Mobbing - Was tun?

Es wird etwas länger- Sorry----
Mein Sohn kam diesen Sommer in die 1. Klasse, kannte niemanden, fand aber schnell Anschluss.
Nach wenigen Wochen erzählte er immer das er von (sagen wir mal) A geärgert wird. Wir dachten uns erst nichts dabei. Irgendwann hörte ich mich um, auch andere wurden geärgert. Unser Sohn aber besonders, das bestätigten mir auch andere Mütter. Er wurde nachgeahmt, hinterhergerannt, etc. Er kam immer wieder mit kleineren Verletzungen nach Hause. A schubst ihn, haut ihn, tritt ihn.

Wir hatten natürlich Kontakt mit der Lehrerin, sie sagte es sei alles im Prozess. Es laufen Gespräche. Wir sollten uns mal bei seinen Eltern melden. Fand ich schon total blöd, ich fand das ist ihre Aufgabe und ich fänd es auch nicht toll, haben wir gemacht. Es war ok.

Vor 3 Wochen das letzte Gespräch, wie immer hieß es unser Sohn (sehr schüchtern, ruhig,traut - sich nicht zu wehren etc) sei vorbildlich, würde ihm aus dem Weg gehen und Bescheid sagen. ER würde niemals etwas tun und sich nicht mal wehren, das hören wir auch von allen anderen immer wieder.
Inzwischen sagt er wohl nichts mehr, da ja eh nichts passiert, nach seiner Meinung.

Nun kam es wieder zu einem Vorfall. Unser Sohn lief in der Bewegungsstunde, der Junge rannte von hinten auf ihn zu und sprang auf seinen Rücken. Unser Sohn fiel natürlich hin, und hat seitdem Schmerzen am Knöchel, Jeans gerissen, aber das ist völlig egal. Er wollte sich beschweren, konnte er aber nicht Lehrerin hatte "keine Zeit".

Ich nahm danach wieder Kontakt auf, Sie sagte sie schreibt dem Vater und klärt es mit den Kindern. Der Vater antwortete unser Sohn würde immer wieder Kontakt suchen, deshalb reagiere A so. Vor drei Wochen sagte sie aber noch er ginge ihm immer aus dem Weg. Unser Sohn sagt natürlich geht er immer weg von ihm...
Sie sah das nun aber als Grund uns das zu schreiben und ihm heute zu sagen, halte dich von ihm fern. Sonst kein Gespräch. Keine Ermahnung an A- nichts. Es gab auch noch nie eine Entschuldigung oder ähnliches an meinen Sohn. Unser Sohn sagt nun, ich mache wohl alles falsch und deshalb werde ich geärgert, aber was soll ich den machen, wenn er von hinten angerannt kommt und ich ihn nicht sehe? Ich hätte heulen können, und habe ihn nochmal bestärkt....

Der Vater schrieb mir nun. Ich solle endlich aufhören. Sein Sohn wäre sehr nett und freundlich, er würde nie etwas tun, Mein Sohn würde ihn die ganze Zeit schubsen und er solle ihn endlich in Ruhe lassen.
Ich könnte platzen! Ich habe nun um ein Gespräch gebeten mit der KL.

Meint ihr ich soll zur SL?

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Nein.
Erstmal hat dein Kind während des Unterrichts eine Verletzung davongetragen. Das ist ein Schulunfall. Der gehört gemeldet. Dann geht das nämlich schon ganz automatisch ganz andere Wege. Also tut euch den Gefallen und lasst das als Schulunfall eintragen in der Schule und geht zum Durchgangsarzt. Dem D-Arzt soll dein Kind das erzählen, was es dir erzählt hat. Die Lehrerin MUSS einen Unfallbericht schreiben…soviel zum Thema „keine Zeit“.

Nachdem ihr dann beim D-Arzt wart, würde ich den Schulleiter um einen Termin bitten. Schreibt in die Mail rein, um was es geht und sagt auch gleich, dass dein Kind am Tag X in der Bewegungsstunde von A verletzt wurde. Ihr wart deswegen bereits beim D-Arzt. Das beschleunigt die ganze Sache nochmals…
Dein Kind sollte sich darüber in der Schule nicht äußern.

