Hallo!
Ich hätte heute mal eine Frage an die Eltern mit trödelnden Klein/Volksschulkindern, welche jetzt schon größer sind.
Haben die irgendwann gecheckt, dass - wenn sie für 7h30 mit dem Freund verabredet sind - nicht um 7h25 noch gemütlich am Frühstückstisch sitzen können, sondern sich um diese Zeit schon vorher anziehen, Fahrrad aus Garage holen und Schultasche schultern müssen, damit sie pünktlich beim Freund (ca 3min Fahrradfahrrweg) sind.
Mein Sohn hat da überhaupt noch kein Gefühl dafür. Ich kann ihn antreiben, früher wecken, die Kleidung mit ihm am Abend rauslegen - nix nutzt. Hab mit ihm gemeinsam den Ablauf besprochen (aufstehen, WC, anziehen, Zähneputzen u Waschen, frühstücken, spätestens 7h20 fürs Rausgehen anziehen, Fahrrad aus Garage holen, losfahren) - macht es nicht besser. Steht er 30min früher auf, schafft er es trotzdem um 7h28 noch am Tisch zu sitzen.
Hab versucht, ihn einfach machen zu lassen und nix sagen: Er kommt nicht vor 7h40 los.
Appeliere ich an sein Gewissen - dein Freind wartet auf dich, ihr habt die Uhrzeit ausgemacht, es ist unhöflich jmd warten zu lassen - versteht er zwar, ist aber trotzdem nicht schneller.
Jeden Morgen ärgere ich mich und verabschiede mein Kind mit Genörgel. Das möchte ich nicht, aber es hilft wirklich nur, wenn ich richtig laut werde.
Noch hab ich die Hoffnung dass es besser werden wird. Nächstes Schuljahr muss er mit dem Bus fahren, vllt versteht mich besser, wenn er ihn das erste Mal verpasst hat. Ich hab ihn schon vorgewarnt, er braucht nicht zu glauben, dasd er dem Bus hinten nach gefahren wird.
Er ist nicht nur morgens so, sondern auch abends beim Schlafengehen, oder bei anderen Terminen. Es fällt ihm immer was ein, das er noch unbedingt erzählen, erledigen oder nachsehen muss.
Habt ihr Tipps für mich? Oder könnt ihr mir von euren Kindern erzählen? Ab wann wird es besser, wird es überhaupt besser?
lg u danke im Voraus
minitouch
Trödeln
Hier ist es ähnlich, mein Kind ist jetzt 7,5 Jahre alt. Mich nervt es auch total... Vor allem, weil ich mich oft noch dafür anmeckern lassen muss, dass ich SCHON WIEDER gesagt habe, dass sie dies und das tun soll! Aber was soll man machen, wenn das Kind sich trotz der 10. Aufforderung immer noch nicht die Schuhe anzieht und zur Schule muss? Ich glaube, das nächste Mal lasse ich sie vielleicht wirklich zu spät kommen...
Ein bisschen besser wurde es schon, als wir mal den Bus zum Kino verpasst haben, weil Madame sich (natürlich trotz xfacher Aufforderung) nicht beeilt hat. Sie hat einfach gar kein Zeitgefühl und nimmt mich vor allem manchmal in meinen Aussagen auch nicht so richtig ernst...
In letzter Zeit habe ich sie deshalb wirklich manchmal auflaufen lassen. Eine Spielverabredung habe ich auch schon abgesagt, weil der Deal war, dass die Freundin erst dann vorbei kommen kann, wenn die Hausaufgaben gemacht sind. Bis sie es dann mal gebacken bekommen hat, die Schulsachen heraus zu holen, sich hinzusetzen und überhaupt erst mit der Arbeit zu beginnen (natürlich trotz quasi ständiger Aufforderung/Erinnerung) war es zum Spielen leider zu spät.
Außerdem habe ich ihr jetzt eine Uhr bestellt, auf der ein rotes Feld, dass sich mit ablaufender Zeit verkleinert, anzeigt, wie die Zeit abläuft. Ich hoffe, das hilft hier bei den Hausaufgaben. Die werden oft auch sehr schleppend erledigt, obwohl sie doe Aufgaben gut kann. Ich erhoffe mir davon, dass sie ein besseres Zeitgefühl entwickelt.
