Musikschule

Liebe urbia-Gemeinde,

ich habe eine Frage, die die Musikschule in unserem Ort betrifft (städtische, also mit öffentlichen Geldern subventionierte Musikschule).

Folgendes: Vor 2,5 Jahren hat meine kleine Tochter (heute 11) mit dem Querflöten unterricht begonnen. Damals war es in einer Anfängergruppe, in dem Jahrgang 4 Kinder.

Innerhalb eines Schuljahres wurden 3 von den 4 Kindern "aussortiert". Nicht begabt. Weg. Meine Tochter war die letzte der "Nicht-Begabten". Sie wollte aber unbedingt Querflöte spielen und hat das absolut gern gemacht. Leider kam sie immer öfter heulend vom Unterricht, da sie der Lehrerin offensichtlich ein Dorn im Auge war...

Nun gut. Nach Beschwerde bei der Leitung wurde eine andere Lehrerin gefunden. Seitdem gab es nie wieder Hinweise à la "das wäre nix für sie".

Ein Jahr lang hatte die Maus nun also entspannten, tollen Unterricht in einem Duett.

Am Beginn des 3. Jahres ging es dann los. Erst war die Lehrerin länger krank. Es hat 3 Wochen gedauert, bis Ersatz gefunden wurde. Das ging dann 2 oder 3 Wochen, dann ging es normal weiter. Dann fiel eine Stunde aus, weil die Musikschule anderweitig benötigt wurde an dem Tag. Und nun ist es die zweite Woche in Folge, dass die Unterrichtszeit nach hinten verschoben wird, weil irgendwelche Paralleltermine für die Lehrerin anliegen.

Das hat mich (vor allem aber mein Kind) jetzt so genervt, dass wir den Vertrag kündigen wollen. Das habe ich der Musikschule mitgeteilt inklusive der Gründe.

Antwort: Es wäre ja erst das zweite Mal, dass der Unterricht geringfügig verschoben worden war. Meinem Kind würde der Unterricht ja angeblich so gut tun (komplett andere Aussage als bei der anderen Lehrerin. Und damals hieß es, ich solle ihren pädagogischen Fähigkeiten vertrauen). Es gäbe also keinen Grund...

Achja. Meine Große steht seit 3,5 Jahren auf der Warteliste für ein (beliebtes) Instrument. Ob sie sie jetzt streichen sollen....

Also echt, ich fühle mich verarscht.

Wie seht ihr das?

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Hallo.

Muss es denn diese Musikschule sein?
Würde mir da einen privaten Musiklehrer suchen, der beide Kinder unterrichten kann. #winke

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Ich würde sie nicht vorschnell runterstreichen, sondern mich erst mal anderweitig umblicken.

Gibt es noch andere Musikschulen in erreichbarer Umgebung?
- Meine Schwester hatte damals in der Nachbarstadt Unterricht (auch Querflöte;-)), wo wir zur Schule gegangen sind.

Gibt es private Lehrer?
- Ich hatte selber Klavierunterricht erst an der Musikschule. Mit dem Lehrer kam ich nicht gut klar, war allerdings recht lange da. Gab dann mal eine Situation, dass er eine halbe Stunde zu spät kam, und meine zwei Geschwister und mich alle dabehalten hat, um uns allen in der Zeit noch Unterricht zu geben. Meine Mutter war wahnsinnig vor Sorge, weil meine Schwester (die als Erstes dran war) nicht nach Hause gekommen ist. Danach sind wir zu einem privaten Lehrer gewechselt, mit dem wir besser klarkamen.

Gibt es Jugendliche, die entsprechendes Instrument gut beherrschen?
- Ein Bekannter von mir hat selber Gitarrenunterricht gegeben, weil er einfach gut Gitarre spielen kann. Ein anderer hat dem Sohn von einem Bekannten Schlagzeugunterricht erteilt. Gerade für die Große eine gute Möglichkeit. Hör dich mal in der Umgebung um. Frag beim Musiklehrer in der Schule, ob er begabte Schüler kennt, die entsprechendes Instrument beherrschen und denen er Unterricht zutraut. Ob das für die Kleine auch eine Option ist, hängt davon ab, wie weit sie ist.

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Vielen Dank für deine Antwort.

Ja, das gibt es alles. Sie spielt auch Querflöte im Orchester ihrer Schule. Also bis dahin alles gut...

Wenn ich das euch so schildere, Frage ich mich, wieso ich nicht längst die Kündigung offiziell durchgezogen habe. Danke!

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Hallo,

Unterrichtsstunden werden hier nur mit Zustimmung des Schülers/der Eltern des Schülers verschoben. Wenn eine Verschiebung nicht möglich ist, gibt es einen Ersatztermin an einem anderen Tag oder es wird eben nichts geändert. Krankheitsbedingte Ausfälle passieren nun mal.

Aber: Ich hätte niemals 3,5 Jahre auf einen Platz in der Musikschule gewartet. Allein deswegen hätten die mich schon lange nicht mehr dort gesehen.

Sucht Euch eine andere Schule oder einen Privatlehrer.

LG

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"Aber: Ich hätte niemals 3,5 Jahre auf einen Platz in der Musikschule gewartet. Allein deswegen hätten die mich schon lange nicht mehr dort gesehen."

