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Ich würde vorschlagen, dass zunächst du der Lehrerin in Ruhe zuhörst, warum sie keine uneingeschränkte Empfehlung geben will. Die Lehrerin sieht deinen Sohn vermutlich 10 Stunden die Woche. Sie sieht, wie er sich bei Aufgaben verhält, die ihm nicht liegen, oder wie er im Vergleich zu den anderen arbeitet. Anhand ihrer Beobachtungen könntet ihr in ein Gespräch kommen.

Für das Gymnasium ist es einfach auch wichtig, selbstständig vo

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vorankommen zu wollen, ohne zu seinem Glück gezwungen zu werden.

Überlege, woran genau du eine Unterforderung fest machst. Bei den meisten unterforderten Kindern merkt man schon an kleinen Bemerkungen, dass sie geistig meilenweit voraus sind - finde ich.
Ich persönlich kenne auch keine frustrierten Unterforderten. Die begabten Unterforderten, die ich kenne, suchen sich meist neue Stimuli, z.B. zusätzliche Aufgaben, Lesematerial und kommen auch mal gut mit Lernstoff klar, der sie nicht so interessiert.

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Hallo,

dann solltest du mein Kind kennenlernen. Habe weiter oben davon berichtet. Es gehört zu den begabten Unterforderten, sucht sich schulisch gesehen aber keine neuen Stimuli. Zusätzliche Aufgaben? Nie und nimmer!

Aber es kommt mit dem Lernstoff, den es langweilig findet klar, bearbeitet den Lernstoff so wie gefordert, aber an mehr ist leider nicht zu denken. Bin froh, dass "wir" diesen Punkt erreicht haben.

Mein Kind wünscht sich, dass die Inhalte schneller abgearbeitet werden und neuer Input kommt. In diesem Fall muss mein Kind aber lernen und versuchen zu verstehen, dass andere Kinder nicht so leicht lernen und sich vieles hart erarbeiten müssen. Daran arbeiten "wir" gerade und das ist auch ein Lernziel, auch wenn es nichts mit den schulischen Lerninhalten zu tun hat.

Da würde ich mir wünschen, dass Eltern auch mal über den Tellerrand ihres Kindes hinausblicken und alle Kinder im Blick haben, auch wenn es vorrangig um das Weiterkommen es eigenen Kindes geht. Nur so funktioniert ein Zusammenleben in einer Gemeinschaft.

VG

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Hallo,

wir leben in Deutschland.
Was nicht auf einem Zettel steht, existiert nicht.

Das heißt, wenn Du ein Kind hast, das durch Unterforderung solche Schwierigkeiten hat, wie Du sie beschreibst, wird Dir keiner glauben, solange kein Zettel existiert, auf dem ein hoher IQ-Wert steht, der beweist, dass Du nicht einfach nur eine spinnerte Mutter bist.

Ja, ich weiß, das ist blöd. Aber so ist es leider.
Wir haben das Thema auch durch.

Es ist schade, dass Ihr Euren Sohn nicht früher habt testen lassen. Jetzt wird es knapp. Außerdem hättet Ihr ihm einiges erspart, denn dann hätte die Lehrerin ihn vielleicht gefordert.

Ich würde ganz schnell versuchen, einen Termin für einen Intelligenztest zu bekommen. Zahlt privat, sonst wartet Ihr ein halbes Jahr darauf.

Bei unserem Sohn haben die Lehrerin und die Direktorin auch erst geglaubt, dass er unterfordert ist, als wir ihnen schwarz auf weiß seinen IQ präsentiert haben.
Unser Sohn ist auch verplant und langsam, wenn ihn etwas nicht wirklich interessiert. Mit bestätigter überdurchschnittlicher Intelligenz durfte er eine Klasse überspringen.

Da hatte er dann ähnliche Noten, wie Dein Sohn, war aber endlich zufrieden.
Dass er keine Top-Noten hat, liegt bei ihm daran, dass er auch leichtes Träumer-ADS hat. Schulnoten hängen nämlich nicht nur von der Intelligenz ab.
Wir kennen sogar ein Kind mit einem IQ von 140 und ADHS, das auf dem Gymnasium nur Noten im Bereich 2-3 mit der einen oder anderen 4 hat.
Wenn es danach geht, müsste unsere Tochter (die in der gleiche Klasse ist) einen noch höheren IQ haben. Die hat nämlich fast nur Einsen. Aber ich glaube, der wahre Grund dafür ist, dass sie, neben ihrer, sicherlich auch hohen, Intelligenz, top organisiert ist, im Gegensatz zu dem anderen Kind.

