LRS welche Förderung nutzt ihr?

Hallo, mein Sohn wird 11 Jahre alt und besucht die 5. Klasse einer Gemeinschaftsschule. Es wurde kürzlich zweimal unterschiedlich bestätigt, dass er eine LRS hat, das Ergebnis war fast gleich. Daher wurde uns eine Lerntherapie empfohlen. Bei einem Verein bei uns könnte er 2 mal pro Woche anfangen damit. Was machen eure Kinder so? Hat hiermit jemand Erfahrung? Da bei uns jetzt einige Äusserrungen von verschiedenen Seiten kommen, dass solche teuren Nachhilfen nur eine Geldabzocke wären und er das Zuhause selber in den Griff bekommt? Er einfach nur mehr lesen muss und die Wörter auswendig lernen muss, das kostet kein Geld. Ich hatte jedes Jahr seid der 2. Klasse die Bedenken bei der Lehrerin wegen LRS geäußert, da mein Bruder und Vater es auch haben und er deswegen gewisse Anzeichen hatte aber es wurde gesagt, da gibt es keine Auffälligkeiten er ist nur faul. Leider habe ich dieser Entscheidung der Lehrer geglaubt und dachte ich reagiere über.

Mich ärgert die Kritik nicht nur aber das ich so für meine Entscheidungen immer einstehen muss, dass es ihm besser geht. Da der Schulwechsel ihm schwer gefallen ist ging es ihm ab November 2019 immer schlechter. Wobei wir in der 3. und 4. Klasse schon kleinere Auffälligkeiten und Probleme hatten. Aber es war nie so wie da, dass er heulend auf der Couch lag oder angeblich krank war, weil er nicht zur Schule wollte und einiges mehr, wo ich zuerst dachte er hat Depressionen oder sowas. Es waren Dinge die dann anderweitig von Lehrern interpretiert wurden und ich dem dann so zugestimmt habe. Er ist immer gegangen zur Schule. Auch sein Wesen war gestresst, er wusste es geht ihm nicht gut aber er weiss nicht warum es ist alles so schwer. Er hat angefangen zu fragen ob es auf anderen Schulen nicht anderst wäre aber das Grundding ist ja überall gleich. Wir sind direkt zum Kinderarzt ( wobei ich hierzu erklären muss, dass wir keine Eltern sind die unser Kind unter Leistungsdruck setzen oder bei jedem Kratzer ein tram ram machen. Aber seit er letztes Jahr im Juni an Bluthochdruck erkrankte, weiss ich jetzt und darauf kann ich mich eigentlich bei ihm schon seit er 3 ist verlassen, wenn er sagt ihm geht es schlecht, dann geht es ihm auch schlecht. Seitdem reagiere ich nicht über aber warte nicht mehr zulange ab und nehme seine Äusserrungen ernst .

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Ich persönlich finde Lerntherapie absolut sinnvoll - hab mit dem Thema beruflich zu tun.
Meinen großen Sohn soll wegen ads eine Lerntherapie bekommen und die Therapeutin hat uns den tipp gegeben eine hilfe beim Jugendamt zu beantragen. Mal sehen. Es läuft bei unserem Jugendamt grad zäh an, weil ich die sachbearbeiter nicht erreiche.
Lerntherapie ist keine Nachhilfe.

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich hoffe ihr bekommt bald Antwort und werde dann selber auch mal dort Anfragen ob es Möglichkeiten gibt.

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meinem Patenkind hat das LOS- Konzept nicht gepasst. Das Konzept ist ein Francise-Konzept. -- vielleicht vom Grundsatz ganz gut, - aber es steht und fällt mit der Kompetens direkt VOR ORT.
hier vor Ort waren wohl auch nicht wirklich kompetente Leute vor Ort...

ich habe entfernter eine Lerntherapeutin kennen gelernt, die mit ganz anderen Konzepten arbeitetet.

Meine Meinung: bei diesen teuren Nachhilfen: GANZ GENAU hinschauen, was da geboten wird, und welche Fachkräfte da in Eurer Stadt vor Ort sind...

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Hallo,

ich habe zwar keine Erfahrungen mit Förderungen in dem Bereich, aber das

"Da bei uns jetzt einige Äusserrungen von verschiedenen Seiten kommen, dass solche teuren Nachhilfen nur eine Geldabzocke wären und er das Zuhause selber in den Griff bekommt? Er einfach nur mehr lesen muss und die Wörter auswendig lernen muss, das kostet kein Geld."

funktioniert definitiv nicht.
Das ist in etwa so, als würdest Du einem Kurzsichtigen sagen, er müsse sich nur mehr anstrengen, dann würde er die Dinge schon klar erkennen können.

Ich habe eine Kollegin mit LRS, und die gibt sich schon ihr Leben lang wirklich ganz viel Mühe und liest viel und gerne. Sie hat auch Abi und einen Bachelor. Trotzdem funktioniert es mit der Rechtschreibung nicht.

Ich würde es zumindest mit spezieller Förderung versuchen. Mehr als nichts nutzen, kann es nicht, und vielleicht hilft es ja.
Es gibt auch einen Nachteilsausgleich für Schüler mit LRS:
https://www.iflw.de/blog/dyskalkulie-rechenschwaeche/nachteilsausgleich-und-notenschutz-bei-lrs-und-rechenschwaeche/

LG

Heike

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Mein Sohn hat "nur Rechtschreibstörung" und macht das "Marburger Rechtschreibtraining". Wird aber nur bei bestimmten. Voraussetzungen vom Jugendamt bezahlt ( wohnen Bayern)
Es hat ihn schon weiter gebracht. Übungen muss man daheim mit seinem Kind auch machen, aber von aussenstehenden nimmt das Kind meist eher was an als von Eltern. Ebenso haben die Fachleute Wissen und Erfahrung.
Lg

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Hallo,

Bei einer LRS geht es nicht um nur mehr lesen & auswendig lernen.
Das klappt nicht sondern frustriert nur noch mehr.

Ich habe eine Reitschreibschwäche, genauso wie meine Tochter. Das schlimmste ist das Gefühl dumm zu sein. Denn "alle anderen" können schließlich schreiben. Also vermittel deinem Sohn bitte nicht, er müsse sich nur mehr anstrengen.

Meine Tochter geht einmal in der Woche zur Lerntherapie.
Ja, die ist teuer. Aber jeden Euro wert.
Eine Lerntherapie ist nicht mit Nachhilfe zu vergleichen. Es wird nicht nur an Strategien zur Verbesserung der Rechtschreibung gearbeitet sondern auch an Strategien damit umzugehen. Und da macht meine Tochter eine enorme Entwicklung.

Ich kann euch deshalb nur raten euch eine Lerntherapie anzuschauen.

Viele Grüße,
Jojo

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"Er einfach nur mehr lesen muss und die Wörter auswendig lernen muss, das kostet kein Geld."

Wer erzählt denn so einen Mist?

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Zwei Lehrer von denen er auch eine LRS hat. Oma und Opa. Vlt ist es das Alter, dass es solche Förderungen damals noch nicht gab.