Mein Sohn ist sooooo langsam ........

Hallo zusammen,

ich lese hier schon seit einiger Zeit im Hintergrund mit und da hier doch immer wieder sehr hilfreiche Tipps kommen, habe ich mich nun angemeldet, weil ich selbst ein kleines "Problem" habe.

Mein Sohn ist 9 und echt ein lieber Kerl, aber er ist in allem was er tut mega langsam. Es fängt morgens an, dass er ca. anderthalb Stunden bevor der Bus kommt aufstehen muss, damit er frühstücken kann, sich richten kann und zur Bushaltestelle läuft. In kürzerer Zeit schafft er es nicht.
Jeden morgen muss ich ihm sagen, Zähne putzen, Hände nach Toilettengang waschen, Gesicht waschen, usw. eben die morgendlichen Dinge, die man wirklich JEDEN morgen macht.
Er trödelt, ist überhaupt nicht organisiert, läuft 10x vom Zimmer ins Bad und zurück bis er alles hat. Dann fängt er wieder an etwas zu erzählen, zieht sich nebenher aber nicht weiter an, sondern bleibt einfach stehen.
Wenn ich ihm um 7 sage, dass er um 7:15 nach unten kommen soll, um sich fertig zu richten, dass er um 7:20 das Haus verlassen kann, kommt er nicht, weil er einfach nicht auf die Uhr schaut (Er kann die Uhr lesen!!!). Er verlässt sich immer darauf, dass man ihn nochmal ruft und dann wird er "angetrieben", dass er sich jetzt aber beeilen muss. Dadurch mault er dann rum, man würde ihn stressen.

Mittags kann er an den einfachsten Hausaufgaben 3-4 Stunden sitzen, nur weil er keinen Bock hat, Hausis zu machen. Im Nachhinein jammert er dann, dass er keine Freizeit hätte.Und es liegt wirklich nicht daran, dass er es nicht versteht, sondern weil er nicht will.
Er wurde mal IQ-mäßig getestet, die Auswertung hat ergeben, dass er eine entsprechende Hochbegabung hat. Die Lehrer wissen das, aber sie sagen, solange er es nicht zeigt, können sie ihm keine schwierigeren Aufgaben geben. Versteh ich ja auch. In seinen Klassenarbeiten bearbeitet er immer alles in der Zeit und hat auch super Noten, aber eben im Unterricht und Hausis arbeitet er halt so gut wie nix.
Ständig hat er Einträge "2 Aufgaben in 40min gelöst", "schneller arbeiten" usw.

Wenn man mittags zum Hobby fährt, was er gerne macht, richtet er nichts allein zur entsprechenden Zeit, obwohl ich ihn schon auflaufen lasse, dass ich ihm sage, er muss 10min in der Küche stehen um seine Sportsachen noch zu richten. Ich richte es nicht mehr.
Es ist ihm dann auch recht egal, dass er dann zu spät kommen würde.

Man kriegt von ihm immer nur zur Antwort "ja gleich, wart kurz, ich muss noch geschwind....."

Abends wenn er sich für's Bett richten soll (Schlafanzug anziehen, Zähne putzen, waschen), gehen locker 45min ins Land.
Da sind dann aber weder die Zähne sauber geputzt, noch ist er sauber gewaschen.
Zähne putzen juckt ihn sowieso nicht, obwohl er eine elektrische Zahnbürste hat. Wir kontrollieren das jeden Tag, und jeden Tag sagen wir, du die Schneidezähne da vorne, da hängt noch was vom essen drin, usw.
Es ist ihm einfach egal.

Er darf abends noch lesen, da schaut er aber auch nicht auf die Uhr, wenn wir sagen um 20:30Uhr wird das Licht ausgemacht. Wenn wir es dann so laufen lassen kann es sein, dass er eine Stunde später merkt, dass es schon halb10 ist.

Sagen wir ihm, er darf noch 20min lesen, fernsehen oder oder oder, schaut er nicht mal da auf die Uhr, um dann zu wissen, wann die 20min um wären.