Ja, das hoffe ich auch!!!
lg minitouch
Wie ist es, wenn er unbedingt etwas selbst will?
Bei meiner war schnell klar: wenn ich es will/muss (Termin), dann braucht sie aktive Unterstützung. Nicht reden, sondern Sachen in die Hand drücken und so.
Wenn sie es selbst wollte, konnte sie sich innerhalb von 2 Minuten komplett anziehen.
Dieses Wissen war wichtig für meine weitere Vorgehensweise.
Uns hilft
- mehrere Wecker stellen. Nicht nur aufstehen, sondern der "wir ziehen uns an Wecker"
Fiktives Beispiel zum erklären:
8 Uhr müssen wir an der Bushaltestelle sein.
10 Minuten Fußweg
15 Minuten anziehen (im Winter mehr, im Sommer Puffer)
Also muss der Wecker um 7:30 Uhr klingeln. Aufstehen und zum Anziehplatz gehen mit Trödeln gehört ja auch dazu 
Der nächste Wecker würde dann um 7:45 Uhr klingeln. Jetzt muss man an der Haustür sein.
Falls der eine Schuh noch nicht am Fuß ist, die Toilette besetzt etc. 5 Minuten extra
Der Wecker macht mehr Einfluss als nörgeln. Der Wecker wird als Sinn wahrgenommen. Mama-Schallplatte nörgelt auch dann weiter, wenn es zu spät ist oder auch nicht.
- Bus verpassen. Wir machen sehr viel mit Öffentlichen.
Im Normalfall plane ich immer einen Bus früher. Noch mal was vergessen, einer kommt nicht, plötzliche Baustelle und man muss Umwege gehen (bei uns üblich, dass das spontan kommt).
Bei für mich wichtigen Terminen achte ich sehr darauf. Bei für sie selbst wichtige Termine, auf die ich verzichten könnte, ihr jedoch ermögliche.... da habe ich sie schon auflaufen lassen.
Und JA, verpasster Bus zieht mehr, wenn Mama nicht mit dem Auto fährt (fahren kann).
So lange er sich sicher ist, dass du ihn ja doch bringst, fährst, weil er ja zur Schule muss, wird ihn der verpasste Bus nicht jucken.
Bei einem Klassenkameraden hatte sich eingeschlichen damals, dass er immer wieder den Bus "verpasste". Papa fährt ja sowieso zur Arbeit, Mama legt Wert auf Pünktlichkeit. Mitfahren war ja eh bequemer. Bis das Auto in der Werkstatt war, Papa auch Öffis nutzte und er ein paar mal zu spät gekommen ist.
Steht die Option NICHT zur Verfügung: Mama, wird schon regeln / Papa wird schon fahren, ist das ein anderer Lerneffekt.
Wartet denn sein Freund immer?
Würde dieser riskieren zu spät zu kommen, wenn sein Freund zu lange braucht?
Wenn der Schulweg so ist, dass sie auch alleine gehen können, würde ich ihn durchaus mal auflaufen lassen. Freund ist schon los zur Schule.
Und dann kommt es darauf an: stört es ihn sehr, ist er wütend, traurig. Dann ist es ein Ansatz für einen Lerneffekt.
Ist es ihm mehr oder weniger egal, wird es nicht viel bringen.
Meine hat verschiedene Bereiche. In manchen wurmt es sie extrem und sie lernt sehr schnell aus einer Situation. Und anderes scheint ihr egal zu sein. Dann wiederholt es sich eben.
Nur reden bringt bei meiner nichts. Würde, könnte, sollte.... wenn alle anderen nur nörgeln, alles aber gleich bleibt, ändert sie auch nichts.
- Die Wecker stelle ich übrigens deswegen, weil es mich sehr stresst, ständig auf die Uhr zu sehen. Dann bin ich mehr mit der Uhr beschäftigt, als mit dem, was ich eigentlich tun sollte/wollte.
Durch den Wecker muss ich nicht ständig auf die Uhr schauen, kann auch bei mehr Zeit noch mal was lesen, aufräumen, konzentrierendes machen. Der Wecker holt mich ins Timing zurück. Jetzt aber los ..... gehen zum Schuhe anziehen, Jacke anziehen .... so getaktet, dass die Wecker genug Puffer haben. Aber nicht dazu verleiten noch was anderes zu tun.
