Reagieren oder nicht? - Lehrerin wertet Ausgangsschrift als Fehler

Hi,

Der Hauptpunkt steht schon da: es geht um die Korrektur einer Lehrerin (6. Klasse, Französisch). Und ich bin mit nicht sicher, wie wir/ich sinnvoll reagieren. Ich bin stocksauer und mein Sohn fühlt sich ungerecht behandelt.
Es geht bei der Korrektur um mehrere Sachen.

Der gewichtigste ist, dass sie den Aufstrich am Ende eines Buchstabens an einer Stelle als Fehler markiert. Ich kenne das, dass es immer mal wieder Diskussionen darum gibt, wenn die Schrift etwas unleserlich ist, einzelne Buchstaben verschludert geschrieben sind oder so... das verstehe ich, aber in dem Fall ist es so, dass mein Sohn ein ziemlich perfektes ‚e‘ geschrieben hat mit dem entsprechenden Aufstrich am Ende bis zur nicht mehr vorhandenen Mittellinie hoch - ganz so, wie er es in der Grundschule gelernt hat. Die Lehrerin sagt, der Strich könne ja auch ein verunglücktes ‚i‘ oder ‚r‘ sein und wertet das als Fehler. Es gibt in der Schulaufgabe noch bestimmt 30 andere Stellen, die mein Sohn mit genau diesem Aufstrich am Wortende geschrieben hat, die hat sie alle akzeptiert. Mein Sohn hat seine Schrift noch nicht automatisiert und malt jeden Buchstaben sehr ausführlich, was ihn wahnsinnig anstrengt und langsam macht. Diesen Aufstrich hat er bei fast jedem Wort ziemlich perfekt. Also, es geht nicht um Unleserlichkeit. Sie hat diese eine Stelle einfach anders bewertet.

In der Schulaufgabe gibt es noch zwei andere Stellen, die etwas unverständlich bewertet sind (und einige andere im freieren Teil, die man auch anders hätte bewerten können). An einer Stelle sollte ein Lückentext aufgefüllt werden, und die Antwort meines Sohnes ist grammatikalisch und orthographisch vollkommen korrekt entspricht aber nicht ihrer Lösung, an anderer Stelle hat sie vermutlich einen Punkt abgezogen, obwohl sie für solche Wörter nur einen halben Punkt rechnet. Das ist etwas schwierig nachzuvollziehen, weil sie keine Fehler sondern Punkte verteilt. Sie schreibt aber nicht dazu, wie viele Punkte es gibt. Also etwas undurchsichtig.

Also, es gibt verschiedene Dinge, die etwas unverständlich sind. Meine erste Idee war, dass ich da nicht als Mutter agiere sondern meinen Sohn fragen lasse, damit die Situation harmloser zwischen Lehrer und Schüler bleibt. So, jetzt hat die Lehrerin bei dem ersten Punkt direkt gesagt, sie könne das nicht lesen (und es ist wirklich ein ziemlich perfektes e, wie es schöner nicht sein kann - also zumindest in dieser blöden Schrift). Den Rest der Fragen durfte er überhaupt nicht stellen.

Mein Problem an dieser Stelle ist, dass ich das wahnsinnig gerne geklärt und verstanden hätte. Mein Sohn fühlt sich ungerecht behandelt, was ich auch total verstehen kann. Das Blöde ist, dass er mit 68% eine vier bekommen hat (was ich vom Notenschlüssel auch ziemlich heftig finde, bei, glaube ich, allen anderen Lehrern, die ich bisher mitbekommen habe, wäre das eine drei).
Jedenfalls würde er eine drei bekommen, wenn sie das Zweifelhafte anerkennen würde. Darum geht es uns aber überhaupt nicht. Uns geht es um Gerechtigkeit. Wenn das nicht ausgerechnet die Note verändern würde, hätte ich viel weniger Scheu, das auszudiskutieren. Ich habe aber auch den Eindruck, dass sie so etwas nervt. Ich hatte schon ein Gespräch mit ihr, in dem sie mich auch ziemlich kurz angebunden behandelt hat. Es gab da allerdings auch noch nichts zu besprechen - ich wollte sie vor allem kennenlernen, nachdem das beim Elternabend ausgefallen ist und ich Angst hatte, dass der Eltersprechtag nicht stattfindet, wie es jetzt auch der Fall war.

