel. Ich würd ihr zur Einschulung einfach einen kleinen Schutzengel schenken den sie an den ranzen hängen kann. Dann kannst du sagen dass er ihr immer Mut schenkt und bei ihr ist.

Ansonsten würd ich es jetzt erstmal euch zukommen lassen. Redet wenig von der schule.

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Wie war denn der Schnuppertag in der Schule?

Ansonsten würde ich jetzt nicht mehr viel machen.

Gut fürs Selbstbewusstsein ist Kampfsport-- gerade für zurückhaltende Kids- weil sie dann merken was sie können.

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Ich habe auch zwei solcher Kinder.
Das ältere wird nun auch eingeschult.

Ich habe die letzten Jahre immer mit ihr daran gearbeitet.
Vom Kindergeburtstag wieder mitgenommen hätte ich sie zB nicht. Ich hätte sie noch ein paar Minuten mit rein begleitet und mich dann verabschiedet.
Meine Tochter hat aber auch mit 4 angefangen, sich zu verabreden, ich habe das aktiv gefördert und sie schon tagelang darauf vorbereitet, dass sie allein gehen muss und ich sie dann später abhole.
Wenn die Kinder immer wieder hören, dass es wirklich keine Chance gibt, dass sie wieder mit heim dürfen oder dass ich stundenlang dabei bin, ist es einfacher für sie.
Ich bin total straight da, ich verabschiede mich klipp und klar und gehe dann auch. Und zwar zackig. Nicht noch X mal stehen bleiben, winken, Küsschen schicken etc. Je kürzer der Abschied, desto kürzer die Trauer, dass ich weg bin.

Ich finde es aber auch reichlich spät, dass Dir das jetzt kurz vor der Einschulung einfällt. Deine Tochter ist doch nicht erst seit gestern so 🤷🏼‍♀️
Am besten übst Du mit ihr, dass sie sich mit Freundinnen verabredet und dort allein hin geht. Und dass sie öfter wo anders schläft, damit sie lernt, ihre Sorgen zu überwinden. Du lässt sie nicht beim Teufel, sondern bei Oma und Patentante.
Wenn Deine Tochter aber von vornherein weiß, dass Mama sie holen kommt, wenn sie nur genug weint, ist genau das ja vorprogrammiert.
Ein Stück weit musst Du also auch dazu lernen und ihr den Abschied erleichtern.

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Sie war schon oft genug bei Freunden zum spielen ohne das ich dabei war, wurde auch seit Anfang des Jahres einen Tag in der Woche von Oma/Opa aus der Kita abgeholt und auch schon mal von anderen Müttern zum spielen usw

Ich finde es etwas übertrieben, dass du aus zwei Situationen urteilst das ich damit hätte früher anfangen müssen..
meine Tochter ist mal total mutig und aufgeschlossen fremden gegenüber und dann wieder total zurückhaltend. Sodass ich jedes Mal selbst überrascht bin 🤷🏻‍♀️
Bei dem Geburtstag zum Beispiel bin ich ja noch mit rein gekommen und wäre noch einen Moment geblieben aber sie wollte sich ja nicht mal an den Tisch setzen zum Kuchen essen ..
sie ist einfach ein sensibles Kind und bei freiwilligen Sachen zwinge ich mein Kind nun mal nicht. In der schule geht es nicht anders das habe ich ihr schon gesagt, zum einen ja nun mal wegen der Schulpflicht und zum anderen muss ich eh direkt zur Arbeit

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Ich sehe das komplett anders als die Dame über mir. Ich denke eher, es liegt daran, dass es kurz vor Schulbeginn ist und da hab ich schon öfter erlebt, dass Kinder nochmal wieder etwas ängstlicher und anhänglicher wurden. Ich denke es liegt eher daran.
Kein Kind weiß wirklich, was mit „Schule“ auf einen zukommt, Unbekanntes und Veränderungen können Angst machen, da brauchen manche Kinder eben mal wieder eine Zeitlang den Sicheren Hafen Mama mehr.

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Bei uns ist das auch ziemlich situations- und personenabhängig. Manchmal voll draufgängerisch und manchmal bekommt er keinen Ton raus. Wenn es bei Eurer Tochter so eine Mischung ist, würde ich mir nicht allzu viele Sorgen machen, was die Schule angeht. Ist sie im Kindergarten reingegangen ohne Theater?
Gut ist, wenn solche Kinder nicht als letzte in eine Situation kommen. Ich würde bei größeren Kindergeburtstagen eher versuchen unter den ersten zu sein, wenn es noch überschaubar und nicht so laut ist und man noch mitbestimmen kann, was gerade abgeht. Weißt Du, wie ich meine?
Genauso bei der Schule. Seid lieber eher als zu spät da, dann kann sie sich einfinden und die anderen Kinder "empfangen" und ist schon mal Herr der Lage irgendwie.
Ansonsten würde ich auch nicht jetzt gerade drängen, noch Bestellungen aufzugeben oder ähnliches. Jedenfalls nicht mehr als sonst üblich.
Das wird schon. (Davon musst vor allem Du vollkommen überzeugt sein! Es ist ganz wichtig, dass Du es ihr ehrlich zutraust. Keine Zweifel auf Deiner Seite. Daran kannst Du gut arbeiten bis zum Schulstart. Überzeuge dich selbst vollkommen davon. Das gibt ihr mehr Rückendeckung als jeder Schutzengel oder jede pädagogische Maßnahme.