Das finde ich auch heftig.
Vor allem findet man beliebten Instrumenten eigentlich an jeder Ecke private Lehrer oder private Musikschulen, die sie unterrichten. #kratz

Auf die staatlichen Musikschulen ist man eigentlich nur bei exotischeren Instrumenten angewiesen.

LG

Heike

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Hallo,

also, professionell geht anders.
Bei uns steht im Vertrag mit drin, falls es zu Ausfällen kommt, die von der Musikschule aus gehen, sprich längere Krankheit des Lehrers oder sonstige nicht vorhersehbare Dinge werden diese Ausfallstunden selbstverständlich kostenfrei für uns nachgeholt.
Ansonsten gibt es auch persönliche Absprachen, wenn der betreffende Lehrer z. B. auch mal was verschieben muss, werden immer gefragt, ob es uns passt.

Darauf müsstet ihr eigentlich auch bestehen können, dass die ausgefallenen Stunden nachgeholt werden.
Deinen Ärger verstehe ich, ich wäre aber auch zauderlich bei einer Kündigung, denn meine persönlichen Erfahrungen mit Privatunterricht waren mehr als schlecht.

Es schadet aber sicher nicht, sich mal umzusehen, was woanders geboten wird, gerade mit der Warteliste für das Instrument, das ist ja mehr als ärgerlich, man könnte meinen, dass die Musikschule doch den Willen haben könnte, noch zusätzlich was anzubieten.

Wir haben das durch mit dem Schwimmverein, da hat man uns auch so lange hingehalten. In einem anderen Verein wurde das Kind sofort aufgenommen, nachdem es mir zu dumm war (und ich auch mitbekommen habe, dass einige Kinder von Freunden unter der Hand aufgenommen wurden!) .

VG, midnatsol

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Diesen Text umschreiben und als Beschwerde an die Musikschule schicken und dann kündigen. Dann sucht euch einen andere. Ganz ehrlich, die liest sich sehr unprofessionell und da bringt es viel mehr sich weiter umzusehen als dieses Hickhack weiter mitzumachen. Letzten Endes zahlst du und zahlst du, dafür, dass es nicht voran geht.

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Hallo,
das hört sich alles merkwürdig an.
Meine Söhne lernen ihre Instrumente im Musikverein (da kann man auch Querflöte lernen) bei auch teilweise professionellen Musikern. Der Kostenpunkt ist nur ein Bruchteil der Kosten einer Musikschule (wir zahlen für beide Jungs zusammen 50,00 €/Monat für Einzelunterricht). Die Kinder haben erst Einzelunterricht, später, nach ca. 1 Jahr, kommen zusätzlich Gruppenstunden hinzu bis noch später Orchesterproben hinzukommen.
Fällt mal Unterricht aus, wird der nachgeholt, teilweise sogar in den Ferien. Klappt super.
Es ist auch eine tolle Gemeinschaft und die Kinder/Jugendlichen und später die Erwachsenen haben sehr viel Spaß zusammen.
Und Musikverein heisst nicht nur Marschmusik und Egerländer...da gibt es auch durchaus moderne und rockige Stücke...oder auch ganz klassische Stücke....
Habt Ihr Möglichkeiten, in einen Verein zu wechseln?
LG
Elsa01

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Da würde ich mich auch verarscht fühlen.

Wenn du keinen privaten Lehrer bekommst, dann würde ich mal "freundlich" bei der Schulleitung der Musikschule anfragen.

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Hallo!

Wenn das der Qualitätsanspruch städtischer Musikschule ist, bin ich froh, dass es bei uns genug private Musikschulen gibt.
1. Keine mir bekannte Musikschule sortiert Schüler einfach so aus - allenfalls werden andere Unterrichtsformen empfohlen. So hatte z.B. unsere Tochter Blockflötenunterricht in einer 2er-Gruppe, wo das Niveau der beiden Mädchen nach und nach immer weiter auseinander driftete - da wurden die beiden dann irgendwann getrennt unterrichtet. Bei uns lief es auf Einzelunterricht hinaus, eine andere Gruppenkonstellation wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen.

2. Längerfristige Erkrankungen können natürlich vorkommen, und nicht immer ist gleich Ersatz zu finden. Wenn dieser dann allerdings gefunden ist, sollte auch wieder ein planmäßiger Unterricht stattfinden ohne ständige Verschiebungen. Bei unseren Kindern kommt es zwar auch gelegentlich vor, dass Stunden verschoben werden müssen o.ä., aber sicher nicht mehrere Male in Folge und immer im gegenseitigien Einvernehmen.

3. Wartelisten gibt es bei uns nicht. Meine Tochter hat zum Wunschtermin mit der Blockflöte angefangen, ebenso mit Gitarre und Cello (wo es ja nicht so viele Lehrer gibt). Bei meinem Sohn mit dem Schlagzeug war es genauso. Ich habe jeweils einige Monate vor dem gewünschten Unterrichtsbeginn nachgefragt, und es lief immer. Wenn ein Unterrichtsfach so beliebt ist, dass man Wartelisten hat, dann muss man sich eben um neue Lehrer bemühen - das sollte normalerweise kein Problem sein.

Also wie schon andere geschrieben haben - professionell ist anders, und von daher kann man sich vermutlich besser anderweitig orientieren.

LG