Entwicklungsverzögerung: Einschulung und Betreuung

Hallo liebe Community,

mein Sohn ist derzeit noch im Kindergarten und fühlt sich nicht richtig wohl. Er bekommt spezielle Förderung, da er einige "Baustellen" hat, die ihm das Leben seit dem Babyalter etwas schwer machen. Er ist sehr unsicher, hilflos, traut sich nichts zu und ist dabei aber sehr frustrationsintolerant und impulsiv.

In 2 Jahren (oder 3) soll er eingeschult werden. Ich muss finanziell jedoch bald wieder Vollzeit arbeiten gehen. Ich hoffe auf einen Hortplatz in derselben Einrichtung in der er jetzt ist. Natürlich weiß ich jetzt noch nicht, wie es ihm im Hort gehen wird. Trotzdem graut mir schon vor der Schule und der Ganztagsbetreuung. Vor allem, weil ich vieles über die Zeitaufwendige Schulzeit höre.

Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich meinem Sohn (und mir) jetzt schon helfen kann, damit die Ganztagsbetreuung (Verwandte haben wir ja nicht in der Nähe) im Kiga ab nächstem Jahr und die Schulzeit etwas besser gelingen?

Danke und VG

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Hallo.

Mach dir nicht so einen Kopf. Das bremst dich und auch den Kleinen in der Entwicklung. Vielleicht traust du ihm zu wenig zu. Das macht dich natürlich wieder nachdenklich und das färbt sich auf ihn ab und macht unsicher. Lass mal ein kleinen Stück los.

Alles Gute.

LG

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So pauschal kann man das nicht sagen.
Was für Hilfen bekommt dein Kind denn im Kiga? Wo wohnt ihr (Bundesland)?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich mir unter „spezieller Förderung“ vorstellen muss oder kann, obwohl ich gleich 2 Kinder habe, die schwer mehrfachbehindert sind und natürlich u.a. im Kiga diverse Hilfen bekamen. Irgendwie klingst du so, als ob die bestehenden Hilfen deiner Meinung nach nicht ausreichen. Habt ihr denn nur Frühförderung und Therapien?

Hat dein Sohn einen Schwerbehindertenausweis und einen Pflegegrad? So könnte man über die Verhinderungspflege einen sanften Einstieg in die lange Fremdbetreuung finden. Hast du noch einen Raum in der Wohnung frei - dann wäre vielleicht ein AuPair etwas für euch. Diesen Weg bin ich damals gegangen.
Meine Kinder haben schon immer eine I-Kraft (jetzt in der Schule eine Schulbegleitung). Diese Person gehört quasi zur Familie und ist für die Kinder wie ein Anker. Sie sehen, wenn es meinen Kindern Zuviel wird und holen sie dann aus der Situation.

Hort...mmh, wird schwierig. Braucht dein Kind zusätzlich personelle Hilfe? Wenn ja, gibt es Probleme mit der Finanzierung des Hortes. Die Schulbegleitung für den Hort durchzubekommen ist fast unmöglich, es sei denn, man ist bereit zu klagen. Einfacher ist da der Gebundene Ganztag, da die Anwesenheit durchgehend verpflichtend ist. Falls dein Kind den langen Schultag wider Erwarten nicht schafft, kann der Schulleiter ihn vom Unterricht teilweise freistellen.

Wenn dein Kind noch länger deine Betreuung benötigt...hast du mal an Pflegezeit oder Familienpflegezeit gedacht?

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Die Förderung, die er bekommt bezieht sich auf Ergotherapie, Logopädie usw. Also keine (Schwer)behinderung bzw. Plegegrad.

Ich habe mir bis jetzt auch noch keine Sorgen gemacht, aber seit er im Kindergarten ist (also seit 1 Jahr) bemerke ich schon deutliche Unterschiede zu Gleichaltrigen oder auch jüngeren Kita-Kindern. Die Erzieherinnen haben mich dann auch nervös gemacht von wegen "er müsste" usw.
Und die Schulen in Bayern sind ja bekanntlich auch nicht die Einfachsten.