Und bitte sprich auf gar keinen Fall mehr mit den Eltern. Was soll der arme Vater denn sagen? Wie würdest du dich denn fühlen, wenn irgendwelche Eltern bei dir aufschlagen und dir aus heiterem Himmel erzählen, wie fies dein Kind in der Schule ist? Du warst genausowenig dabei wie der Vater. Das muß die Schule klären!

Bearbeitet von kati543
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Die SL wird dir erst einmal nicht viel weiter helfen als die KL. Warte das Gespräch mit der KL ab.

Wie schätzt du die Situation ein: Ist dein Sohn eher der zurückhaltende oder kann an den Vorwürfen etwas dran sein? Die Aussage die Aufsicht hätte keine Zeit gehabt, kommt mir seltsam vor. Das habe ich nämlich noch nie so erlebt! Daher vermute ich, dass es auf irgendeiner Seite eine verzerrte Wahrnehmung gibt.

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Und höre auf mit den Eltern des anderen Kindes zu sprechen. Das geht mach hinten los. 😔 Regle alles über die Schule (KL, Schulsozialarbeit, ggf. SL).

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Ich hab dem Vater geantwortet. "Unsere Jungs erzählen, da unterschiedliche Sachen. Das muss wohl die KL klären". Sehe ich genauso.

Ehrlich gesagt glaube ich ihm, dass er nichts gemacht hat. Er hat auf seine Pokemonkartensammlung geschworen, dass er noch nie den Jungen geärgert hat.

Es war keine Pause, sondern eine Bewegungsstunde, da sind sie immer mit der Partnerklasse draußen. Die KL hätte sich mit der anderen Lehrerin unterhalten, er kam dazu und wollte es sagen, wurde weg geschickt, er soll spielen gehen. So seine Aussage.

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Ja, wenn sich das jetzt schon etliche Wochen hinzieht und sich nichts verändert und du jetzt obendrein das Gefühl hast, dass Tatsachen verdreht werden, dann wäre für mich der nächste Schritt ein Termin mit der Schulleitung.
Ich würde allerdings vorher die Klassenleitung mit an Bord holen. Alles andere gibt nur miese Stimmung.
Ein möglicher Zwischenschritt wäre für mich noch ein Treffen mit allen Parteien inkl. Klassenleitung. Das kann aus meiner Sicht mehr bringen, als wenn sich die KL immer nur eine Seite anhören.
Grundsätzlich wundert es mich, dass As Rolle da offenbar doch unklar zu sein scheint. Wenn viele Schüler unter ihm zu leiden haben, dann sollten da eigentlich recht zügig Konsequenzen folgen.
Würde da auch bei den anderen Eltern nochmal nachhorchen.

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Genau das wurmt mich so. Es haben sich noch andere Eltern bei der KL beschwert, das weiß ich.

Sie meinte zu mir in verschiedenen Gesprächen, es würden viele Gespräche laufen, aber anscheinend ist da wohl gar nichts passiert....

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Das Problem bei Mobbing ist immer, dass die meisten Eltern, wenn es denn dann ernst wird und Namen fallen sollen, den Schwanz einziehen, weil sie schlimmere Konsequenzen für ihre Kinder befürchten. Das ist der falsche Weg. Bleib hartnäckig und finde heraus, was da läuft.. Gleichzeitig finde ich es auch immer wichtig, dass man sein eigenes Kind hinterfragt. Natürlich nicht sofort offen vor dem Kind - aber dass man zumindest einfach offen ist für die Möglichkeit, dass auch das eigene Kind kein Kind von Traurigkeit ist.

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Ja. Nach dem Gespräch mit der Klassenlehrerin. Wenn Du Dir die Situation aus ihrer Sicht hast schildern lassen und weiterhin das Gefühl hast, dass nichts unternommen wird. Und wenn es ihr nicht gelingt, Dich zu überzeugen, dass Dein Sohn evtl. doch anders agieren sollte Noch wichtiger: Stärke Deinen Sohn. Er bleibt sonst immer Opfer. Sich "fernhalten" bringt genau nichts, wenn man im Fadenkreuz der Mobber ist. Geh mit Deinem Sohn zum Kampfsport. Unbedingt...

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Gute Idee mit dem Kampfsport! Ich versuche ihn zu überzeugen ;)

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Schulleitung, sozialarbeiter und Elternbeirat ins Boot holen:
wie kommt die Lehrerin darauf, dass Eltern das untereinander ausmachen
und hol dir mal das Buch starke Eltern, starke KInder! gibt es vom BzGA

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Hört doch bitte auf, den Begriff "Mobbing" so inflationär zu verwenden.
Das ist definitiv kein Mobbing! Das wertet alle ab, die wirklich unter dieser massiven psychischen Gewalt leiden!

