freie Waldorfschule ! ? wer hat Erfahrung ? !

Hallo !!!

unser Nesthäkchen wird nächstes Jahr eingeschult
und wir finden die Waldorfschule passend für ihn !
wäre unser 1.Kind was mit Waldorf in Berührung kommt ,
nun würde mich interessieren
wie ist das so auf der W. und wie sieht es mit dem Elternanteil aus wie hoch wäre
ich weiß das es Einkommenabhängig ist , wie sind die oder hat jemand eine Liste aus NRW !
und fühlen sich eure Kinder dort wohl oder ist es doch zu Ökohaft ( bitte nicht falsch verstehen ) ?

danke schonmal

Gruss
Beate #huepf

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Hallo,

meine Kinder gehen in Rostock auf die Waldorfschule.
Leider kann ich Dir daher nicht sagen, wie es mit dem Schulgeld aussieht. Bei uns ist es so, dass in einem Finanzgespräch die Einkünfte geprüft und besprochen werden und gemeinsam die Höhe festgelegt wird. (Zahle für 2 Kinder 125,- Euro und arbeite momentan nicht)

Was die Pädagogik angeht: Es ist wirklich das Beste was man für sein Kind tun kann. Wir mussten vorab einiges an negativen Erfahrungen wegstecken, was Schulen angeht und haben mit der Waldorfschule das beste Konzept für unsere Kinder gefunden. Uns war am wichtigsten - das die Kinder gerne und voller Freude zur Schule gehen können und keinem Leistungsstress ausgesetzt sind. Sehr wichtig war uns auch, das die Kinder das Wissen so übergreifend, umfangreich und spielerisch vermittelt bekommen, dass wirklich jeder in seinen Fähigkeiten gefördert werden kann.

Was das Öko angeht. Da musste ich schmunzeln. In der Pädagogik ist eine gesunde Lebensweise mit eingebunden die den Kindern vermittelt werden soll. Im gesammten Schulkonzept wird das mit einbezogen und ist in meinen Augen nicht zu überzogen und staar. Anders sieht es mit den Eltern auf der Waldorfschule aus. Ich möchte mich mal vorsichtig ausdrücken: Es sind schon eine Menge intoleranter Ökotypen bei, die wirklich nerven können. Besonders wenn Beschlüsse gefast werden sollen, wird eine Beschlussfähigkeit durch endlos lange Diskusionen durch die Ökoverfechter schier unmöglich. Das ist der einizge Nachteil der Waldorschule - alles dauert immer unendlich lange und man braucht eine Engelsgeduld. Zum Glück hat das aber keinen Einfluss auf den Unterricht - da hält man sich glücklicherweise ans Konzept.

Ganz liebe Grüsse
sternchentina

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Hallo,

ich hab mal eine Frage, aber vorweg die Info, dass meine Tochter auf eine "normale" Grundschule in die 4. Klasse geht.

Wie werden die Kinder, die auf einer Waldorfschule "spielerisch" gelernt haben, auf anderen Schulen zurecht kommen? Wenn auf die weiterführenden gewechselt wird?

Ich hatte bei mir in der Klasse auf dem Gymnasium eine Mitschülerin, die mit der "normalen" Lernweise total überfordert war!

Ich denke, ein gewisser Druck ist nicht verkehrt, er darf nur nicht ausarten!

LG

Ariane

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hi!

also, mein sohn geht noch nicht in die schule, aber ich finde einen gewissen leistungsdruck schon in der schule zu haben nicht verkehrt. denn im späteren arbeitsleben ist der leistungsdruck und die leistungserwartung wesentlich höher! ein paar unserer praktikanten kamen in den letzten jahren von waldorfschulen - keiner hat länger als 3 monate durchgehalten - oft mit der begründung, der druck wäre zu hoch... seit dem nimmt unser chef keine waldorfschüler mehr...

gruß
kim

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Hallo,

JA - wir haben unsere Tochter auf einer Waldorfschule!

Man muß NICHT die Ansichten Steiners verkörpern um übereinzukommen mit der Lehrmethode.

Unsere Tochter besucht in der ersten Klasse die staatliche Regelschule. Ihre Klasse wurde zum Ende des ersten Schuljahres aufgelöst, wir Eltern bekamen das 4 Wochen vor den Sommerferien mitgeteilt. Ganz toll. Da für uns eine Aufteilung in die bestehenden beiden anderen Klasse nicht infrage kam, sprachen wir mit der Klassenlehrerin darüber, wie wir verfahren sollten. Sie hat uns den Tipp der Waldorfschule gegeben, mir der wir uns bis zu diesem Zeitpunkt NIE beschäftigt hatten. (Der Sohn unserer ehmaligen Lehrerin ist auch auf die Waldorfschule gewechselt zur 4. Klasse -warum wohl? Wer könnte es besser burteilen, was in manchen staatlichen Schulen los ist als der Lehrer selbst?)

