Ranzen kaputt getreten

Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Lösungsideen und hilfreiche Meinungen zu folgendem Problem bekäme:

Mein Kind ist 5. Klasse und ein Kind, das es seit der 3. Klasse kennt, hat es schon immer getreten und Arschloch genannt. Dieses Kind kann mein Kind nicht leiden. Bisher kam mein Kind damit zurecht.
Nun hat dieses Kind jedoch den Ranzen und dabei auch Dinge darin kaputt getreten. Ich habe mich versucht, an die Eltern zu wenden: ans Telefon ist niemand gegangen, auch keine Mailbox. Auf meine Emails keine Antwort. Ich war höflich und habe um eine gute Einigung gebeten.
Als Reaktion sagte jenes Kind zu meinem, dass seine Eltern gesagt hätten, diesem Arschloch ersetzt du nichts.
Ich habe mich jetzt schon an den Klassenlehrer gewendet - ist per Mail üblich, Antwort ausstehend.
Ich erwarte keine Entschädigung. Ich weiß, die müsste ich einklagen und der Erfolg ist zweifelhaft. Aber die Beleidigungen und Tritte sind nicht in Ordnung und erfolgten auch gestern wieder.
Ich überlege allerdings, ob ich wegen mutwilliger Sachbeschädigung, Beleidigung und wiederholter Körperverletzung das 10jährige Kind anzeige. Es hat ja durch seine Eltern jetzt gelernt, dass sein Verhalten wünschenswert ist und dreht jetzt erst richtig auf. Dass es keine Strafe bekommt, ist mir klar. Aber sofern es Ermittlungen gibt und da nichts einfach nur eingestellt wird, könnte ja doch mal die Botschaft ankommen, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist und sehr wohl Konsequenzen hat.
Verhärtet sind ja die Fronten eh. Ziel für mich: dass mein Kind nicht mehr getreten wird, nicht mehr beleidigt wird und nicht auch der neue Ranzen kaputt gemacht wird.
Ich hätte auch den Elternsprecher ganz allgemein um Hilfe gefragt, aber der hat so eine Situation noch nie erlebt, weshalb ich von seinem Angebot, zu vermitteln, erstmal Abstand genommen habe.
Wäre eine Anzeige zu krass oder bei sovielen Dingen gerechtfertigt?

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Ja, finde ich gerechtfertigt und zusätzlich oder vielleicht zuerst, wenn noch nicht geschehen der Schule (Klassenleherer/Schulleitung) auf die Füße treten, dass die endlich was unternehmen.

Deinem Sohn alles Gute.

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Ja, würde ich in diesem Fall auch in Betracht ziehen.
Und zusätzlich Klassenlehrer und auch Schulleitung mit einbeziehen. Evtl gibt es an eurer Schule auch einen Vertrauenslehrer oder Sozialarbeiter, den ihr noch mit ins Boot holen könnt.
Einfach auf sich beruhen lassen würde ich es definitiv nicht.

Alles Gute

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Ich persönlich würde diesen Weg nicht gehen. Kinder sind ja deshalb nicht haftbar, weil sie ihr Handeln noch nicht voll überblicken können und von Erwachsenen angeleitet werden müssen. Da sehe ich ganz klar die Eltern und die Schule in der Pflicht.

Durch Corona wird die Kommunikation ja zusätzlich erschwert, aber ich denke eine Anzeige, die dann wegen fehlender Mündigkeit gleich eingestellt wird kann bewirken, dass das andere Kind erst recht das Gefühl bekommt selbst von der Polizei keine Konsequenzen erwarten zu müssen.

Ich denke es muss ein Elterngespräch geben. Da würde ich auch mal fragen, was der Junge über deinen Jungen Zuhause erzählt hat. Da ist die Wahrnehmung von Kindern nämlich nicht immer ganz vertrauenswürdig.

Ich weiß ... man will an solche Geschichten einfach schnellstmöglich einen Haken setzen. Aber ich glaube in diesem Fall ist der längere Weg über die Schule zu den anderen Eltern, der pädagogisch sinnvollere.

