Was wünscht ihr euch von den Lehrern?

Tausende Lehrer mussten von jetzt auf gleich Unterricht für Wochen planen, Material auswählen, mitgeben/Websites erstellen etc. Manchen gelingt das besser, manchen nicht so gut. Ich höre und lese gerade oft, dass sowohl Schüler als auch Eltern total überfordert sind. Klar, von jetzt auf gleich von angeleitetem Unterricht (mit idR ausgebildeten Lehrern) zu Homeschooling durch die Eltern
überzugehen, ist hart, aber wirklich unmöglich?

Daher meine Frage an euch: Was können oder sollen wir Lehrer besser machen?
Schreibt bitte dazu, ob es sich auf Primarstufe oder Sekundarstufe bezieht.

1

Für uns (5. Klasse Gym./2 Kinder unterschiedlicher Klassen) war es das Schwierigste, den Überblick zu behalten. Die Aufgabenstellungen kamen über unterschiedliche Kanäle (App; Email und Telefon) von verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Methoden. Das erst mal zu strukturieren und teilweise den Kindern stückweise einzuteilen war nicht einfach. Schön wäre es, wenn alle den gleichen Kanal und Zeit nutzen würden. So war es manchmal auch Zufall, dass man eine Aufgabe - welche erst spät irgendwo eingestellt wurde - nicht übersehen hat.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Schulen noch mehr oder endlich digitalisiert werden und man so vielleicht auch die Möglichkeit einer Onlinebeschulung (webinar) hat.

2

genaue Zeit-Definitionen, wann und bis wann welche Aufgabe zu erledigen ist, hilft strukturieren. Meine Kinder haben hier zu Teilen einfach nur Seitenweise Arbeitsblätter und Buchseiten mit Aufgabennummern in einem Haufen. -

Überforderung entsteht hier auch oft durch die schiere Masse und U12 sind sehr wenig Kinder (und vielleicht auch deren Eltern) in der Lage, sich das zeitlich für jeden Tag zu strukturieren.


Die täglichen Aufgaben-Masse realistisch im Zeitbedarf ansetzen. - Die Lehrer schätzen ihre Aufgaben (zumindest bei meinen zwei Kindern 10J + 12J) bei uns wohl als viel schneller gemacht ein, als dass man das zuhause unter diesen Bedingungen schaffen kann. Wir brauchen zu Teilen doppelt so lang, wie die Lehrer wohl ansetzen (Motivieren, erklären, bockige Kinder überzeugen etc...)

So gut wie möglich unbekannten Stoff vermeiden oder selbsterklärende Aufgaben stellen. Wo möglich, nur bekanntes Wiederholen und festigen lassen (Mathe, Vokabeln, Grammatik in allen Sprachen, Aufsätze).

Wo es was NEUES sein muss, dann nur mit Online-Hilfen, Linktips oder umfangreicherem Info- und Erklärmaterial, das dem Alter entsprechend aufbereitet ist und die Schüler nicht so viel auf das Erklären der Eltern angewiesen sind.

Ziel sollte abseits der Motivationsarbeit sein, dass die Kinder in der Lage sind, die gestellten Aufgaben alleine in realistischer Zeit zu lösen.

8

genaue Zeit-Definitionen, wann und bis wann welche Aufgabe zu erledigen ist, hilft strukturieren

Das ist eure Aufgabe und nicht die der Schule,sich zu strukturieren muss man lernen.

10

sorry, --- aber Seitenweise für drei Wochen von mehreren Lehrern jeweils mehrere DinA4-Seiten mit
- Buch Seite X, Nr. Y
- Workbook Seite X, y ....
- ....

alles gleichzeitig einem Viertklässler zu geben, ist kontraproduktiv. Es ist demoralisierend für den Kleinen, Unübersichtlich und nicht Erfassbar für die Eltern und schafft NULL tägliche VERBINDLICHKEIT, -- also wird daheim gebockt und gewehrt und unter dem Tisch bebrüllt, wie man hier zu Hauf liest----
Wenn Mama sagt, du musst heute 5 Aufgaben machen, dann wird gebockt. -- Sagt die Lehrerin das, hat das anderes Gewicht und ist obendrein von der Menge her durchdacht.

Lehrer haben Autorität. Und wenn der Lehrer sagt,"Du musst jeden Tag X und Y machen", dann hat das ganz ein anderes Gewicht, als wenn Mama das einem Kind sagt.

Nicht mal ICH kann mir diese ganzen Aufgaben ankucken und entscheiden, dass diese Aufgabe Y Minuten dauert und somit X Aufgaben am Tag zu schaffen sind.

weitere Kommentare laden
3

Bedenken, dass die Kinder zu Hause nicht dieselbe Lernsituation wie in der Schule haben und den Stoff dementsprechend anpassen.

Meine Tochter sitzt seit gestern morgen nonstop an Spanisch. Die Aufgaben gab es gestern und Abgabe ist morgen.

4

Weiterführende Schule: bei uns klappt es gut.

Lehrer haben vorher noch ein paar Arbeitsblätter mitgegeben, was auf die Schnelle machbar war.