Ich habe einen Infoabend besucht, mich mit der Lehrmethode auseinandergesetzt und mich danach - weil ich ein gutes Gefühl hatte - um die Aufnahme bemüht. Jetzt ist sie schon 2 Jahre dort und wir haben diesen Schritt NIE bereut.

Es gibt überall ein FÜR und WIDER, Kinder treffen auf Kinder - egal in welcher Schule und nicht alle Schulen sind gleich gut oder schlecht zu bewerten. Das gilt auch für die Waldorfschulen. Wo Menschen aufeinander treffen, wird es immer Konflikte geben, es ist nie ALLES GUT im Leben. Aber dafür ist das Leben da, um es zu meistern. Das wissen wir doch alle.

Die Waldorfpädagogik will ihre Schüler über die Schulung der Sinne und der Wahrnehmungsfähigkeit zu eingenen Urteilen und zum freien Handeln führen. Das heisst nicht, dass Schüler machen können, was sie wollen. Die Erziehung kommt immer noch aus dem Elternhaus (oder sollte daraus entspringen) - und da gibt es auf jeder Schule Defizitbeispiele zu sehen. Es gibt KEINE Ausnahmen.

Wir finden es klasse, wie die Kinder mit KOPF, HERZ und HAND lernen. Eine Ackerbauepoche genauso wie eine Hausbauepoche (und noch vieles mehr) erarbeiten. Mit Begeisterung sehen wir die Dinge dahinschreiten, denen sich in unserer Schulzeit nie gewidmet wurde. Da lernen wir Elten jetzt auch nochmal dazu, das macht Spaß.

Die Waldorfpädagogik verfolgt in dem Sinne einen ganzheitlichen Ansatz, als dass dem Wahrnehmen und Empfinden neben dem Erklären und dem Kognitiven ein ganz großer Stellenwert eingeräumt wird. Geist, Seele und Körper gleichermaßen anzusprechen ist der Anspruch.

Französisch und Eglischunterricht im Rahmen von Singspielen, Szenen und Gedichten, die Aussprache, Mimik, Musik und Tun verbinden, ab der ersten Klasse, genauso wie Handarbeit und Musik fördern die Entwicklung, zumindest unseres Kindes und der rund 990 anderen Schüler auf unserer Schule.

Unsere Tochter befindet sich in einer lebendigen Werkstatt und nicht in einer Belehrungsanstalt, so empfinden wir das, ohne Anthroposophen zu sein.


Ich empfehle: Infoabend besuchen, sich mit Eltern unterhalten, sich Feste und öffentliche Monatsfeiern sowie Klassenpiele der 8. Klasse einmal anzuschauen - und nicht vorurteilen durch Berichte von Leuten, die jemanden kannen, der widerum jemanden kennt, der sein Kind auf eine Waldorfschule hat.

Denn: Im Mittelpunkt der Mensch - das sollte zählen!

Viele Grüße von
floridasunshine

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Hallo Ute !

ich danke dir dafür !
wir denken auch das unser Noah sehr gut auf der Waldorf aufgehoben ist !
habe gestern mit der Schule gesprochen , die möchten ein Formloses Schreiben von uns wo Daten zu den Eltern und Kinde steht und eben den Satz wir möchten unseren SOhn Noah an ihre Schule zum Sommer 2007 anmelden !
kannst du mir sagen wie so ein Formloses Schreiben aussehen soll ?
die Dame am Telefon meinte noch , daß wir dann zur Pädagogischen Woche Ende Sept. eingeladen werden !
sie meinte aber auch gleich dass sie an die 80 Anmeldungen haben , aber nur 36 bis 38 Kinder davon nehmen !
ich denke , dass hat auch damit zutun ob die Eltern die monatl. Beiträge aufbringen können oder ?
wie ist das bei euch mit dem Schulbeitrag ???
diese Info wäre noch ganz nett !!!

Gruss
Beate

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Hallo Beate,

ein formloses Schreiben....wir haben unsere Gründe geschildert, warum wir meinen, dass Larissa auf die Waldorfschule soll. Wir haben unsere Tochter beschrieben, wie wir sie sehen und wie sie sich entwickelt hat.

