4. Klasse wiederholen

Hallo ihr Lieben,

wir haben vor einem Jahr unsere Töchter (Zwillingen) auf Antrag zurückstufen zu lassen (damals von Mitte der 3. Klasse zurück in die 2. Klasse).
Eine wurde zurückgestellt weil die Noten nicht so gut waren. Die andere leider nicht - da waren die Noten zwischen 3-4, demnach zu gut. Bei ihr war uns aber der entwicklungstechnische / psychologische Aspekt wichtiger als die Noten, uns war schon klar das diese zu gut waren.
Die zweite ist viel unselbständiger, braucht viel Hilfe und Zuspruch. Hat wenig Selbstbewusstsein und traut sich nichts zu. Zudem hat sie seit dem Trockenwerden Probleme mit dem Einkoten (mittlerweile nur noch große Streifen / kleine Bröckchen - aber auch das riecht jeder im Umfeld), sie wurde schon leicht gehänselt und wir haben Angst das es im Sommer schlimmer wird wenn sie die Schule wechseln muss. Organisch ist alles ok das wurde mehrfach in der Kinderklinik bestätigt.
Sie war schon einige Jahre in Behandlung bei einer Therapeutin (ersten wegen dem Einkoten dann in Verbindung mit dem Selbstbewusstsein etc.) was nicht Erfolg geführt hat. Nun haben wir eine andere Praxis aufgesucht (Psychologie). Diese ist auch der Meinung sie sei noch sehr „klein“ und auch sie sieht unsere Tochter nicht in der weiterführenden Schule im nä Schuljahr. Die einzige Schule die hier infrage kommt ist eine riesige Gesamtschule. Ich kenne diese von unserem Sohn und weiß jetzt schon das die Maus da nicht bzw noch nicht klar kommen wird.

Die Psychologin wird uns einen Brief ausstellen in dem sie ihre Sicht beschreibt und unsere Einstellung befürwortet. Das die kleine eben noch nicht so weit sei aus og Gründen.

Haben wir da irgendeine Chance bei der Schule? Gibt es noch etwas was wir machen können wenn der Direktor sich weigert? Die Noten sind aktuell etwas schlechter als zu Beginn des Schuljahres aber immer noch durchschnittlich im 3er Bereich. Mathe vielleicht 4. Demnach ist nach diesem Punkt eine Wiederholung nicht möglich.

Ich hoffe ihr habt verstanden worum es uns hier geht ...

Ich danke euch im Voraus für jede Antwort.

Lg

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Ich kenne mich ehrlich gesagt nicht aus mit freiwilligen wiederholen, aber im zweifelsfrei eine andere Schule?

Eine Freundin hat ein Kind, der zwar kein i-Kind ist, dennoch Schwierigkeiten durch einen Sauerstoffmangel bei der Geburt hat. Nachdem sie sich mit der Klassenlehrerin zerstritten hat aufgrund ihres Verhaltens gegenüber des Kindes und keine Zukunft in dieser Schule sah, hat sie in einer Nachbargemeinde gewechselt, mit einer Schule mit einen anderen System, daher wurde der Wechsel stattgegeben.

Ein Klassenkamerad meines Kindes ist auch noch sehr verspielt. Die Mutter spielt mit den Gedanken, in wiederholen zu lassen an einer anderen Schule, zB eine internationale Schule Montessori Style würde das machen, da zweisprachige Schule. Sie hat sich da bereits erkundigt. Unsere „normale“ Privatschule würde ihn nicht wiederholen lassen, die Noten sind ok, auch in 3er Bereich. Psychologischen Gutachten außer Legasthenie hat sie aber nicht.

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Habt Ihr ein Förderschulsystem in Eurer Stadt?
Bei uns gibt es eine sehr gute Förderschule, wo Zwischenkinder hinkommen mit besonderem Förderbedarf: also für Hauptschule nicht passend und zu fit und gut für die Handycapvarianten.

Habt Ihr solch eine Schule?
bei uns in der Stadt ist es so, dass die, die dann dort fitgemacht sind auch auf die Regelschulen dann wechseln.
Vielleicht könnte Deine Tochter auf solch einer Schule mit Zielbetreuung ein Übergangsjahr machen oder generell dort besser augehoben sein, weil dort auch die Lernatmosphäre und Gruppengrösse besser passt?

Mir klingt das eher nach Therapie- und Förderbedarf und nicht nach "ein Jahr länger im selben System" halten.


Egal wie: jeder Schulamtsbezirkt kocht da sein eigenes Süppchen und Du musst direkt bei euch fragen, welche Optionen ihr habt.

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Wir wollten unseren damals in der 4. Klasse in die 3 Zurückstufen ( bei Schulwechsel wegen Mobbing) das wurde abgelehnt mit der Begründung er sei zu gross. Die 4. Hat er dann mit Mathe und Deutsch 5 "bestanden" und wurde in die 5. versetzt, ein wiederholen war von der Schule aus nicht möglich, es hieß die 4. Klasse kann nicht wiederholt werden ( Bayern).

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Hallo,

würde sie dann in die gleiche Klasse kommen wie ihre Schwester?

Meine Bedenken wären eher, dass das Hänselpotential rasend steigt. Zwei Mädels, beide zurück gestuft, eine davon riecht vllt. komisch... Kinder können gemein sein. Eltern auch.