Eieruhr hilft auch, wenn ich weiß: in 10 Minuten sollte ich ..... oder in 20 Minuten muss ich anfangen .... Das sind dann eher so spontane Momente. Ich soll in 10 Minuten noch mal anrufen oder so.
Wenn er selber etwas will, kann er unheimlich schnell sein.
Wecker und Eieruhr hatte ich ihm auch schon gestellt - hilft nur bedingt. Ist dann kurzzeitig schneller und gleich drauf wieder vergessen.
Bis jetzt wartet sein Freund noch. Es kommt aber auch vor dass er aber manchmal auch noch nicht fertig ist, wenn meiner schon zu spät kommt. Er hat aber auch noch kein besseres Zeitnanagement, als mein Sohn. Da sind sie sich ähnlich. Zu spät waren sie noch nie, aber oft schon recht knapp.
lg minitouch
Wie alt ist denn dein Kind?
Sohnemann hat auch immer "viel" zu tun, nur nicht zügig das "Soll" abzuarbeiten Ich finde das aber nicht tragisch.
Wie haben Etappen.. bis X Uhr muss gegessen sein. Da bin ich ja noch neben ihm und erinnere zwischendrin.
Dann muss sich das Kind anziehen/Zähne putzen.. um X Uhr gehen wir los, ich mache mich parallel fertig, schaue aber immer zwischendrin, ob das Kind noch bei der Sache ist.
Der einzige Moment wo es dann doch "eskaliert" ist der Punkt, wenn wir los müssen und auf einmal drückt der Schuh, die Jacke ist doof, eine Naht juckt... da werd ich fuchsig, weil ich das nicht einplane
Er wird im Juni 10 Jahre alt.
ja, so ähnlich mache ich es auch. Wir haben uns auch schon zusammen gesetzt und einen Zeitplan gemacht. Vllt sollte ich den an strategisch wichtigen Plätzen (Kasten, Bad, Tisch, Haustür) aufhängen.
Ja, kurz vorm gehen, fallen ihm dann auch immer noch zig Sachen ein...
lg minitouch
mehr als ein Befehl (Aufgabe) geht nicht. - eine ganze AUfgabenreihe von alleine zu erwarten funktioniert bei vielen Kindern nicht. Im Morgentran sowieso nicht.
bei uns gibts ne Ansage zu jedem SChritt, wenn das Kind nicht von alleine den nächsten Schritt geht.
Manchmal kappt mehr, manchmal weniger, -- aber 2-3 Etappen muss ich jeden morgen "ansagen" und und auch mit Druck. Wenn die Zeit davonläuft, sag ich das druchaus auch mehfach morgendlich manchmal...
klar: es gibt auch gute Tage... aber es hört sich so an, wie wenn Du Dein Kind den ganzen Morgen alleine vorwärts machen lässt. --- das ginge bei unseren beiden bis heute nicht. sie sind 11+13.
aber ja: mehr als einmal oder zweimal sag ich es auch nicht..... wenn sie dann zu spät kommen oder eine einmalige Erinnerung an den Sportbeutel ignoriert wird, ist es ihr Bier...
hör auf, hier für Dein Kind die Verantwortung zu übernehmen, wenn du einmal erinnert hast -- ... es muss mal zu spät kommen, - oder Schulzeug vergessen, damit es draus lernt, ....
ich mach es eh so ähnlich, nur nervt es mich jeden Tag mehr.
Ich werd mich künftig zurück nehmen und schauen, was kommt.
lg minitouch
Hallo,
ganz ehrlich?
Ich würde ihn tatsächlich auflaufen lassen.
Als erstes würde ich den Freund bitten, nicht mehr au Deinen Sohn zu warten.
Und dann ließe ich den Jungen machen bzw. würde ihn zur Uhrzeit X auffordern, sich fertigzumachen und loszugehen und wenn er dass dann nicht oder zu spät macht und dadurch in der Schule Ärger bekommt, weil er zu spät zum Unterricht erscheint....Pech gehabt. An der GS unserer Söhne war es so, dass die Klassenlehrer jedes zuspät kommen aufgeschrieben haben und wenn eine Schulstunde voll war, durften die Kinder eine Stunde länger in der Schule bleiben (nach vorheriger Information an die Eltern). Die Androhung hat bei fast allen schon gereicht. Ein einziger Junge hat es geschafft und musste mal länger bleiben....