Also: ich würde wahnsinnig gerne unglaublich viel diskutieren, was aber vermutlich alles als Angriff gewertet wird. Außerdem befürchte ich, dass sie nachtragend ist, nach dem, was ich bisher mitbekommen habe. Fürs Gefühl muss ich aber irgendwas tun. Außerdem frage ich mich, wie es bei meinem Sohn ankommt, wenn ich mit der Botschaft „lieber mal die Füße stillhalten“ ankomme. Was ist, wenn es wirklich mal um was geht? Ich meine, jetzt ist die Note völlig egal*. Aber bekomme ich das als Bumerang irgendwann zurück? Nach dem Motto: Sie haben jahrelang nichts gesagt, aber jetzt auf einmal finden Sie das nicht in Ordnung... nach dem Motto, was lange stillschweigend durch ging darf nicht mehr angeprangert werden.

Was meint ihr? habt ihr irgendwelche konstruktiven Vorschläge?

Viele Grüße

* außer, dass es für sein Gemüt kontraproduktiv ist.

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"Außerdem frage ich mich, wie es bei meinem Sohn ankommt, wenn ich mit der Botschaft „lieber mal die Füße stillhalten“ ankomme"

Genau das könnte dein Sohn an diesem Beispiel lernen.
In ein paar Jahren ist er in der Ausbildung. Und wenn ihn dann der Ausbilder auffordert, den Flur zu fegen, kommt es auch nicht gut an, wenn er diskutiert, dass es dafür doch einen Saugroboter gibt...

Manche Dinge muss man nicht verstehen.

Wenn dein Sohn in der 6.Klasse ist, halte ich ein gutes Verhältnis zu seiner Lehrerin für wichtiger, als die Frage, wie genau das kleine e geschrieben wird. So eine Besserwisserei ("in der Grundschule haben wir das aber anders gelernt") kommt schon nicht gut an, wenn der Schüler das sagt. Und jetzt will auch noch die Mutter darüber diskutieren...

Lasst die Diskussion. Es ist nur eine Arbeit im Verlauf von vielen Jahren. Schwamm drüber. Er soll lieber lernen, dass er es da mit einer speziellen Lehrerin zu tun hat, die eben ein bisschen unberechenbar ist.
Er weiß, dass sein e richtig war. Beim nächsten Mal macht er bei allen e-s den letzten Strich mit dem Tintenkiller wieder weg - wenn er noch Zeit hat.
Und ansonsten lernt er aus den Fehlern, die er tatsächlich gemacht hat und ignoriert den Rest. Solange es nicht um die Versetzung oder ein Bewerbungszeugnis geht...

LG!

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Hallo,

meine Antwort gefällt dir vermutlich nicht, aber du hörst dich sehr anstrengend an.

Warum schreibst du von Prozenten, wenn die Note nur zweitrangig ist? Auch viele andere Dinge kann ich schwer nachvollziehen. Wenn eine Lücke grammatikalisch und orthographisch richtig ausgefüllt wurde, kann es sich ja nur um einen Vokabelfehler handeln.

Da es dir sehr am Herzen liegt, schreib ihr eine neutrale Mail, frage nach, was es mit den Buchstaben auf sich hat und was dein Sohn üben und verbessern kann.

Wie jemand schon gesagt hat, wenn er Buchstaben im 6. Schuljahr noch „malt“ und das Schreiben anstrengend ist, würde ich da ansetzen um meinen Sohn da zu helfen.

VG

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Hi,

ja, ich hab viel zu viel geschrieben, weil ich sauer war :-)
Das mit dem Foto ist mir erst später eingefallen.

Das mit den Prozenten hatte ich geschrieben, weil es ungewöhlich ist. Aber deine Rückfrage hat mich auf etwas gebracht. Die Schulaufgabe war nämlich ziemlich einfach und ist auch gut ausgefallen. Ich glaube, sie wollte den Schülern dadurch etwas Gutes tun. Auf der anderen Seite muss sie dann natürlich auch sehr hart bewerten. Oder sie ist eben so von ihrer Art; in dem Fall muss sie die Schulaufgabe leicht stellen. Deswegen zählt aber jeder kleine Fehler ziemlich stark. (Mein Sohn hat auch sonst nicht viel falsch: ein paar Flüchtigkeitsfehler und er ist nicht fertig geworden. Und eben ein paar Merkwürdigkeiten.)

In jedem Fall hab ich für mich verstanden, dass mich bei ihr stört, dass sie so pingelig ist, es aber eben Stellen gibt, bei denen ihre Vorgaben nicht dem Grad an Genauigkeit entsprechen, den sie bei der Antwort erwartet. Ich denke, das ist der Punkt.
Aber ich bin jetzt etwas im ‚Reineren‘ mit ihr.

