LEG´s - Wie findet Ihr sie und was haltet Ihr davon?

Heute ist es mal wieder soweit, bei einem meiner Kinder findet das LEG (Lernentwicklungsgespräch) statt.

Ich bin ehrlich...irgendwie denke ich mir jedes Mal danach "Und was sollte das jetzt"?
Man selbst sitzt da eher nur wie ein anwesender Mama-Geist und gersprochen wird vom Lehrer nur mit dem Kind...ich weiß einfach nicht so recht, was ich von diesen LEG´s halten soll, immernoch nach so vielen Jahren und weil ich nicht genau weiß, ob das alles von großen Nutzen ist, habe ich auch meist gar keine Lust drauf.

Und die beste Kritik haben diese LEG´s auch nicht gerade, wenn man online mal recherchiert.

Wie steht Ihr dazu?

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Ich habe auch keine riesen Lust drauf, aber ich finde sie sehr viel aufschlussreicher als Zeugnisse. Einfach, weil man Mal miteinander reden kann und die Perspektive vom Lehrer bekommt. Die steigen zwar meist mit den Sachen ein die ganz toll laufen und man konnte versucht sein anzuschalten, aber wenn man genau hinhört, hört man auch raus wie sich das Kind tatsächlich in der Schule aus Lehrersicht verhält und wie der Lehrer es einstuft und sieht, aber auch wo es vielleicht noch nicht da ist wo es sein kann. Kinder - zumindest meine - halten sich bei jeder 1-2 für super toll perfekt, bei jeder 3 für gerade noch okay und bei allem drunter für grottenschlecht, sind aber oft nicht so gut in der Lage zu erkennen, warum es so oder so ausfällt. Dann war der Test halt schwer, der Lehrer blöd oder sie waren halt einfach super toll. Im Entwicklungsgespräch bekommt man dann teilweise zusätzliche Hintergründe wie Dinge vorbereitet wurden oder abgelaufen sind, wo man nochmal ne neue Perspektive auf gewisse Dinge bekommen kann. Es ist auch ne Möglichkeit zu Netzwerken, eine Verbindung aufzubauen zum Lehrer und seiner Sicht der Dinge. Ich finde das nicht unwichtig. Er trifft gerade in der Grundschule viele wichtige Entscheidungen und prägt die Kinder entscheidend mit. Man kann ihm auch etwas mitgeben aus der Perspektive des Kindes oder deiner über dass er nachdenken kann. Und wann hat man die Lehrkraft schon Mal nur für sich.

Ich finde schon dass man aus sowas mehr machen kann, als nur dazusitzen und es sich anzuhören.

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Geht mir genauso. Ich bin froh, dass ich letzte Woche mein letztes LEG hinter mich gebracht habe. Reine Zeitverschwendung für Lehrerin, Eltern und Kind. Zudem in Pandemiezeiten völlig unpassend, Eltern in die Schule zu bestehen.
Die Lehrerin hat meinem Kind (vergisst mindestens 2 mal pro Woche seine Arbeitsmaterialien) gesagt, dass er ja immer alles dabei habe. Ich war mir nicht sicher, ob die Lehrerin von meinem Kind spricht…

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Hallo,

wir hatten unser erstes und ich fand es von der Lehrerin ganz gut gehalten. Unser Kind bekam einen ziemlich guten Fahrplan wie es sich verbessern kann, wo seine Schwächen und wo die Stärken sind.
Es war kurz und verständlich, also so arg schlecht fand ich es in dieser Art und Weise nicht.

Am schönsten für mich als Mutter: die Reaktion des Kindes auf das positive Feedback #verliebt so süss...
Das stumpft wahrscheinlich noch ab, war ja unser erstes Gespräch.

LG

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Ich habe schon diverse LEGs mitgemacht - von zwei Seiten. Und ja, auch hier kommt es auf die Durchführung an. Sie bieten viel Potenzial in alle Richtungen, für das Kind, welches in einem 1zu 1 Gespräch mit dem Lehrer / der Lehrerin gehen kann, die Eltern, die ggf. Dinge erfahren, die sie sonst nie erführen (oder anders) und dem Lehrer/ der Lehrerin, die die Schüler-eltern Beziehung besser beleuchten kann.

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Meine Kinder sind jetzt 9. und 8. Klasse.
Mmh...also den Teil wo Lehrer und Kind ein erzwungenes Gespräch auf Krampf versuchen zu halten, mag ich auch nicht allzu sehr. Nur darf „Mama“ ja auch ihren Senf dazu beitragen.

Die letzten LEGs meiner Kinder waren ohnehin online wegen Corona. Natürlich wäre es auch möglich gewesen, in der Schule direkt mit dem Lehrer zu sprechen, aber wir haben die Onlinevariante gewählt.

Uns wurden die Zeugnisse gezeigt, die Noten genannt, die Beurteilung vorgelesen. Dann dieses kurze Lehrer-Schüler Gespräch nach Protokoll. Und dann folgt auch schon der individuelle Förderplan. Den hat bei uns jedes Kind an der Schule. Das wird dann eher ein Mama-Lehrer Gespräch.
Bei uns stimmte diesmal tatsächlich das Zeugnis nicht. Das wurde in dem Gespräch natürlich auch gleich mit erwähnt.

