Was tun, wenn die Resonanz der Erstklässler-Eltern eine Katastrophe ist?

Hallo an alle erfahrenen Schulkindeltern.

Folgendes Problem:
Ich bin ELternsprecherin einer erten Klasse.

Die Lehrerin gibt sich derzeit beim Homeschooling sehr viel Mühe und bittet immer wieder um große Resonanz.
DIe Resonanz ist jedoch sehr mau. Ob bei Geburtstagskindern , wo drum gebeten wird, ein Bild hochzuladen, ob auf die Bitte, die im Sachkundeunterricht gebastelten Sachen für ein Spiel zu fotografieren - alles verläuft im Sande.

Nun hat die Lehrerin mich gebeten, eine Rundmail zu schreiben, mit der Bitte um ANregungen und Feedback, wie es zuhause läuft.

von 22 Kindern antworten immer die 5 gleichen. Von allen anderen 17 kam noch nie was.
Von den anderen kam auch von August bis Dezember nie eine Antwort (NEIN, es waren nicht viele Mails. Eine im Monat vielleicht.)



Nun brauch ich Euren Rat - was tun?

Ist das immer so? Normal also?
Ignorieren?
Eine Rundmail schreiben, dass das anders schöner wäre?
Jeden einzeln anschreiben?

Danke

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Wenn die Lehrerin so engagiert ist, dann soll sie sich auf das Wesentliche konzentrieren, d.h. geeignetes Selbstlernmaterial, meinetwegen aus Österreich oder der Schweiz und so Firlefanz wie Spiele und Geburtstagsfotos sein lassen.
Nach wochenlangem Homeschooling im Frühjahr fühlte nicht nur ich mich hochgradig verarscht, als die Kinder in der wieder offenen Schule mit Film gucken und Schönschrift beschäftigt wurden. Ich hatte zuvor zuhause in 2 Monaten den Stoff des ganzen 4. Schuljahrs durchgekloppt plus die katastrophale Linksschreibung nach jahrelangem Null-Korrigieren trainiert, ebenso Heftführung und Arbeiten mit Büchern eingeführt.
Ach ja, ein Kindergartenkind war auch da, der Mann sehr viel in Zoomkonferenzen und ich dann abends allein im Labor um wenigstens das nötigste zu arbeiten.
Mein Fazit: du und deine Lehrerin, ihr solltet eure rosarote Brille ablegen, es kann jetzt nur darum gehen, dass die Kinder irgendwie Lesen lernen und im Zahlenraum bis 20 rechnen. Kein Klimbim Drumherum, das sind Luxusprobleme

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Ganz meine Meinung...

Bei uns wird das aber Gott sei Dank auch so gemacht.

Kernaufgaben: Lesen, schreiben, rechnen...

Alles andere ist "kann" und betont "kann".

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Ach, und auf der einen Seite wird rumgejammert "was das alles aus unseren Kindern macht" und wenn eine Lehrerin die Eltern dazu "zwingen" will auch das soziale Miteinander der Kinder aufrechtzuerhalten zb durch das Hochladen eines Fotos ... meine Güte das dauert wenier Zeit als diesen Thread hier durchzulesen und drin zu schrieben ... ist das zuviel verlangt???

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Viele werden mit sich selbst beschäftigt sein, froh sein wenn sie das Muss gebacken kriegen neben arbeiten und Homeschooling für x Kinder und Betreuung von kleinen Geschwistern... da fehlt die Muse für freiwilliges und Kür. Ich bin gerade froh dass es läuft und dass morgen schon wieder Freitag ist und Woche 1 geschafft ist.
Ich würde eine Mail schreiben dass dich Frau xy gebeten hat nochmals an die Extras zu erinnern, dass sie sich mehr Beteiligung wünscht. Aber definitiv niemandem einzeln auf die Füße treten. Denn am Ende ist es sowas von egal ob es die Sachen gibt oder nicht und für die Kinder ist es wichtiger dass Mama ein paar Minuten Zeit hat als dass sie sich mit nem
Bild hochladen beschäftigt. Und vorallem sind das keine Sachen um die sich ein Elternvertreter kümmert sondern wenn sie das will muss sie die Eltern direkt anschreien von denen keine Rückmeldung kommt.

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Oh oh natürlich nicht anschreien sondern anschreiben.