An ein Au-Pair für die Schulzeit später habe ich auch schon gedacht. Ein Zimmer wäre vorhanden, allerdings ist mein Mann dagegen. Aber mal sehen, wer weiß was in ein paar Jahren ist ;-) .

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Hallo

Mein Sohn kommt zwar erst jetzt in die Schule aber er hatte auch seine Baustellen. Das letzte Jahr vor der Schule hat ihm aber unglaublich viel gebracht. In der Kita die Vorschule, dann waren wir auf Sprachheilreha und er bekam Frühförderung. Vor der Schulanmeldung hab ich mit der Schule telefoniert wg Klassenstärke etc. Man kann sich jedoch auch beraten lassen welche Schulform die richtige ist. Es gibt auch ein schulvorbereitendes Jahr zb als Alternative.
Kopf hoch. Kinder können viel wieder aufholen.

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Mach dir nicht so viele Gedanken, das wird sich alles fügen. Vielleicht macht er ja noch einen Sprung und Schule wird garnicht so dramatisch wie du jetzt denkst.

Versuche Ruhe zu bewahren, das ist sicherlich besser und hilfreicher, als sich jetzt schon für in 3 Jahren Gedanken zu machen über Zustände, die noch nicht einzuschätzen sind.

Und zu dem Thema aufwendige Schulzeit - das kann ich jetzt nicht so behaupten für die Grundschulzeit, werder für meinen Sohn, noch für meine Tochter.

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Hallo,

du schreibst weiter unten von einer Au-pair. Wenn du Geld für eine Au-pair hast, hast Du such Geld genug, um eher für dein Kind da zu sein. #klee

Aus meiner Erfahrung kann man viel mit der Auswahl einer guten Sport ausgleichen. Wenn da Kinder ihre negative Energie loswerden. Wenn sie lernen, sich zu beherrschen.

Es gibt einige Sportarten, bei denen man bereits vor der Einschulung anfangen kann. Ich kenne bei uns einige sehr auffällige, die so gezähmt wurden. Gleichzeitig aber entwickeln die Kinder über Sport auch womöglich Selbstbewusstsein.

Dein Kind braucht Dich. Man kann Stunden erhöhen, wenn man nach der ersten Klasse sieht, dass alles gut läuft. Das Kind hat seinen Rhythmus gefunden und alle Baustellen werden bedient.

Habt ihr wirklich gesicherte Diagnosen würde ich such womoglich den Weg von der Userin Kati gehen. Wenn das von ihr bewchriebene Verhalten am Ende wirklich Türen öffnet.

Meine Tochter hat sich dank Sport zu einem selbstbewusstem Schwan entwickelt. Es bedeutet aber regelmäßig hinfahren, abholen. Da geht viel Zeit verloren.

Mein Sohn ist ein Ausnahmetalent. Gerade bei ihm finde ich, dass er etwas machen kann, wo er besonders gut ist.

Es ist am Ende nicht Sport aber Tätigkeit, die die Kinder außerhalb der Schule machen. Ob es am Ende Schach oder ein Instrument ist. Damit sich ein Kind gut entwickelt, bedarf es meiner Meinung nach viel Zeit.

Bei einem Kind wäre wichtig, dass es die Spielzeit im Hort hat, dann aber auch Zeit zuhause für sich alleine zu sein und die Zeit, um intensiv sußerhalb der Schule seinen Nwugungen nachgehen zu dürfen. So entwickelst Du dann ein Kind, das vielleicht (vielleicht auch bicht) etwas weniger Diagnosen hat. Mit Vollzeit eher schwer zu machen.

#winke

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Hallo,

Selbstbewusstsein bekommen die Kinder, wenn man ihnen etwas zutraut.
Unsicheren Kindern als Eltern Dinge abzunehmen, ist zwar nett gemeint, aber letztendlich kontraproduktiv. Die Kinder müssen sich Situationen stellen, damit sie merken, dass sie sie selbst meistern können.

