Ergo und Logo

Hallo
Wir haben seit mehreren Jahren Erogtherapie. Nun würde uns empfohlen auch Logopädie zu machen. Meine Befürchtung ist, dass das alles zu viel wird.
Wie ist es bei Euch?
LG

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Wer ist "wir" ?
Du und wer?

Kommt auf die Indikation, das Alter, die anderen Aktivitäten in der Woche und die Konstitution an.
Ein guter Arzt berät dich da.

VG

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Grundsätzlich finde ich 2 feste Nachmittags-Aktivitäten nicht zu viel. Aber mehr sollte es auch nicht sein. (Grundschule) In der weiterführenden Schule auch 3x (was beim leistungsorientierten Sport normal ist). Dann muß eben das andere (Sportverein, Musikstunde etc) runtergefahrne werden. Zum Freunde treffen und mal abhängen bleibt der Rest.
Defizite in der Entwicklung aufzuarbeiten ist auf jeden Fall wichtiger als Flöte spielen.

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<<<Defizite in der Entwicklung aufzuarbeiten ist auf jeden Fall wichtiger als Flöte spielen.<<<

Da gebe ich dir völlig recht. Nur wenn ein Kind nach Jahren die Lust an Therapien verliert, da kommt man auch nicht weiter. Dann sollte man eine Therapiepause einlegen. Das machten wir auch.

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Uff macht ihr das bei eurem Kind so? Auf ärztlichen Rat?
Wir haben ein Kind mit hohem Förder und die Kinderärzte und selbst das SPZ sagt dass irgendwo Schluss sein muss und ein Kind auch Kind sein dürfen muss. Ausserdem sind auch so banale Dinge wie Flöte spielen sehr förderlich sowohl was logopädische Probleme als auch ergotherapeutische Themen angeht. Es wird sogar empfohlen so viel wie möglich durch freiwillige Hobbys und 'Therapie im Alltag' zu fördern und nur das was gar nicht anders abzudecken ist über Therapie. Unser Kind darf trotzdem zum Reiten und zum Handball und das SPZ und der Kinderarzt würde eher die Therapieintervalle verlängern und auf zweiwöchigen Rhythmus gehen oder eine Alternative Therapieform wie eine Kur in den Ferien anstreben als einem Kind sämtliche Hobbies zugunsten der Förderung zu streichen.
Das richtige Maß ist das A und O denn ein Kind ist such kein Nürnberger Trichter in den man beliebig viel einlösen kann. Und wenn das Kind irgendwann die Therapie verweigert hat man viel mehr verloren.

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Kommt alles auf die Gesamtsituation an.

Alter des Kindes?
Baustellen?
Von wem kommt der gute Rat?
WAS genau sollte damit behoben werden?

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Liebe TE,

wie alt ist denn dein Kind? Hat es sonderpädagogischen Förderbedarf oder nicht?

Ich sag mal es kommt immer darauf an. Als mein ältester Sohn 5 Jahre alt war, musste er Ergotherapie machen. Das hatte mir damals die Kita angeraten, sonst hätte es Probleme mit der Einschulung gegeben. Also hatte ich das gemacht. Hatte auch der Kinderarzt befürwortet, weil mein Sohn bei der U9 Untersuchung motorisch sehr auffällig war sowohl grob als auch feinmotorisch. Nach einem halben Jahr sagte der Kinderarzt, ist alles ok und gab mir einen Bericht für die Kita mit. Ein paar Wochen später war lt. Kita. nichts ok. Ich musste damals in ein SozialpädiatrieZentrum (kurz SPZ)), da unser Kinderarzt sich weigerte weiterhin eine Verordnung auszustellen. Mein Sohn wurde normal eingeschult. Damals war er im SPZ über ein halbes Jahr in Behandlung. Dann war erstmal für 2 Jahre Schluss. Mein Großer hatte aber etwas und mit 10 Jahren hatte er auch für ein normalentwickeltes Kind relativ viele Diagnosen wie KISS-KIDD-Syndrom (KISS-Syndrom im Vorschul oder Schulalter), AVWS (auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung) und die große Hauptdiagnose Legasthenie)
Und ab der 5. Realschulklasse hatte er reichlich Termine auf dem Programm: zeitweise zwei bis drei Termine wie Ergotherapie, Legasthienie-Training, Chiropraktik (parallel teilweise mit seinem autistischen Bruder zusammen mit zusätzlichem KISS-KiDD-Syndrom) und mindestens 1 manchmal auch zweimal im Monat Kieferorthopäde. Daneben noch Einlagenanpassung 2x im Jahr. Ich durfte froh sein, dass mein Jüngster seine Therapien bis auf Logopädie morgens vor dem Kindergarten in der Kita hatte. Sonst wäre ich schnell mit allem überfordert gewesen.