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In manchen Städten gibt es da in Kooperation Jugendamt/Polizei dann extra Stellen, wo solche Fälle von strafunmündigen Kindern landen und diese Familien dann besonders betreut werden, damit die Kinder später nicht straffällig werden. Deshalb ist eine Strafanzeigen sehr wohl richtig und zielführend.

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Ich weiß nicht wie du solche Sachen erlebst, aber ich würde denke, dass solche Stellen wahrscheinlich schlecht besetzt sind und man mit deutlich härteren Mini-Straftätern schon voll ausgelastet ist. Aber ich weiß es nicht und vermute nur.

Was mich halt irgendwie stutzig in dem Beitrag macht ist, dass die Schule gar nicht interveniert und auch die Mutter kein Gespräch mit den anderen Eltern will. Ich kann das schon verstehen. Niemand will sich streiten, besonders nicht mit Leuten, die einem eh schon suspekt sind. Aber ich glaube das wäre der zielführendere Weg. Denn die Polizei ist ja wirklich das letzte Mittel der Wahl und wenn die das Ganze abbügeln, dann kann man gar nichts mehr machen.

Außerdem möchte ich bei solchen Konflikten immer (ganz dezent) anmerken, dass man selbst seinen eigenen Kindern da nicht uneingeschränkt vertrauen sollte. Sie nehmen die Welt doch meistens noch sehr schwarz-weiß wahr und ich hab schon öfter Mal erlebt, dass Eltern völlig geschockt darüber waren, dass ihr Lämmchen dann doch nicht so unschuldig war, wie er es ihnen geschildert hat. Das ist dann für die Eltern sehr peinlich, deshalb würde ich immer raten zumindest die "andere" Seite mal zu fragen wie die das gehört /erlebt haben. Die einseitige Wahrnehmung der Kinder ist übrigens auch oft der Grund weshalb Anzeigen im Sand verlaufen, weil die Polizei selbst die liebsten Kind nur sehr bedingt glaubwürdig einstufen.

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Meine schwester wurde auch von einem jungen immer gehänselt, bzw gemobbt. Das ging so weit das der Jungs sie in den Rücken getreten hat.

Die Lehrer wollen nichts gesehen haben "es wird schon nicht so schlimm gewesen sein" und "das sind nunmal Kinder, die klären das unter sich" 🤦‍♀️🙄

Meine Mutter hat erst das Schulamt eingeschaltet und dort von den Missständen berichtet, weil die Eltern nicht reagiert haben und auch kamen mit "das sind halt kinder".
Danach hat sich das geregelt, das andere Kind wurde eine Klasse zurück gestuft und die lehrer haben endlich drauf geschaut.

Ein paar Wochen später hat es aber erneut angefangen, da hat meine Mutter es nochmal im guten versucht und mit Polizei gedroht. Seitdem ist Ruhe.

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Ich würde nochmal den Weg über den Klassenlehrer, die Schulleitung und den Elternsprecher wählen und auf eine Entschädigung und eine Entschuldigung bestehen. Sollten sich die Eltern weiterhin uneinsichtig zeigen, würde ich über eine Anzeige nachdenken. Das Verhalten der Eltern geht meiner Meinung nach ganz und gar nicht! Ich weiß nicht in welchem Verhältnis eure Kinder stehen bzw ob sich beide nicht ok verhalten (haben). Man bekommt ja nicht wirklich die Sicht von beiden Kindern zu hören. Hätte mein Sohn das Eigentum von jemand anders mutwillig beschädigt, würde ich das auf jeden Fall ersetzen und wissen wollen, was zwischen den Kindern abgeht. Ebenso würde ich ein gemeinsames Gespräch zwischen den betroffenen Eltern und Kindern suchen... das kann ja so nicht weitergehen. Klar ist es gut, wenn man den Kinder in Konfliktsituationen die Möglichkeit gibt, dass sie das alleine lösen. Aber ab einem gewissen Punkt geht das natürlich nicht mehr

