Hausaufgabe im Team - Gruppen bzw. Partnerarbeit: Klappt das bei euch?

Hi,
bei meinen Kindern (6. und 7. Klasse) gab es schon mehrfach das Thema Gruppen- bzw. Partnerarbeit (zu Hause, nicht in der Schule), was eigentlich nie so richtig geklappt hat. Nur einmal als meine Tochter mit einer sehr guten Freundin aus der Parallelklasse arbeiten durfte.
Aktueller Anlass meiner Frage ist ein Dialog, den meine Tochter mit einem Klassenkameraden auf Französisch vorbereiten soll. Thema, zwei verschiedene Standpunkte. Im Unterricht hatten sie noch ein paar Minuten und haben sich schon mal darauf verständigt, wer welchen Standpunkt einnimmt. Der Lehrer sagte, nachmittags kurzschließen, einen Dialog erstellen, auswendig lernen und in der nächsten Stunde (übernächster Tag, also morgen) vorstellen.
Meine Tochter schrieb den Jungen gestern nach dem Mittagessen an mit der Frage wann sie das zusammen machen wollen. Nachricht wird gelesen, danach ist das Handy aus. Am späten Abend (halb zehn) kommt die Antwort mit der Rückfrage, wann genau… Zumindest hat er sich überhaupt gerührt. Und ja, vielleicht hatte er an dem Tag eben noch eine Nachmittagsaktivität. Meine Tochter verschiebt ihre AG von heute, damit sie die Sachen mit dem Jungen durchgehen und absprechen kann. Mal schauen, wie es wird.
Anderes Beispiel aus dem HomeSchooling. Man soll was mit dem Sitznachbarn zusammen machen. So, jetzt wurde bei meinem Sohn die Klasse zu Schuljahresbeginn (also Sep 2020) neu zusammengestellt, heißt: er hatte im Herbst zweieinhalb Monate Unterricht und kennt die Namen der Kinder, aber viel mehr auch nicht. Er hat nur einen Sitznachbar, bei seinem Sitznachbarn geht die Reihe noch zwei Kinder weiter… und so wie ich das verstanden habe, sitzt da auf der anderen Seite der beste Freund des Sitznachbars. Ist jetzt auch nicht verwunderlich, dass so was nicht klappt oder? Und bei dem vierten Kind in der Reihe wohl offenbar auch nicht. (Aber nachdem sich bei meinem Sohn in der Klasse die wenigsten Lehrkräfte das auch angeschaut haben wohl auch egal?)

Sprich, ich denke, das ein Hauptproblem auch darin liegt, dass die Kinder sich nicht so kennen. Bei mir war das früher so, dass ich mit einer ganzen Handvoll Kinder in die weiterführende Schule gekommen bin. Und auch wenn ich vielleicht nicht mit jemandem befreundet war, wusste ich im Zweifel, wo derjenige wohnte und hätte problemlos bei jemandem vorbei fahren können. Aber dass ich tatsächlich mit einem relativ fremden Kind zu Hause was zusammen bearbeitet hab, war, glaube ich, auch erst deutlich später.

Wie ist das bei euch? Ist das bei meinen Kindern einfach zufällig so, dass es gerade ‚dumm‘ läuft? Dass sie mit Kindern eingeteilt werden, die sie fast nicht kennen und sich allein arrangieren müssen? Die Geschichtsaufgabe davor hat meine Tochter übrigens allein gemacht, weil sich das andere Kind nicht gerührt hat (und der Rest der Gruppe beschlossen hat, dass sie den ersten Teil machen und meine Tochter und das andere Kind den zweiten Teil).
Müssten die Lehrer sich da mehr einmischen? Ich finde, nicht ich als Mutter. Meine Kinder? Was tun, wenn der andere sich nicht rührt? Wird das besser?

Viele Grüße

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Und deswegen hasse ich Teamarbeit. Ich habe es schon in der Schule gehasst.

Das was du schilderst,war schon vor 20 Jahren so. Teamarbeit in der Schule klappt nur,wenn es direkt vor Ort in der Schule gemacht wird.

Bei uns im Homeschooling habe ich der Lehrerin geschrieben, wie sie sichdas Bitte vorstellt mit der Teamarbeit. Der Hammer war das die Kinder sich selbst einen Partner suchen sollten.

Zum Schluß stand mein Kind mit einen anderen Mädel und 4 Jungs (die nichts gemacht hatten ausser Blödsinn) alleine da. Und die restlichen 12 Kinder waren in einerGruppe und wurden über die gute Arbeit gelobt.

Da ist mir und der anderen Mädchenname der Kragen geplatzt und es gab eine saftige Beschwerte an die Lehrerin.

Ich würde jetzt bei euchnicht direkt mit der Tür ins Haus fallen brimLehrer aber doch auch nal anfragen,wie genau die sich das Bitte immer vorstellen,wenn so etwas außerhalb der Schule gemacht wird? Es sollte immer in der Schule gemacht werden.

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das klappte bei uns nie. Auch, weil die Lehrer oft sowas mit viel zu wenig Zeit als Hausaufgabe aufgeben und die Mittagspläne der betroffenen einfach nicht zusammen passen (hobby).
viel schlimmer waren aber auch digitale Dinge, die "zusammen" gemacht werden sollten. - Da kam im Homeschooling vom Partner einfach null Reaktion und Junior konnte deshalb zweimal die Aufgabe nicht bearbeiten, weil der Gegenpart gefehlt hat.
Beim dritten mal mit dem selben partner hat er dann einfach alles alleine geschrieben.

