Neuer Lehrer, schlechte Noten

Hallo zusammen,

meine Tochter (16) ist in der Q1 eines privaten Gymnasiums in NRW. Bis zur EF hatte sie viel Spaß an Englisch und auch gute Noten (2 auf dem Zeugnis). Nun hat sie sich das Fach als LK gewählt und eine Lehrerin bekommen, wo auf einmal der ganze Kurs notentechnisch ziemlich abgestürzt ist. Problem ist, mit dieser Lehrerin hatten wir schon früher mal unsere Differenzen. Sie ist sehr launisch und unfreundlich. Im Vergleich dazu gibt es noch einen LK Englisch, dort sind die Noten im Durchschnitt viel besser. Nun meine Frage: weiß jemand, ob es eine Möglichkeit gibt, Klausuren von unabhängigen Personen prüfen zu lassen? Wenn dort das gleiche Ergebnis raus käme, würde ich das akzeptieren. Ich möchte nur nicht, dass meiner Tochter das Abi versaut wird von jemandem, der keine Lust mehr auf seinen Job hat. Ein Gespräch in früheren Zeiten hat leider auch nichts gebracht, und auch der Direktor lässt nichts auf diese Frau kommen. Ich befürchte dadurch nur Nachteile für die Zukunft… 😕

Lieben Dank für Tipps oder Ratschläge

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Könnten die Noten schlechter sein weil es jetzt ein Leistungskurs ist? Ich vermute das jetzt das Niveau höher ist als vorher. Besteht die Möglichkeit in den anderen Kurs zu wechseln? Was sagen die Mitschüler und die anderen Eltern, wenn die Schulleitung von mehreren Eltern ein schlechtes Feedback zu einem Lehrer bekommt kann die das doch eigentlich nicht ignorieren.
Mein Sohn hatte so eine Lehrerin im Abschlussjahr, dank ihr und dank Corona ist die komplette Klasse in der Quali Prüfung durchgefallen, das hatte vorher noch kein Lehrer so geschafft 😬, die Schule hat sich dann nach dem Schuljahr von der Lehrerin getrennt.

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Klar ist das Niveau höher, aber sie ist um zwei Noten nach unten gerutscht. Sie liest alle Bücher nur noch auf englisch (seit Jahren) und sieht alle Filme im Originalton. Im Kurs ist eine Austauschschülerin aus den USA, selbst sie hatte eine 4- und auch schon öfter gesagt, dass besagte Lehrerin grammatikalisch nicht immer korrekt ist. Sagt eigentlich schon alles… Kurs tauschen geht leider nicht, da alle anderen Kurse dann auch getauscht werden müssten. Die Themen bei den Klausuren unterscheiden sich nicht zu denen im Grundkurs, lediglich die Stundenzahl an Unterricht ist beim LK mehr.

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Das sagt alles? Das sagt leider nichts, sorry.

Im LK wird ein wesentlich höheres Niveau gefordert als im GK. Und Grammatik ist nur ein Aspekt von vielen.

Der Spracherwerb sollte im LK abgeschlossen sein. Hier geht es besonders um inhaltliche Aspekte und die sind teilweise äußerst komplex (beispielsweise genetic engineering ). Da helfen leider Netflix-Serien auf Englisch nicht weiter.

Logisch macht auch die Lehrerin manchmal grammatische Fehler. Sie ist ein Mensch. Noch dazu ist sie keine Muttersprachlerin - und mal ehrlich: lies Dich mal durch dieses Forum. Die grammatischen Klopper, die hier von Muttersprachlern rausgehauen werden, lassen mir manchmal die Haare zu Berge stehen. Und angeblich tummeln sich hier ja fast ausschließlich Lehrerinnen, Juristinnen oder Frauen in nebulösen „Führungspositionen“.

Also: Ich würde an Stelle Deiner Tochter den Fokus vom sprachlich/grammatischen nehmen, denn das wird vorausgesetzt. Wichtiger ist nun das Inhaltliche und die Sachkenntnis das jeweilige Thema betreffend.

