Schülervertretung

Hallo liebe Urbianer,

da ich zur Zeit sehr wütend bin, brauche ich ein paar neutrale Meinungen, um mir ein klares Bild zu machen.

Mein Sohn war letztes Jahr Teil der Schülervertretung, es war ein relativ großes Team von sieben oder acht Leuten. Anfangs hatten sie oft Sitzungen während der Unterrichtszeit. Der versäumte Unterricht hat mich schon geärgert, da die Kinder gerade in die Oberstufe gekommen sind und sich meiner Meinung nach an das neue System gewöhnen müssen. Aber gut, das konnte ich ja nicht ändern. Am Schuljahresende war aber nicht erwähnt, dass mein Sohn Teil der SV war. So etwas gehört doch auf dem Zeugnis vermermerkt, ....hmm merkwürdig....
Ich machte ihn darauf aufmerksam und er schrieb eine E-Mail an den zuständigen Lehrer. Diese wurde nicht beantwortet, bis ich mich nach den Sommerferien selbst eigeschaltet habe. Da sagte mir der Lehrer sie hätten erst diese Woche eine Sitzung gehabt und mein Sohn hätte sie versäumt, außerdem hätte er auch anderen die SV Teilnahme nicht auf dem Zeugnis bestätigt, wegen mangelndem Engagement. Die versäumte Sitzung wurde im neuen Schuljahr verpasst, die kann unmöglich auf dem letzten Zeugnis relevant sein.
Das Zeugnis wurde also nochmal in der Schule abgegeben und alles sollte geprüft werden. Daraufhin hat sich mein Kind nochmal erkundigt und es hat sich rausgestellt, dass er doch der einzige ist, bei dem es am Zeugnis fehlt. Fand ich auch merkwürdig. Nach weitern vier Wochen habe ich von der Schule verlangt uns ein Jahreszeugnis auszuhändigen, da wir ja nun gar keines mehr hatten. Er bekam ein neu gedrucktes Zeugnis, das mit dem alten vollkommen identisch war. Wieso wurde es jetzt neu ausgedruckt?
In der zwischenzeit gab mein Sohn zu während seiner Zeit in der SV manchmal Sitzungen (die in den Pausen statt fanden) verpasst zu haben. Diese miese Arbeitshaltung hat mich sehr entsetzt. Ich war wütend auf meinen Sohn, da er seine Pflicht nicht getan hat und wütend auf seinen Lehrer, da er weder uns informiert, noch unserem Sohn irgenwann irgendwas dazu gesagt hat. Also bat ich ihn um ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten, worauf er sofort einging und einen Termin vereinbarte. Diesen hat er jetzt allerdings auf November verschoben. Das Zeugnis gab es Anfang Juli. Also sind bis zu dem Gespräch vier Monate verstrichen und ich weiß immer noch nicht was vorgefallen ist, dass meinem Sohn die SV Teilnahme aberkannt wurde. Ich fühle mich hingehalten und ärgere mich sehr.
Was sagt ihr dazu?

Sorry, der Text ist etwas lang geraten!

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Dein Sohn ist also jetzt in der 12. Klasse und Mami rennt wegen eines Kommentars in die Schule, der bei Fernbleiben von SV-Sitzungen vollkommen zurecht fehlt?

Ein solcher Kommentar macht auf dem Zeugnis der 11. Klasse wirklich keinen Unterschied. Außerdem sagte dein Sohn ja, er hat die Sitzungen nicht besucht. Es läuft also alles normal.

Ich würde mich als sein Lehrer doch sehr wundern, warum DU ein Fass deswegen aufmachst. Warum ist dir das denn sooo wichtig?

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Ich weiß, dass der Kommentar keine Relevanz hat und wenn er jetzt noch nachträglich käme, hätte er auch keine Bedeutung mehr.
Aber wenn mein minderjähriger Sohn, der doch alt genug sein sollte, etwas nicht auf die Reihe bekommt, was vollkommen banal ist, dann will ich schon informiert werden. Diese Arbeitshaltung schockt mich sehr (von meienm Kind). Zumindest meinem Sohn hätte der Lehrer es erklären können, aber er beantwortet nicht einmal eine E-Mail und im Gespräch mit mir sind die Tatsachen falsch. Was soll das? Ich habe das Gefühl, dass da noch andere Dinge vorgefallen sind, aber klärende Gespräche werden verschoben und finden erst Monate später statt.

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Dein Sohn ist alt genug, die Sache selber zu klären, wenn es ihm wichtig ist. Da er ja offenbar Sitzungen geschwänzt hat, ist es wahrscheinlich auch berechtigt. Wenn nicht-er hat einen Mund und ist ein großer Junge. Halt dich raus.