LG
Elsa01
Ich habe auch so ein Kind. Uns hat ein - im wahrsten Sinne des Wortes- minutiöser Plan geholfen, den wir auch für uns beide sichtbar an den Kühlschrank gepinnt hatten, Also 6:40haufstehen, 6:50h Frühstücken, 7: 05h Bad, 7:15h Vesper und Trinken einpacken, 7:20 Uhr Jacke anziehen, u.s.w.
Darüber hinaus hatten wir morgens Radio gehört und uns da zB. an den Nachrichten orientiert. ( also wenn die Nachrichten kamen, wusste die, dass sie jetzt mit dem Frühstück fertig werden muss, kam.das Wetter, war das für die das Zeichen, ins Bad zu gehen) .Direkt neben dem.Plan war auch die Uhr, so dass man gleich wusste, wie viel Zeit man noch hatte. Das war auch für mich sehr hilfreich, da ich nicht immer rechnen musste, ob sie noch genug Zeit hat.
Außerdem hatten wir eine genaue Liste, was für morgens alles bereit liegen muss, die meine Tochter abends auch abhaken musste: Ranzen richten, Brille bereitlegen, Helm, Handschuhe, Schloss etc.
So war morgens alles gerichtet, was auch den Morgen entstresst hat.
Sie ist jetzt 11 und hat es morgens auch ohne Plan ganz gut im Griff, allerdings geb ich ihr immer wieder Mal die Zeitzwischenstände durch.
LG
Hallo!
Bei meinem Sohn hat eine Uhr mit Timer Abhilfe geschaffen. Ich hatte den Kindern - eigentlich v.A. um die Große zu mehr Bewegung anzuregen - Fitnesstracker gekauft. Und beim Lesen der Anleitung hab ich dann entdeckt, dass man jede Menge Timer einstellen kann. So klingelt jetzt bei meinem Sohn ein Timer um 7:20, dann putzt er die Zähne, zieht sich die Schuhe an...
Wenn um 7:25 der 2. Timer klingelt, ist er startklar. Die Uhr hat der Kleine vor knapp 2 Jahren bekommen, mittlerweile hat er selber ein gutes Gefühl dafür entwickelt, wie lange er für welche Tätigkeit braucht und kann sich die Zeit selber gut einteilen. Da er eigentlich erst um 7:30 aus dem Haus muss, ignoriert er den 1. Timer oft .
LG
Bei uns geht es bei einem Kind (wird bald 13) auch nur mit x facher Ansage. Du hast dann und dann Termin. Und wenn mal wieder alles zu spät ist, ja dann gibt's ne Predikt und dann wird überlegt, wann was erledigt werden muss inklusive Einplanen der üblichen Zeitfresser wie Tasche packen, anziehen und aufs Klo gehen. Ggf. muss sie sich mehrere Wecker stellen. Einen zum überprüfen ob sie alles hat, einen zum jetzt solltest du dich allerspätestens anziehen und nen Losgehwecker. Aber manchmal muss man die Kids auch auflaufen lassen, damit sie merken, dass es Konsequenzen im Leben hat zu spät zu kommen.
Ich finde schon dass der stete Tropfen den Stein höhlt, aber denke sie wird in der Tendenz immer so dieser Kandidat sein, der Dinge gerne verpeilt und trödelt auch wenn es sich zunehmender im Rahmen oft aber auf den letzten Pfiff bewegt. Nur habe ich die Hoffnung, dass sie sich bei sehr wichtigen Sachen dann doch so einschätzt, dass sie sich Wecker stellen muss und mehr Zeit zur Vorbereitung einplant um wirklich pünktlich da zu sein.
Also, Augen zu und durch und diese Abläufe üben üben üben und reden reden reden. Was brauche ich? Wie lange brauche ich dazu? Wann muss ich anfangen mich darum zu kümmern damit ich es rechtzeitig schaffe? .... einfordern, dran bleiben, sensibilisieren, mit Wecker arbeiten....
Es wird besser, aber es wird wahrscheinlich keine völlige Charakteränderung geben ;)