Jahrgangsübergreifende Klassen

Hallo
Wir sind eure Erfahrung mit Jahrgangsübergreifenden Klassen? Warum habt ihr euch dafür entschieden und würdet ihr es wieder tun?
Wir haben hier die Wahl zwischen dem Haupthaus und der Außenstelle der GS. Letztere ist viel kleiner. Klassenstufe 1 & 2 werden sind zusammen, 3 und 4 dann nicht mehr.
Unser Kind ist bei vielen schon ziemlich fit, ich denke die Differenzierung ist in solch einer (dazu kleineren) Klasse sicher besser möglich.
Ein Nachteil ist dass der Hort beim Haupthaus ist. Die Kinder werden dann immer von einer Erzieherin abgeholt und laufen hin. Die Entfernung ist aber natürlich nicht so groß, wirklich schlimm ist das also nicht.

LG

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Einen Punkt habe ich vergessen: den Schulhof.
Der ist bei der Außenstelle aus unserer Sicht weniger schön. Er ist wirklich klein und gepflastert (alter Ortsteil).

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Das kommt immer sehr auf die Umsetzung an
Es kann für starke und schwache Kinder ein Gewinn sein, allerdings muss dann auch Konzept und Lehrkraft stimmen

Gerade sehr kleine Schulen machen so eine Zusammenlegung oft auf Grund der wenigen Kinder, da sonst der Standort wegfallen würde.
Aber ohne entsprechendes Konzept hat das weder Hand noch Fuß

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Soweit ich das mitbekomme, läuft das dort schon gut und durchdacht. Früher waren auch dort mehr Schüler, dann gab es oft auch zwei Klassen pro Stufe (aber auch weiter bewusst gemischt).

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Wir haben uns dafür entschieden, weil wir schlicht keine andere Wahl hatten. Alle Schulen hier in der Umgebung haben das Konzept 1/2 und 3/4 gemeinsam zu Unterrichten.

Meine Großen (jetzt 6. und 4. Klasse) haben super Noten, kamen vom Unterricht her mit. Sie hat das lerntechnisch nicht gestört.

Für meine Große war schlimm, dass sie sich immer mit der „anderen“ Hälfte prima verstanden hat. Also als Erstie mit den Zweities. Als die Dritties wurden, war der Kontakt weg,...& so ging das jedes Jahr. Für meine Tochter die Hölle freundestechnisch.

Meinen Sohn machte das nichts aus. Seine komplette Fußballmannschaft ist im gleichen Jahrgang und zog immer gemeinsam weiter.

Bei meiner Jüngsten (1. Klasse) zeichnet sich das gleiche wie bei meiner Großen ab.

Meine Große war froh, als es dann ab Gymnasium 5. Klasse nur noch eine Klasse gab, die jahrelang so bleibt.

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Hallo,

wir hatten mit unserem Sohn das Problem, dass das Tempo in einer normalen Klasse zu niedrig war. Da gab es nur, erstmal alle 5 Wiederholungen machen, die alle machen und dann bekamen die Kinder eventuell etwas anspruchsvolleres. Nachdem das aber mehrfach nur minimal schwieriger war, hatte unser Sohn gar keine Lust mehr zu den 5 Wiederholungen.
Er hat dann eine Klasse übersprungen, weil es hier keine jahrgangsübergreifenden Klassen gibt. Das hat aber wieder andere Schwierigkeiten verursacht.#schwitz

Die Tochter meines Cousins war als sehr fittes Kind in einer jahrgangsübergreifenden Klasse, wie auch der Sohn von Bekannten. Der war an einer kleinen Dorfschule.
Die haben beide den Stoff einfach schneller durchgearbeitet und waren zufrieden. Die Tochter meines Cousins hat so ein Jahr an der Grundschule eingespart, ohne die Schwierigkeiten eines Sprungs zu haben.

Wenn Ihr bei Euch nichts schlechtes über die Schule gehört habt, macht das ruhig.
Es gibt zwar fitte Kinder, die sich friedlich langweilen (wie z.B. unsere Tochter), aber wirklich zufrieden sind die häufig auch nicht.

LG

Heike

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Wenn es nach ihr geht, würde sie gleich auf der weiterführenden Schule anfangen ;-)
Dass wir da gegebenenfalls etwas machen müssen, ist und jetzt schon klar. Wir würden ihr einfach einen guten Start wünschen.
Das Prinzip finde ich jedenfalls sehr interessant.

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Am Ende hängt es vom Lehrer ab.