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Das sehe ich anders! Wenn es wirklich regelmäßig passiert und quasi an der Tagesordnung ist, ist genau das natürlich Mobbing!

Ein einzelner Vorfall natürlich nicht…

LG
Frauke

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Es ist irrelevant, wie du das siehst.
Wenn das Verhalten nur von einer einzigen Person ausgeht, ist es per se kein Mobbing.
Mobbing ist immer ein systemisches Problem, bei dem mehrer Personen gegen eine vorgehen.

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Hey!

1. Die Verletzung solltest du ärztlich attestieren lassen. Sieht man äußerlich etwas? Dann mach selbst schonmal Fotos.
Dann solltest du eine Unfallanzeige im Sekretariat der Schule aufgeben. Dazu gibt es Zettel, die auszufüllen sind.
2. Dann würde ich ein Gedächtnisprotokoll anfertigen. Welche Zwischenfälle gab es? Welche Gespräche? Aussagen?
3. Dann würde ich nochmal die Eltern von Mitschülern ansprechen.
4. Dann würde ich nun zur Sl gehen, wenn die Kl nicht in die Pötte kommt, sondern nun beginnt zu bagatellisieren und sich zu widersprechen.
5. Der weiße Ring hilft auch zu diesem Thema.
6. Die Polizei ist zumindest auch bei uns Ansprechpartner.
7. Wenn alles ins Leere läuft, würde ich mal nach rechts und links schauen und über einen Schulwechsel nachdenken.

Wieviele Wochen geht das nun?
Ab jetzt solltest du alles protokollieren UND immer mit deinem Mann gemeinsam hin.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Es hat angefangen, ca. 3 Wochen nach Schulbeginn. Also nun ca. 6 Monate, mal mehr mal weniger, aber mindestens 2 Vorfälle pro Woche.

Ich ärgere mich wirklich sehr, dass ich nicht schon vorher Fotos gemacht habe. Er hatte etliche kleinere Verletzungen.
Ich habe nun genau angefangen Protokoll zu schreiben und davor mir alles stichpunktartig zusammengefasst, was wir noch wissen. Danke.

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Dann wäre nach deiner Beschreibung die Definition von Mobbing erfüllt. Man geht von 4 bis 6 Wochen Dauer aus.

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Der Vater hört ja nur das, was sein Sohn im erzäht. Er hat keine Gegendarstellung, nichts. Wenn der Junge ansonsten nicht wirklich auffällig ist, würde ich als Elternteil jetzt auch erstmal meinem Kind glauben und seine Aussagen nicht in Frage stellen.

Wichtig wäre es, dass sich die jugns füreinander öffnen. Mein Sohn steckte mal in einer ähnlichen Situation (er ist aber nicht ruhig und schüchtern....). Es gab mehrere Vorfälle und die Schule hat auch die Verantwortung weggeschoben. Es gab dann nach einer Vorgeschichte ein Treffen auf neutralem Boden. Die Jungen und ein neutraler "Moderator". Die Aufgabe war, zu besprechen, warum die Dinge so sind, wie sie sind.....warum mein Sohn angegriffen wird, was den anderen Jungen belastet oder stört.

Derweil saßen wir Eltern im Nachbarzimmer und haben unsere Versionen ausgetauscht.

Für alle Beteiligten war das gut und aufschlussreich. Ich würde es jedem so empfehlen. es nützt überhaupt nichts, wenn sich die Erwachsenen irgendwas schreiben, jeder mit seinem Frust, Es nützt auch nichts, wenn die Lehrerin einseitig mal in die eine, mal in die andere Richtung agiert. Der Junge wird sich nicht ohne Grund so verhalten. Sicher muss der Grund nicht Dein Sohn sein, er ist vielleicht nur das leichteste Opfer zum Frustablassen. Versucht es miteinander im wahren Leben zu regeln und nicht über 5 Ecken oder Telefon.

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Was für ein Moderator war das den? Wo bekomme ich so jemanden her?

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Ich gebe zu bedenken: Wir hören nur die eine Seite.
Ganz anders klänge das wahrscheinlich, wenn der Vaster von A hier berichten würde.