Fußballverbot auf dem Spielplatz

Hallo zusammen,
Mich würde mal interessieren, wie Ihr damit umgehen würdet:
Wir wohnen in einer Siedlung mit vielen Einfamilienhäusern, in der aber bis letztes Jahr so gut wie keine Kinder wohnten; auf dem Spielplatz war ich mit meinem Sohn fast nie, weil dort nie Kinder waren. Jetzt sind aber zum Glück einige Familien hierhergezogen und mein Sohn spielt nun gern und oft auf dem Spielplatz Fußball. Zwei ältere Damen, deren Gärten direkt am Spielplatz liegen, schimpften häufig mit den Kindern; sie seien zu laut und Fußballspielen sei auf dem Spielplatz verboten (sie spielten meist zu zweit, mal zu dritt, das ist hier erlaubt und es war ein Spiel- und Bolzplatz, wo Fußball ok war, habe ich gecheckt). Sie drohten den Kindern mit Polizei und Ordnungsamt; verschwanden aber immer sofort im Haus, wenn ein Elternteil sich dem Spielplatz näherte. Wenn man sie ansprach, war auf einmal alles halb so wild.
Seit gestern steht auf diesem Platz auf einmal ein Fußballverbots-Schild. Ich nehme an, die Damen haben das Ordnungsamt lang genug genervt.
Mein Sohn ist wirklich sehr unglücklich. Ich wäre gern bereit, ihn nur zu bestimmten Zeiten auf den Platz zu lassen oder so, kein Problem, mich würde es manchmal bestimmt auch nerven. Aber es war so ein mieses Jahr für die Kinder, Fußballtraining im Verein, Fußball in der OGS, Spielen mit Freunden im Kinderzimmer - ging alles nicht. Ansonsten gibt es keinen Bolzplatz in der Nähe.
Langer Rede kurzer Sinn - ist das jetzt einfach so und mein Sohn muss damit leben? Ich habe der Stadt eine Mail geschrieben, erhoffe mir aber wenig davon. Was würdet ihr tun?
LG

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Ich würde mir einen Termin im Ordnungsamt geben lassen und dort persönlich vorsprechen.
Ist meist hilfreicher, als mehr oder weniger anonym ne Mail zu schreiben und eine ebenso leichtfertig verfasste Rückantwort zu erhalten.

Nachdem das Schild erst vor Kurzem aufgestellt wurde, besteht das Verbot ja nicht schon von je her. Drum wäre m.M.n. hierfür durchaus eine Erklärung fällig.

Viel Glück!

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Bei uns auf den Spielplätzen darf kein Fussball gespielt werden, sind extra Schilder.
Glaube, das ist überall unterschiedlich.

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Da würde ich auf jeden Fall weiter nachhaken und am Ball bleiben (welch passender Vergleich ;-) ).

Bürgermeister haben meist eine Sprechstunde für ihre Bürger - das wäre für mich ein Anliegen, das einen Termin dort rechtfertigen würde.
Zur Zeit vermutlich nur telefonisch, aber das ist ja egal.

LG und viel Erfolg!

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Hallo,

ich sag mal so, je nachdem wie die Jungs spielen ergibt es schon ein sehr monotonen und nervigen Ton wenn ein Ball gekickt wird. Das ist nicht vergleichbar mit spielenden Kindern die lachen, toben usw.
Zudem kann so ein Ball wenn er ordentlich gekickt wird ganz schön wehtun wenn man den abbekommt, daher finde ich auf nem Spielplatz es legitim wenn man dort nicht bolzen darf, dafür gibt es ja Bolzplätze wo widerum kleinere Kinder nix zu suchen haben wenn ältere spielen.

Ich würde tatsächlich mit dem Ordnungsamt darüber reden, denn es wäre ha auch möglich dass jemand einfach ein Schild aufgestellt hat.

Habt ihr denn keinen Bolzplatz in der Umgebung? Da macht es ja gleich viel mehr Spaß

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Wie gesagt, dass es nervt, kann ich verstehen, aber bis letzte Woche war es ein Spielplatz, auf dem das erlaubt war. Das ging auch gut, es gab genug Abstand zum anderen Teil des Spielplatz, wo die Kleinkinder-Spielgeräten stehen.
Ich wäre absolut froh, gäbe es eine Alternative, aber tatsächlich gibt es weit und breit nicht mal eine Wiese.

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Also man darf sich das nicht so vorstellen, dass die Jungs da zwischen im Sand spielenden oder wippenden Kleinkindern gekickt haben.

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Geht es den Damen bei dem Verbot um den Lärm oder die potentielle Ballgefahr?

Gegen den Lärm werden sie kaum was machen können, ist halt ein Spielplatz und da sollen sich Kinder austoben dürfen. 🤷🏻‍♀️

Wenn es ihnen aber um die Bälle im eigenen Garten geht, dann würde ich versuchen einen Kompromiss zu finden. Unsere ehemaligen Nachbarskinder haben beim Fußballspielen auch fast täglich aus Versehen Bälle in unseren Garten gekickt. Dabei erwischten sie öfter mal das Gemüse- bzw. Blumenbeet, etwaige Deko und einmal auch die schlafende Katze. Da könnte ich sie schon verstehen.

Nichtsdestotrotz würde ich mich beim Ordnungsamt um die Richtigkeit dieses Schildes informieren.

