Sportlehrerin verbietet vom Arzt verordnete Fußgelenksschiene beim Sportunterricht

Hallo!

Meine Tochter hat sich vor gut 6 Wochen das Außenband am Knöchel angerissen und bekam daraufhin eine Schiene / Orthese verordnet sowie ein 6wöchiges Sportverbot. Die Empfehlung vom Orthopäden lautete, die Schiene beim Sport noch einige Zeit länger zu tragen. Jetzt sind die 6 Wochen rum und meine Tochter soll und möchte natürlich auch wieder Sport machen, aber mit Schiene darf sie nicht. Ihre Sportlehrin untersagt die Teilnahme am Sportunterricht, wenn sie nicht ohne Schiene mitmachen kann. Ich werde natürlich noch einmal mit der Sportlehrerin sprechen und hoffe, dass der andere Sportlehrer (sie haben 2 Mal in der Woche Sport, einmal bei einer Aushilfskraft und einmal bei der besagten Sportlehrerin) sie heute zumindest mit Bandage hat mitmachen lassen, aber ich möchte momentan noch nicht, dass sie ganz ohne Bandage / Schiene Sport macht. Mir ist die Gefahr zu groß, dass sie dann gleich wieder umknickt. Nach 6 Wochen Schiene muss sich die Muskulatur ja auch erst wieder aufbauen. Wenn ich so in Sportler-Foren lese, lese ich auch immer, dass noch über Monate nach einer Verletzung beim Training eine leichte Schiene oder Bandage getragen wird.

Hat das von Euch schon einmal jemand erlebt, dass ein Sportlehrer einen Schülern aufgrund einer notwendigen Schiene nicht am Sport hat teilnehmen lassen? Die Schiene ist ausdrücklich für den Sport zugelassen.
Darf ein Sportlehrer eigentlich gegen ärztlichen Rat verlangen, dass ein Schüler nach einer Verletzungspause ohne Schiene beim Sport mitmacht?

LG

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<<<Darf ein Sportlehrer eigentlich gegen ärztlichen Rat verlangen,>>>

Ärztlicher Rat ist keine Verordnung. Vielleicht hätte es wirklich schriftlich dastehen sollen. Und vielleicht reicht auch eine Bandage. Ich schreibe bei soetwas immer noch eine Extraentschuldigung mit der Bitte, dass mein Sohn öfter mal pausieren sollte. Das klappt auch ganz gut.

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Naja, aber was spricht denn dagegen, dass meine Tochter beim Sport die Schiene trägt. Sie kann damit ganz normal laufen, die Schiene schützt nur davor, dass sie wieder umknickt. Wenn meine Tochter eine lange Hose trägt, sieht man noch nicht einmal, dass sie die Schiene trägt.
Und was eine elterliche Entschuldigung angeht - das wirkt bei den Sportlehrern überhaupt nicht. Die vermuten bei jedem Kind, was aus welchen Gründen auch immer nicht am Sportunterricht teilnehmen SOLL, dass es sich nur drücken will. Ich war donnerstags mit meiner Tochter beim Arzt und hab hinterher die Sportbefreiung vom Arzt direkt bei der Klassenlehrerin abgegeben. In der nächsten Woche wollte der Sportlehrer erst einmal nicht glauben, dass diese Sportbefreiung vorlag (in der Woche vorher war das Kind noch an Krücken gelaufen!). So moderat wie die anderen Lehrer der Schule sind - die Sportlehrer hätten am Liebsten eine Bescheinigung vom Amtsarzt. Ich hab manchmal das Gefühl, die leiden unter Minderwertigkeitskomplexen, weil sie
das Gefühl haben, Sport würde nicht so ernst genommen wie die anderen Fächer... Von daher versteh ich es eigentlich noch weniger, dass sie jetzt nicht mitmachen darf.

LG

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Die Schiene behindert beim Sport und schränkt die Bewegung ein. Sie soll doch langsam wieder Muskulatur aufbauen. Das geht aber nur, wenn man sich auch etwas mal mehr traut.