Dann hatten wir auch noch ein Schreiben unserer Lehrerin aus der Regelschule, die uns sehr unterstützt hat und ebenfalls zu unserer Tochter und dem ersten Schuljahr Stellung genommen hat.

Ein nettes Foto haben wir dem Schreiben auch noch beigefügt, aus dem Leben gegriffen, nicht gestellt.

Unbedingt empfehle ich Euch, alles wahrzunehmen, was man mitnehmen kann als Eltern. Es gibt auch eine Elternschule, in denen man bestimmte Kurse belegen kann, die ich ganz toll finde. Nicht alles, aber einige Dinge fand ich schon ganz spannend, wie z.B. den Flötenbeutel filzen. Das hätte ich alleine nie so hinbekommen. Uns natürlich war unsere Tochter nachher auch ganz stolz, als ich ihn überreichte.

Die pädagogische Woche hat nichts mit dem Geld-Beitrag für die Schule zu tun. Ihr bekommt einen guten Überblick, was die Kinder in der Schulzeit erwartet. die Woche ist doch schonmal ein gutes Ohmen, wenn die Einladung dazu rausgeht. Man möchte tatsächlich einen Eindruck gewinnen, ob wirkliches Interesse besteht. Viele melden ihre Kinder erstmal irgendwo an, sofern sie die Möglichkeit haben. Dann geht es aber auch darum, ein wenig Eigeninitiative aufzubringen, auch zum Wohle des Kindes. Viele Eltern lassen die Kinder einfach durch die Schulzeit stolpern, irgendwie wirds schon werden. Naja, das entspricht nicht so unseren Vorstellungen. Wir sind immer mit dabei und unterstützen die Schule bei verschiedenen Projekten. Als Klassen-Elternverband zum Beispiel haben wir das adventskranzbinden für den Adventsbasar übernommen. Die Kinder bekommen genau mit, dass Eltern auch Interesse für die Schule zeigen und sich einbringen. Gezwungen wird niemand, jeder bringt soviel Zeit auf, wie er kann und möchte. Das möchte ich nochmal ausdrücklich erwähnen.

Nach dem Schulbeitrag wird ganz zum Schluß gefragt. Erst kommt ein Aufnahmegespräch (nur die Eltern ohne Kind) mit dem Aufnahmelehrer (der nicht der Klassenlehrer ist). Danach kommt das Gespräch mit dem Klassenlehrer und Kind und zum Schluß die schulärztliche Untersuchung. Dann hat man es geschafft!

Dann spricht man mit einer anderen Stelle über den Schulbeitrag. Wenn man ihn nicht in vollem Umfang leisten kann, dann kann er reduziert werden. Wir zahlen einen vollen Beitrag, der derzeit bei 244 Euro pro Monat liegt. Dazu kommen 100 Euro pro Jahr in die Klassenkasse, dafür muß man keine Hefte kaufen, das wird aus der Klassenkasse bezahlt.

Wie gesagt, wenn die Meinung für Euch feststeht, laßt euch nicht so einfach abweisen. Hartnäckiges dranbleiben wird ofmals auch belohnt, weil dann wirkliches Interesse bekundet wird. In unserem Fall hatte ich das Gefühl, die warten darauf, dass man immer wieder nachfragt.

Ob ein Kinde genommen wird oder nicht, liegt nicht am Geld, sondern daran, wie man sich insgesamt verhält und wie man hinter den Dingen steht. Man muß kein Antroposoph sein um auf die Waldorfschule zu gehen.

Wir haben den Schritt nicht bereut bisher, Larissa kommt jetzt in die 4. Klasse.

Viel Glück!

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"Aus dem Licht sind wir geboren, aus der reinen Himmelshöh',
kommen nieder auf die Erde, um auf ihr recht fest zu stehn!"

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Hi Beate,

ich würde Dir doch raten, dich nochmal sehr gut auch mit den kritischen Stimmen zur Waldorfschule auseinanderzusetzen. Die Anthroposophie hat ja ihr eigenes Weltbild, zu dem immer noch Steiners Rassenlehre und so Dinge wie Reinkarnation gehören. Klar wird einem das nicht immer direkt aufs Brot geschmiert, aber die Ideologie ist im Unterricht vorhanden. Als Quelle empfehle ich Dir, hier anzufangen:

http://www.lehrerverband.de/waldorfs.htm
http://www.novo-magazin.de/73/novo7322.htm
http://www.akdh.ch/ps/ps_report.html

Eine Kostprobe aus dem ersten Link:

***das im Dezember 1998 (!) in den von der Pädagogischen Forschungsstelle der Waldorfschulen herausgegebenen „Literaturangaben für die Arbeit des Klassenlehrers an einer Freien Waldorfschule“ zum Geschichtsunterricht der 5. Klasse empfohlen wird.