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Das ist ein guter Tipp vielen Dank.
Tatsächlich meinte sie auch gestern das es zu viele kinder waren und ich hatte mich noch geärgert das wir nicht früher los sind, aber leider hatte es aus Eimern geschüttet 😩 aber da werde ich in Zukunft drauf achten 😊
Im Kindergarten gab es vereinzelnd Tage wo sie mal gemault hat
Die Sache mit dem Bäcker, da frage ich sie natürlich vorher, wenn sie nicht möchte ist das ok aber sie ist schon scharf drauf 😅
Und an meinen Zweifeln und bedenken muss ich wirklich arbeiten 😮‍💨

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Kann ich nur bestätigen. Meine Tochter bringe ich bis heute früh auf Kidnergeburtstage und sie geht auch recht früh in die Schule. Das hilft ihr sehr

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Nur als Idee, weil du meinst, dein Kind würde keinen kennen: hier hatten wir einen ähnlichen Fall. Wir haben dann über soziale Netzwerke ein anderes Kind gefunden, das in der Nähe wohnt und auf die gleiche Schule gehen wird und uns zum Spielen verabredet. Wenn dein Ort eine Nebenan.de oder FB Gruppe hat, wäre das vielleicht eine Idee

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Danke für den Tipp, da schau ich später mal.
Auf der Schule selbst ist ihre beste Freundin, die kommt allerdings schon in die zweite Klasse. Aus ihrer Kindergarten Gruppe kommen noch zwei Mädels auf die Schule, aber ob eines davon auch in die gleiche Klasse kommt weiß ich leider nicht 😕
Und ob aus dem Kindergarten allgemein noch jemand auf diese Schule gehen wird weiß ich leider auch nicht 🤔

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Meine Tochter ist auch so. Sie hatte aber das Glück, dass sie schon Kinder aus ihrer Klasse gut kannte. Aber sie tat sich anfangs schwer.

Was geholfen hat, dass sie mit anderen Kindern ohne mich, zur Schule gelaufen ist. Vielleicht findet sich da schnell jemand. Oder ihre Freundin aus der höheren Klasse. Notfalls macht ihr einen Treffpunkt aus und du fährst sie dort hin und den Rest laufen sie. Das machen bei uns auch viele. Dann bist du bei der Verabschiedung an der Schule nicht dabei.

Meine Tochter ist mir aber schon mal hinterhergelaufen. Durch die anderen Kinder wurde sie aber wieder mit zur Schule genommen.

Sonst auf jeden Fall der Lehrerin Bescheid geben. Und es fällt vielen Kindern schwer. Bei der Einschulung haben einige geweint. Aber da ist eben auch viel Aufregung dabei. Ein paar Eltern wollten anfangs mit ins Klassenzimmer. Das wurde schnell von der Schule unterbunden. Eine Mutter stand noch winkend am Fenster 🙈. Das fand meine Tochter zum Glück sehr peinlich.

Was oben jemand schrieb, früh da sein, damit noch nicht so viele da sind. Egal, ob Geburtstag oder Schule. Das ist hier auch sehr wichtig. Sonst geht gar nichts.

Meine Tochter ist jetzt 8 Jahre alt. Und sie ist viel mutiger geworden. Klar ist sie nach wie vor zurückhaltend, aber traut sich viel mehr. Ich versuche trotzdem bei Abgabesituationen beim ersten Mal (zb Ferienfreizeit) nicht dabei zu sein. Entweder mit Papa oder mit Freundin. Das macht es auch einfacher.

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Das wäre auch noch eine Idee, vielen Dank 🤗
So bin ich auch nicht das ich da noch am Fenster stehen würde 😅
Und ich glaube sogar das bei uns die Eltern sowieso nicht mit ins Schulgebäude sollen, evtl sogar nicht mit aufs Gelände zur bring und Abholzeit, da ist wollte ich aber nochmal nachlesen im Flyer
Allerdings würde ich sie die ersten Tage schon ein Stück mit rauf kommen damit sie Routine bekommt wo sie hin muss

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Bei uns an der Schule hängt am Anfang des neuen Schuljahres immer ein Schild mit „Ab hier schaffe ich es alleine!“.

Die Winke-Mutter war auch wirklich extrem. Aber es gab schon 2-3 Mütter, die mit ins Klassenzimmer gegangen sind, da sie unbedingt noch was mit der Lehrerin besprechen wollten. Das wurde zügig unterbunden.

Die Lehrer sind ja meistens sehr nett und trösten die Kinder. Bei uns hat jede Klasse ein Klassenmaskottchen. Das tröstet dann auch.