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Er ist ein großer Junge, ja, aber dieser Vorfall zeigt wie unreif er ist.
Du hast wohl recht, es ist ihm nicht wichtig, aber dann soll er sich nicht für so ein Amt melden. Es ist ja schließlich freiwillig.

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Das sind eben Erfahrungen, die man machen muss. Er weiß jetzt, dass so ein Amt gewisse Pflichten mit sich bringt und kann jetzt seine Konsequenz daraus ziehen. Er wird sicher noch einige Dinge lernen, lass ihn mal machen und mische dich so wenig wie möglich ein. Du kannst ihm ja gerne sagen, was du von der Sache hältst, aber zum Lehrer rennen und einen Wirbel veranstalten halte ich für nicht zielführend.

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Dein Sohn ist in der Oberstufe, er sollte also in der Lage sein, wirkliche Probleme hinsichtlich eines Zeugnisses selbstständig zu klären. Du solltest dich da weitestgehend raushalten.

Wirkliche Probleme sind aber mit Sicherheit keine Fußnoten, wie ein Hinweis auf die SV der Schule. Da schaut am Ende kein Mensch drauf. Auch für Ausbildungsplätze etc. sind sie vollkommen irrelevant, zumal es sich ja nicht einmal um ein Abschlusszeugnis handelt.

Warum also muss für soetwas von deiner Seite ein dermaßen großes Fass aufgemacht werden?

Meine Meinung dazu: du übertreibst maßlos und solltest dich eigentlich in diesem Punkt komplett raushalten. Die richtige Reaktion deinerseits wäre, dem Sohn klarzumachen, dass er mangels Engagements die fehlende Fußnote auch nicht verdient hat. Wer an den Sitzungen nicht teilnimmt, hat den Hinweis im Zeugnis schlicht nicht verdient.

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Dein Sohn ist wie alt? 16 / 17 Jahre? Und die Mitarbeit in der Schülervertretung wahrscheinlich freiwillig. Also ist es seine Sache, wie engagiert er sich einbringt. Und wenn er nur hin und wieder bei den Sitzungen 'reinschneit, gibt es keinen Grund ihm 'Mitarbeit in der Schülervertretung' im Zeugnis zu attestieren.

Und noch viel weniger Grund hast Du, Dich darüber aufzuregen, daß Du nicht subito über das mangelnde Engagement Deines Sohnes informiert wurdest.
Meine Güte, daß ist Oberstufe. Ich bin noch nie von einer Lehrkraft informiert worden, wie engagiert meine Kinder sich in Arbeitsgruppe X einbringen. Nicht mal in der Unterstufe.

Wieso ist Dir dieser Zeugniseintrag eigentlich so wichtig?

Grüsse
BiDi

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Ich an deiner Stelle würde den Ball jetzt ganz flach halten und mit dem Zeugnis in der Hand den Mund halten.

Dein Sohn wusste wahrscheinlich von vorne herein, warum bei ihm auf dem Zeugnis der Vermerk gefehlt hat. Er war wahrscheinlich nur zu feige, es dir zu sagen.

Es wäre mir an deiner Stelle peinlich, vor dem Lehrer ein Fass aufzumachen. Noch dazu, nachdem es an der mangelnden Zuverlässigkeit deines Sohnes scheiterte.#zitter

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Wie Du schon schreibst OBERSTUFE da waren meine Kinder selbstverantwortlich und da hat es keinen Termin beim Lehrer gebraucht!
Warum sprichst Du nicht selbst mit dem jungen Mann?
Euer Verhältnis sollte es in dem Alter schon hergeben!

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Wenn ich dir das Verhalten des Lehrers mal übersetzen darf: Er hat Wichtigeres zu tun als Dir die Geschichte des fehlenden Vermerks wegen unregelmäßiger Teilnahme nochmal haarklein aufzudröseln.
Hätte man früher klarer kommunizieren können, das stimmt. Lass es trotzdem auf sich beruhen.

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Als Oberstufenschüler sollte man soetwas selbst klären können, wenn es einem wichtig ist.

Gehst du demnächst auch mit zum Vorstellungsgespräch oder begleitest ihn zur Sprechstunde des Profs an der Uni?

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Puh, andere Schüler in dem Alter/Mitten in der Pubertät Schwänzen den Unterricht (ich kenne viele aus denen trotzdem was geworden ist (-;), probieren sich an Drogen und Alkohol..und du bist schockiert, weil er sein Amt nicht so wahrnimmt, wie er es sollte? Ich fände es als Lehrer auch befremdlich, wenn eine Mutter wegen sowas bei einem 16jägrigen ein Fass aufmacht. Helikoptermutter fällt mir dazu ein. Sag deinem Sohn, was du davon hältst und alles andere muss er selbst wissen und klären, er ist alt genug.