Dass unser Sohn schlau ist, merkte man übrigens daran, dass wir mit ihm das fehlende Schuljahr nachmittags in gut drei Monaten nachgeholt haben. Nebenbei hat er auch noch Schreibschrift gelernt, und sich von 2-3 Stunden Hausaufgaben, wegen zu langsamen Schreibens, auf 1 Stunde Hausaufgaben herunter gearbeitet.

Das Problem ist, dass weder andere Eltern, noch Lehrer normalerweise weit genug in dieser Thematik drin sind, um solche Kinder zu verstehen. Das ist nämlich kein Thema in der Ausbildung von Lehrern.

Die Leute sehen in einem Kind mit lauter Einsen den Hochbegabten, und in einem Kind mit ganz guten Noten automatisch nur ein normal begabtes Kind.
Letzteres kann gar nicht unterfordert sein, sondern ist nur nicht in der Lage, sich zusammen zu reißen, woran die zu lasche Erziehung der Eltern schuld ist.

Bei uns erstarren jetzt die Leute vor Ehrfurcht, wenn sie hören, dass unser Sohn eine Klasse übersprungen hat. Dabei kämpft der sich gerade durch die 5. Klasse am Gymnasium, weil ihm das ADS jetzt massiv in die Quere kommt, und weil er mit seinen 9 Jahren einfach noch sehr jung ist.
Aber damals in der 2. Klasse war der Sprung, auch nach Expertenmeinung, die bestmögliche Lösung.
Jetzt muss man weiter sehen.

Aber, wie gesagt, selbst Lehrer kennen sich selten mit diesem Thema aus, von anderen Eltern mal ganz zu schweigen.


LG

Heike

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Hallo Hummel,

eigentlich habe ich mir dreimal überlegt, ob ich überhaupt antworte, nach deinem patzigem Auftritt von gestern.
Wir beide haben Kids in der vierten Klasse und obwohl es bei uns von dem Verfahren anders läuft, gehe ich schon davon aus, dass wir beide eins gemeinsam haben - wir werden versuchen jemanden zu überzeugen.

Ich sehe das größte Problem bei Dir, dass Du nicht Fakten lieferst, so wie es Kati schreibt. Da müsstest du schon doch längst irgendwo auf der Matte stehen und versuchen dein Kind doch testen zu lassen. Das ist für mich weitaus mehr ein Argument, sonst machst du dich meiner Meinung nach noch lächerlich.

Meinem Kind hat ich ganz klar gesagt, dass es jetzt bis zu Weihnachten abliefern muss, wenn es mal gewisse Richtung gehen sollte. Ich werde dann versuchen eine Lehrerin mit ganz klaren Sachargumenten zu überzeugen, weil es sie definitiv gibt. Dennoch werde ich mich nicht lächerlich machen und nein, ich greife definitiv die Kritik meiner Lehrerin auf. Das schöne am Kind ist, dass es viele Facetten hat.

#winke

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Wir haben uns bisher immer gegen eine Testung entschieden, weil wir meinen, dass das Risiko von Ausgrenzung durch eine "Diagnose" erhöht wird. Zudem soll das Kind sich nicht unnormal fühlen.

Wir sind der Meinung, dass wir die etwas schwächelnde Leistung aus dem letzten Schuljahr gut aufgefangen haben, was sich auch in den letzten Klassenarbeitsnoten gezeigt hat.
In der letzten Zeit sind die Fortschritte z.B. in Rechtschreibung sehr groß, weil ich die Arbeit der Lehrkraft übernehme (die streicht maximal die Hälfte an und fordert keine Korrektur ein).
Inzwischen fragt das Kind schon selbst, warum das so ist und wie es sonst lernen soll, wie es richtig geht.
Für Ganztagsbetrieb absolut unangemessen finde ich, zumal, wenn der Zustand kaum zuhause bekannt wird. Aber sowas anzusprechen ist ja auch immer heikel.

Ich habe mir ein paar konkrete Beispiele (Arbeitsbeispiele) gesammelt, um meine/ unsere Meinung darzustellen. Wir werden sehen.