Klar, da würde eine weiterführende Schule für mich auch nicht in Frage kommen.
Alternative Schulkonzepte in der Nähe? Evtl. Montessori? Da ist das System eigentlich sehr durchlässig bzw. gibt dem Kind die Zeit, die es braucht.
Den Noten nach wäre es zumindest sinnvoll, wenn es die Erfahrung macht, ich bin nicht dumm und muss eine Klasse zurück. (Auch wenn die Schwester da ist.)

VG und alles Gute, midnatsol

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Hallo,

Eure Töchter wurden als Muss-Kinder normal eingeschult, dann ein Jahr zurück gestuft und jetzt soll die eine noch ein Jahr länger in der Grundschule bleiben?

Dann ist sie 2 Jahre älter, als die anderen Kinder in der Klasse. Wenn da früh eingeschulte Kann-Kinder bei sind, sind die u.U. sogar bis zu 3 Jahre jünger!

Das hat schon ordentlich Hänselpotential, von wegen die ist so blöd, dass sie schon in der Grundschule zweimal sitzen geblieben ist. (Was genau dahinter steckt, interessiert Kinder nicht, die andere mobben wollen, bzw. sie würden auch darüber lästern.)
Mit 11 bekommen viele Mädchen schon einen Busen oder sogar ihre Tage. Es ist den Mädchen, nach meiner Erfahrung, mega peinlich, wenn alle anderen noch keinen BH tragen und sich nicht mit Monatshygiene bzw. dem Verstecken von selbiger herum schlagen müssen. #schwitz
Wenn sie oben drauf, noch das Problem mit dem streng riechen hat, dann ist sie leider ein 1a Opfer.

Ehrlich gesagt, würde ich bei so einem Kind eher nach einer Förderschule oder nach einer Schule mit einem alternativen Konzept oder nach einer übersichtlichen Privatschule gucken, als sie noch ein Jahr auf der Grundschule zu "parken", in der Hoffnung, dass die Kinder in der neuen 4. Klasse sie nicht ärgern und dass sie nächstes Jahr mit dem rauheren Wind auf der Gesamtschule klar kommt und dass das Geruchsproblem sich bis dahin erledigt hat.

Dass es Deine Tochter selbstbewusster macht, noch ein Jahr zu wiederholen, während ihre Schwester in die 5. Klasse kommt, wage ich zu bezweifeln. Die meisten Kinder fühlen sich dann eher als Totalversager, egal, wie man es ihnen erklärt.

Wenn Ihr das Wiederholen der 4. Klasse unbedingt erzwingen wollt, soll Deine Tochter leere Blätter abgeben. MIt Sechsen in jedem Test und jeder Klassenarbeit wiederholt sie.
Ansonsten würde ich nicht davon ausgehen, dass irgendeine Instanz dafür sorgen wird, dass Eure Tochter die Klasse wiederholen darf. Die werden lediglich eine Förderschule empfehlen.

LG

Heike

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Erstmal danke für eure Antworten.

Wir haben zwar überlegt evtl die Schule zu wechseln wenn es abgelehnt wird, aber nur wenn es dort möglich ist.
Nur so wechseln bringt ihr auch nichts.

Eine Förderschule kommt nicht in Frage, ich hatte bereits ein Gespräch mit den Therapeuten/ der Psychologin und diese meinten, dass sie halt einfach mehr Zeit braucht um sich zu entwickeln. Sie ist nicht zurückgeblieben bzw. dauerhaft eingeschränkt. Und ich glaube die Lehrer würden sich melden wenn sie meinten das Kind wäre da besser aufgehoben.

Der Leistungsdiagnostiktest hat ergeben, dass sie komplett in der Mitte liegt. Also durchschnittlich intelligent ist.

Eine andere Schulform wäre leider ca. 20 km entfernt. Das wäre eine Möglichkeit sich da entsprechend zu erkundigen...

Sie wird zwar hin und wieder etwas gehänselt, aber nicht so richtig heftig gemobbt. Ihre Freunde helfen ihr und stehen auch zu ihr. Die Kinder die auch mal was blödes sagen sind in der Parallelklasse- selbst beim Wiederholen wäre die Situation die gleiche.

Da bisher wegen wiederholen (waren einige in den letzten Jahren) nie einer geärgert wurde - glaube ich nicht das sich das ändern würde. Kann natürlich in Kombination sein aber wie gesagt das glaube ich eher weniger.

Meine Töchter sind mit 5 eingeschult worden (Mitte September geboren). Somit ist die bereits zurückversetze mit grade 9 also in der 3. Klasse. Das finde ich jetzt nicht wirklich komisch. Kinder die 3 Wochen später geboren sind, sind ja auch da 😅.
Und wenn die zweite auch zurück gehen würde, wäre sie nicht in der Grundschule wenn die Schwester in die 5. geht. Sondern in der gleichen Stufe.

Sie waren vorher in der gleichen Klasse gewesen und es wäre bestimmt nicht schlimm würden
Sie wieder zusammen sein. Wobei wir es bevorzugen würden die Parallelklasse zu bekommen. Die beiden haben doch ganz gerne etwas Abstand in der Schule. Also nicht falsch verstehen sie bevorzugen es, aber es wäre kein Weltuntergang 😅


Grüße

7

Ich würde an eurer Stelle beide in der selben Stufe haben wollen. Evt. nach Alternative Schulformen wie Montessori oder Waldorf oder oder umschauen, wäre das für beide Mädchen eine Alternative? So könnten sie neu anfangen und gleich da für die weiterführende Schule bleiben.