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Hallo,

also, ich kann nur immer wieder appellieren, dass diese Vorfälle amtlich dokumentieren zu lassen. In der Schule, wenn dort die Sachbeschädigung entstand, zum D-Arzt, um die körperlichen Verletzungen aufzunehmen. Die Kranken- bzw. Unfallversicherungen werden bestimmt nicht die Füße stillhalten, wenn der Schadensverursacher bekannt ist.
Es entstehen ja Regressforderungen und da können die Eltern sich noch solange die Augen zuhalten...
Auch die Schule wird sich nicht freuen, wenn dort der Schaden entstanden ist, da wird schon auch genau nachgeforscht, ob da eine Aufsichtspflichtverletzung vorlag. Manchmal reicht da schon eine “Drohung”.
Aber dein Kind sollte sich auch bemerkbar machen. “Nein, lass mich in Ruhe!”, am besten gebrüllt, damit keiner sagen kann, da war nichts.


VG und alles Gute, midnatsol

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wo passierte das? In der Schule? Wenn ja, Schulen sind versichert, wenn dort Schäden am schulnotwendigen Dingen passieren, dann wird es ersetzt. Allerdings muss dafür eine Anzeige bei der Polizei gemacht werden. Die Versicherung ersetzt euch den schaden und holt ihn sich ggf. vom Täter zurück. Ich würde das auf alle Fälle tun.

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" Wenn ja, Schulen sind versichert, wenn dort Schäden am schulnotwendigen Dingen passieren, dann wird es ersetzt."

Ich bin seit 10 Jahren Lehrerin und so etwas habe ich noch nie gehört.

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Das liegt daran, dass das bei uns eher unter der Hand gehalten wird, da ansonsten mehr Eltern "geklaute" Gegenstände aka verloren gegangene Sachen ersetzt haben wollten. Im Sekretariat gibt es bei uns ein Formular, was man beim Schulträger einreichen muss und dann für geklaute Dinge aufkommt. Ich weiß, dass das auch mal für eine im Streit zerstörte Brille galt. :-)

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Der Sachschaden wäre mir in erster Linie mal egal - aber das, was dein Kind aushalten muss ist Mobbing. Und GENAU DA würde ich ansetzen und mich auf die Hinterbeine stellen.

Als erstes würde ich einen Gesprächstermin mit Klassleitung und Schulleitung ausmachen und dann das Problem schildern.
Dabei würde ich anklingen lassen, dass - sofern sich nicht ernsthaft um eine Lösung des Problems bemüht wird - ich das Schulamt einschalten würde.

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Ich würde schon allein deshalb eine Anzeige machen, damit der Junge und seine Eltern mal einen Warnschuss kriegen.

Der Junge wird sich in seinen Taten immer weiter steigern, wenn ihr jetzt nicht reagiert. Die Tabubrüche werden immer häufiger und die Hemmschwelle für weitere Übergriffe sinken.

Das ist Mobbing und dazu noch auf einer körperlichen Ebene. Wo soll das enden? Was muss passieren bis ihr sagt:"So, jetzt reicht es!"?

Daher sage ich:"Ja, anzeigen!" Dadurch wird er schon mal aktenkundig, evtl wird das Jugendamt dadurch auf ihn und seine unfähigen Eltern aufmerksam und sie merken, dass du keinen Spaß machst und ihr euch wehrt.
Auch würde ich dem Lehrer nochmal ordentlich aufs Dach steigen.
Nicht zu antworten und das ganze auszusitzen kann doch wohl nicht ernsthaft eine akzeptable Reaktion sein. Da würde ich ihm ziemlich auf die Nerven gehen und ja, da kann ich echt penetrant werden.
Würde er da nicht antworten, würde ich die Schulleitung anschreiben oder direkt auf der Matte stehen.
Wenn es um die physische und emotionale Gesundheit meines Kindes geht sehe ich echt rot.
Zumal ein guter Ranzen plus Inhalt ja nun auch nicht mal eben aus der Kaffeekasse bezahlt wird.