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Ich verstehe Dich etwas besser. Aber dennoch denke ich, dass ihr unglücklich handelt.

Du lernst mit deinem Kind 1:1 und dadurch verbessern sich die Leistungen. Vielleicht ist eure Schule sogar schlecht. Nun, wie soll aber dein Kind auf einer weiterführenden Schule bestehen. Woher hast du die Sicherheit, dass dann plötzlich der Knoten platzt. Dann wäre doch die Logik vollkommen richtig - Empfehlung aber mit Tücken - eingeschränkte. Du kannst das Kind doch testen lassen und dann immer noch entscheiden, ob du es vorlegst.

Bei uns ist es z.B. so, dass die Lehrer wissen, dass mein Kind schlau ist. Es ist schnell genug etc. Etc. Bei uns wird schätze ich mal das Argument - vorzeitig eingeschult daher bla,bla,bla.... aber da ist ich und mein Mann in der Aegumentation derart sicher und überlegen, da kommt keiner vorbei.

Bei euch - ich kann es nur aus der Sicht des Unbetriligten sehen - dein Kind soll eine eingeschränkte bekommen. Es kommt mit dem schlechten System nicht ganz zurecht und das scheint die olle Lehrerin zu behaupten - richtig ? Du musst nur aufpasssn, dass sie es nicht aus dem Gespröch so raushört.

#winke

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Ist in eurem Bundeland das Befolgender Empfehlung nach Kl. 4 Pflicht? MUSS dein Kind an der empfohlenen Schul(form) angemeldet werden?

Wenn nicht, habt ihr doch freie Wahl<, soll heißen, wenn Empfehlung z.B. Realschule ist kannst du ihn doch jederzeit bei Gymnasium anmelden.

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Und für das Lernverhalten meiner Kinder hab ich zuhause den Grundstock gelegt. Durch meine Erziehung z.B., wo an ja eigentlich von Anfang u.a. die Basis für bestimmtes Verhalten wie Ausdauer, Durchhaltevermögen schon immer fördert.

Warum lernst du einfach nur "nach" mit deinem Sohn? Besser ist, man zeigt auch zuhause, WIE man lernen kann/sollte. VON ANFANG AN! Und schimpft nicht nur auf die Lehrer.

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Naja, wenn er in der Grundschule nur unter Zwang arbeitet, wie soll das auf der weiterführenden Schule werden? Auf dem Gymnasium interessiert das keinen Menschen. Da wird erwartet, dass da lernwillige, selbständige Kinder sitzen. Von daher kann ich die Bedenken der Lehrer durchaus verstehen.

Meine Tochter war auch unterfordert auf der Grundschule, trotzdem hat sie konsequent gut mitgearbeitet und in einem angemessenen Zeitraum ihre Arbeiten erledigt.

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Nicht alleine zum Gespräch gehen.

Alles aufschreiben.

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Vielen Dank für die aspektreiche Diskussion und sorry für meinen Frust.
Ich lasse mir alles durch den Kopf gehen.
So einiges an Unmut wäre vermeidbar gewesen, wenn es transparenter gewesen wäre.

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Ja, selbstkritisch zu sein ist aber auch nicht selbstverständlich.

#herzlich

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Hallo dein Beitrag ist ja nun schon einige Tage her,
aber bei deinen ganzen Bedenken, die sich ums "wir sehen, wir denken" drehen stellt sich mir die Frage, ob du schon mal dein Kind gefragt hast, welche Schulform es besuchen möchte.
Das ist in meinen Augen das A und O.

Es ist gut möglich das dein Kind falsch eingeschätzt wird und vielleicht ist es auch nicht richtig gefordert, allerdings könnte es gut sein das dein Kind zufrieden ist mit dem was es leistet, es gibt tatsächlich Kinder die Leistung, die sie vielleicht bringen könnten nicht wirklich zeigen wollen.
Nicht jeder will im Rampenlicht stehen oder auffallen.

Du schreibst es gibt Zeichen und Auffälligkeiten, aber denke doch mal darüber nach, warum es nur euch den Eltern auffällt.

Du schreibst das du dein Kind zu seinem Glück zwingen willst?
Meinst du wirklich dass das gut geht?
Ich würde auch stark vermuten das nichts wird es könnte sogar passieren das dein Kind dann erst Recht Leistung verweigert.

