Einschulung als Gefühlter Junge

Hallo erst mal. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, wie ich es beschreiben soll. Folgendes :
Mein Kind ist noch 5 Jahre alt und wird im Juni 6. Er wird dieses Jahr eingeschult. Geboren habe ich ihn als Mädchen , aber seit fast 2 Jahren sagt er das er ein junge ist und auch wie er genannt werden will.

Bei der Anmeldung der Schule habe ich als Geschlecht divers ankreuzen dürfen und im Gespräch gesagt das er als junge lebt. War nicht das Problem. Ich habe aber Angst das die Lehrer ihn als Mädchen ansprechen. Oder seine Mitschüler. Wie ist das beim Sport? Mädchen oder Jungenumkleide? Ich habe einfach Angst das er ausgegrenzt wird, nur weil er sich mit seinem biologischem Geschlecht nicht identifiziert.

Oder könnte das doch nur eine Phase sein und ich mache es falsch indem ich ihn als Jungen annehme? Ich möchte nur das mein Kind glücklich ist. Egal mit welchem Geschlecht oder später auch Sexualität.

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Hey
Ich finde es super, wie du damit umgehst. Wenn er sich als Junge fühlt ist er einer und geht selbstverständlich in die Jungenumkleide und wird als Junge angesprochen!

In der Klasse meines Sohnes ist auch ein Junge, der als Mädchen geboren wurde.

Und ich kenne ein Mädchen, das ewig nur Jungskleidung trug und die Haare ganz kurz hatte. Sie ist nun 17 und identifiziert sich als Mädchen.
Ganz plötzlich mit 16 mochte sie dann Kleider und lange Haare

Dein Kind hat noch viel Zeit sich sicher zu sein, ob er als Junge oder Mädchen leben möchte. Ich würde damit ganz normal umgehen ohne viel Tamtam, weil es selbstverständlich sein sollte. Erst wenn man es zu einem Thema macht, ist die Aufmerksamkeit auf dein Kind gelenkt

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich Frage mich halt wie die anderen Kinder damit umgehen, wenn er als biologisches Mädchen in der Jungenumkleide ist. Und vor allem wie die Lehrer damit umgehen. Ob er akzeptiert wird wie er ist. Ich liebe meinen Sohn über alles und habe halt Angst das er ausgegrenzt wird

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Dir Kinder ziehen sich doch in dem Alter nicht nackt in der Umkleide aus, da würde ich das ganze gar nicht so dramatisch sehen.

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Ich finde es tatsächlich viel zu früh um darüber zu entscheiden was das Kind sein will.

Ich wollte bis ich 10 bin unbedingt ein Junge sein & war danach immer gerne ein Mädchen!

Also ich finde es viel zu früh jetzt schon so zu handeln.

Wenn das Kind mit 12-13 immernoch so fühlt okay. Aber jetzt würde ich da garnichts machen.

Ich würde meinem Kind niemals was verwehren, aber da ich selbst weiß wie ich war als ich 10 war würde ich niemals in so jungem Alter handeln.

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Was würdest du denn tun wenn dein Kind seit knapp 2 Jahren sagt das er ein junge ist? Er sagt nicht das er ein junge sein will. Ich möchte mir das mein Kind glücklich ist und er weint wenn ich ihn ausversehen mit sie anspreche. Also nenne ich ihn bei seinem selbst ausgesuchten Namen. Ich habe Angst das falsch zu machen . Psychologen suchen wir schon länger . Aber er ist eben sehr jung

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Ich finde das einfach viel zu früh.. ich kann dich wirklich verstehen und ich bin niemand der gegen sowas ist. Aber mit 6 würde ich da einfach noch aufpassen und ein paar jahre warten.

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Wenn du kein Troll bist (es gab hier schon Aufmischposts zum thema), würde ich an deiner Stelle in Foren nachfragen, in denen sich Menschen bewegen, die genau diese Erfahrungen gemacht haben. Dort wirst du sicher mehr Expertise finden.

Viel Erfolg

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Du könntest mein Profil betrachten. Ich bin schon ewig lange hier bei urbia und sicherlich kein Troll. Ja passende Foren zu finden ist ziemlich schwer. Ich dachte hier sind vielleicht Mamas die mit Erfahrungen helfen könnten.

