Leistungsentwicklung - weiterführende Schule

Wie haben sich die Leistungen eures Kindes auf der weiterführenden Schule im Vergleich zur Grundschule entwickelt, welche Schulform war es und welchen Ruf hatte die konkrete Schule.

Mein Sohn geht auf eine Grundschule, die, wie ich als neu zugezogene erst im Laufe der Schulzeit erfuhr, einen schlechten Ruf hat und man sagt die Schüler würden denen von anderen Schulen leistungsmässig hinterherhinken.

Dort hatte er fast nur Einsen und Zweien und Empfehlung „Gymnasium oder Gesamtschule“, ist aber leider ziemlich faul und lässt sich nur schwer zu lernen motivieren.

Er wird jetzt an einer Gesamtschule mit sehr gutem Ruf starten, an der sich dieses Jahr sehr viele Gymnasialempfohlene beworben haben und viele mit Empfehlung für Haupt und Realschule abgelehnt wurden.

Ist zu befürchten, dass er anfangs zu kämpfen hat?

Bearbeitet von Pinea
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Im Grunde hängt der Lernerfolg stark davon ab, mit welcher Lerneinstellung die Kinder von der Grundschule kommen.
Kinder, die schon fleißig in der Grundschule waren und einige Lerntechniken mitbringen, haben es einfacher als die, die in der Grundschule kaum Arbeitsmethoden erlernt haben und noch nicht wissen, wie man lernt. Und meines Erachtens nach sind besonders die Kompetenzen bedeutsam, die sie in Deutsch und Mathe erlernt haben. Kinder, die mit guten Lesefähigkeiten, insbesondere Leseverstehen, und gefestigtem Zahlenverständnis kommen, können damit ganz gut loslegen. Alles andere an Wissen wird ja eh in der weiterführenden Schule aufgebaut. Darüber braucht man sich nicht so viel Sorgen machen. Der reine Wissenserwerb ist halt nicht das A und O.

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Lesen kann er „wie ein Erwachsener“ und auch relativ schnell in Druckschrift schreiben. In Deutsch wurde aber die Schreibschrift nur kurz angerissen. Danach wurde den Kindern überlassen, wie sie schreiben wollen.

Schreibschrift beherrscht er nur mittelmäßig. Auch das Feld der Grammatik wurde nur kurz angerissen.

Wegen Corona und weil viele Klassenkameraden noch nicht so gut lesen, wurde viel Zeit für Lesetraining verwendet.

Bei Mathe ist mir aufgefallen, dass Kinde von Freunden, die andere Schulen besucht haben, schon im Zahlenraum bis einer Million rechnen. Das war bei uns nicht der Fall. Auch Geometrie wurde nur kurz angerissen.

Er hat ein „sehr gut“ in Mathe und hat schriftlich und halbschriftlich addiert, subtrahiert, multipliziert und dividiert, aber immer nur im Zahlenraum bis 1000.

Ich habe ihn mal mit eine paar Aufgaben in Zahlenraum bis 10.000 konfrontiert, die er lösen konnte. Danach hatte er aber keine Lust mehr.

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Hallo,
das kann ich mir kaum vorstellen. Der Lehrplan in Mathematik sieht meines Wissens nach ÜBERALL vor, dass im 4. Schuljahr der Zahlenraum bis 1 Million erschlossen wurde. Wenn er dort keine Zahl- und Größenvorstellung hat, wird er Probleme bekommen. Mechanisches Rechnen bzw. Durchführen der Rechenverfahren helfen nicht immer weiter. Da würde ich dringend ansetzen!

Gruß, Lena

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Gemeinschaftsschule in BW- es gibt keine Noten,sondern nur Prozente. Ist für meine Tochter sehr motivierend,da 79% besser aussehen als eine 3 . Und sie sich freut beim nächsten mal 82% zuhaben,was auch eine 3 ist. So sieht sie eine langsame Steigerung.

Eine sehr gute Schule mit mehreren Auszeichnung und guten Ruf. Also nicht,wie es oft dargestellt von Gemeinschaftsschulen wird ,als "Problemschule" im Gegenteil.
Es gibt viele strenge Regeln,es wird nicht lange alles tot geredet,sondern immer zügig gehandelt von Seiten der Lehrer.

Das Konzept ist für mein introvertiertes Kind perfekt.

Grundschule: Katastrophe,4 Jahre Mobbing, 1 Jahr ohne Klassenlehrer oder festen Lehrer. Homeschooling Katastrophe, quasi nicht vorhanden. Wie mein Kind zu ihrem zweier Zeugnis kam, weiß der Kuckuck.

Mädchen,11 Jahre, Gemeinschaftsschule gastartet in allen Fächern mit G-Niveau,sprich Hauptschule.Keine Englischkenntnisse,da der Unterricht immer ausfiel in der Grundschule.

Wie gesagt mit G-Niveau in allen Fächern gestartet,kämpft sie sich auf das M-Niveau,sprich Realschule.