<<<Ich hab manchmal das Gefühl, die leiden unter Minderwertigkeitskomplexen, weil sie
das Gefühl haben, Sport würde nicht so ernst genommen wie die anderen Fächer... Von daher versteh ich es eigentlich noch weniger, dass sie jetzt nicht mitmachen darf.>>>

<<<Ich war donnerstags mit meiner Tochter beim Arzt und hab hinterher die Sportbefreiung vom Arzt direkt bei der Klassenlehrerin abgegeben. >>>

Ja was denn nun. Darf sie mitmachen oder hat sie eine Sportbefreiung. Verstehe jetzt die Aufregung nicht.

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Mit welcher Begründung verbietet die Lehrerin das denn??

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Keine Ahnung - meine Tochter hat mir nur gestern berichtet, dass sie mit der Schiene nicht beim Sport mitmachen darf. Wir hatten vorher schon einmal das Thema Bundesjugendspiele, die in 2 Wochen stattfinden, wo ich erwirken möchte, dass die Leistungen dort nicht in die Sportnote einfließen, weil meine Tochter nach 6 Wochen Trainingspause natürlich noch nicht wieder die volle Leistung bringen kann. Und als ich gestern heim kam, erzählte mir meine Tochter als erstes, dass sie mit der Schiene gar nicht an den Bundesjugendspielen teilnehmen darf (stell ich mir auch toll vor: Die anderen machen den ganzen Vormittag Sport und man selber muss 4 Stunden lang dabei zusehen. Anwesenheitspflicht besteht ja trotzdem!). Im Gespräch stellte sich dann raus, dass sie mit der Schiene gar nicht am Sportunterricht teilnehmen darf. Ich werde aber sicher nachfragen, sobald ich die Lehrerin mal erreiche.

LG

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Du hast doch aber geschrieben, sie hat eine Sportbefreiung. Und ich verstehe die Lehrer. Das behindert einfach beim Sport.

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Hallo!

Verbietet sie die Teilnahme am Sportunterricht mit einer nicht gänzlich ausgeheilten Verletzung (und daher der Notwendigkeit einer Schiene) oder zwingt sie Deine Tochter beim Sportunterricht die Schiene abzulegen?

Ersteres kann ich verstehen! - Wenn Deine Tochter am Sportunterricht teilnimmt und es passiert was, dann "hat sie die Schuld", bzw. mindestens die Mitschuld, weil sie ja dann Deine Tochter ggf. vor unpassenden Übungen hätte abhalten sollen ... #augen. Im Verein ist das anders, da sportelt die Tochter auf eigene Gefahr ... wie der Trainer sagt: "Da setzt sich jeder ganz von alleine auf seinen Po ...".

Sprich mit ihr und lass es Dir erklären, was genau ihre Bedenken sind. Ob Da Deine Tochter mit der nciht ganu ausgeheilten Verletzung doch den Sportunterricht mitmachen darf, .... keine Ahnung!

LG, I.

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Da hilft echt nur das persönliche Gespräch, weil ja der Grund am wichtigsten ist...

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so allgemein, vielleicht hilft euch das:
http://85.25.34.248/bergmed/orthopadie.php?section=17

Ich weiß auch nicht warum sie nicht mitmachen soll. Könnte mir nur vorstellen, dass die Leherin befürchtet, dass deine Tochter sch nochmal am Fuß verletzt, weil das Band halt noch nicht GANZ geheilt ist.

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Die Schiene soll ja verhindern, dass sich meine Tochter wieder verletzt, und da ich nie sicher weiß, welche Sportart im Unterricht gerade gemacht wird, halte ich die Schiene auch nach 6 Wochen noch für sinnvoll. So stabil wie vor der Verletzung ist das Band halt doch noch nicht wieder. Wenn sie jetzt wieder umknickt, dauert die Heilung vermutlich noch länger, außerdem kann eine dauerhafte Instabilität des Sprunggelenkes die Folge sein. Mit der Schiene kann meine Tochter nicht umknicken.

LG

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Solange deine Tochter den Fuss nicht vollkommen selbst belastet wird er nicht stabiler sie muss ihn langsam aber stetig mehr belasten und Schulsport ist nun wirklich nichts was extrem belastet.