Ich zum Beispiel habe ein interessantes Kind, ein Kind welches mit bereits mit knapp 5 Jahren lesen und schreiben konnte, diese Fähigkeiten hat es sich selbstständig angeeignet,durch abschauen von älteren Geschwisterkind, aber ganz heimlich still und leise, wir stellten das erst fest als dieses Kind plötzlich Bücher vorlass.

Diesem Kind flogen in den ersten Schuljahren die Dinge einfach so zu obwohl mündlich immer sone Sache war ,eher verhalten nie besonders forsch aber auch nie desinteressiert und ende 3 Klasse hieß die Empfehlung wie du dir vielleicht schon denken kannst Gymnasium nur irgendwie war dieses Knd von der Idee nicht sonderlich begeistert...zu schwer...zu viel war die Begründung.

Anfang Klasse 4 kam ein für jeden unverständlicher Leistungseinbruch, auf Fragen was denn los sei kamen Antworten, wie "weiß nicht"
"kann nicht"

Tja dann gab sie nicht mehr die so wichtige Gymempfehlung für weiterführenden Schulanmeldung.

Ok dachten wir, nur alle drumherum ihre Lehrer usw . rieten uns dieses Kind doch auf dem Gym anzumelden, hier in unserem Bundesland gibts so nen Leistungstest.

Bei der Anmeldung dazu sah der Schulleiter selbstverständlich alle Zeugnisse an und Eigentlichkeit es nur ganz knapp nicht gereicht, sämtliche Kopien wurden gemacht, sämtliche Zettel ausgefüllt, der Test ja der war nur noch eine Formale Sache ...als er vorbei war fragen wir dieses Kind wie es denn war.

Es grinste und sagte "leicht"

Dann kam das Gespräch nach der Auswertung, das war einer der Peinlichsten Momente in meinem Leben, ich wäre damals so gerne im Erdboden versunken.
Es war einfach so gut wie alles falsch, naja der Schulleiter meinte dann das es besser ist jetzt zu merken das so ein Gym vielleicht nicht das richtige ist,als später runter zu müssen, er erzählte noch ziemlich lange von den vielen Kindern die den übergang in Klasse 6 oder 7 nicht schaffen und das trotz top Noten in der GS.

Tja hier in unseren Bundesland gibts es allerdings nicht nur diese 2 Schullaufbahnempfehlungen ende klasse 3 und erstes Halbjahr klasse 4, sondern manchmal noch eine ende Klasse 4, wenn diese anders ausfällt...tja irgendwie liefs plötzlich wieder einfach und die Topempfehlung lag wieder vor...mein Mann unterhielt sich dann noch mals mit dem Gym, ja die Klasse ist, aber selbstverständlich kann das KInd dann hin, vielleicht zum Halbjahreswechsel, spätestens aber in Klasse 6, wenn Plätze frei sind...tja das Kind wurde lange über sein Glück nicht unterrichtet, und die Noten sind alle top...lernen Fehlanzeige und Vokabeln, da reicht diese anzuschauen...

...vielleicht sollte ich noch erwähnen das in unseren Bundesland Klasse 5 und 6 als eine Orientierung gesehen wird es in Klasse 6 nochmals eine Empfehlung gibt, das der Lernstoff auf allen Schulformen in diesen 2 Jahrgängen identisch ist und ein Wechsel somit definitiv unproblematisch.

Tja dann kam ich vor einiger Zeit auf die recht Dumme Idee , mit meinem Kind darüber zu reden, das es ja vielleicht demnächst zu seinen besten Freunden aufs Gym könnte, der nächste Test in Deutsch wurde daraufhin zu einer 4...

Tja darauf hin erklärte ich dem Kind das es auf keinen Fall eine Schulform besuchen müsste die es nicht besuchen will, da kann man nichts machen, man kann keinen zu seinen Glück zwingen jedes ist sein eigner Schmied und genau deswegen habe ich dir diese Geschichte erzählt.

Ja manchmal überschätzen wir Eltern unsere Kinder, oder haben Erwartungen die vielleicht nicht so wirklich in den Plan unserer Kinder passen , tja und dabei müssten wir doch nur hin sehen und hinhören was unseren Kinder wollen und was sie wirklich glücklich macht.