In Deutsch hängt es noch an der Rechtschreibung etwas aber wird zunehmend besser. Und in Englisch merkt man halt sehr deutlich,das sie die einzige ist,wo es in der Grundschule immer ausfiel.Der Unterricht wird komplett auf Englisch gehalten,was für sie schwer zu folgen ist.
Auch ist sie im allen noch viel zu langsam. Aber hier gehen die Lehrer gut darauf ein. Sie darf sich dann das fehlende Tafelbild abfotografieren und daheim vervollständigen.

Sprich,sie kämpft sich langsam aber sicher immer mehr nach vorne ,wird mutiger. Strebt inzwischen von sich aus den Realschulabschluss an und ist froh,das nicht so viel Druck dahinter ist.

Für uns und für sie war es die beste Entscheidung.

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Ein bisschen verschlechtert hat sich mein Kind schon aber nicht massiv und das Ergebnis im Verhältnis zum Aufwand ist top. Es gab eine heilsame drei in der ersten Bioarbeit und er hat angefangen auch für Nebenfächer ein bisschen zu lernen (sowas hat er in der Grundschule nie gemacht). An sich macht er schon viel mehr für die Schule als vorher. Achso er ist in der 5. klasse eines Gymnasiums mit gutem Ruf (aber nicht elitär) und kommt von einer städtischen Grundschule mit durchwachsenem Einzugsgebiet.
Wie viel dein Sohn abrutscht hängt davon ab wie viel er bereit ist zu machen und wie gut er sich motiviert. Es sind meiner Meinung nur wenige Kinder so clever dass sie in klasse 5 nur im Unterricht mitmachen müssen und sonst nichts lernen müssen. Und das gilt es zu merken. Denn zumindest meiner hat für seine Grundschulnoten nie irgendwas außerhalb des Unterrichts und der Hausaufgaben geübt.

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Naja, die Kombination von super Noten und ziemlich faul kenne ich von Kind2 auch in der GS.
Wir haben diese Grundhaltung weder in der Unter- noch in der Mittelstufe des Gyms wieder weg bekommen. Das ist in Fächern wie z.b. Latein ziemlich fatal, weil der Stoff aufeinander aufbaut. Lücken müssen also geschlossen werden.
Schlechte Noten, blaue Briefe, Dauernachhilfe von Klasse 7 bis Klasse 10 in Latein und Franz. Aber: wenn es auf's Schuljahresende zuging, hat er immer genau so viel getan, dass er gerade durchgerutscht ist. Zu meiner großen Empörung hat er mir vor kurzem meinen Verdacht bestätigt, dass es vollkommenes Kalkül war.

In der Oberstufe, nach einem Austauschjahr, in dem er viel Eigenverantwortung gelernt hat, wurde es dann schlagartig besser. Ende gut - alles gut. Heute promoviert er an einer Elite Uni in USA, es lag nicht am Grips.

Wir haben unsere Konsequenzen gezogen und die jüngeren Kinder an einer sehr leistungsstarken Grundschule mit äußerer Differenzierung eingeschult.
Da gab es dann keinerlei Probleme beim Übertritt.

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Hey!

Ich bin selbst Lehrerin an einer Gesamtschule und würde mir jetzt keinen Stress machen. Der Drops ist jetzt eh gelutscht.
Wichtig ist, dass er gut lesen kann. Da wurde scheinbar geübt.
Dann finde ich Ordnung und Struktur wichtig. Die sollte er selbständig halten können, denn viele Schulen arbeiten mit Lernplanern. Er wird möglicherweise mehrere Fachlehrer haben, wodurch die Kommunikation eher über den Lernplaner läuft. Den sollte er ordentlich führen. In den ersten Jahren würde ich als Mutter gucken, ob die Orga klappt und vor Arbeiten mit dem Kind lernen. Dann wirds schon laufen.
Oft schreitern die Kinder, weil sie in ihrem Lernchaos untergehen und die Eltern nicht unterstützen.

Liebe Grüße
Schoko

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Sohn war in der Grundschule "ganz vorn mit dabei". Nur 1er und 2er. uneingeschränkte Gymi-Empfehlung. Hätte sogar eine Klasse überspringen können, als er in der 2. Klasse war (wir haben uns dagegen entschieden und sind darüber bis heute sehr froh).
Jetzt Gymi, Schule mit sehr gutem Ruf. Tolle Lehrer, gute Freunde gefunden, fühlt sich wohl. Also perfekte Rahmenbedingungen. Aber mit den Noten ging es "ne ganze oder auch 2 Etagen tiefer". Von 1 bis 4 ist alles dabei, meist hat er aber 2en und 3en. In den Hauptfächern zog der Stoff vor allem ab dem 2. Halbjahr der 5. Klasse sehr an. Tja, Gymi (oder generell weiterführende Schule) ist halt keine Grundschule mehr. Gerade Jungs entdecken ihren Ehrgeiz oft erst ab der 7. oder 8. Klasse aufwärts (wieder), in der 5. und 6. sind sie oft noch sehr kindlich, weniger fleißig und werden von den Mädchen abgehängt. Aber das Kind hat die 6. nun gemeistert, die Mittelstufe ruft und es geht ihm gut. Er ist zufrieden, hat seine Freunde, bewegt sich so ganz sicher und selbstbewusst auf dem großen Schulgelände und der Fleiß von früher kommt so langsam, langsam zurück. "Klopf auf Holz"!