Bei meinem Großen musste ich nach zwei Monaten feststellen, dass es alles zuviel wurde, wenn wir mindestens zweimal die Woche los mussten. Der hatte viel Hausaufgaben auf, die mindestens 1,5 Stunden in Anspruch nahmen, was natürlich für die Realschule normal war. Verabreden unter der Woche war meistens nicht und Hobby Schwimmen wurde dann auch zuviel.
Mein Großer beschwerte sich auch. Ergotherapie ließ ich einstampfen mit Rücksprache unseres Pädaudiologen. Legasthenietraining war eh auf 1,5 Jahre begrenzt. Ab der 6. Klasse waren wir ohne Therapien. Mein Großer war allerdings ab der 7. Klasse bis Schulende bei der Schülerhilfe 1x die Woche. Aber auch nicht ganz freiwillig. Sonst hätte es von der Schule keinen Nachteilsausgleich gegegeben.#aerger

Und mein Jüngster hatte zahlreiche Therapien über Jahre seit Schulbeginn nachmittags nach der Schule. Zeitweise 3x die Woche über sehr viele Jahre. Vor sieben Jahren fing ich an auch dort zu reduzieren an. Jetzt geht er nur noch einmal die Woche.

Und für mich mal persönlich. Therapien waren für mich auch jahrelang Stress. Zeit für andere Sachen, auch was die Kinder betrifft, war kaum. In dieser Zeit hatte ich teilweise auch auf meine Hobbies verzichten müssen. Mein Mann unterstütze mich zwar so gut wie es ging, nahm mir auch mal einen oder andere Therapiebesuch ab oder sorgte dafür, dass das Essen auf dem Tisch kam oder machte wichtige Sachen im Haushalt. Der ging aber auch Schichten arbeiten.

LG Hinzwife

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Soll beides parallel gemacht werden oder Pause von der Ergo?
Bringt Ergo was bei euch?
Wie viele Termine wären das pro Woche? 1x Ergo, 1x Logo, 2x Mittagschule? 2x Ergo, 1x Logo, 1x andere Arzttermine?
Wer hat es empfohlen?

Ich kenne es so: Arzt verordnet es, wenn es für sinnvoll erachtet wird.
Je nach Diagnosen können Ergo / Logo helfen oder auch nicht.

Bei manchen Kindern macht es Sinn zwischendurch Therapiepausen einzulegen. Bzw. Mit der einen Therapieform zu pausieren, um zu prüfen ob eine andere Sinn macht.

Ob es zu viel wird, kommt auch darauf an, ob das Kind noch weitere Termine hat. Z.B. Ganztageskindergarten mit intergretierter Unterstützung. Mittagschule und Sportvereine nebenher
oder ob das Kind vormittags im Kindergarten/Schule ist und nachmittags außer Ergo sonst nichts an Terminen hat.

Sowie von der Fahrerei (10 Minuten zu Fuß oder 1 Stunde pro Strecke mit dem Auto)

usw.

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Hallo. Wir besuchen derzeit beides - jeweils 1 h. Die Termine liegen weit auseinander, ab zwei aufeinanderfolgenden Tagen würde ich es nicht passend finden. Stressig empfinde ich es in der Hinsicht, dass gerade bei der Logo auch Übungen zu Hause gemacht werden sollen. Bei der Ergo waren es zeitweise auch Übungen oder Massagen, die täglich sein sollten. Das kann durchaus Stress bedeuten und wenn man beides dann nur halbherzig macht, hat beides weniger Erfolg als möglich wäre. Wenn es nicht anders geht, probieren. Tendenziell finde ich beides parallel schon eher eine Herausforderung. Je nach Kind u Aufgaben ist das letztlich schwer zu beantworten.

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Das ist schwer zu sagen, unser Kind ist sehr engagiert und packt das zumindest zeitweise zusammen. Wobei wir die Erfahrung gemacht haben dass grade Therapiepausen ungemein wichtig sind da die Kinder ja das erlernte auch verarbeiten müssen, die meiste Zeit haben wir immer die Therapiepause der einen Therapie für den Beginn der anderen genutzt. Generell macht die Therapie nur 90 % der Förderung aus, das Allermeiste muss eh das Elternhaus - die Einrichtung erbringen. Wenn ihr euch als Eltern genug einbringt umd die Übungen auch zu Hause macht spricht ja nichtmal was dagegen in zweiwöchigen Rhythmus zu gehen und eben zu Hause die Spiele nachzumachen.

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Mein Sohn hatte das zwischen 3-7 Lebensjahr parallel, war für ihn kein Problem.