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Ich habe Asperger-Syndrom, und zentral sind einfach die Kommunikationsstörungen.
Wenn die nicht vorhanden sind, hat er halt Ordnungsliebe oder sonstwas. Lass dich nicht verückt machen.

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Hi du! Also gleich vorweg ich hab ein AUTISTEN - KIND! Somit kann ich manches verstehen. WAs euch angeht seid ihr aber die letzten Jahre trotz manch spezieller Sachen gut zurecht gekommen. Sicherlich ist die Cousine keine Fachfrau, aber du hast dir selbst auch schon manches gedacht wie du schreibst. So gings mir vor seeeehr vielen Jahren auch und mich nahm damals kaum einer ernst. Aber ich hatte am Ende doch recht. Egal wie auch immer, stell ich mir natürlich die Frage was es euch brächte testen zu lassen. Denn wie ich schrieb ihr seid bisher soweit gut zurecht gekommen.
Wie würdet ihr damit umgehen wenn ihr eine Diagnose bekommt? Wie würde dein Sohn damit umgehen? Was würde es euch bringen und wie würde sich möglicherweise daraufhin die Zukunft entwickeln? Käme dein Sohn damit klar wenn er schwarz auf weiß hätte ANDERS zu sein? Wollt ihr überhaupt testen lassen?
Was würde sich danach für euch ändern mit möglicher Diagnose? Oder habt ihr vielleicht Stellen wo man ansetzen kann danach ( auch Vorteile die man aufgrund gewisser Dinge bekommt) in Form von Therapien die es deinem Sohn in manchen Sachen doch noch leichter machen kann?
War es für ihn bisher sehr schwer im Leben?

Sorry wenn ich soviel frage aber das sind alles Fragen die ich mir eben stelle weil ich weiß wir wären ohne Diagnose nie an den Stellen gewesen wo wir heute sind. Für uns hat es ne Menge Hilfe bedeutet und Vorteile und Fortschritte. Er wäre so niemals zurecht gekommen. Mein Sohn geht übrigens auch mit Integrationshilfe in die Schule und käme sonst gar nicht zurecht.

Liebe Grüße Ela

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Hallo!

Ich passe super in das von dir beschriebene Spektrum! Habe auch mal so einen Test gemacht, da kam so ein Ergebnis raus...
Bin der Sache nicht weiter nachgegangen, wieso sollte ich auch!

Bei meiner besten Freundin haben ich auch so etwas diagnostiziert. Noch einen Tick ausgepraegter als bei mir...
Die Frau hat einen super Job und kommt super durchs Leben! Ich habe also darauf verzichtet sie darauf anzusprechen.

Dein Sohn soll so bleiben wie er ist, deine Cousine soll erst mal fertig studieren!

LG

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Schon beim Lesen des Satzes mit "studiert" und "hat diagnostiziert" musste ich fast lachen. Das ist ehrlich gesagt auch nur eine Stufe über Dr. Google. Wenn ich mich zurück erinnere, was für Krankheiten meine Kommilitonen oder ich gerade alles hatten, wenn es in der Vorlesung dran war...
Und auch direkt nach dem Examen ist das nicht besser, denn da gehört nun mal auch Erfahrung dazu, insbesondere um zu entscheiden, aber wo etwas therapiebedürftig ist.
Was die Züge angeht: das ist fließend. Du wirst an vielen Menschen ähnliches feststellt (mein Aha-Erlebnis war in der Psychiatrie-Vorlesung das Thema Persönlichkeitsstörung. Da erkennt jeder irgendwann irgendwelche Züge bei sich). Wenn du den Eindruck hast, dass er im Alltag eingeschränkt ist oder Probleme hat oder entsprechende Rückmeldung aus der Schule bekommst, würde ich mich an einen Spezialisten wenden. Wenn nicht, würde ich persönlich es eher nicht tun. Der Sohn einer Kollegin hat auch solche Züge. Wurde durch die Maschinerie gedreht ohne, dass was Wesentliches raus kam. Er ist anders als die anderen und wird auch so bleiben, mit allem, was daran positiv und negativ ist. Dafür schlägt er mit 9 schon Erwachsene beim Schach. Aber er kommt klar. Bei uns sagt man "er isch halt ä Käpsele"

Alles Gute

PS: das mit dem Teppich hab ich auch. Und eine kleine Obsession mit den Sofakissen 🤔

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Wenn dich das Thema durch diese Aussage so beschäftigt, dann mach einen Termin beim Kinder-Psychiater aus und lass ihn testen. Dann hast du Gewißheit. Sonst wird dich das Thema ein Leben lang begleiten und uU wirst du dir später Vorwürfe machen, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben.

