Meine Tochter ist alleine in der Schule

Hallo zusammen
Ich bin neu hier und ich bin echt total traurig
Ich hoffe auf etwas Hilfe eurerseits….
Meine Tochter ist 11 Jahre geht in Realschule 6 klasse. Sie ist ein sehr freundliches, liebes und lustiges Kind. Bis zur weiterführenden Schule hatte überhaupt keine Probleme mit Freundschaften sie ist sehr sozial und auch selbstbewusst.
Jetzt in den Realschule hat sie immer neue Freunde aus ihrer Klasse gehabt. Die waren hier, sie war da und dann gab es immer zickenkrieg… ihrer Meinung nach sind die natürlich immer schuld… aber ich weiß zu 5-10% nur ist sie auch schuld. Sie nutzen sie voll aus. Das fängt an kommen essen, spielen, ich fahre sie zum tanzen oder Schule, Hausaufgaben,Übernachtung und am Montag geht die eine zb mit einer anderen in die Schule. Eine andere macht sie fertig. Eine andere auch. Sie ist total traurig fragt mich was sie machen soll? Ich habe ihr geraten was ich immer gesagt habe, sie soll versuchen sich mit allen zu verstehen aber nicht ausnutzen lassen…jetzt sagt sie haben die Grüppchen gemacht und sie ist allein in den Pausen…. Ich als Mutter will mich da nicht einmischen, aber ich bin echt traurig wegen der Sache… was meint ihr liebe Leute was kann oder könnte man machen🤔
Dank im Voraus

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Hi,

leider gibt es immer wieder Kinder die ausgegrenzt werden.
Dein Kind ist unglücklich, sprich den Klassenlehrer an. Wie sieht er die Situation? Alternativ die Schulsozialarbeiter um Unterstützung bitten.
Manchmal passt es aber in der Schule einfach nicht. Da helfen Alternativen, Hobbys, Vereine. Stärke dein Kind neue Dinge auszuprobieren, man muss nicht immer anderen gefallen. Ist sie für alle offen, häufig gibt es andere Kinder die auch am Rande stehen und vielleicht zu schüchtern sind um aufeinander zuzugehen. In der Pause kann man ja auch zu Kids aus anderen Klassen gehen.

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Ba ja sie muss sich interessant machen und nicht jedem gefallen, deswegen steht sie auch außen vor. Die anderen Kinder wollen doch ne einzigartige Freundin haben und nicht eine, die es allen recht macht. Finde heraus was sie anders macht und unterstütze sie genau darin und dann kommen auch irgendwann Freunde, vielleicht nur eine, vielleicht auch mehrere. Aber das graue Mäuschen mag niemand.

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Ein Grüppchen mit den weniger coolen Kindern auswählen und versuchen dort Anschluss zu bekommen und nicht überall.

Kommt ein Klassen-oder Schulwechsel in Frage? Manchmal passt es halt einfach nicht und wenn man das jetzt schon merkt muss man vielleicht nicht jahrelang am Rand stehen. Bei mir haben sich erst in der 9. Klasse langsam Freundschaften entwickelt (allerdings sehr gute) durch Wiederholer und Zugezogene, aber die Jahre am Klassenrand haben schon Spuren hinterlassen. Ich wünschte ich hätte damals den Mut gehabt zu wechseln.

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vertrauenslehrer und schulsozialarbeiter mit ins Boot holen, da läuft Mobbing und das muss man im Keim ersticken

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Ich verstehe, dass dich das traurig macht. Ich würde tatsächlich erstmal mit der Klassleitung darüber sprechen, wie die das erlebt. Ich finde es gut, dass du es ernst nimmst, aber könnte es auch sein, dass du dich da zu sehr reinsteigerst und es dadurch nicht leichter für sie machst. Ich weiß nicht wie ihr wohnt, aber es klingt so, als ob du sehr viel für deinen Tochter und die Mädels machst. Bist du sicher, dass die anderen das wollen und wirklich ausnutzen, wie du schreibst. Meine Tochter ist ebenfalls 11 Jahre und in der 6. Klasse und sie würde sowas schon lange nicht mehr wollen und akzeptieren. Wir wohnen am Stadtrand einer Großstadt, aber zum shoppen mit Freundinnen in die Stadt fährt sie schon seit zwei Jahren allein, genau wie zu allen Hobbies. Auch, wenn sie Freundinnen besucht, selbst wenn die teilweise 6km von der Schule in die andere Richtung wohnen (sprich Heimweg abends 12 km) dürften wir sie nie fahren. Ich finde gerade Mädchen sind in diesem Alter schon sehr autonom und wollen es auch sein. Und, so meine Erfahrungen wenn ich mit ihrem älteren Bruder vergleiche, Mädchen Freundschaften sind in dieser pubertären Phase nicht sehr beständig. Heute die, morgen die ...ich kenne die Freundinnen meiner Tochter also zu einem Teil überhaupt nicht mehr. Gerade so Dinge, wie "fährt morgen mit jemand anders in die Schule" bitte auch als Eltern nicht überbewerten. Sowas passiert auch meinem Sohn. Erst letzte Woche musste ein großes Model am Bus angegeben werden und er bat den anderen ihm (gemeinsames Modell zusammen den Bus zu nehmen). Dann aber hatte der wohl mit anderen Jungs schon einen anderen Bus zuvor genommen. Ja, darf man sich ärgern, darf man dem anderen auch sagen, aber dann muss es am kommenden Tag auch wieder gut sein.
Und weil hier zu Klassen- oder Schulwechsel geraten wird. Wann ist denn bei euch in der Realschule die Zweigwahl? Bei uns beispielsweise wäre sie zur siebten Klasse, sprich, Vielelicht ist dein Kind ohnehin im wenigen Wochen ein einer völlig neuen Klasse.... Also ich will nichts runterspielen. Sprich mit dem Klassenlehrer und schaue, ob überhaupt Massnahmen notwendig sind ...