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Soweit ich weiß müssen nur Klausuren beim Direktor "genehmigt" werden, wo es für alle nur 5en und 6en gehagelt hat und davon auszugehen ist, dass in der Klasse mit dem Lehrer/in irgendwas schiefgelaufen ist.

Davon, dass man den geschilderten Sachverhalt extern überprüfen lassen kann, habe ich noch nichts gehört. Schön wäre es, aber ich glaube eine solche Stelle könnte sich dann vor Beschwerden kaum retten. Wenn die Aufgaben nicht eindeutig zu schwer waren und die Themen vorher entsprechend behandelt wurden, dann werdet ihr da nicht viel machen können.

Ich vermute eher, dass es am miesen Klima mit der Lehrerin liegt und die Schüler daher nur wenig motiviert sind. Sie wiederum ist vielleicht dadurch dann noch kritischer bei der Korrektur und so schaukelt sich das dann hoch...

Evtl. besteht ja die Möglichkeit einer anderen Lehrkraft für diesen Kurs? Das gab es an der Schule meiner Jungs auch schon mal, dass ein Fachlehrer mit der Klasse gar nicht klar kam und umgekehrt..

Unmöglich ist nichts, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, gerade auf dem Weg zum Abi!

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Na ja, zum einen werden normalerweise die Klausuren plus Anforderungen vom Fachleiter überprüft, zum anderen ist im LK das Niveau deutlich höher, ein Sprung von 2 Noten (ganze Noten, nicht Punkte) kommt öfter vor. In der Oberstufe wird erst ab 50 Prozent unterm Strich wiederholt (zumindest in Hessen). Ich habe schon oft GK / LK unterrichtet (Mathe), die Themen sind die Gleichen, aber ich erwarte deutlich mehr im LK. Das sind nicht nur 2 Stunden mehr, sondern das Wählen im Normalfall nur gute Schüler (in Mathe meist die, die vorher 10 LP oder mehr hatten). Die messen sich nun. Englisch ist da problematischer, je nach Regel wird es von mittleren Schülern belegt, da sie bei uns eine Fremdsprache, Mathe oder eine Naturwissenschaft als LK haben müssen. Ein Schüler, der vorher befriedigend war, kann da schnell mal unter 05 LP rutschen. LK ist halt LK, und da müssen sie durch. Aber es gibt immer wieder welche, die sich verwählt haben.

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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es am Lehrer liegt.

Hatte auch Englisch Lk, nur da war das Niveau in meinen Augen nicht berauschend, was eindeutig am Lehrer lag. Die Frau war völlig konzeptlos. Viel gelernt hab ich micht. Eine gute Note bekam man vielleicht Mal wenn man 1:1 ihre Meinung erfasst hatte und es schaffte aus Themen wie Todesstrafe einen Aufsatz von Weltfrieden, Nächstenliebe und Happy End zu erschaffen, reflektierte begründete Meinungen waren nicht gern gesehen. War einfach bisschen Pech.

Ganz ehrlich? Sie muss da durch. Sie muss rausfinden, worauf die Gute steht. Und das muss sie ihr geben. Es gibt eben halt auch immerwieder Lehrer wo man sich am Ende des Jahres glücklich schätzen kann nicht 4 zu stehen. Hatte ich mehrfach. So ist das Leben. Sie bewerten unnormal streng, brauchen immer ne extra-Tour. Die sind die Schule des Lebens. Deswegen ist aber nicht das Abi unschaffbar oder versaut.

Nun ist das zwar durch, aber Im Prinzip macht es immer Sinn abzuchecken welche Lehrer LKs übernehmen und dann zu überlegen, ob man sich das wirklich antun will. Ich war immer gut in zwei bestimmten Fächern, aber habe sie abgewählt bzw. eins nicht als LK gewählt, weil ich wusste dass diese Lehrer die Kurse nehmen und ich damit nur Ärger haben würde. War für meinen Abi Schnitt die bessere Entscheidung. Ein Fach davon habe ich dann in meiner Freizeit und an der Uni in der individuellen Vertiefung weiter verfolgt. Meine Kurswahl lag also nicht nur an Interesse und Begabung.