Seit Schulschließung:
- Aufgaben kommen per E-Mail

Mit kurzer Anleitung und ggf. ob / bis wann eine Rückmeldung erfolgen soll


- Lösungen werden angekündigt und kommen ein paar Tage später. Damit man prüfen kann, ob es geklappt hat. Aber auch, damit man nicht sofort die Lösung abschreiben kann ;-)

- Es gibt telefonische Lehrersprechzeiten
und Kontaktmöglichkeiten per E-Mail.

Die festen Zeiten machen durchaus Sinn. So können Lehrer sich die Zeiten für ihre mehreren Klassen einteilen und Schüler wissen, wann sie eingeplant sind.

- Aufgaben werden nach und nach per E-Mail versendet.
So kommt nicht alles auf einmal.
So muss nicht alles von Eltern/Schülern selbst eingeteilt werden
So haben Lehrer Zeit sich das selbst zu sortieren und vorzubereiten, wann sie was wie rausschicken und in welcher Form sie sich die Bearbeitung vorstellen.

Es wird versucht vieles aus vorhandenen Schulbüchern und Arbeitsheften aufzugeben.
Blätter zum Ausdrucken wird weitgehend vermieden, da nicht alle Eltern Drucker zu Hause haben bzw. dieser auch mal streiken kann oder die Patronen für Home Office dringender gebraucht werden.


Freunde aus anderen Regionen berichten von Onlinesystemen und anderen Methoden.

Ob diese eher von Vor- oder Nachteil sind, wird sich zeigen.
Die Möglichkeiten sind vielfältiger. Erste technische Hürden sind noch vorhanden.


Für uns ist der Vorteil des E-Mail Systems, dass mein Kind nur einmal ran muss und doch alles bekommt.

Bei einigen Onlinesystemen könnte es auch auf die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen ankommen, im Verhätlnis zu den vorhandenen Geräten. Bzw. der Anzahl der Personen, die diese Geräte nutzen müssen.

2 Kinder mit Onlineportal, 2x Homeoffice , 1 Kind mit E-Mailsystem....
ist eben doch noch mal anders
als 1 Kind , 1 Gerät und kein Home Office.

5

super finde ich auch

- im Vorfeld wurde sicher gestellt, dass alle betroffenen Haushalte einen E-Mail-Zugang haben
- Unterstützung bzw. prüfung, dass vorab-E-Mails auch ankommen
(gegenfragen im Unterricht, damit keiner durchrutscht)

- Zeitangaben bzw. die Aufgaben sind so eingeteilt, dass sie auf eine Schulstunde berechnet sind. Wer trödelt muss trotzdem machen, wer schneller ist, darf nach Zusatzaufgaben fragen.

- klare Hinweise,
was zu bearbeiten ist (Flexibilität)
was zurückgesendet werden soll (und wie), Abgabefristen helfen beim Einteilen und ist Rückmeldung, ob es klappt

und was langfristig in der Schule vorgestellt werden soll.
Das ist zwar noch unklar, wann das ist. Aber es ist hilfreich, das im Hinterkopf zu behalten.

6

Tochter 4te Klasse klappt auch gut.

Wir haben einen Wochenplan mit vielen Aufgaben aus Deutsch; Mathe und Größen/Sachrechnen.

viele Meckern über die Menge der Aufgaben... aber denkt ihr auch drüber nach das es nicht nur Hausaufgaben sind? Sondern auch das was in der Schule im Unterricht gemacht werden würde + Hausaufgaben.

7

Hallo,

bei unserem Sohn (Realschule, 8. Klasse) sind die Arbeitspläne auf der Schul-Homepage zum download gestellt worden.
Komplett für die 3 Wochen, danach sind ja Osterferien.

Die Lehrer haben sich echt reingehängt, sinnvolle Aufgaben gegeben und es ist wirklich machbar.
Zur Organisation habe ich unserem Sohn einige Denkanstösse gegeben, die er auch beherzigt hat. So hat er sich einfach am Stundenplan orientiert, was er wann macht (3 Fächer täglich). Dann die einzelnen Fächer in Päckchen, wo möglich, aufgeteilt und schon ist es nicht mehr so ein großer Berg.

LG
Tanja

9

Hallo!

