Einst schwache Schülerin - jetzt Abiturientin mit Ambitionen *MUTMACHPOST* :-)

Ihr Lieben,

ich möchte vor allem Denjenigen unter euch Mut machen, deren Kinder eben nicht die Überflieger sind, die zuweilen verzweifeln, angesichts der schulischen Leistungen und Schweißperlen entwickeln, wenn sie an das nächste Zeugnis denken:

Wenn ihr an eure Kinder glaubt, packen sie es von ganz allein! 😊

Ich möchte euch von meiner Tochter (18) berichten. Bereits in der Grundschule tat sie sich nicht gerade leicht mit dem Lernen und der Verlässlichkeit. Ab der dritten Klasse wurde es so kritisch, dass wir sie diese wiederholen ließen. Wirklich besser wurde es nicht. Obwohl ich ständig hinter her war, mit ihr übte, sie abfragte, Mappen kontrollierte, mit ihr zusammen die Hausaufgaben machte etc. pp. Schlussendlich bekam sie die Hauptschulempfehlung aufgrund ihrer Minderleistungen. Dennoch meldeten wir sie auf der Realschule an, da die einzige Hauptschule bei uns hier vor Ort wirklich eine - sorry - Resterampe ist und wir unserem Kind die Chance geben wollten, über sich hinaus und an den Herausforderungen zu wachsen.

Im Nachhinein stellte sich dies und die dauernde Kontrolle durch mich als absolut falsche Entscheidung dar. Unsere Beziehung als Mutter und Tochter litt sehr darunter. Innerhalb eines Gespräches mit einer Eltern-Kinder-Beratungsstelle wurde mir geraten, sie einfach machen zu lassen. Selbst, wenn sie auf die Nase fällt.

Was dann auch geschah. Trotz professioneller Nachhilfe 2x die Woche blieb sie in der 6. Klasse sitzen. Zuvor haben wir noch ärztlich prüfen lassen, ob eine Legasthenie, Rechenschwäche oder sonstiges vorlag, was gottlob nicht der Fall war. Unser Kind hatte schlichtweg einfach keinen Bock auf Lernen und gewissenhaftes Arbeiten, was einem guten Teil uns und unser ihr ständig aufgedrängten Unterstützung zuzuschreiben war.

Wir entschlossen uns dann gemeinschaftlich für eine Umschulung auf eine Gesamtschule einen Ort weiter. Und ich unterließ meine Kontrollen inkl. des Nachhilfeunterrrichtes. Zwar habe ich immer meine Unterstützung angeboten, aber auch nicht mehr.

Sie begann im Hauptschulzweig und plötzlich weckte sich ihr Ehrgeiz! Von ganz allein. Ohne unsere Intervention. In den Folgejahren kam sie in die Erweiterungskurse für die Realschulberechtigung und in der 9. Klasse für den gymnasialen Zweig. Es hatte KLICK bei ihr gemacht, da sie mittlerweile durch die Praktika auch genau wusste, was sie beruflich machen wollte und ohne unser Dazutun büffelte sie, paukte, wurde - zumindest in schulischen Dingen ;-) - absolut verlässlich. Insbesondere in den MINT-Fächern brillierte unsere kleine jGroße, die zuvor in Mathe und Physik max. desinteressiert war.

Und, was soll ich euch sagen? Sie hat es gepackt und wird mit dem Abitur abschließen. Einem verdammt gutem. Und beginnt im August ihre Ausbildung als Technische Systemplanerin der Fachrichtung Elektrotechnik. Danach plant sie ein Studium.

Wir sind wahnsinnig stolz auf sie, dass sie sich dies alles ganz allein erarbeitet hat und mit dem richtigen Ziel vor Augen sooo wahnsinnig ins Zeug gelegt hat.

Daher möchte ich euch ans Herz legen: Glaubt an eure Kinder! Unterstützung anbieten, aber nicht durchdrücken. Lasst sie auch mal auf die Nase fallen. Nur so lernen sie, auch wieder aufzustehen. Sie können alles, was von ihnen gefordert wird, auch von ganz allein (Außnahmen sind natürlich, wenn belegte Krankheitsbilder wie ADHS, Dyskalkulie oder Legasthenie usw. vorliegen).