Wenn wir mit ihm darüber sprechen, sagt er, dass er das selber doof findet, dass er soviel Zeit benötigt, aber weiß nicht wie er das ändern soll.
Wenn wir abends mit ihm sprechen, kann es sein, dass es dann am nächsten Morgen etwas besser klappt, aber das ist dann leider wieder eine einmalige Sache.

Jetzt wurde es leider doch ein bisschen viel, aber vielleicht kennt das ja jemand von euch und weiß noch einen Rat.

Ich geh jetzt erst mal arbeiten … #schwitz

Schon mal Danke

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Ich würde mal sagen, du hast einen ganz normalen 9 Jährigen! ;-)

Mein Sohn könnte auch eeewig brauchen, wenn ich es zulassen würde! Was ich gemacht habe und das schon seit dem Kindergarten, ich lasse ihn nicht im Kinderzimmer umziehen, sondern im Bad. Dafür lege ich ihm die Sachen schon am Abend ins Bad. Frische Unterwäsche, Socken, Hose, Oberteil. Braucht er auch im Bad zu lange, muss er sich im Flur weiter umziehen, der morgens im Winter deutlich kälter ist als das Bad. Wenn ich ins Bad muss, muss er mittlerweile raus. Ca. 5 Minuten bevor er von seinen Freunden abgeholt werden muss, rufe ich ihm zu, dass er sich die Schuhe anziehen soll. Ranzen ist natürlich auch am Vorabend gepackt.

Abends hat er nur Zeit zum Lesen, wenn bis zu einer abgemachten Zeit im Bett liegt, braucht er länger um sich Bettfertig zu machen, hat er pech gehabt. Es wird ausgemacht bis wieviel Uhr er lesen darf, dann gehe in sein Zimmer, nehme ihm das Buch weg, sage ihm gute Nacht und mach das Licht aus.

Was die Hausaufgaben angeht, habe/hatte ich das gleiche Problem mit ihm. Wir haben zwar unseren Sohn nicht testen lassen, aber er konnte schon mit 4 lesen und schreiben (natürlich nicht fehlerfrei schreiben!). Als er eingeschult wurde war er seinen Klassenkameraden weit voraus und auch jetzt stellt die Schule keinerlei Herausforderung für ihn dar. In der Schule selbt, hat er meist kein Problem er findet Wege sich nicht zu langweilen, wenn es jedoch um die Hausaufgaben geht, schafft er es auch locker 3-4 Stunden davor zu sitzen und NICHTS zu tun.#augen Mittlerweile erlaube ich ihm das nicht mehr. Er hat zu Hause max. 30 Minuten Zeit, schafft er es nicht, geht er ohne oder mit unvollständigen Hausaufgaben zur Schule. Er hat ja vorher noch Zeit im Hort seine Hausaufgaben zu erledigen, deswegen zu Hause max. 30 Minuten. Da er allerdings es super schlimm findet ohne Hausaufgaben zu gehen, klappt das mittlerweile ganz gut. ABER die Lehrerin hat auch ihren Beitrag dazu geleistet, er darf anspruchsvollere Hausaufgaben machen. Im Unterrericht selbst, macht er das gleiche wie alle anderen auch, aber als Hausaufgaben bekommt er andere. Das hat ungemein geholfen!
Die ersten 3 Schuljahre war er auch in der Schule unglaublich langsam, weil er einfach keine Lust hatte zum 100. mal das gleiche zu machen, was er schon beim ersten Mal verstanden hat und dann noch mal das gleiche Spiel zu Hause, natürlich ist das langweilig! WIr hatten Glück, dass die Lehrerin genau sieht wo das Problem liegt und sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht ihm zu helfen. Das heißt im Unterricht bekommt er oft die Gelegnheit anderen Schülern zu helfen und zu Hause hat er eben andere Hausaufgaben.
Ich habe allerdings auch das Gespräch mit der Lehrerin gesucht und habe ihr die Hausaufgabensituation zu Hause erklärt, sie war sehr offen dafür und hat eben diesen Weg vorgeschlagen, der bis jetzt ganz gut funktioniert.