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Sorry, aber das Hobby ist in solch einem Fall doch nebensächlich. Für meine Beiden war klar, dass da auch mal eine Trainingsstunde ausfällt. Sie haben eine Aufgabe für die Schule zu erledigen und das hatte immer Vorrang!

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Das sieht aber nun mal leider nicht jeder so.

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Ja, Teamarbeit ist immer schwierig. Aber ich finde es auch gut, wenn sich die Kinder mit andern auseinandersetzen müssen und das nicht immer nur mit der besten Freundin.
In der Regel wissen auch die Lehrer, dass das schwer ist, und die können auch durchaus erkennen, ob da nun einer die ganze Arbeit gemacht hat oder beide ihren Teil erledigt haben.
Und es schult fürs Leben, da hat man ja auch nicht immer den idealen Partner.

Früher waren die Treffen ein wirklich nerviges Problem, aber, da wir inzwischen alle so fit mit Zoom, Skype oder von mir aus auch WA-Videocall sind, sollte auch ein kurzes Onlinetreffen kein unlösbares Problem darstellen.

Und sollte der Partner wirklich ein totaler Verweigerer sein (und das gibts auch in den höheren Klassen), dann erledigt man seinen Teil und lässt den anderen auflaufen. Auch das muss man lernen.

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So ist es! An beiden Schule meiner Kinder wurde da zwar auch die Gruppenarbeit benotet, aber auch individuell gesehen und bewertet, wie und was der Einzelne gemacht hat.
und wenn Einer aus der Gruppe gar nichts sagen konnte, merkten die Lehrer schon, dass derjenige nichts (groß) getan hat und es gab nur für diesen Schüler halt ne 4 oder gar 5. Die Anderen wurden dann doch entsprechend ihrer Leistung benotet.

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Als Lehrerin kann ich dazu nur sagen: Das Sich-Miteinander-Arrangieren ist oftmals der Kern der Aufgabe und oft wesentlich für das Lernziel.
Als Tipp kann ich nur sagen: Leitet euer Kind an, möglichst schon in Präsenz in der Schule Absprachen zu treffen und fixe Termine auszumachen, am besten schriftlich, und dann macht jeder seinen Teil. Am Ende wird es zusammengefügt. Wenn dann ein Kind es nicht gemacht hat, entscheiden die anderen, ob sie es kompensieren wollen oder das der Lehrkraft offenlegen.

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Hm, also den gestern Abend ausgemachten Termin hat der Junge heute erstmal platzen lassen.
Er hat dann später ein bisschen was geschickt, was er sagen will (Meine Tochter hatte gestern schon einen Monolog zu ihrer These geschrieben und ihm geschickt.). Aber auch nur, nachdem meine Tochter ihn über andere Kinder, mit denen er den Nachmittag verbracht hat (Klassenchat), erreicht hat.

Tja, sie sieht sich, glaube ich, eher darin bestätigt, dass sie ihre Sachen lieber alleine macht.

Aber ja, ich werde ihr noch mal zureden, dass sie möglichst direkt was ausmacht. Dann ist vielleicht wenigstens das erste Erreichen etwas besser.

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Ich kann deine Tochter total verstehen, allerdings wird sie auch weiterhin nicht um Gruppenarbeiten drumrumkommen, weder in einer Berufsausbildung noch im Studium, und in den meisten Jobs später ja auch nicht.
Daher ist es echt sinnvoll, jetzt schon Strategien dazu aufzubauen und die nötige Frustrationstoleranz. Irgendwann wird sie sich das auch in der Regel nicht mehr aussuchen können, sondern der Chef oder Dozenten legen das fest.
Daher versuch wirklich, sie dazu zu motivieren. Dieses Arbeitsformat bleibt ihe in der ein oder anderen Form noch lange erhalten.

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Meinem Sohn ist es mittlerweile egal, pb die Gruppe insgesamt mitarbeitet oder nicht. Am Anfang fand er es ungerecht und war wütend, dann hat er versucht, den jeweiligen Lehrer darauf aufmerksam zu machen etc. Mittlerweile erarbeitet er sich die Dinge allein und ist vorbereitet. Das Problem ist doch, dass diese Schüler immer wieder damit durchkommen und keine Konsequenzen erfahren. Mein Sihn meint, Die Zeit ist mir zu schade. Letztlich hat er einige Mitschüler schon auflaufen lassen.....wenn der Vortrag mündlich gehalten werden muss, dann erkennen die Lehrer sehr wohl wer vorbereitet ist.

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Meine Große (7. Klasse) kannte die Kinder auch nicht wirklich. Dennoch konnten sie im Homescooling und auch so prima Teamarbeiten erledigen. Bisher waren mehrere Filme im Team zu drehen (mal zu zweit, mal waren es 5 Kinder), Projekte im allgemeinen, Referate uvm.

Es gab bisher tatsächlich zwei Mädchen, die nie „konnten“. Da haben wir auch überlegt, wie wir weiter vorgehen. Man will es ja nicht alleine machen - und eigentlich auch nicht Petzen. Letztlich hat es prima geklappt.

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Danke für eure Erfahrungen und Antworten.

Meine Tochter hat übrigens eine 2 bekommen, von dem Jungen weiß sie es nicht.

Ich geh schon davon aus, dass die meisten Lehrer das notenmäßig trennen (können), zumindest so halb.
Meine Kinder nervt halt vor allem, dass die jeweiligen Partner sich noch nicht mal auf einen Termin einlassen…
Ja, vielleicht wird es die Zeit richten - das Mädchen, das eine Mädchen, das sich vorher gedrückt hatte, ist zB nicht mehr an der Schule.

Viele Grüße