Was ich trotzdem nicht ok finde, ist, dass mein Sohn nicht nachfragen durfte. Da hätte sie zB auch sagen, dass er in der Pause wiederkommen soll, wenn es ihr gerade nicht passt. Aber eben nicht 'gar nicht'. Ich glaube allerdings, dass sie ziemlich viele Rückfragen bekommt, gerade weil sie sich mit ihrem System einen abbricht. Und ich vermute, sie macht das so kompliziert, um möglichst gerecht sein zu können.

Viele Grüße

(PS: das generelle Schreibproblem ist uns natürlich bewusst. Das hat verschiedene Gründe und sollte mit den Jahren und viel Üben besser werden.)

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PS: das wollte ich dann auch noch beantworten

"Wenn eine Lücke grammatikalisch und orthographisch richtig ausgefüllt wurde, kann es sich ja nur um einen Vokabelfehler handeln."

es geht um bestimmter/unbestimmte Artikel und Singular oder Plural, was aus dem Kontext nicht ganz raus kommt. Passt im Text jeweils beides, hat halt eine leicht andere Bedeutung, bzw. beim Artikel geht's um die Betonung, an der anderen Stelle ist halt nicht offensichtlich, wer da handelt. Und an der dritten Stelle hab ich jetzt verstanden, dass sie nicht den Namen der Person wollte sondern das Personalpronomen.

Also, wenn sie das so genau will, dann soll sie das doch bitte dazu schreiben.

Aber wie gesagt, hätte sie weniger streng korrigiert, dann hätte sie 20 1-er und 10 2-er. Auch ein Problem.

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Ich kann deinen Ärger sehr gut nachvollziehen - ich war mal in einer sehr änlichen Situation (sehr ungerechte Behandlung mehrerer Kinder der Klasse), die ich ebenfalls nicht akzeptieren konnte und wollte. Daraufhin habe ich der betreffenden Lehrerin eine E-Mail geschrieben, in der ich sehr sachlich meine Sicht der Dinge geschildert habe - sie ist dennoch stur bei ihrer Haltung geblieben. Ich habe es dann zähneknirschend hingenommen, war aber mit mir im Reinen, dass ich es zumindest versucht habe.

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Ich würde es nicht hinnehmen. Gerade wenn er die Buchstaben so schreibt wie in der Grundschule unterrichtet, gibt es dazu ja Belege dazu wie das e unterrichtet und geschrieben werden soll und das würde ich dieser Fachlehrerin vorlegen und verlangen, dass diese "Fehler" als korrekt anerkannt werden. Würde sie sich weigern, würde ich mich an den Fachkoordinator wenden. Also bei uns gibt es an der weiterführenden Schule zu jedem Fach einen diensterfahrenen Lehrer, der quasi so eine Art Aufsicht über die Qualität des Fachunterrichts hat und somit auch etwas zu sagen hat zu anderen Fachlehrer des selben Fachs und wenn man ein Problem hat wegen Befindlichkeiten, die doch sehr von der Norm abweichen, kann man sich dorthin wenden und es gegen prüfen lassen. Anderenfalls würde ich beim Klassenlehrer anfragen, ob es sich so verhält, dass die betreffende Schreibschrift nicht verwendet werden darf und zwangsläufig zu Abzug führt oder aufgrund welcher Bestimmung hier gehandelt wurde. Dann wird der Klassenlehrer vermutlich feststellen, dass es so eine Bestimmung nicht gibt und mit dem Fachlehrer reden. Als letzte Instanz würde ich damit auch zum Direktor gehen. Wenn er wirklich so schreibt wie unterrichtet, kann es nicht angehen, dass er dafür Jahre später schlechter bewertet wird.

Da sie deinen Sohn sowieso schlechter zu bewerten scheint und nicht normal mit sich reden lässt, hat sie sich in meinen Augen dazu qualifiziert, dass ihr Treiben mal von einer höher gestellten Instanz beurteilt wird und Grenzen gezogen werden. Ich würde zwar auch nicht wegen allem zum Lehrer rennen, aber wegen so offensichtlicher Ungerechtigkeiten schon.