Alles Liebe für euch und eure Kinder,
Deichbrise

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Nimm es mir nicht übel, aber ich habe ein paar Fragezeichen auf der Stirn.

Deine Tochter hat die sechste Klasse wiederholt, ist dann in den Folgejahren Erweiterungskurse für die Realschulberechtigung gemacht und dann eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen? War sie denn dann zwischendurch auf dem Realschulzweig?

Ich finde das halt straff vom Wiederholen der sechsten Klasse bis zum Gymnasium in der neunten. Wobei ich zugebe, mich mit anderen Schulsystemen außerhalb Bayerns nicht auszukennen. Aber bei uns braucht man für das Abitur zwei Fremdsprachen, wenn das bei euch auch so ist, wann hat deine Tochter die noch erlernt? Zusätzlich zum Aufholsprint in Mathe und Physik von 'gänzlich uninteressiert' zu 'brillant'? Von den ganzen anderen Fächern mal abgesehen. Zwischen Realschule und Gymnasium liegen ja Welten im Schulstoff, da haben ihr schlicht und ergreifend ein paar Jahre gefehlt, die sie ja zum Teil auch noch auf der Mittelschule war. Ich hab einen Knoten im Hirn.


Wie deine Tochter mit zwei Wiederholungen mit achtzehn Abitur macht, kann ich auch nicht ganz verstehen. Das ginge ja nur, wenn sie dann auch zwei Klassen übersprungen hätte oder zwei Jahre früher eingeschult worden wäre. Oder ein Jahr früher und eine Klasse übersprungen. Alles sehr verworren.

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Wegen den zwei Fremdsprachen ja und nein.

Bei uns ist es zbsp.so,das man die zweite Fremdsprache noch ab der zehnten Klasse machen kann,man muss halt nur den verpassten Stoff selbst nachholen.

Oder aber man macht das Abitur nicht auf dem Gymnasium direkt sondern,nimmt einen anderen Weg wie zbsp. In Rahmen eines beruflichen Gymnasiums.

Wegen dem Alter,das kommt schon hin was die TE schreibt. Je nachdem mit welchem Alter sie eingeschult wurde und wann sie Geburtstag hat.

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Wie bitte soll das mit dem Alter hinkommen, wenn sowohl die 3. als auch die 6. Klasse wiederholt wurden.
Ich wurde mit 6 eingeschult, hatte kein Jahr wiederholt und bei G8 mit 18 Abi gemacht.

Hier wird uns einfach ein Märchen aufgetischt, keine Ahnung wie sowas Mut machen soll.

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Danke liebe Deichbrise, das ist wirklich ein Mutmachposting.

Meine Tochter dümpelt schulmäßig so vor sich hin, sie hat aber, wie auch immer, den Sprung in die Klasse 10 geschafft - Realschule. Sie möchte das Abitur, dazu braucht sie deutlich bessere Noten.

Ich denke, das wird auf ein Sitzenbleiben hinauslaufen. Und, genau wie du es schreibst, ich lerne viel mit ihr und ich lerne dabei mehr als sie 🤪, sie sitzt nämlich nur da. Das werde ich, und nach deinem Bericht erst recht, in dieser Form einstellen. Und es nur noch bei Anfrage ihrerseits leisten. Natürlich werde ich die Bereitschaft signalisieren.
Und dann warte ich auch auf das KLICK !

Das Leben bleibt spannend.

Alles Gute für Euch ❣

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danke für diese Schilderung. Ich bin auch so eine Einmischerin und Coach... nur leider ist mein sohn etzt schon recht alt mit wenig Zeit, um auf die Nase zu fallen und ich selbst weiß nicht, wie stark ich ihn auf die Nase fallen lassen soll und wie stark ich ihm helfen sollte.
Er ist jetzt Ende 9. Klasse Gym.
Hat eine Depression entwickelt, leicht ADHS und wohl auch leicht Asperger und hat die letztne 2 Jahren eine SOzialphobie entwickelt, die gegen Menschen und Menschenansammlung oder vor Menschen reden gerichtet ist. Teenie-Null Bock kommt oben drauf.

jetzt von 9 auf Realschule 10 geht nicht, weil er aufgrund von seinem Kranheitsbild in einem dreivierteljahr keine "gute" Prüfung schreiben wird, die ihm einen guten witeren Weg ermöglich. Er ist laut Testung beim Psychologen auch überdruchschnittlich intelligent.