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Hey Zuckerzicke,
falls du an einer Plattform in der Hinsicht interessiert bist, würde ich dir die Transgender Germany Gruppe (kurz: TGG) empfehlen. Die haben eine gesonderte Elterngruppe und da sind auch ganz viele Eltern mit Kindern in dem Alter von deinem. Von daher gibt es da sicher Möglichkeiten sich auszutauschen und vielleicht sogar zu treffen, falls erwünscht.
Auch empfehlenswert ist TraKine, auf deren Seite gibt es sowohl rechtliche Informationen, als auch die Möglichkeit sich als Mitglied zu vernetzen.
Auch wenn hier vereinzelt Menschen sind, die in der Hinsicht Erfahrung haben, so fehlen im Großen und Ganzen im speziellen Fall häufig Informationen aus erster Hand

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Meine Schüler, die dies betrifft, werden konsequent im passenden Geschlecht angesprochen und auch so behandelt. Ausschließlich in Dokumenten (Zeugnis) taucht der offizielle Name auf. Bis zur Personenstandsänderung ist das eben der Geburtsname.

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Ohne fachkundige Hilfe wird euch nichts übrig bleiben, als erst einmal dort aufs Klo zu gehen oder im Sport mit zu machen, was im Ausweis steht. Und bis irgendwelche Gutachten und Unternehmungen Richtung Geschlechtswechsel von Psychologen Unterstützt und begleitet werden.
Bei vielen Kindern gibt es auch Zwicshenvereinbarungen für "Zuhause" und "in der Schule". (das berühmte Kleid, das man dann zuhause anziehen darf, aber in Hosen in die Schule geht).

Fachpersonal kann auch bei solch frühen Phasen gut beraten oder gar Fehlleitungen ausloten und Hilfestellung geben, wie man damit umgeht (oder es therapiert, wenn es eine fehlgeleitete Modelaune wäre).
Es ist seltsam, wie solche Fälle sich plötzlich häufen, nur weil ein passender Kinderfilm gerade im Kino lief.


Auch eine 6jährige versteht die Problematik, wenn man sie ihm/ihr erklärt.
Es ist halt ein Unterschied, wie man aus einer Laune heraus fühlt oder ob tatsächlich eine hormonelle Fehlleitung im Spiel ist.

Alles ein Job von einem Psychologen. Und der kann auch auf euch zugeschnitten Ratschläge geben, wie man damit umgehen soll. Leider sind solche "Launen" bei manchen Kindern gleichzusetzen, wie unsichtbare Freunde. Nicht alle. Aber bei vielen ist es eine Modephase und keine Geschlechtsfehlleitung.

Und vielleicht nicht bei Deinem Kind. Aber ohne Psychologische Beurteilung würde ich eigenständig niemals als Eltern auf solche Launen dauerhaft eingehen. Andersrum: ich würde mir baldmöglichst Hilfe suchen, wie man damit am Besten umgeht. Wie man sich absichert. Und welche Entscheidungen "im aussen" gut gefällt sind oder besser vermieden werden sollten.

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Psychologen mit so einer frühen Entwicklung zum Thema trans sind schwer zu finden. Als Mode empfinde ich das nicht. Er sagt es seitdem er 4 Jahre alt ist. Den Kinofilm kenne ich leider nicht, wo es um so ein Thema geht.

Du denkst also ich sollte ihn mit seinem Mädchennamen ansprechen? Habe ich anfangs gemacht und er war dann immer super traurig . Er sagt auch nicht das er ein junge sein möchte sondern das er einer ist und verteidigt das auch konsequent. Den biologischen unterschied zwischen Mädchen und Jungs kennt er .