Ich finde die LEGs schon sinnvoll. Das ist im Grunde der einzige festgeschriebene Tag, an dem sich die Eltern mit ihrem Kind mit dem Lehrer unterhalten können. Die Konfrontation aller 3 Parteien ist notwendig und sinnvoll. Es gibt ja auch Familien, in denen die Kinder nicht alles oder eine verdrehte Wahrheit erzählen.
Nicht immer sind schulische Begebenheiten nun aber so schlimm, dass der Lehrer oder gar Schulleiter nun die Eltern benachrichtigen muß.

Ein Beispiel:
Beim LEG wird dem Kind gesagt, dass es sein Ziel aus dem letzten Halbjahr, sich öfter zu melden, nicht erreicht hat. Gleichzeitig werden beim LEG die Eltern nochmal darauf hingewiesen, dass die mündliche Mitarbeit je nach Fach und Kind durchaus einen sehr großen Anteil an der Gesamtnote haben kann. Bei meinem Ältesten macht die mündliche Note in manchen Fächern 60% der Gesamtnote aus.

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Ich finde die Idee der LEGs eigentlich sehr gut. Mein Sohn hatte pandemiebedingt in der ersten Klasse Zeugnisse bekommen, jetzt in der zweiten bekommt er das erste LEG. Leider darf bei uns kein Elternteil dabei sein und es findet während des Unterrichts statt - ich hoffe es wird nicht so ein Gespräch zwischen Tür und Angel.

Leider kann ich mir selbst also kein Bild davon machen was dort so gesprochen wird und welches Feedback er tatsächlich bekommt. Ich hätte mir gewünscht, zumindest beim ersten LEG dabei zu sein um einfach mal zu hören, wie das abläuft. So werde ich mich mal überraschen lassen was mein Sohn mir so berichtet.

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Also wir hatten so eines jetzt zum ersten Mal und auch ohne Kind.

Ich fand es gut. Mein Kind besucht die zweite Klasse, durch Corona und die Regeln, sehen wir die Lehrer gar nicht. Wir hatten auch erst einen Elternabend in Präsenz. Kurz: mein Kind ging bereits 1,5 Jahre in die Schule, ohne dass wir je mit der Lehrerin gesprochen haben. Ich lebe zwar grundlegend nach dem Prinzip: No news are good news - wäre mein Kind also auffällig, hätten wir Infos bekommen. Wir bekommen ja auch Zeugnisse und Korrekturen von Arbeiten, aber wie mein Kind tickt vor Ort, dass wusste ich bisher nicht.
Homeschooling war ein reines: kein Bock, langweilig, doof und Zusatzaufgaben mach ich eh nicht - laut Lehrerin habe ich ein ehrgeiziges, wissbegieriges Kind, was alles ohne zu meckern löst ;-)

Allein diese Zusammenfassung und der Abgleich von mir zum letzten Entwicklungssgespräch aus der Kita war schon ein Mehrwert für mich.

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Ich finde das ganz gut!
In der 1.Klasse hatten wir das erste Gespräch nur mit Lehrer, im zweiten Gespräch war meine Tochter mit dabei und ihr supertolle Lehrerin (die leider aufgehört hat).
Letzten Herbst hatte ein anderer Lehrer das Gespräch geführt, das fand ich wirklich sehr gut. Er hat Schwächen und Stärken aufgezeigt, sowohl mich als auch meine Tochter sehr gut miteingebunden, und Ideen aufgezeigt, wie sie z.B. in Mathe das Zahlenverständnis weiter üben kann im 100er Raum.
Im Frühjahr steht wieder ein Gespräch an.
Alle Gespräche waren trotz Pandemie vor Ort.

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Hallo,

ich denke es kommt auch arg auf den Lehrer an.

Im Großen und Ganzen finde ich sie aber interessant. Zu meiner Schulzeit gab es von der Grundschule bis ins Gymnasium nur die "Elternsprechtage" ohne uns Kinder und dann war es manchmal so, dass die Mutter abends heimkam und berichtete. :-p#zitter
Dies und das sei gut, dies und das sei aber nicht gut und das und jenes ist problematisch usw. Und manchmal waren es schon blöde Punkte, wenn die Meinung oder Ansicht zwischen dem Lehrer und dem Schüler eine unterschiedliche war. Und man als Schüler seine Sicht nicht äußern konnte.

Die Kinder haben bei den LEGs hier auch die Möglichkeit sich zu äußern.

Ich nehme als Beispiel meinen Sohn (2. Klasse):

Der hat gute Noten, bringt auch gute Beiträge, aber er macht im Unterricht oft Blödsinn, passt nicht auf und stört öfters den Unterricht.
Er hat dann aber der Lehrerin geantwortet, dass ihn der Stoff manchmal etwas langweilt, z.B. in Mathe. Er braucht keinen Zehnersprung, er weiß doch wie es geht. Und er ist schnell fertig, alle anderen schreiben noch und dann ist ihm langweilig.

Nun sind alle im Bild und die Lehrerin will ihm in Zukunft dann eben etwas schwierigere Arbeitsblätter geben, an denen er etwas zu knobeln hat und die er eben nicht nach 5 Minuten schon runtergebetet hat. Oder wenn er mit seinem Arbeitsblatt fertig ist, ein kleines Zeichen an die Lehrerin gibt und die gibt ihm dann noch eine Beschäftigungsaufgabe.

Bei meiner Tochter (5. Klasse) heißt es "Coachinggespräch" und da sitze ich auch eher wie ein Geist daneben.
Aber es ist interessant, zuzuhören.

Ich finde LEGs eine faire Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler auf Augenhöhe.
Ich hätte das früher selber gerne gehabt.


LG