AG bis in den Abend

Hallo!

Ich habe gestern erfahren, dass das Schulorchester, in dem meine Tochter mitspielt, nächste Woche an 2 Abenden von 17:30 bis 21:00 probt. Das stört mich offen gestanden. Um die Zeit fährt bei uns kein Bus mehr, lediglich das Anruf-Sammel-Taxi kann man in Anspruch nehmen, da kann sie aber ihr Instrument (Cello) nicht mitnehmen. Also muss ich sie um 21:00 von der Schule abholen - zu einer Zeit, wo ich nach einem meist anstrengenden Arbeitstag (ich bin Vollzeit berufstätig und momentan vorübergehend alleinerziehend) so langsam den Feierabend einläute (wenn es ganz hart kommt, bin ich um die Zeit schon auf dem Sofa eingeschlafen). Erschwerend kommt hinzu, dass mein Mann derzeit schwer erkrankt ist und ich ohnehin am Rande meiner Belastungsgrenze bin.
Es ist allerdings auch das erste Mal, dass das Schulorchester die Proben in die Abendstunden verlegt hat. Meine Tochter spielt jetzt das 3. Jahr dort mit, und bisher war es immer möglich, die Proben am Nachmittag abzuhalten und vor den Konzerten auch während der Unterrichtszeit abzuhalten (da am Mittwoch Zeugniskonferenzen sind, würden die Kinder auch keinen wichtigen Unterricht mehr versäumen - zumal in der Vorweihnachtszeit, wo noch viele Arbeiten geschrieben wurden, während der Unterrichtszeit geprobt wurde).
Und ganz davon abgesehen kann ich mir kaum vorstellen, dann 12-18jährige Schüler um die Uhrzeit noch 3,5 Stunden konzentriert proben können - ich stelle selbst im Musikverein bei überwiegend erwachsenen Musikern immer wieder fest, dass nach spätestens 2 Stunden die Luft raus ist und die Konzentration nachlässt.

Nun ja, ihr seht, was ich daran kritisiere, jetzt frage ich Euch um Eure Meinung. Findet ihr es in Ordnung, so spät zu Proben, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die meisten Schüler gefahren werden müssen?
Haltet ihr am Abend eine so ausgiebige Probe für sinnvoll?

Viele Grüße!

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Hallo,
wenn es in diesem Fall aus organisatorischen Gründen eine Ausnahme ist, finde ich es ok. Wenn es regelmäßig wäre, fände ich es sehr unglücklich, dass ich dann abends immer fahren müsste. Aber ich würde es für mein Kind tun. Vielleicht könnte man auch Fahrgemeinschaften bilden und sich abwechseln, wenn es Schüler aus dem gleichen Ort gibt. Und so klein sind die Schüler ja auch nicht mehr, als dass es nicht in Ordnung ging, dass sie bis 21 Uhr proben.
Und ich denke schon, dass Schüler in dem Alter, welches Du angibst, auch noch konzentriert proben können, wenn sie wollen. Dann muss man sich vielleicht ein wenig zusammenreißen und Pausen wird es ja sicherlich auch geben.
LG
Elsa01

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wie alt ist Deine Tochter? meine 12-jährige hätte Konzentrationsprobleme so spät. -- der 15jährige würde auch noch bis 22h weiter machen.

bei vielen Hobbies sind solche Zeiten normal.
Auch wenn es mich anstrengt. In der Wintersaison trainieren meine Kids 2x die Woche auch bis 21h. -- im Sommer draussen ist es immer bis 20h, aber bis sie zusammen gepackt udn wirklich draussen sind auch 20.30h. Hallenzeiten sind halt begrenzt.

Auch ist es normal dass unser örtlicher Musikverein, sobald die Kinder auch mal in der großen Kapelle mit üben dürfen, länger probe haben (unsere Kapelle probt 20- bis 22h. -- die Kinder bleiben bis 21h und machen nur eine Stunde mit). Die Tochter meiner Freundin (15 Jahre alt) -- bleibt Freitags Abends sogar noch dort zum "Rumhock" - und kommt oft erst 23h nach Hause (der Onkel ist auch im Musikverein und hat ein Auge drauf und ist Chauffeur - aber die gleichaltrigen dort bleiben auch so lange -- oft länger. -- Dorf halt.

Auch die Parkours- Sportgruppe Ü12 fängt bei uns um 20 Uhr an. Weil die kleinere Gruppe eben da erst fertig ist.
Volleyball der Teenie-Gruppe fängt auch erst um 20h an.

das ist Gewohnheitssache. - Aber anscheinend ist das ja wohl was ausser der Reihe und einmalig bei Euch. -- somit müssen auch die Lehrer/Dirigenten eine Lücke finden. - - und das geht halt numal bis in Abend. -- war kurz vor der Theaterauffrührung meiner 12järhigen auch so, dass die die 2 Wochen vorher halt länger gebrobt haben bis es sitzt.