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Lass dich nicht verunsichern. Als ich Deinen Post gelesen habe dachte ich sofort du machst das richtig so wie du das machst. Du akzeptierst dein Kind wie es ist. Davon können sich andere eine Scheibe abschneiden

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Hallo, es gibt eine Folge im Eltern ohne Filter Podcast, die Eltern haben auch über dieses Thema sowie Vereinsmitgliedschaften gesprochen (wo strikt nach Jungen und Mädchen getrennt wird). LG

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Hallo,
Das ist in der Tat nicht ganz einfach für Euch, in erster Linie aber deshalb, weil es nach wie vor Leute gibt, die damit aus welchen Gründen auch immer ein Problem haben. Er wird es damit nicht leicht haben - das steht leider fest.
Wie läuft es denn bislang im Kindergarten oder in Eurem Umfeld? Die positiven wie negativen Erfahrungen "helfen" Euch doch vielleicht dabei, wie es jetzt weitergehen kann.
Ich finde Euren bisherigen Weg wie Du ihn schilderst richtig. Er ist (momentan) ein Junge und ich verstehe nicht, dass manche hier sagen, dass das zu früh sei oder ein Modeerscheinung. Letztlich könnte es doch allen egal sein, wenn er in ein paar Jahren entscheiden würde, dass et doch ein Mädchen ist.
Gibt es nicht vielleicht Beratungsstellen in der Nähe, queere Jugendgruppen, bei denen man mal anfragen kann? Ich würde auch nochmal das Gespräch mit der zukünftigen Klassenleitung und mit der Schulsozialarbeiterin suchen, wenn es eine gibt.
Letztlich ist entscheidend, Euer Kind in seiner Persönlichkeit so zu stärken, dass er stark gegenüber anderen bleibt. Gründe zum Hänseln und Ausgrenzen finden Kinder immer. Beim Elternabend würde ich das Thema ebenfalls ansprechen, mit Offenheit kann man hoffentlich zumindest teilweise etwas erreichen.

Alles Gute für Euch! Ihr scheint das als Eltern trotz Zweifel und sicher auch Trauer (über die Tatsache, dass sein Lebensweg manche Hürde mit sich bringen wird) doch gut zu machen ;-) - toll!
Grüße Jujo

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Es wird problematisch werden, wenn dein Kind Schwimmunterricht hat ( je nach Schule -- hier ab Klasse 2)

Denn dann gehen die Kids in die entsprechenden SAMMELUMKLEIDEN--- weil die Schulen das so machen, damit keiner Geld braucht für die Schränke...

Beim Sport ist es egal-- da zieht man sich ja nicht ganz aus..


Und auf der Klassenfahrt ( 3/4 Klasse) könnte es auch Probleme geben, wegen der Zimmer...


Darauf würde ich mich vorbereiten und ggfls. den Klassenlehrer beim Elternabend vor der Einschulung mal darauf ansprechen, wie es mit der Anrede läuft usw.

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Die Schule weiss Bescheid. Und sobald der Klassenlehrer oder Lehrerin fest steht , werde ich mich natürlich damit in Verbindung setzen.

Schwimmen gibt es bei uns in der Schule leider nicht. Nur 2 Mal die Woche normalen Sport .

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In NRW ?
Solche Situationen sollte die Schule kennen.
Aber er wird sich ja schon einen Jungennamen überlegt haben, den einfach für die Lehrerin angeben als Rufname.

Umziehen zum Sport : In der Lehrerumkleide, war noch nie ein Problem.

Lass ihn in der Schule ankommen, rede dann mal mit der Schulsozialarbeiterin und überlegt, ob und wie man es der Klasse sagt.

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Wir kommen aus SH :)

Ich habe die Erfahrung gemacht das Kinder selten das Problem sind. Eher sind es die Eltern leider. Kinder kommen damit meistens super zurecht. Ich habe 6 Kinder und es geht um mein jüngstes Kind. Als es vor knapp 2 Jahren hieß "ich bin ein junge und heisse..." haben das seine Geschwister ausnahmslos akzeptiert. Nur die Oma konnte damit nicht so gut umgehen obwohl sie bemüht war. Leider ist sie Anfang des Monats verstorben.

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Wir haben an unserer Grundschule immer Kinder, die das andere Geschlecht bevorzugen, dass war an der Schule auch nie ein Problem.

Wie gesagt, erstmal starten lassen und nach der Eingwöhnung, mit Hilfe der Schulsozialarbeiterin oder einer Beratungsstelle, dann die Klasse informieren. Da dann auch wirklich professionelle Hilfe mitnehmen, du weißt ja nie, wie das bei den Kindern ankommt.

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