Schlafwandeln?

Gibt es Schlafwandler die immer nur um die selbe Uhrzeit aufstehen und dann auch nur weil sie mal müssen?

Vorweg. Unsere Tochter war erst spät Nachts trocken deswegen ist das Problem noch recht neu. Ab und an steht sie um die 23Uhr auf weil sie wohl mal muss. Sie geistert dann herum, meist Richtung Küche. Wenn ich zu langsam bin setzt sie sich mit runtergelassener Butze auf den Mülleimer oder einen der Stühle. Spreche ich sie an reagiert sie nicht wirklich, fasse ich sie an rastet sie aus. Es ist wirklich schwierig sie dafon zu überzeugen das sie da falsch ist und mit ins Bad kommen muss. Wenn sie dann da war geht sie danach Zielsicher in ihr Hochbett und schläft sofort weiter.

Sie ist Nachts schon immer sehr verpeilt gewesen deswegen habe ich mir keinen Kopf gemacht. Vor ein paar Tagen ist sie dann komplett falsch abgebogen und zur Haustüre raus. Mit nackten Füßen im Schnee Richtung Blumenkübel, so verpeilt kann man doch nicht sein?

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Doch, nachts kann man so verpeilt sein.

Das mal müssen sendet dem Gehirn, dass es aufwachen soll.
Irgendwie wird man auch wach, aber eben nicht ganz.

Bei meiner kam das trocken werden in Schüben.
Anfangs wühlte sie sich durch's Bett. So laut, dass ich es in anderen Räumen mitbekam. Sie selbst wachte nicht auf.

Dann kam die Phase, dass sie sich hinsetzte. Selbst nichts merkte.

Dann die Phase, dass sie soweit "aufwachte", dass sie zwar merkte, dass sie muss, aber nur körperlich. Schlafwandeln, zum Balkon steuern usw. kam alles vor. Sie konnte durch ansprechen geleitet werden. Antworten oder reagieren konnte sie nicht.
Kaum war sie zur Toilette, war der Drang weg und weiterschlafen möglich.

Bei mir ist es so, dass ich oft träume, dass ich muss, aber nirgendwo kann. Das ist so intensiv trainiert, dass ich im Traum mitten in der Wüste, "nicht kann". Das wird dann zum Alptraum, bis ich Bauchschmerzen bekomme. Durch den Alptraum wache ich dann irgendwann auf. Dann erst realisisere ich, dass es kein Traum ist. Dann erst merke ich, dass ich wirklich muss. Dann gehe ich, hellwach.
Hinterher einschlafen fällt mir dann sehr schwer. Eben weil ich komplett hellwach bin.

Als Kind war das noch nicht so intensiv trainiert. Da reichte es schon aus von einer Toilette zu träumen.
Als Erwachsene träume ich dann, dass diese defekt ist und es die absurdesten Gründe gibt, weswegen ich nicht im Traum...


Der Vorteil bei meiner:
- durch das Wühlen war ich vorher schon wach und konnte in SIcherheitsaufmerksamkeit sein.
- das mit dem Schlafwandeln hat sich verwachsen
- sie muss nachts nur extrem selten
- dafür wacht sie weitgehend auf. Soweit, dass sie den richtigen Weg findet.

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Keine Angenehme Art vom Hirn drauf Hinzuweisen das man mal muss :-)

Das trocken werden ging von jetzt auf gleich. Sie steht sonst in der Nacht auch normal auf, flitzt aufs Klo und zurück. Halt nur nicht um diese Uhrzeit, erinnern kann sie sich an nichts.
So oder so müssen wir es als gegeben hinnehmen, nur würd mich schon Interessieren woran das liegt bzw. welche Umstände in diesem Zeitfenster zusammen kommen müssen (sie schläft zu sehr unterschiedlichen Zeiten ein) um so herumzugeistern.

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Bei mir und auch bei meiner Tochter hängt es wohl mit der Schlafphase zusammen.

Ist sie im Leichtschlaf, dann steht sie auf, geht schnell. Zurück ins Bett und schläft weiter. Oder meckert, weil sie aufstehen muss.

Im Tiefschlaf wird sie nicht vollständig wach. Dann wühlt sie viel, wird aber nicht vollständig wach. Entweder findet sie dann den Weg doch oder schläft noch mal weiter. Zum nächsten leichteren Schlaf steht sie dann auf. Bis dahin ist es dann wohl auch richtig dringend.

Bei mir selbst ist interessant, dass ich für Tiefschlafphasen bestimmte Zeitfenster habe. Unabhängig davon, wann ich ins Bett gehe.
Lege ich mich um 18 Uhr hin, schlafe ich eher tief, als wenn ich mich um 16 Uhr oder 19 Uhr nur mal kurz hinlege.

Es gibt noch mehr Zeitfenster. Unterschiede merke ich allerdings schon. Verpasse ich eines, habe ich gute Chancen zum nächsten. Dazwischen schlafe ich selten so erholsam.

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Ich kenne zwei Beispiele. Meine Mutter hat sich als Kind aufs Gurkenglass gesetzt und wusste am Montag nichts davon. Meine Oma war auch verdutzt als sie nach dem 3ten mal dann wusste wer der Übeltäter war.

Meine Schwester hat sich als wir klein waren nach dem WC besuch in mein Bett gelegt. Bei dem Versuch sie los zu werden sagte sie nur geh aus meinem Bett und morgens hat sie sich gewundert wo sie aufwacht.

Ich selbst hatte als Kind Nachtschreck und mein Sohn leider auch.