Unsere Kinder mussten z.B. auch schon im Kindergartenalter in Eisdielen oder Restaurants selbst bestellen oder Verkäufer selbst fragen, wenn sie Fragen hatten.
Ein Hobby ausführen, wo nicht immer Mama daneben sitzt, hilft auch.
Manche Hobbies machen an sich schon selbstbewusster, wie Kampfsport oder auch Pferdesport. Reiten würde ich im Kindergartenalter noch nicht anfangen, aber Voltigieren geht z.B. Unser Sohn (9) macht das, seit er 3 Jahre alt ist.

Je nachdem, wie Dein Sohn sich entwickelt, sollte man eine Schulbegleitung beantragen.

Außerdem würde ich, an Deiner Stelle, nur Teilzeit arbeiten, wenn es irgendwie möglich ist.
Zwei Vollzeit arbeitende Eltern sind schon für Kinder ohne Baustellen eine Hausnummer. Ich kenne mehrere Kinder, denen es mit der vielen Fremdbetreuung gar nicht gut ging, und die waren da schon im Grundschulalter.
Du musst auch bedenken, dass Dein Sohn in dem Alter eventuell weitere Therapien braucht, dass ihm ein Sport gut tun würde, wo ihn jemand hin bringen und abholen muss, und dass Du Dich mit ihm wahrscheinlich wegen der Schule nachmittags noch hin setzen musst.
Es wird z.B. allgemein erwartet, dass die Eltern mit den Kindern Lesen üben, und wenn es irgendwo hakt, sollte man auch aktiv werden, bevor die Kinder große Lücken aufbauen. Die Ganztagsbetreuung kann sich nicht um solche Probleme kümmern.
Ich denke, auch ein Au-Pair wird das kaum auffangen können. Da hapert es ja häufig schon daran, dass die nicht gut genug Deutsch sprechen, um einem Grundschüler in Deutsch zu helfen. Dann kannst Du oben drauf noch jemanden für Nachhilfe bezahlen.

Dann wird in der Grundschule dauernd erwartet, dass Eltern wegen was auch immer antanzen. Das meiste ist zwar keine Pflicht, aber das Kind ist traurig, wenn die Eltern nie kommen können, weil sie arbeiten müssen.
Es gibt ewig lange Ferien, die kein normaler Berufstätiger abgedeckt bekommt, plus irgendwelche einzelnen Tage, die frei sind, plus Tage, die das Kind krank ist.

Ich bin froh, dass ich nur 3 Tage die Woche arbeite. Da kann man mal Tage schieben, und die Kinder "treffen" mit ihren Krankheiten auch mal die Tage, wo ich sowieso zu Hause bin.
Wir hatten in den letzten Jahren jede Menge Trara mit der Schule und unserem Sohn. (Unsere Tochter ist zum Glück fast nie krank und kommt super alleine im Gymnasium klar.)
Unser Sohn hat eine Klasse überspringen müssen. Das Schuljahr musste ich mit ihm zu Hause nacharbeiten und zwar zügig. Dann war unser Sohn dieses Jahr dauernd krank, und oben drauf kamen diverse Grundschul-Abschluss-Veranstaltungen, dass er nicht in die Ferienbetreuung gekommen ist, und jetzt fast eine Woche länger Ferien, weil die Einschulung der 5. Klässler erst am Freitag ist.
Da kamen wir trotz meiner Teilzeit, und obwohl wir beide auch mal Home Office machen können, ins Rotieren. #schwitz

LG

Heike

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Darf ich fragen welche Baustellen dein Sohn genau hat, dass er Ergotherapie bekommt?

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Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten! Ich kann nun etwas besser abschätzen, was auf uns zukommen könnte. Ich habe ja auch noch einen Tochter, auch die will Zeit mit uns und wir wollen Zeit mit ihr.

Laut Bericht hat mein Sohn Wahrnehmungsstörungen. Die Therapien beginnen allerdingst erst ab jetzt, daher kann ich noch nicht viel dazu sagen.

Sport (oder etwas anders als Ausgleich) ist eine sehr gute Idee. Da ich realtiv flexible Arbeitszeiten habe sind Kurse am späteren Nachmittag durchaus möglich. Im Moment geht er Samstags immer zum Schwimmen.