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Wenn du mit so einem Schmarrn ("Wir" - nein, nicht wir, sondrn dein Kind - "haben das in der GS aber so und so gelernt und deshalb will ich, dass mein Kind hierfür einen Punkt bekommt und dann eine 3 statt einer 4 in einer Französischarbeit Klasse 6 hat") bei einer Klassenlehrkraft aufläufst, dann wird sich die durchschnittliche Klassenleherin mit der Französischkollegin kurzschließen und feststellen, dass es da eine schwierige Problemama von Kind xy gibt und die Fachbetreuung Französisch schon mal vorwarnen, dass da ein völlig sinnfreies, da völlig unwichtiges Gutachten, das eine Menge Extraarbeit macht, auf sie zukommt, während LehrerInnen aktuell mit Covid und diversen Schulformen querbeet (von hybrid über Vollpräsenz bis nur digital) mehr als genug zu tun haben (vor Weihnachten eh schon immer wegen tausend Korrekturen und dann noch mehr).

Es gibt nämlich gerade im Moment auch jede Menge echte Probleme, die jede Lehrkraft jeden Tag bschäftigen: Kind a hat daheim keinen Netzzugang, braucht aber einen, weil jede zweite Woche daheim, Kind x und b haben beide Angst, schlechte Noten zu hause zu beichten, da empfindliche Strafen, eher schon als eher nicht Jugendamt, dazu vier Kinder mit Attest wegen angeblicher Maskenunveträglichkeit, und eines, das vor lauter ADHS alle anderen immer wieder piesackt udn nachher todtraurig drüber ist, Eltern beratungsresistent. Nein, keine Schulbegleitung, nein, keine Medikamente und ja, die "Therapie" bei der Kinesiologin würde schon reichen. Daheim sei Karl-Olaf sehr lieb. Danke für nichts. Und dann kommst du mit deinem Strich am "eh" in Franz und das sei aber noch ein Punkt, alles so unfair. Ja, mag unfair sein, aber das ist echt Heulen auf hohem Niveau.

Kurz: Du würdest dich ubeliebt machen. Lass es.

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Wir hatten ein ähnliches Thema. Eine Lehrkraft hat nur eine bestimmte Schrift in Kl. 6 akzeptiert. Das wurde von mehreren Eltern angesprochen, wegen dem Punktabzug und schließlich wurde besagte Lehrerin in ihre Schranken gewiesen. Man muss sich auch in Corona Zeiten nicht alles gefallen lassen. Was bitte können die Kinder dafür. Bei uns wurde niemand zum nervigen Elternteil abgestempelt. Manche Lehrer schießen einfach übers Ziel hinaus.

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Zum Thema Handschrift ist meine Einstellung: du musst die Buchstaben so eindeutig schreiben, dass jeder Lehrer sie erkennt, als das, was es sein soll.
Von dem Quark aus der Grundschule muss er sich im 6. Schuljahr schnellstmöglich lösen!
Wenn ihn jeder Buchstabe anstrengt, ist das tatsächlich kein Grund für Nachsicht, wenn nicht gerade motorische Störungen vorliegen, sondern Grund zu trainieren.
Den Notenschlüssel und die Punkteverteilung kann man erfragen, aber vielleicht besser im Vorhinein für die nächste Arbeit erbitten oder das für die vergangene Arbeit so begründen, dass du besser verstehen möchtest, wo der Handlungsbedarf ist.
Man kann sich je nach Lehrer so leicht die Finger verbrennen, schwierig.

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Hi,
Danke für deine Antwort. Ja, das Punktesystem hat sie erklärt, aber klar ist es trotzdem nicht... Es gab eine Woche vor der Schulaufgabe eine Ex. Und zwischen Ex und Schulaufgabe noch eine Übungs-Ex, wobei die Punktevergabe unterschiedlich war. In der Ex und in der Schulaufgabe zählten Verbformen einen halben Punkt, andere Wörter einen ganzen. Ein falscher oder fehlender Akzent gibt einen halben Punkt weniger, d.h., so ein Fehler wird je nach Wort unterschiedlich gewichtet. In der Übungs-Ex hat sie Verbformen und andere Wörter gleich gestellt.
Bei der fraglichen Stelle sollten Subjekt und Verb eingesetzt werden und mein Sohn hat das Prädikat vergessen, nachdem er den vorhandenen Platz schon mit Mme Latiere gefüllt hatte, und hat dafür jedoch einen ganzen Punkt abgezogen bekommen (ist halt nicht ganz klar, weil die Punktzahl nur für die gesamte Seite dabei steht). Ich vermute, dass sie an der Stelle vielleicht nur ‚elle‘ haben wollte.

Ich hab den Eindruck, dass sie ganz viel erklärt, aber ihr System auch ständig ändert. Eine Nachbarin hat mir inzwischen erzählt, dass sie mal Drittelpunkte und -Fehler eingeführt hat, um die Gewichtung zu ändern...