Ich habe ein Kind in der 2. Klasse und eines in der 5. Klasse. Die Art der Aufgabenverteilung ist natürlich unterschiedlich, ich denke aber, dass es bei beiden Kindern soweit gut läuft. Der Kleine konnte sich am Montag einen Hefter abholen, in dem die erforderlichen Arbeitsblätter sowie ein Arbeitsplan für die kompletten 3 Wochen (für jeden Tag Aufgaben in Deutsch und Mathe) waren. Diesen Plan arbeitet der Kleine jetzt ab.
Die Große bekommt ihre Aufgaben täglich Webuntis und eine von der Stadt geführte Cloud. In manchen Fächern muss sie die Aufgaben an den Lehrer mailen, manchen geben nur Lösungen zur Selbstkontrolle. Soweit läuft das erst einmal.
Was ich mir von den Lehrern wünschen würde, ist eine bessere Online-Präsenz und zeitnahe Reaktionen auf E-Mails. Bei unserer Tochter haben wir das Problem, dass sie in den beiden Wochen vor der Schulschließung nur jeweils einen Tag in der Schule war. Da sie eine Gehirnerschütterung hatte, konnte sie auch in dieser Zeit zuhause kaum etwas machen und hat entsprechende Lücken entwickelt. In Latein und Mathe hab ich darum am Montag vormittag (also zu Schulzeiten) die Lehrerinnen angeschrieben, welcher Stoff in den vergangenen beiden Wochen durchgenommen wurde. Die Antwort von der einen Lehrerin bekam ich Montag abend um 22:30, die andere Lehrerin antwortete erst am nächsten Vormittag. Da hätte ich mir eine frühere Antwort gewünscht.

LG

16

Hallo,
das empfinde ich persönlich aber schon als zügige Reaktion - mehr hätte ich nicht erwartet. Anfrage gestellt, Antwort am nächsten Tag da.
Ich arbeite zwar aktuell nicht mehr als Lehrerin, aber ich würde in so einer Situation sicher auch"nur" zweimal täglich die E-Mails checken und beantworten.

Zur Zeit bin ich hier mit einem Kindergarten- und einem Schulkind super ausgelastet und muss sehen wie ich mein Home-Office (zum Glück nicht viel) dazwischen quetsche. Dabei läuft unser "homeschooling" super.
Die Lehrerin meiner Tochter hat noch sehr viel kleinere Kinder. Da muss sie noch präsenter sein. Sind die Kinder größer, sind wiederum mehr Aufgaben zu erledigen und technische Hürden zu bewältigen. Ich wundere mich also nicht, wenn Lehrer ihre Arbeitszeit auf frühe Morgen- oder späte Abendstunden verlegen.

LG!

33

Klar ist eine schnelle Antwort nett - aber auch wir Lehrerinnen und Lehrer müssen uns um unsere Kinder kümmern, zudem war beispielsweise Montag und Dienstag in NRW noch Anwesenheitspflicht für die Lehrer, da war noch andere Sachen zu klären

weiteren Kommentar laden
12

Hallo,

ich bin eigentlich zufrieden, aber zwei Dinge fallen mir trotzdem ein.

1. Ich würde mir wünschen, dass die Lehrer zu festgelegten Zeiten erreichbar sind. In den Grundschulen hier ist das leider nicht überall der Fall.

2. Ich würde mir eine übersichtliche, digitale Möglichkeit, an Aufgaben zu kommen, wünschen - v.a. für die weiterführenden Schulen. Da können die Lehrer allerdings nur wenig für. Viele Schulen sind medial nicht so gut aufgestellt. Die neue Datenschutzverordnung macht das ganze nicht leichter. Es ist schon fortschrittlich, wenn die Aufgaben per Email verschickt werden. Allerdings darf man dabei auch nicht vergessen, dass nicht alle Schüler Zugang zu Medien haben.

LG

14

Bei uns klappt das sehr gut. Gymnasium 5. und 8. Klasse.

Meine Kinder mussten erst verstehen, dass die Lehrer keine Hausaufgaben schicken, sondern das Material für 6 Stunden Unterricht. Das ist halt mehr. Aber das ist ja eigendlich klar. Ich bin froh, die Kinder sind wirklich den halben Tag beschäftigt.

Unsere Schule hat eine Kommunikationsplattform, hierüber bekommen sie die Aufgaben und können mit den Lehrern in Kontakt treten (auch mit Klassenkameraden). Einige schicken auch was per Email.

Super finde ich, dass die unterschiedlichsten Methoden angewendet werden:
Arbeitsblätter
Internetlernplattformen, wo man was bearbeiten muss
Recherche (Internet, Familie fragen)
Ein Englisches Gespräch am Telefon mit einer Freundin zu einem bestimmten Thema
Englischen Film schauen

Absolut großartig finde ich eine Bioaufgabe (8.Klasse): Basteln eines Models einr Pflanzenzelle. Sie geht absolut darin auf: Pappmachè, Farbe... großartig!

Sogar die Sportlehrerin (5.Klasse) hat was geschickt, Sport (Gymnastik) auf engen Raum- kam super an.

An einige Methoden mussten sie erstmal heranfinden, weil sie teilweise technische Fragen aufwarfen oder ein großes Maß an Selbständigkeit voraussetzt.
Wenn ich hier teils lese, dass Elter dann die Aufgaben machen..... also nee, hier war mal vielleicht mal kurz verzweifelt, wir haben die Herangehensweise erklärt und unterstützt jetzt läuft es gut alleine. ...muss ja auch was hängenbleiben bei den Kindern, nicht bei den Eltern ;-)

In der 5. Klasse kommen die Aufgaben pro Tag, die Stunden die sie auch hat.
In der 8. Klasse kommen Aufgaben teil pro Tag teil gleich mehr, was in zwei Wochen zu bearbeiten ist.