In diesem Uehli-Werk finden sich Rasse-Beschreibungen wie folgende: Die Saturn-Rasse sind die Indianer. Bei dieser „roten Rasse“ sei die Pigmentierung der Haut das physiologische Merkmal der „Diskrepanz von zu starkem, nach außen drängendem Ich-Gefühl und unterliegendem Organismus“. Und an anderer Stelle: „Der heutige aussterbende Indianer ist in seiner äußeren Erscheinung verknöchert, im Denken greisenhaft.“ Die Merkur-Rasse ist die „schwarze Rasse“, deren „zu schwaches Ich-Gefühl bewirkte, daß sie der Sonnenwirkung zu stark ausgesetzt war und sich daher zu viel kohlenartige Bestandteile unter der Haut ablagerten. Und weiter: „Der heutige Neger ist kindlich, ist ein nachahmendes Wesen geblieben.“ Ähnlich verquer fällt die Beschreibung der Mars-Rasse (z.B. Hunnen und Mongolen) und der Venus-Rasse (Malaien) aus. Demgegenüber freilich die Arier: „Der Keim zum Genie ist der arischen Rasse bereits in ihre atlantische Wiege gelegt worden.“ (Uehli, S. 126)***

In einem Lehrbuch von 1998 #schock

Kein Geld und gute Worte würden mich dazu bringen, meine Kinder in so eine Schule/Umgebung zu geben und dann auch noch Geld dafür zu bezahlen, selbst wenn ich nicht noch jede Menge negative Erfahrungen in der Verwandtschaft und Bekanntschaft dazu hatte.

Ich hoffe, dass Du Dich noch ein bisschen mit den Hintergründen beschäftigst bevor Du Dein Kind in so eine Umgebung schickst.