Viele Grüße

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Ich würde schon alleine deshalb mit der Lehrerin Kontakt aufnehmen, damit Dein Sohn sieht, dass Du bedingungslos hinter ihm stehst und ihn unterstützt, wenn er alleine nicht weiter kommt.
Du hast ihn ( zu Recht) ermutigt, das Problem alleine zu lösen, daher fände ich es wichtig, dass Du ihm Rückendeckung gibst.
Genauso mache ich es auch bei meiner Tochter. Wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt, muss zuerst sie das Gespräch suchen. Ist sie mit der Antwort nicht zufrieden, klinke ich mich ein.
Darüber hinaus findest Du die Bewertung ja auch nicht in Ordnung.
Und bezüglich Deiner Angst, die Lehrerin zu nerven, was sich vll nachteilig auf Deinen Sohn auswirkt: Evt ist es aber auch genau anders, vll. geht die Lehrerin nach so einem Gespräch solchen blödsinnigen Konflikten aus dem Weg, indem sie fair bewertet, damit sie solche Gespräche nicht führen muss.
Unbequeme Eltern hat niemand gerne.
Daher nur Mut!

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Ich kann dich gut verstehen.

Ich kämpfe auch seit Jahren einen einsamen Kampf , mit oder gegen , je nach dem wie man es sieht, die Schule meiner Tochter.
Erfolglos. Immer, wenn ich neue Ideen habe melde ich mich bei der Lehrerin, Schulleitung, Sozialarbeiterin....

Ich glaube, wenn ich anrufe, dann blinkt meine Nummer rot auf.

Nachteile für meine Tochter habe ich noch nicht bemerkt.

Ich mache das, damit ich mir nicht vorwerfen kann nicht alles für die Gerechtigkeit -meine, die meiner Tochter ? - getan zu haben.

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Sollten meine Kinder offensichtlich ungerecht behandelt werden, setze ich mich ganz klar für sie ein.
Aber ich muss nicht alles bis ins kleinste Detail ausdiskutieren!

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Hi,
mir ging es in der Berufsfachschule so. So eine Teenagerschrift, mit Kaligraphifüller schrieb ich das "r" anders.

Bei einer Arbeit, wir sollten ein Brief formulieren, hat der Lehrer statt Herren, Heuen gelesen. Da meine 2 "r" halt so Kunstvoll waren.

Ich konnte mich auf den Kopf stellen, die Klassenkameraden bezeugten meine Handschrift, er sah es ja in meinen Heften.............nein, da steht Heuen, und nicht Herren. Also ein Fehler.

Bei diesem Lehrer schrieb ich dann meine "r", "wie es sich gehört", und alles war gut.

Dieses "malen" von Buchstaben würde ich ihm aber "abtrainieren". Bald ist keine Zeit mehr dafür, und er muss bei Diktaten hinterher kommen.

alles gute

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Hallo,

im 6. Schuljahr sollten Kinder schreiben können, ohne dass es eine wahnsinnige Anstrengung darstellt.
Wenn ein Kind das nicht kann, ist das nicht normal. Dann muss es entweder üben, oder einen Nachteilsausgleich wegen einer Behinderung beantragen.

Unser Sohn (6. Klasse) ist wahrhaftig kein Künstler, was Schrift angeht. Er ist sogar in der Schönschreib-Nachhilfe-AG gelandet. Dieses Problem liegt wohl auch an seinem ADS.
Trotzdem kann er sehr wohl flüssig und einigermaßen lesbar schreiben, wenn er sich Mühe gibt.
Da sind zwar immer wieder mal Dinge bei, die die Lehrer anstreichen, weil es nicht gut lesbar ist, aber sehe ich als Lehrgeld für ihn an.
Ihm fällt das schwer, andere Kinder haben anderswo Baustellen, wo er keine hat.

Ihr habt jetzt gemerkt, dass diese Lehrerin solche Aufstriche nicht akzeptiert. Dann lässt Dein Sohn sie eben nächstes mal weg. Er ist in der 6. Klasse, nicht in der 1. Da sollte man in der Lage sein, mit so etwas umzugehen.

Wenn die anderen Unstimmigkeiten eine ganze Note ausmachen, würde ich die Lehrerin um einen Termin bitten oder die Sache schriftlich klären.

An der weiterführenden Schule wechseln die Lehrer ja recht häufig. Da hat Dein Sohn ganz gute Chancen, dass er die Dame nächstes Schuljahr los ist.
(Hier gibt es jedenfalls in der 7. Klasse einen großen Lehrerwechsel.)

LG

Heike