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Hallo


Von meinen Kindern kann ich nicht berichten aber von meiner Schulzeit. Ich selbst hab im Sportunterricht 2 Bänderrisse und einen gelenkbruch erlitten weshalb ich phasenweise lange eine Schiene trug.

Im Sportunterricht war es kein Problem. Also vom Lehrer aus. Mich selbst hat es aber bei der normalen Bewegung sehr eingeschränkt weshalb ich dann zunächst getapet und bandagiert habe.
Nach jeweils etwas 3 Wochen nur noch tape und dann ohne.
Da mein Lehrer ja um die Verletzung wusste habe ich zunächst häufiger pausieren können.
Das hat sich aber zum Glück nach den bänderrissen immer schnell gelegt und der Fuß war wieder fit.

Richtig das genickt gebrochen hat mit der Bruch. Zumal ich noch 2 schulstd Sport gemacht hab. Es ist ein Stück gespilttert was inzwischen abgestorben ist. Noch heute ist mein Gelenk instabil.

Ich bin nach ausheilung noch 6 Wochen mit Schiene gelaufen zur Unterstützung. Danach auf permanentes bandagieren umgestiegen. Schiene immer mal wieder wenn es sich für mich notwendig anfühlte.

3 Monate danach lief ich erstmals wieder ohne jegliche Stützung. Sport konnte ich nie wieder richtig damit machen. Im unterricht hab ich aber bis zum schulende noch eine stützende bandage getragen.
Das war aber nie ein Problem.


Ich würd das Gespräch mit dem Lehrer suchen und mir erklären lassen warum es verboten wird. Zumal die Schiene zum Sport zugelassen ist.

Allerdings sollte deine Tochter möglichst bald wieder versuchen den Fuß normal zu bewegen. Um so länger sie ihn schont um so mehr nimmt die Muskulatur ab. Das Gelenk wird immer instabiler.
Das das Gelenk danach noch wackelig ist ist vollkommen normal es war ja nun sehr lange fixiert und Bänder und Co brauchten sich um Stabilisierung und stützung nicht kümmern.
Als ich meine Schienen los wurde hatte ich noch 4 wochen sportverbot. Das Gelenk musste sich im Alltag erstmal wieder stabilisieren.


LG

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Wahrscheinlich gibt es eine Begründung, warum die Sportlehrerin die Schiene verbietet.
Sicherlich kannst du die erfragen.

Für mich wäre das ganze aber kein Drama, wenn es ohne Schiene nicht geht, dann macht sie halt noch etwas länger keinen Schulsport. Privat kann sie ja in Ruhe mit den richtigen Sportarten und der Schiene wieder anfangen.

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Lass es dir vom Arzt attestieren, dann hat sie es schriftlich!

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Zuerst würde ich mit der Lehrerin sprechen und die Details persönlich erklären (Funktion der Schiene, Rat des Arztes usw.).

Ansonsten kann ich die Reaktion der Lehrerin schon etwas verstehen. Ihr Stand ist: Deine Tochter durfte 6 Wochen keinen Sport machen, danach ist hoffentlich alles wieder gut. Jetzt sind die 6 Wochen um, sie trägt (zumindest zum Sport) noch eine dicke Schiene (ich weiß, sie ist nicht dick, ich kenne die Dinger ;)) und sagt aber, sie darf wieder - trotz bzw. gerade eben MIT Schiene.

Als Lehrer hat man heutzutage - verständlicherweise - schnell Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Wenn sich deine Tochter noch mal verletzt, egal ob trotz oder gar wegen der Schiene, dann muss sich die Sportlehrerin womöglich kritische Fragen oder mehr gefallen lassen. Etwas anderes wäre es vermutlich, wenn deine Tochter eine ärztliche Sporterlaubnis mit dem Vermerk "Schiene tragen" mitbrächte.

Aber wie gesagt, erst mal mit ihr sprechen und vielleicht anbieten, ein entsprechendes Papier vom Arzt mitzubringen.

LG
bluemerle