Abi ist auch immer ein bisschen ....die richtige Taktik entwickeln mit den Karten zu spielen die man ausgeteilt bekommen hat oder bekommen könnte. Ihr werdet die Bedingungen nicht mehr ändern können, es sei denn ihr findet ein vergleichbares Gym mit gleichem Fächerangebot und freien Plätzen, dass euch einen Wechsel ermöglicht.

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die Klausuren werden schon korrekt korrigiert sein... --- aber für unbeliebte Lehrer lernt man nicht so gerne .... Nicht nur bei kleinen Kindern.

Ausserdem ist das wie in deutsch-Aufsätzen: da hat jeder Deutschlehrer auch andere Auffassungen.
Ich glaube, es ist da sehr schwer, wenn da fachlich keine Fehler gemacht werden, einzugreifen... -- bei der Zweitkorrektur wird vielleicht nix anderes rauskommen, aber wie bei jedem Lehrerwechsel: man muss erst einmal lernen, dem "nach der Pfeiffe zu reden", wenn man gute Aufsatznoten bekommen will.... war doch schon immer so ....

Mach es dem Lehrer recht bzw. drückst Du die richtigen Knöpfe, kriegste gute Noten... -- neue Lehrer kennenlernen dauert halt....
Das ist schade, wo das in der Kursstufe jetzt fürs Abi zählt .... aber Du solltest den einen wichtigen Punkt nicht vergessen: Noten bei Lehrern die man "nicht mag" waren schon immer schlechter.... das ist Psychologie.

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Na ja was machen kann man fast nichts - ausser der Kurs und die Eltern rücken geschlossen beim Direktor an und holen sich zudem Unterstützung beim Vertrauenlehrer und der Elternvertretung. Und selbst dann klappst selten. Wir hatten das gleich Spiel nur das in dem Fall der Herr auch noch für die Nazis kandidiert hat. Weg war er erst nach dem Abi.

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Prüfen kannst Du natürlich, ob markierte Fehler in Rechtschreibung und Grammatik korrekt als Fehler eingestuft worden sind. Alles andere ist leider wie im Deutschunterricht: Da ist so viel Spielraum für subjektives Empfinden und Geschmack, dass Lehrer tatsächlich vergleichsweise willkürlich bewerten können...

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Bevor du überlegst, was du tun könntest frag deine Tochter, ob sie überhaupt damit einverstanden wäre, dass du dich auf irgendeine Art und Weise einmischst.

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Es stehen falsche Dinge in den Posts. In NRW wird keine Klausur der gymnasialen Oberstufe einem "Fachleiter" oder sonst irgendeiner Fachaufsicht vorgelegt. Ein Fachleiter bildet Lehramtsanwärter aus.

Die Klausuren werden von den Lehrern konzipiert und sehen muss die niemand. Es gibt Schulleiter, die lassen sich die zeigen (und offiziell sollen Klausuren archiviert werden), aber was sollen die da groß beurteilen? Die werden abgeheftet (oder auch nicht) und gut ist.

Und zu deiner eigentlichen Frage:
Grundsätzlich kann man bei jeder Klausur und bei jeder Note in den Widerspruch gehen. Schlussendlich prüft dann die Bezirksregierung, ob der Einspruch gerechtfertigt ist oder nicht.
Egal, ob das jetzt bei euch gerechtfertigt ist oder nicht. Ich würde mich den anderen anschließen, insofern, als dass es im Englisch LK nicht bloß um "ich kann gut Englisch" geht. Möchte das alles nicht im Detail wiederholen.
Habe nicht jede Antwort im Detail gelesen, aber ich glaube, diese Frage hat niemand beantwortet.

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Achso. Und diese Hinweise auf "Lehrer bewerten willkürlich und da kann man eh nichts machen und nachvollziehen" sind im Übrigen auch Schwachsinn. Zumindest wenn wir von heute und nicht von vor 50 Jahren reden.
Besonders in der Oberstufe müssen Schüler Rückmeldungen und Begründungen für ihre Noten bekommen, sprich einen Erwartungshorizont für eine Klausur, sodass man nachvollziehen kann, wodurch eine Note zu stande gekommen ist.