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Es geht um den Lärm, ein Ball ist meines Wissens nach noch nie über den (recht hohen) Zaun geflogen.

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In diesem Fall würde ich das Verbot anfechten. Wo sollen sie denn sonst spielen, etwa in der Wohnung...

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Ich wäre tatsächlich so dreist und würde ganz naiv anfragen ob das Ordnungssmt auch wirklich das Schild selbst aufgestellt hat.
Ja,da muss man sich manchmal bissen naiv anstellen und nachbohren.

Es ist heutzutage kein Problem, selbst so Schilder zu kommen und bei Nacht und Nebel aufzustellen.

Ich würde mit den Bürgermeister reden. Und Kompromisse suchen. Zbsp. Sonntagmorgen 9:00 Uhr muss nicht sein oder zur Mittagsruhe auch nicht und Abends nur bis 19:00 Uhr.

So kenne ich das nämlich mit den Uhrzeiten. Komplette Verbote auf Spielplätzen habe ich noch nie gesehen.

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1. Wer ist für das Aufstellen des Schildes zuständig? Dies hängt vom Bundesland ab. In Hessen ist es der Magistrat und das Ordnungsamt führt den Beschluss aus. An dieses Gremium sollte man sich wenden.

2. Bei politischen Entscheidungsträger hilft nur Druck und öffentlichkeitswirksame Maßnahmen. Mehrere betroffene Eltern sollten den Entscheidungsträger anschreiben; man kann einen Leserbrief in der örtlichen Zeitung schreiben, eine Petition starten usw.

3. Man sollte beim Entscheidungsträger auf § 22 Abs. 1a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) hinweisen:
"Geräuscheinwirkungen, die von Kindertageseinrichtungen, Kinderspielplätzen und ähnlichen Einrichtungen wie beispielsweise Ballspielplätzen durch Kinder hervorgerufen werden, sind im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung. "

4. Sollte ein Lärm-Gutachten vorliegen, kann man sich dieses mal anschauen und Anmerkungen machen.

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hi,

auch Ich würde mir einen Termin im Ordnungsamt geben lassen und dort persönlich vorsprechen und fragen, wie es zu dieser neuen Regelung kommt.
Vielleicht wurde das Schild ja von privat aufgestellt und ist gar nicht offiziell...
das gab es bei uns tatsächlich auch schon mal!

ansonsten geht es nun fast überall wieder mit dem vereinssport los.

auch würde ich mich mal nach einem alternativen platz umsehen.

lg

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Ich bin etwas verwundert über die Antworten. In unserer Gegend ist auf den meisten Spielplätzen Fußball verboten und es gibt eine Altersbeschränkung (nur bis 12 Jahre). Das hat auch etwas mit der Sicherheit zu tun. Man kann nicht einfach auf dem Spielplatz die Bälle durch die Gegend schiessen während kleine Kinder schaukeln, Wippen oder Sand spielen.

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Aber ich habe doch jetzt schon mehrfach geschrieben, dass es auf diesem Spielplatz erlaubt war? Ich habe mich informiert, als das Thema aufkam.
Da wo ich lebe, gibt es „Spielplätze“ und „Spiel- und Bolzplätze“. Das steht auf Schildern am Eingang. Dieses Schild ist nun durch ein anderes ersetzt worden, wo JETZT steht, dass Fußball verboten ist.
Ich habe auch geschrieben, dass der Bereich wo kleine Kinder spielen, abgetrennt ist. Darauf beziehen sich dann auch die anderen Antworten.
Mein Sohn ist 7 und kickt dort keine kleinen Kinder von der Wippe.

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Ich habe schon verstanden, dass es auf diesem Spielplatz bisher erlaubt war, allerdings ist es nicht so ungewöhnlich, dass es auf Spielplätzen verboten ist oder wird. Das liegt auch nicht immer an der Lärmbelästigung.
P.S. 7 Jährige spielen hier nur in den Gärten Fußball oder auf dem Sportplatz, aber nicht auf Spielplätzen.

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Ordnungsamt und Zeitung. :) Gerade für letzteres sollte das interessant sein.

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Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das Schild von offizieller Stelle installiert wurde. Solche Verbote müssen doch meist endlos diskutiert und im Ortsbeirat oder zuständigem Gremium abgestimmt werden, das geht gar nicht so schnell. Außerdem ist es rechtlich auch nicht einwandfrei. Üblicher Kinderlärm ist hinzunehmen, Dazu gibt es eine Menge Gerichtsurteile: https://www.juraforum.de/lexikon/kinderlaerm

Dazu würde ich unbedingt mal die Verwaltung kontaktieren und die Nachbarinnen freundlich darauf hinweisen, dass sie einfach im Unrecht sind und die Kinder - gerade auf einem dafür vorgesehenen Platz - ein Recht auf ihre Entfaltung haben.

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Für die Änderung der Benutzungsgrundlage von Spielplätzen ist der Gemeindevorstand/Magistrat zuständig. Die Sitzung ist nicht nichtöffentlich!

Sicher ist die Änderung rechtlich möglich. Der Hausherr, hier die Kommune, kann die Kriterien selbst festlegen (im Rahmen der geltenden Gesetze). Die Regelung im BImSchG betrifft einen anderen Sachverhalt.