Ein Kind in einer Jahrgangsübergreifenden Klasse muss Veränderungen besser ab können. Denn (zumindest wenn man ganz normal klasse 1 und klasse 2 macht) wechselt die halbe Klasse und zum Start klasse 3 werden dann hier zwei halbe jahrgangsübergreifende Klassen zusammen geworfen und ein Kind muss es ab können dass Kinder unterschiedliche Dinge machen und vielleicht schon mehr können.
Von Vorteil ist es vorallem für Kinder die sehr stark sind und Evt klasse 1 und 2 in einem Jahr machen (die gibt es hier aber selten) oder 3 Jahre für die Eingangsstufe brauchen das sind pro Jahrgang hier an der 3 zügigen Grundschule zwischen 5 und 10.

Für unseren großen war es die richtige Entscheidung. Er war dann endlich wieder mit seinem besten Freund aus kindergartenzeiten zusammen und auch wenn sie sich nach einem Jahr wieder getrennt haben, fanden es beide super und hat unserem den Start erleichtert. Und er ist aber auch ein Kind das mit jedem kann, das sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und dass sich null stresst wenn Kinder schon mehr können. Er wäre aber auch in einer jahrgangsreinen klasse sicher problemlos zu recht gekommen

Für unsere tochter tendiere ich zu jahrgangshomogener klasse. Sie kann Veränderungen nicht ab. Wenn ihre Freundin oder lieblingserzieherin fehlt ist das ein riesiges Drama. Und sie wird fuchsig wenn andere mehr können. Andererseits rechnet sie sicher auch über den 10er und liest und schreibt... mal schauen. Hängt auch von den Freunden ab ...

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Hallo,

unsere jüngste Tochter besucht, ebenso wie ihre Geschwister zuvor, eine Grundschule mit jahrgangsübergreifender Konzeption (Klasse 1 bis 4) sowie des gemeinsamen Lernens (integrativ). Ein großer Vorteil ist, dass jedes Kind in seinem eigenen Tempo lernen kann, wobei bestimmte Fächer auf den einzelnen Jahrgang bezogen unterrichtet werden und dann eben Klassen-übergreifend (z.B. alle Zweitklässler aus Klasse A, B, C, D haben gemeinsam Englisch, alle Drittklässler gemeinsam Aufsatz, etc.).

Unsere Kinder kamen/kommen damit super zurecht, wobei ich denke, dass das Konzept am ehesten für sehr leistungsstarke sowie "umgekehrt" leistungsschwache Kinder geeignet ist. Kinder, die "irgendwie so" zurecht kommen, laufen je nach Kollegium durchaus mal Gefahr, "durch's Raster zu fallen", was oft erst mit der Notengebung ab Klasse 3 so richtig auffällt.

Wir sind jedoch seit inzwischen mehr als acht Jahren sehr zufrieden mit der Schule. Unsere beiden älteren Kinder besuchen ein Gymnasium und kamen dort von Anfang an mit der konzeptionellen Umstellung gut zurecht.

Ich würde eine kleinere Schule (in Eurem Fall also den kleineren Standort) immer vorziehen, wenn mir das Konzept gefällt.

Viele Grüße,

Kathrin

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Sprich mit Eltern, die schon Kinder in dieser Einrichtung / Schule hatten.

Ob es gut ist, oder nicht, kann nicht pauschal gesagt werden. Es steht und fällt mit dem Personal, wenn die das können und auch Lust haben so zu arbeiten kann das echt eine schöne Sache sein.

Ist es aber 'befohlen worden und eigentlich wären allen Lehrerinnen normale Klassen lieber, kann das auch unschön sein.

Aber das weiß hier keiner, nur die Eltern vor Ort.

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Bei meiner Tochter sind Klasse 1 + 2 übergreifend. Das wurde an unserer Schule im Ort wohl einige Jahre gemacht.

Ab nächstem Schuljahr schaffen sie es wieder ab. Von daher denke ich, dass es doch nicht so erfolgreich war und für die Klassendynamik ist es doof. Da jedes Jahr die Klasse neu durchmischt wird.

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Wir hatten beide Kinder in einer JÜL Grundschule (klasse 1-4 zusammen).
Als Gründe zu nennen, weil es sich die Kinder so ausgesucht hatten und vorteilhaft war der Schulweg, der ohne Begleitung zurückgelegt werden konnte.

Beide kamen gut zurecht, aber es steht und fällt mit den Lehrern. Unsere Große hatten einen sehr engagierten und wurde extrem gefördert.

Der Lütte mit seiner HB wurde sofort ausgebremst.

Beide haben ausreichend gelernt und kommen wunderbar auf dem Gymnasium mit, der Kleine hat ein umwerfendes Zeugnis jetzt in 5 mit einem Hinweis der Schule, dass er an der Begabtenförderung teilnehmen könnte. War bei ihm in der GS nicht dran zu denken.

Grundsätzlich erachte ich kleinere Systeme für ertragreich, auch profitieren die Kinder voneinander. Der Schulhof ist glaube ich zweitrangig,
Was möchte dein Kind? Unsere wussten schon vor der Einschulung, wo sie hinwollten. Auch bei der weiterführenden Schule waren sie sich sicher.

VG