Bearbeitet von tr357
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Ich weiß nicht so ganz, was du dir hier erhoffst. Es wird einen Grund haben, warum es diesmal so ist. Ob es sinnvoll ist oder nicht, ob es für alle machbar ist oder nicht, ist völlig unerheblich.

Macht euch Gedanken wie ihr die 2 Abende hin bekommt und es sind eben nur 2 Abende und dann hakt es ab ;-) Im Zweifel kann dein Kind an diesen beiden Proben nicht teilnehmen. Wäre das so problematisch??

Schönes Wochenende.

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"Im Zweifel kann dein Kind an diesen beiden Proben nicht teilnehmen. Wäre das so problematisch??"
Für unsere Tochter vermutlich nicht, sie ist in dem Orchester ohnehin total unterfordert, spielt eigentlich deutlich schwerere Stücke. Problematisch ist es eher für die anderen Cellisten, die keinen Stimmführer mehr haben - aber das muss ja nicht unser Problem sein.

Was ich mir erhoffe - ich wollte eigentlich nur hören, wie ihr das seht.

LG

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Bei den speziellen Hobbys, die meine Kinder hatten, wären mir die nur zwei Abende echt wurscht gewesen.
Ich bin x Sonntage zu Taekwondo-Wettkämpfen gefahren, bin nachts um 00.00 in der Nachbarstadt am Bahnhof gestanden, wo sie von der Europeade im Ausland zurückkamen (große Volkskunst/Musikveranstaltung) und einiges mehr. Ich war auch Vollzeit berufstätig und half den Sommer über noch meinem Mann bei seinem Nebengewerbe Tontechnik.
War also auch für jeden freien Abend und Tag sehr dankbar, aber was soll's, war eben so und immer klappten Fahrgemeinschaften nicht.
Kurz gegrummelt und gestöhnt - und gefahren, fertig.
Das schaffst Du. Wecker stellen, dass Du am Sofa nicht verpennst 😉
LG Moni

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Ich kann zwar sehr gut verstehen, dass das für dich sehr anstrengend ist, aber ehrlich gesagt, handelt es sich hier um 2 Abende, somit um eine Ausnahme. Ich vermute mal, dass dieser Termin, seitens der Schule nicht willkürlich gewählt wurde, sondern wahrscheinlich nicht anders zu managen war.

Was die Konzentration angeht, mein Kind hat schon das ganze Jahr über, nach 8 Stunden Unterricht, direkt danach noch eine Stunde Klavierunterricht, was meist etwas länger als eine Stunde dauert. Dass dieser Tag recht anstrengend ist, zumal er um kurz nach 6 Uhr morgens das Haus verlässt und erst gegen 18 Uhr wieder zu Hause ist und er sich dann noch um Hausaufgaben kümmern muss, ist klar, dennoch hat er sich nie darüber beschwert, dass das nicht machbar wäre. Gerade der Klavierunterricht ist für ihn dann eher die "Entspannung" vom Schultag.

An deiner Stelle würde ich diese zwei Termine, ausnahmsweise "aushalten" und deine Tochter abholen, wenn es für sie keine Alternative gibt. Vielleicht gibt es andere Eltern, die sie mal ausnahmsweise nach Hause fahren können? Ich kenne das mit dem Sammeltaxi nicht, aber vielleicht lässt es sich organisieren, dass an diesen zwei Tagen ein größeres Taxi kommt? Vielleicht dort mal anrufen und das Problem erläutern?
Meistens lassen sich Lösungen finden!

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Ich hätte auch geschluckt und würde mich auf jeden Fall (auch wenn es für jetzt nichts mehr ändert) bei den verantwortlichen Lehrern melden und deinen Unmut freundlich kundtun.
Gäbe es für die beiden Abende die Möglichkeit mit einer anderen Familie sich abzuwechseln? So dass du nur einmal fahren musst? Oder habt ihr jemand der das übernehmen könnte? Großeltern? Nachbarn? Ggf. auch gegen eine Gegenleistung…?

Oder kann das Cello sicher in der Schule aufbewahrt werden und sie nimmt es am nächsten Tag mit? Dann könnte sie Sammeltaxi fahren?