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Ich bin Lehrerin an einer weiterführenden Schule (Gymnasium) und man merkt bei den neuen Schülern in der 5. Klasse schon starke Unterschiede. Natürlich müssen sich erst einmal alle Kinder an die neue Schule und die damit verbundenen Erwartungen gewöhnen, aber man sieht schon, dass die Kinder, die bereits in der Grundschule selbständig gelernt haben und ihre Hausaufgaben alleine gemacht haben viel besser zurecht kommen als die Kinder, die in der Grundschule viel Hilfe von den Eltern bekommen haben (gemeinsam Hausaufgaben machen ist anscheinend der Klassiker).

Es ist nicht schlecht, wenn Eltern ihren Kindern in der Grundschule etwas unter die Arme greifen, aber wichtig ist auch den Kindern beizubringen selbständig zu lernen und Aufgaben zu erledigen! Etwas erklären ist natürlich in Ordnung, aber das Kind dann bitte die Aufgaben vollständig alleine lösen lassen und anschließend kann man es gemeinsam durchsprechen und ggf. Fehler besprechen. Wichtig ist auch, dass die Kinder ordentlich Lesen können und auch ein gewisses Textverständnis haben - nicht wenige Kinder wechseln von der Grundschule auf die weiterführende Schule und könen nicht sagen wann sie das letzte Mal ein Buch in der Hand hatten...

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Unsere Tochter war auf einer so genannten Brennpunktschule — sie hat nach der 4 aufs Gym gewechselt— ihre Leistungen blieben gleich.

Sie kam in eine Klasse mit 29 Kids— die Kids kamen aus 13!! verschiedenen Grundschulen.

Deshalb wurde relativ zu Beginn ein Deutschtest geschrieben wo die Kids 49 Wörter richtig eintragen mussten.
Wer mehr als 5 Fehler hatte durfte an der Deutschförder Ag teilnehmen.
Das war ein freiwilliges Angebot des Gyms damit die Kids halt den Anschluss bekommen.
Unsere Tochter hatte weniger als 5 Fehler und brauchte es deshalb nicht machen. Erst dadurch hatten wir die Gewissheit, dass der Unterricht an der Grundschule wohl doch ganz gut war.

Es waren übrigens keine schwierigen Fremdwörter die sie schreiben mussten sondern sowas wie Geburtstag… das kennen die Kids ja mindestens aus Klasse 3.

In SU bspw. hatte unsere Tochter keinen Magnetismus— als das dann in der 5 drankam hatte sie halt den Nachteil, dass die anderen Kids das kannten und der Stoff zügig durchgenommen wurde und sie halt das etwas nachlernen musste.

In Mathe wird in der 5 viel wiederholt— wenn das was fehlt muss man halt nachlernen..Da hatte unsere Tochter aber auch nichts nachzuholen, der Stoff war vorhanden aus der GS.

Aber hier ist es halt so, dass das Gym zusieht das die Kids erstmal auf einen Lernstand kommen, weil sie von so vielen verschiedenen GS kommen. Und dann wird von dort weitergearbeitet.

Die Klasse von unserer Tochter hat sich von 29 auf 23 verkleinert bis zur 9 Klasse. Die Kids haben das Gym entweder verlassen oder mussten eine Klasse wiederholen.

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Hallo,
unser Großer hat damals mit einem 2er Schnitt von der GS aufs Gymnasium gewechselt und hatte keine Probleme an der Schule. Wenn er nicht so faul gewesen wäre, hätte er manches Mal eine bessere Note bekommen können, aber es war alles gut so, wie es ist. Der Zeugnisschnitt lag meist bei +/- 2,5.
Der Kleine hatte beim Schulwechsel eine 2 ins Sachkunde und jeweils eine 3 in Deutsch und Mathe. Er hatte an der Realschule von Anfang an keine Probleme, außer in Englisch, wo er dann gut 2 Jahre Nachhilfe bekommen hat und sich nun auf einer 3 hält. Alle anderen Fächer sind deutlich besser geworden, selbst in Mathe hat er jetzt die dritte 1 in Folge auf dem Zeugnis, ebenso in Technik (4. Hauptfach) und Physik. Die drei in Deutsch hält sich auch hartnäckig, da ist aber nicht mehr das Problem Rechtschreibung, sondern eher, dass es ihm nicht liegt, freie Texte zu schreiben, z.B. eine Gedichtsinterprätation.....
Unsere Grundschule hat nur den Ruf, dass die Kinder in Englisch hinterhinken, ansonsten ist der Ruf gut. Das Gymnasium unseres Großen hat auch einen sehr guten Ruf, ebenso die Realschule, besonders was den Bereich Berufsvorbereitung betrifft.
LG
Elsa01