LG

Catherina

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Die Diskussion ist ja nun schon älter, aber da sie trotzdem sicher noch gelesen wird, möchte ich als ehemalige Waldorf- Mutter auch von meinen Erfahrungen berichten. Meine Tochter besuchte den Waldorfkindergarten in Rostock von 2005 bis 2007, danach die Waldorfschule Rostock bis zum Ende der 7.Klasse im Jahr 2014. Zunächst war ich begeistert von der Waldorfidee und habe viele Bücher dazu gelesen, allerdings nicht zu den umfangreichen theoretischen Grundlagen Steiners, die ich bestenfalls als wirr esotherisch empfunden habe ( Eltern: lest sie!!) . Die Ausführung der Waldorfidee gefiel mir aber gut, alles so ästhetisch, so behutsam, so ganzheitlich, so individuell, so umfassend. Mir war wichtig, dass den Kindern auch viele praktische Fähigkeiten ( Holzbearbeitung, Gartenbau, Nähen, Weben etc) vermittelt werden sollten, statt sie nur mit (oft nutzlosem) theoretischem Wissen vollzustopfen. Und die künstlerischen Arbeiten der Schüler, die in den Fluren aushingen - toll, das sollte meine Tochter auch lernen dürfen und ein erfülltes Leben lang davon profitieren. Dafür zahle ich doch gerne das Schulgeld, auch wenn mein Einkommen immer knapp war. Deshalb gab es ja die Ermässigung, die allerdings an der Waldorfschule Rostock sehr eigen und wie ich finde unsachgemäss errechnet wird: Kindergeld für Geschwisterkinder ist zB Einkommen, Abzüge gibt es für sie nicht, obwohl doch auch diese Kinder Kosten verursachen, zB für den Kindergarten. Zur Begrüssung an der Waldorfschule bekam meine Tochter eine hübsch und sehr akribisch gemalte Karte von ihrer Patin aus der 8. Klasse überreicht. Darauf konnte man in Schönschrif lesen " Willkommen auf der Waldorfschuhle" ( genau, mit h) . Das hätte mir eine Warnung sein sollen. Meine (eigentlich sehr ehrgeizige) Tochter lernte in 7 Schu(h)ljahren keinerlei akzeptable Rechtschreibung. Sie lernte nicht einmal "so schön zu malen". Auch in Mathematik und Naturwissenschaften Fehlanzeige. Sie produzierte über die Jahre kartonweise vollgeschriebene Hefte, in denen sie das, was an der Tafel vorgeschrieben wurde, ohne jegliches Verstehen oder Reflektieren des Inhalts abschrieb. Wenn man als Elternteil vorsichtig anfragte, ob es denn zB normal sei, dass eine Schülerin in der 6. oder 7.Klasse keinerlei Rechtschreibung beherrsche (anscheinend ja, natürlich gab es auch Ausnahmen) oder warum es in Mathematik nie weiterginge, hiess es, da " habe man wohl die Waldorfpädagogik nicht verstanden". Offenbar nicht. Da der Unterricht so langweilig war, lasen einige MitschülerInnen offen während des Unterrichts Bücher ( von Vampirstories bis wissenschaftliche Literatur). Oft fiel der Unterricht ohnehin aus, dann bestand der Tag in Spazierengehen im Lindenpark. Künstlerisch- handwerkliche Tätigkeiten fanden aus meiner Sicht nur als Schauvorführungen bei den Festen (Tagen der offenen Tür) statt. Da meine Tochter über Jahre grosse zwischenmenschliche Probleme mit ihrer Klassenlehrerin hatte, die ja auf der Waldorfschule in den ersten 8 Klassen einen Grossteil des Unterrichts durchführt und von der man deshalb sehr abhängig ist, gab ich ihrem Bitten nach, sie endlich von der Waldorfschule abzumelden. Gleichzeitig verliessen noch 4 oder 5 weitere Schülerinnen die Klasse. Meine Tochter wechselte dann auf ein Gymnasium, das sie nach einem Probeunterricht aufgrund ihrer intellektuellen Fähigkeiten und ihres Ehrgeizes trotz der Waldorf- Vorgeschichte aufnahm. Dort kam dann das böse Erwachen. Der Leistungsstand meiner Tochter lag nicht "nur" um 1 Jahr, sondern nach Aussagen der Lehrer teilweise um 3 Jahre zurück. Am Anfang der 8. Klasse war sie zT auf Stand der 4.Klasse! Sollte ich sie dorthin zurückstufen lassen?! Wie kann ein solcher Rückstand jemals aufgeholt werden? Wie soll man seinem Kind erklären, dass es trotz aller Bemühungen hoffnungslos zurück ist und nie an den Kenntnisstand Gleichaltriger anschliessen kann? Das Schulamt wurde eingeschaltet. Uns half das nichts mehr: Zutiefst verstört verliess meine Tochter das Gymnasium. Sie besucht jetzt eine Regionalschule, wo sie trotz meiner Ansicht nach eher flachen Niveaus noch einmal " zurückgestuft" wurde. Selbst an dieses Niveau musste sie sich nun mit unendlicher Mühe heranarbeiten. Mir bleibt das schlechte Gewissen, durch Auswahl der ( für sie) falschen Schule die berufliche Zukunft meiner Tochter vielleicht endgültig ruiniert zu haben. Ich kann nur an alle Eltern appellieren: schaut hin, lasst Euch nicht blenden oder einlullen ( "das kommt alles schon noch, das ist eben die Waldorfpädagogik"), lest Euch ein in die Werke Steiners ( die vermutlich niemand verstanden hat, und das aus gutem Grund). Schaut, wem Ihr die Zukunft Eures Kindes anvertraut und wem Ihr Euer Geld gebt. Zum krönenden Abschluss noch ein Lehrstück in Sachen soziales Miteinander: nach nunmehr einem Jahr des Schweigens hat mir die Waldorfschule Rostock über ihre Anwälte, dem Vernehmen nach auch Waldorfeltern, einen gerichtlichen Vollstreckungsbescheid schicken lassen. Man möchte noch Schulgeld von mir für eine Zeit, als meine Tochter schon seit 3 Monaten nicht mehr die Waldorfschule besuchte. 2 Monate hatte ich bereits " freiwillig" weiterbezahlt, nachdem meine Tochter am 1.Schultag nach den Ferien (nach erfolgter Kündigung) mit den Worten "was willst Du denn hier noch, wissen Deine Eltern, dass Du hier bist" usw. von der sehr impulsiven Klassenlehrerin " begrüsst" wurde. Einen Stundenplan bekam sie nicht. Weinend kam meine 13-jährige Tochter nach Hause. Danach wollte und musste sie nie wieder dorthin gehen. Danke für nichts, kann ich da nur sagen. Ich werde über den Prozess berichten und hoffe, dass über das öffentlich zugängliche Gerichtsverfahren eine möglichst breite Öffentlichkeit über die Zustände informiert wird und so anderen Kindern das Schicksal meiner Tochter erspart bleibt.