Momentan denke ich, ihn in die 10 Gym. zu lassen - -ihn eventuell dort auf die Nase fallen zu lassen und die 10 zu wiederholen.
Aufrund von seinem Krankheitsbild wir der das G8 hier vor Ort nämlich nicht schaffen und mit einem einigermaßßen guten 10er Übergang könnte er wechseln auf das Technische Gymnasium, was ihm nochmal ein Jahr "erkauft". Oder falls es nicht so gut ist auf BKII für Hochschulreife, -- denn für einen Job oder Ausbildung hat er gar keine Idee - keine Lust, aufgrund seiner Depresseion auch keinen Drang, die Welt zuerforschen, was es so gibt.
Ganz schwer für mich.

Runter auf Real von 9 gym. auf nochmal 9 Real will er nicht (er wil nicht gemobbt werden bzw. aufgrund seines Kranheitsbildes will er in keine neue Schule/Klasse - er will bei der alten Truppe bleiben. Deswegen will er auch nicht freiwillig wiederholen, da er ja versetzt wird. Zwar mehr als mittelmässig mit lauter 3er und 4er einer 5 im Nebenfach -- aber es reicht.

gaaaaaaaanz schwer, da als Mama zuzukucken, denn aufgrund der Baustellen wird der Knopf wohl nicht so aufgehen können zeitlich, wie es die äusseren Rahmenbedinungen aufgrund seines Alters erfordern würden.... Ich mach mir da echt Sorgen und kann ihn schwer "lassen" --

Ich frage mich täglich: ist es trotz seiner Baustellen richtig, ihn im kommenden Jahr auflaufen zu lassen? -- egal, was ich so im Viereck denke, -- nix passt so richtig.... leider.....

Also ja: -- an alle mit jüngeren Kindern. Auch ohne Baustellen: -- lasst sie schon früher "auflaufen", dann haben die Kids "Zeit aufzuwachen" bevor es wirklich "zählt".

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Auch ich danke dir für diesen Post. Uns geht es ein wenig ähnlich. Die 9. Klasse Real hat er jetzt mit blauen Auge geschafft. Ziel ist der Abschluss im nächsten Jahr, wenn irgendwie machbar mit Quali. Sonst ist der Weg zum Wunschberuf lang und steinig.
Lg

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Einen Teil deiner Geschichte verstehe ich nicht: Wie kann sie mit 18 Abitur machen, wenn sie 2 Schuljahre wiederholt hat? Wurde sie mit 4 eingeschult? Abitur bedeutet ja je nach Bundesland mindestens 12 Jahre Schule, plus 2 Jahre wiederholt ergibt 14 Schuljahre...

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Das habe ich mich auch gefragt, vor allem Gesamtschule macht nach 13 Jahren Abitur.

Vllt wird sich unsere Frage ja klären

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Das würde ja heißen Einschulung mit 3🤔

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Sorry, aber mich stört, dass 3. und 6. Klasse wiederholt wurden, das Mädel aber trotzdem mit 18 das Abi macht.
Das passt für mich nicht zusammen.

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Danke für den Post! Bei uns läuft zwar (noch alles glatt - aber Sohnemann besucht auch erst die 5. Klasse), aber vor der Pubertät bangt es mir jetzt schon.

Klasse, wie Deine Tochter ihren Weg gemeistert hat und auch in ihren jungen Jahren so zielstrebig war und genau wusste, wohin ihr Weg führen wird.
Das ist aus meiner Sicht ein riesen Vorteil.

Ich selbst wusste bis nach dem Abi nicht wirklich, welchen Weg ich einschlagen sollte ;-).

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Ein tolles Kind hast du. Herzlichen Glückwunsch zu ihrem Erfolg,euren Erfolg...