Und ich bin eigentlich eine Mama die auf solche Mails antwortet und gerne Feedback gibt. Die auch die Extras gerne für ihr Kind macht. Aber ich bin momentan einfach nur froh durch den Tag zu kommen. Letzte Woche haben wir großteils gearbeitet und die Kinder hatten noch Ferien. Diese Woche dann am Sonntag Abend ein Berg Aufgaben für den großen, am Mittwochabend eine Mail dass spontan ab Donnerstag doch online Unterricht gemacht wird. Zwar je Tag nur eine Stunde aber zumindest für den ersten Termin war klar dass mein Kind das nicht alleine machen kann. Also Termine auf Arbeit verschoben. Ständig unterbrochen werden beim arbeiten, ständig ein schlechtes Gewissen haben dass die Kinder schon wieder nicht richtig draußen waren, es schon längst essen geben müsste, ... im Vergleich zum Frühjahr habe ich keine Überstunden die abgebaut werden müssen, keine Kurzarbeit sondern es läuft auf 120% ...

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Kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen und es geht sicherlich den meißten Eltern so.
Nur mal von mir aus gegangen: ich gehe Vollzeit arbeiten, danach werden mit zwei Grundschulkids die Aufgaben abgearbeitet (mehr ist es wirklich nicht mehr; mit erlernen hat das schon lange nix mehr zu tun), danach Abendessen und Haushalt...

Ich habe einen 14-16 h Tag. Da können mich die Lehrer mal kreuzweise noch irgendwas zusätzlich zu machen!!

Und egal mit wem ich in meinem Umfeld darüber rede, keiner kann etwas Gutes sagen. Alle haben das Gefühl, dass die Lehrer sich nur die "Eier schaukeln" in ihrer vielen neu gewonnenen Freizeit! Einmal in der Woche einen Berg an Aufgaben verschicken, die völlig unverhältnismäßig sind. Und ansonsten Schweigen im Walde.

Man ist mit den Nerven und Kräften am Ende und keiner weiß, wielange dieser Blödsinn noch anhält!

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In dem Post der TE geht es doch um eine engagierte Lehrerin und von den Eltern kommt nur das Schweigen im Walde. Wenn ich mir das das hier bei Urbia so durchlese, wüsste ich als Lehrer nicht mehr, was überhaupt gewünscht ist. Interaktion ist doof, nicht melden auch.
Ich glaube, die Eier schaukelt sich gerade keiner...

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Wäre die Lehrerin engagiert, würde sie selbst mit den Kindern Kontakt aufnehmen und das nicht an den Elternsprecher deligieren.
Wenn sie Feedback der Eltern will, hilft es ebenfalls, selbst Kontakt zu suchen und nicht den Elternsprecher zu beauftragen. Was macht die Lehrerin den selbst?
"Ob bei Geburtstagskindern , wo drum gebeten wird, ein Bild hochzuladen, ob auf die Bitte, die im Sachkundeunterricht gebastelten Sachen für ein Spiel zu fotografieren"- ist das ein Arbeitsauftrag, muss die Lehrerin das genau so kommunizieren, ist das ein "nice to have", ist das im Moment überflüssige Arbeitsbeschaffung, dafür hat doch in dieser Zeit niemand auch noch Zeit.
Ich war selbst Elternsprecher und gehöre zu den 5, die immer "mitmachen", aber da wäre ich im Moment auch raus.

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P.S. Wenn man mitteilt, aufgrund eigener Berufstätigkeit oder sonstiger Umstände nicht uneingeschränkt für die Förderung des Kindes da zu sein, kann es passieren, dass Kind und Eltern als "das wird eh nix" abgestempelt werden, auch schon vor Corona. Wer sowas mal mitbekommen hat, hält sich lieber bedeckt.

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Hallo,

ich bin Mutter von 3 Schulkindern und ganz ehrlich, ich hätte gar keine Zeit jedem Lehrer ein Feedback zu geben. Ein Lehrer muss erreichbar sein, falls die Schüler Fragen haben. Meldet sich keiner, kann man davon ausgehen, dass es keine Fragen gibt. Ansonsten ist es Aufgabe des Lehrers sich bei den Eltern zu melden und nachzufragen wie der Stand der Dinge ist, ob die Kinder zurecht kommen etc.