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Manchmal passt es halt einfach nicht und so leid es mir tut, aber deine Tochter muss lernen damit klarzukommen, dass sie nicht mit jedem befreundet sein kann. Ehrlich gesagt wirkt es auf mich auch etwas so, als ob sie den anderen gegenüber als Bittstellerin fungiert - sie lädt die anderen zum essen ein, zum spielen, zum Hausaufgaben machen (oder bei sich abschreiben lassen?), als Fahrdienst usw. Wenn man befreundet ist, dann sind diese Angebote ja voll und ganz okay, aber anscheinend bestehen ja noch keine so engen Freundschaften und daher wirken solche andauernden Angebote eher wie "nachlaufen" und langweilig auf andere Kinder.

Bestärke deine Tochter doch darin einfach mal nichts zu tun - einfach nur normal mit den Kindern zu reden, etwas von der Freizeit erzählen (ohne die anderen direkt mit einzuladen) usw. Und außerhalb der Schule vielleicht irgendein Verein suchen wo sie mit Gleichaltrigen zusammenkommt. Und vor allem: keine Gefälligkeiten mehr anbieten oder gar abschreiben lassen!

Bei mir war damals auch jemand in der Klasse, der mich irgendwie auf dem Kieker hatte - er ärgerte mich oft, es gab dumme Sprüche usw. Irgendwann war er dann plötzlich mega nett zu mir, fragte mich wie es mir geht, was ich so mache und hat das Gespräch zu mir gesucht...Es gab sogar das ein oder andere Kompliment und eine Einladung für seine Geburtstagsfeier wurde in Aussicht gestellt! Natürlich wunderte es mich, aber ich redete ganz normal mit ihm - nach ca. 10 Minuten wusste ich weshalb er plötzlich so nett zu mir war: er wollte die Matheaufgaben abschreiben und ich war halt die Klassenbeste in Mathe ;-)

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Du schreibst, es gab Zickenkrieg und nach Meinung deiner Tochter, wären immer die anderen Schuld und du WÜSSTEST, dass sie selbst eher nicht Schuld ist. Woher weißt du das denn? Du erlebst sie ja nicht in der Schule und wie sie dort so ist. Meine bisherigen Erfahrungen sind, dass viele Eltern ihre Kinder im Umgang mit Gleichaltrigen häufig falsch einschätzen. Heißt nicht, dass es bei deiner Tochter so ist.

Daher würde ich an deiner Stelle mal den Klassenlehrer fragen, was der so aus dem Unterricht sagen kann bzw. ihn bitten, mal ein Auge drauf zu haben, wie es sich da so verhält. Das ist leider ein ganz ganz ekliges Alter wenn die Pubertät richtig zuschlägt. Und gerade bei den Mädels übel was Mobbing usw. angeht. Wenn sich da wirklich Grüppchen bilden, wird es eh schwer, da rein zu kommen.

Wie oft hat sich deine Tochter denn so mit den Mädchen immer getroffen? Waren die immer bei euch oder war sie auch bei denen? Haben sie auch mal zusammen Geburtstage gefeiert, wie waren sie da jeweils drauf? Hast du guten Kontakt zu den Eltern? Und um wie viele Kinder handelt es sich? Möchte sie unbedingt mit ein paar bestimmten Mädchen befreundet sein? Sie kann sich doch andere Freundinnen suchen. Sicher gibt es da noch einige, denen es ähnlich geht wie deiner Tochter. Nur vielleicht merkt man es denen einfach nicht an. Vielleicht mit Kindern aus anderen Klassen treffen?

Da ich selbst Mobbing in dem Alter erlebt habe (ich wechselte dann tatsächlich die Schule), weiß ich, wie es sich anfühlt, außen vor zu sein. Werden die Klassen in der siebten nochmal neu gemischt? Am Gymnasium ist das ja meist so durch die Sprachwahl Französisch/Latein. Dann ergeben sich neue Möglichkeiten. Und im schlimmsten Fall (wenn sie gar nicht mehr anders kann), könnt ihr immer noch über einen Schulwechsel nachdenken.