☀️☀️☀️


Mein Mädel ist 12 und Klasse 5.

Wir haben sie zurück stellen lassen und sie wurde mit 7 eingeschult.

Beste Entscheidung für uns. Von Anfang an,hatte sie zu kämpfen mit den Schulstoff. Es spielten sich Dramen ab,das darf man niemanden erzählen.
Hinzu kam Mobbing,was die Lehrer null interessierte und das die Lehrer ohne Klassenlehrer war und jede Woche eine andere Vertretung vor den Kindern stand.

Inzwischen ist es uns ein Rätsel,wie wir diese 4 Jahre herum gebracht haben.

Mein Kind geht auf eine sehr gute Gemeinschaftsschule mit einen exzellenten Ruf.

Ihr flog noch nie etwas zu. Schon im Kindergarten bei den Vorschulübungen hatte sie zu kämpfen.

Während ich in der Grundschule viel mit ihr gestritten,geschimpft,gelernt,ausgesessen hatte. Dachte ich mir in Klasse 5:"Was soll jetzt noch passieren?"
Sie startete mit G-Niveau.

Ich ließ sie von Anfang an ins offene Messer laufen. Da sie keine Noten bekommt sondern Prozente,wirkte das noch einmal ganz anders.

Es wurmte sie tierisch,wenn in einen einfachen Text,der sogar angekündigt war, 36 % stehen ,(Das ist eine 5).

Plötzlich fing sie von ganz alleine an,das sie sich kleine Ziele steckte.sie wollte auf G-Niveau (Hauptschule,( die 50 %,dann die 70% usw. und so arbeitete sie sich vor.

Und dann kam der Tag an dem sie stolz Heim kam :"Mama ich habe den Test auf M- Niveau (Realschule) geschrieben,ich hatte ja nichts zu verlieren". Was soll ich sagen,sie haute 98% raus.

Und so arbeitet sie sich jetzt in jedem Fach nach vorne Stück für Stück. Sie ist noch sehr,sehr langsam und muss daheim nach arbeiten. Sie ist immer so stolz.

Wir streiten nicht mehr wegen lernen. Sie weiß ich helfe bei Bedarf und gut.

Wie es weiter geht werden wir sehen. Sie selbst hat schon eine gewisse Zukunftsplanung. Das merkt man auch bei der Wahl der Projekte,das es Richtung Naturwissenschaften und Technik geht. Sie ist da oft die einzige aus der Klasse mit den älteren Schülern.

Allerdings haben wir die Pubertät noch vor uns,wer weiß was da alles noch kommt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Auch ich habe meine Tochter ab der 7. Klasse Gymnasium in Absprache mit der Klassenlehrerin "allein" laufen lassen. Vorher hatte ich mich auch massiv dahin geklemmt, dass alle Hefte /Ordner ordentlich sind, sie alle Hausaufgaben vollständig und auch klar lesbar erledigt etc. Sie hat sich nur verweigert. In der 10. Klasse fehlte sie kranksheitsbedingt (OP`s) sehr lange daher sollte/wollte sie freiwillig wiederholen. Dann plötzlich zog sie zu ihrem Vater (damals bereits über 5 Jahre getrennt und kein regelmäßiger Kontakt). Seid dem geht sie auf ein ländliche Gymnasium (Wiederholung der 10. Klasse dort und Weitergang), schnell zog sie wieder zu mir (Mutter) zurück. Die Klassenkameraden und Lehrer dort passen endlich richtig zu ihr. Es läuft dort gut.
Was soll ich sagen, der Fleiß macht noch immer einen großen Bogen um sie jedoch hat sie ihr Abi mit 2,3 abgeschlossen. Sie selbst sagte auch mit mehr Fleiß und Ehrgeiz wäre ein Abidurchschnitt von 1,.... auch möglich gewesen. Undiagnostizierte Sozialphobie hat sie leider auch. Sehr introvertiert.
Nur wie es jetzt kongret weitergeht, dass weis sie noch nicht wirklich. Aber ich hoffe das sie das auch noch gebacken bekommt. Ich bin für sie da wenn sie mich braucht.