LG
Lotta

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So ist es hier auch. Gut in Klasse 1 hat man nur 2 oder 3 Lehrer.

Aber ich habe keine Zeit bei den großen z. B 16 Lehrern zu schreiben das es läuft.

Wenn es Probleme gibt nehme ich doch eh Kontakt auf

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Hallo

Auch meine Erfahrung zeigt leider das es immer die selben sind die helfen o.ä

Ich würde vermutlich nochmal eine nette allgemeine Rundmail verschicken und ansonsten soll die Lehrerin die Eltern gezielt anschreiben wo nicht reagieren.

In Homescooling Zeiten sind Lehrer mehr den je darauf angewiesen Feedback zu bekommen ob alles klappt oder nicht.
Als Elternteil empfinde ich dies auch als meine Pflicht wenn ich explizit danach gefragt werde.
Ich musste gestern der großen auch was helfen beim abschicken ihrer Aufgaben.
Ist ja auch meine Pflicht wenn es alleine nun mal nicht klappt.

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Hier in der Grundschule ruft der Klassenlehrer die Schüler an und fragt nach. Ich verstehe nicht, warum Eltern sich beim Lehrer melden sollen um ihm ein Feedback zu geben. Ich bin selbst seit 4 Jahren Elternsprecherin und auch Schulelternsprecherin in der Grundschule. Beschäftigt die Eltern etwas, sind sie nicht zufrieden usw. und bitten mich dies dem Lehrer mitzuteilen, weil sie vielleicht anonym bleiben wollen, tue ich das gerne und sage dem Lehrer, was die Eltern bewegt und welche Änderungen gewünscht werden, ohne Namen zu nennen. Würde mich allerdings der Lehrer bitten bei den Eltern nach Feedback zu fragen, würde ich ihm mitteilen, dass er sich bitte selbst mit den Eltern in Verbindung setzen soll. Denn das ist nicht mein Job, seiner schon. Bittet mich der Lehrer, den Eltern Informationen zu übermitteln, tue ich dies ebenso und unterstütze dahingehend, dass ich die Eltern der Klasse via Klassenchat informiere.

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1. Ganz herzlichen & lieben Dank an die Lehrerin!!!
2. Viele Eltern sind "stumme Mitleser".
3. Im Zweifel den Kindern die "Wochenaufgabe geben", kurz über ihr Befinden zu schreiben.
4. Viele Eltern sind auch grad am Rand der Kräfte...

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Hallo

Gib ihr den Tipp, sie solle im Sinne ihres Engagements wöchentlich jedes Kind 1x anrufen. Das bringt ihr und den Schüler*innen viel mehr. Stichwort Verbundenheit.

Ferner kann sie auch mal zur Aufmunterung den Kindern einen Kartengruss schicken. Meine Kinder freuten sich im ersten Lockdown über kleine Aufmerksamkeiten.

Lernmotivation hat viel mit dem persönlichen Umfeld und die Connections zu tun. Als Lehrerin von Erstklässlern (sollte sie eigentlich wissen) in erster Linie lieber auf eine Verbundenheit mit den Kindern setzen. Eine Lehrerin mit Herz sein, keine Lehrerin mit Rundmailassistenz (du). Erst danach funktioniert es vielleicht mit einigen mehr mit der Resonanz. Trockene Mails werden auch im Geschäftsumfeld selten beantwortet, Aufträge werden ohne persönliche Vorgespräche (die als Motivatoren dienen) kaum ausgeführt. Diese Psychologie hat eure Lehrerin leider nicht verstanden.

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Ich habe weder beim normalen Lernen noch beim Homeschooling großartig Zeit Fotos hochzuladen oder was zu basteln. Es ist schön, dass die Lehrerin sich einsetzt, aber die Eltern haben oft noch andere Sachen zu tun. Ich helfe meinen Kindern bei den HA, sehe, wie ihre Noten sind, achte darauf, dass die Schulsachen in Ordnung sind. Aber das war es auch. So lange es keine Meldungen von der Schule gibt und zweimal im Jahr die Elternversammlung stattfindet, reicht das auch.
Die Lehrerin sollte lieber online Unterricht machen, damit würde sie die Kinder UND die Eltern erreichen. Wir haben genug mit Ausdrucken, Hochladen der Aufgaben, der Wochenplanung, dem Homeoffice/Job zu tun.