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Ich lese nicht heraus, dass ihr ein Problem mit seinem Verhalten habt, oder irre ich mich?
Jeder Mensch hat seine Eigenheiten und jedem ordnungsliebenden Menschen werden Hobbypsychologen autistische Züge diagnostizieren.

Ich würde mich mit ner Tasse Tee entspannen und drauf warten, was die Cousine dann als Nächstes findet.

P.S.: Kinder die dabei sind in einer für sie immer größer werdenden Welt Orientierung zu suchen reageren allgerisch auf Verändrungen der grade erkannten Ordnung. Wenn in der Grundschule Stundenpläne wegen Erkrankung umgeworfen werden müssen, dann sind die alle durch den Wind.

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Also mein Sohn ist auch so einer wie deiner. Was du beschreibst trifft auch genau so auf ihn zu.

Mir ist schon sehr lange bewusst, dass er autistische Züge zeigt. Aber da er keinerlei Einschränkungen und Probleme deswegen hat, sehe ich da keinen Handlungsbedarf. Warum auch?!
Was sollte ich mit dieser „Diagnose“ anstellen? Ist doch nur interessant wenn Handlungsbedarf besteht.
Und wenn ich das sehe oder die Lehrer massive Probleme sehen, dann werde ich was unternehmen, vorher sicher nicht.

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Hallo,

"Wie gesagt entstehen ihm dadurch keine nennenswerte Probleme."

Warum sollte man dem nachgehen, wenn das Kind keine nennenswerten Probleme hat? #kratz

Ich sehe es auch so, dass das nichts bringt.
Den Leute mit Asperger, die im Leben nicht klar kommen, kann man u. U. mit einer Therapie helfen, besser mit anderen Menschen klar zu kommen, aber heilen kann man Autismus sowieso nicht.

Wenn Dein Sohn jetzt schon zurecht kommt, und Ihr lasst ihn testen, hat er nachher einen Zettel, auf dem steht, dass er Asperger Autist ist (oder auch nicht).
Den kann man dann in einem Ordner abheften.
Aber sonst würde sich doch sowieso nichts ändern, oder?

Ich arbeite in einem Beruf, der "merkwürdige" Menschen anzieht. Ich glaube, da könnte man so einiges diagnostizieren.
Aber wozu? Die Kollegen kommen ja klar. ;-)

LG

Heike

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Wenn du deinen Sohn anschaust, siehst du einen glücklichen heranwachsenden Mann? Dann erspar ihm einen Gang zum Psychiater. Diagnose hin oder her, es wird ihm unweigerlich das Gefühl geben, nicht nur ein bisschen anders zu sein. Er ist nicht dumm und alt genug, um das Türschild zu lesen.
Behalte es im Hinterkopf, sollten gravierende Probleme auftauchen aber bitte rede nicht darüber und erst recht nicht mit anderen über ihn. Wie er ist ist er geliebt und angenommen, rüttel nicht dran rum.

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Mein Vater hat in Erwachsenen Alter Asperger diagnostiziert bekommen. Er wollte einfach Klarheit haben, es ging nicht um "Vorteile" oder sonst was. Er kommt mehr als zurecht durchs leben und ist beruflich sehr erfolgreich. Er mag aber Leute nicht so gerne bzw. als wir aus dem Haus waren, musste er sich wirklich bewusst um Freundschaftspflege kümmern. Nach außen wirkt er wie der König der Party sozusagen und kennt jeder und jedem. Aber es ist zB für ihn eine bewusste Arbeit, die er sich vorgenommen hat.

Ich erkenne in vielen Persönlichkeitszüge meines Vaters mich und meinen 8 Jährigen. In der Krippe fand die Erzieherin seine Art zu spielen sehr auffällig. Er ist aber ein 1er-Schüler und ist in der Klasse super integriert. Er hat jetzt kein bester Freund in dem Sinne, sondern ist eher wie der Opa und kommt mit jeder klar, einigermaßen. Das ist für ihn auch ok so. Ich finde mein Kind nicht wirklich seltsam, aber das kann auch daran liegen, dass wir schon genug "seltsame" Leute in der Familie haben und damit umgehen können? Ich habe im Züge der Diagnose/Behandlung von meinen Vater mich sehr mit dem Thema beschäftigt und bei mir selbst kommen online tests (ich weiss ich weiss) immer als auffällig/asperger autismus raus.

In der Schule fällt er aktuell nicht auf, hat keinerlei Lernschwierigkeiten. Ich sehe daher weder beim Kind noch bei mir momentan Handlungsbedarf. Bei meinen Vater war es auch nicht eine Sache von Handlungsbedarf, es ergab sich einfach sozusagen, dass es diagnostiziert wurde. Er ist aber nicht in Behandlung oder sonst was, er kommt so zurecht. Die Erkenntnis war aber für ihn wertvoll.

Ich glaube, das muss jeder für sich entscheiden und je nachdem, wie man zurecht kommt?