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Zum Thema Fahrgemeinschaften: Es gibt nur sehr wenige Kinder aus unserer Gegend, die auf die gleiche Schule gehen, und im Orchester spielt von denen keiner. Wir müssen also fahren. Wir werden auch nicht die einzigen sein, die fahren müssen, weil der Einzugsbereich der Schule recht groß ist (Schulweg teils 30km oder mehr).
Und das Cello sicher in der Schule zu verwahren, geht schon an normalen Orchestertagen nicht, da muss das Instrument im Klassenzimmer stehen bzw. wird vom Kind in alle Fachräume mitgeschleppt, weil es ihr sonst zu unsicher ist. Darüber hatte ich ansonsten auch schon nachgedacht. Ich werde jetzt die Lehrerin mal anschreiben, ob unsere Tochter bereits um 19:45 gehen kann, um 19:54 fährt noch ein Bus zu uns in den Ort.

LG

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Meist ist so ein Schulorchesta mehr oder weniger "Freizeitvergnügen" der Lehrer. Es gibt keine bezahlten Überstunden für diese Mehrarbeit und auch meist keine sonstigen Entlastungen im normalen Schulalltag.
Sehr nett, wenn dann (auch "freundlich" ) die Eltern ihren Unmut kundtun, weil sie um 21 Uhr auf der Couch liegen wollen.

Da würde ich es mir doch zweimal überlegen, überhaupt noch solch ein Angebot zu bieten.

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Es ist nur 2 mal. Das sollte doch zu schaffen sein.

Wenn du nach Erfahrungen fragst: Ich habe ab 15 in einem Orchester gespielt, das zweimal wöchentlich von 19.30 bis 22.00 Uhr geprobt hat. Dort konnten sich alle konzentrieren. Für den Rückweg hat mich jemand mitgenommen, der in unserer Richtung wohnte. Wenn sich bei euch keine Fahrgemeinschaft bilden lässt, geht vielleicht zur Not auch mal ein Taxi?

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So war es bei mir auch in der aktiven Kapelle.

Am Anfang hatte ich vor der normalen Probe noch Jugendorchester. Ich habe von 18:30-21:30 Musik gemacht, manchmal noch überzogen. Bin dann mit dem Fahrrad nach Hause.

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Ja, ich kenne das. Für das Theaterprojekt.

Der Lehrer hatte auch ein Problem, er musste es an dem Tag " hinbekommen" an dem er an dieser Schule ist. Der fand das selber auch oberübel. Aber bis 21.00 Uhr zu proben, war die einzige Alternative zu GARNICHT.

Kein Lehrer reißt sich darum zu diesen Uhrzeiten zu unterrichten.


Organisatorisch, schau, was geht, wer wohnt in der Nähe, um Fahrgemeinschaften zu gründen, dass nur ein Sammeltaxi fährt betrifft ja alle Eltern. Sprich den Lehrer an und frage ihn, ob er aktiv helfen kann solche Zweckgemeinschaften zu finden.

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„ Sprich den Lehrer an und frage ihn, ob er aktiv helfen kann solche Zweckgemeinschaften zu finden.“

Klar, erst muss er abends noch malochen (da gibt es übrigens nicht mehr Geld für) und dann darf er noch Fahrgemeinschaften für die Kinder organisieren. Soll er allen Kindern danach noch eInen Gutenacht-Kuss geben?

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Wow, wow, wow, ganz ruhig.


Der Lehrer wird schon Intresse daran haben, das die SuS regelmäßig zur Probe kommen können. Und dann, wenn alle Musiker da sind, zu fragen, wer wo wohnt, damit die Teilnehmer dieser AG das überhaupt mal wissen ist bestimmt nicht zu viel verlangt. Absprachen treffen klappt bestimmt ohne Lehrer, aber die Teenies müssen schon wissen, wer überhaupt in ihrer Nähe wohnt.

Und woher sollen sie es wissen? Es ist eine AG, also Teilnehmer aus dem kompletten Jahrgang, da weiß man nicht zwingend wo wer wohnt.

Und : Mehr Geld gibt es für den Lehrer nicht, aber u.U. an anderer Stelle frei.

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So wie ich das lese, dann ist das ja nur nächste Woche, oder? Dann würde ich die Zähne zusammenbeißen, dauerhaft wäre mir das zweimal in der Woche um die Uhrzeit echt zu viel.
Kann man da innerhalb des Orchesters nix fahrtechnisch organisieren? Bei meiner Tochter geht Feuerwehr auch immer so lange, da fährt immer eine andere Mutter hin und ich hole ab, weil sie noch jüngere Kinder zuhause hat. Bei euch müssten doch auch viele gefahren werden.

Zumindest für meine Tochter wäre der Zeitpunkt perfekt, sie hätte wieder vom Vormittag aufgetankt und ist abends wesentlich aufnahmefähiger, als nachmittags. Die Länge ist dann wieder was anderes, das wird sich zeigen.

Und was wäre die Alternative? Aussteigen? Aufhören? Wechseln?

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Finde ich absolut normal und selbstverständlich, dass man seine Kinder von hobbies abholt oder sie hinfährt