Mein Sohn kann auch die Uhrzeit lesen und das schon seit er 3 Jahre alt ist, dennoch würder er sich nicht einfach so abgemachten Zeiten einhalten, seit er jedoch eine Armbanduhr mit Alarmfuntion hat, liebt er es sie zu stellen und er stellt sie immer, wenn ich ihm für bestimmte Dinge eine bestimmte Zeit gebe. Vielleicht wäre das auch eine Idee für euch! ;-) Ansonsten rufe ich ihm immer zu, wann er was zu tun hat und wieviel Zeit ihm noch bleibt. Ich habe ihn auch schon mal nur halb geduscht aus der Dusche rausgeholt! Das Wasser lief schon fast 10 Minuten und er war noch nicht einmal richtig eingeseift. #augen

Er weiß mittlerweile, dass ich sehr streng reagiere und nicht mehr ewig warte bis er seinen süßen Hintern bewegt. ;-) So ist es auch vorgekommen, dass ich ihn nicht zu seinem geliebten Klavierunterricht gefahren habe. Ich habe es einfach nicht eingesehen ihm 20x zu sagen, er solle sich entlich die Schuhe und Jacke anziehen. Da habe ich ihm ganz klar erklärt, ich fahre ihn gerne hin, ich finde es auch toll, dass er Klavier spielt, ABER ich werde nicht meine Nerven für etwas verlieren, was ER eigentlich sehr gerne macht. Ich habe ihm auch gleich erklärt, dass war jetzt 1x, passiert das im Halbjahr 2x, melde ich ihn ab, weil ich den teuren Unterricht nicht umsonst bezahle. Das hat auch seine Wirkung gezeigt. Er macht sich sofort fertig, wenn ich ihm sage wir fahren gleich los! ;-) Und das seit mittlerweile 1 Jahr! #schein

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Da können verschiedene Ansatzmöglichkeiten passen. Je nachdem, was die primäre Ursache bei euch ist.

Hier ein paar Beispiele, die ich einzeln auftretend kenne und auch in Kombi:

1. er verlässt sich voll auf dich.
Warum sollte er etwas ändern? Mama, macht ja...
(da fällt mir immer ein Mitschüler ein, der bis zum Abitur nichts von sich aus machte. Auch nach Auflaufen lassen... er wusste ganz sicher.... Mama, macht ja.....)

2. er kann sich noch nicht selbst organisieren!
Das merke ich bei meinem Kind manchmal.
Mein Kind weiß, dass ich sie nie im Stich lassen würde. Sie weiß aber auch, dass ich nicht ewig alles für sie machen würde.

Also helfe ich ihr beim Üben, wenn ich merke, dass sie es noch nicht alleine schafft.

Bsp.
Anfangs mache ich alles
Dann machen wir es gemeinsam
dann sage ich ihr die Schritte, aber machen muss sie es selbst
dann gebe ich ihr andere Hilfsmittel in die Hand
- Wecker stellen zum anziehen, Wecker stellen zum losgehen usw.
dann frage ich nur noch, ob sie den Wecker gestellt hat (beobachte aber heimlich die Uhr)
Dann frage ich, ob sie den Wecker gestellt hat / alles andere erledigt hat und kontrolliere
Dann frage ich nur noch, ob sie alles gemacht hat (hake nur bei den "leicht vergessenen Schritten" nach, ob diese auch wirklich gemacht sind.
Wenn das alles klappt, frage ich nur noch nach, ob sie es schon gemacht hat (als Ganzes) oder gebe Gedankenstütze, dass es schon x Uhr ist.


3. ADS / ADHS
(habe ich selbst. Mir helfen selbst solche Stück für Stück Schritte bis ich es kann)

4. Mama nervt....
Mama-Taubheit
irgendwann überhört man, was man ständig hört

Hier können helfen: Wecker, Plakate, Schritt für Schritt Anleitungen
je nachdem welcher Lerntyp er ist

Mir kann man etwas 1000 mal sagen und froh sein wenn ich es zwei mal davon mitbekomme.
Ich kann es einmal aufschreiben und habe es dann die nächsten 50 mal gespeichert.

Abendritual Zähne putzen.
Wenn er visueller Lerntyp ist: lass ihr ein Bild malen besser gesagt mehrere Bilder in Folge: was soll er der Reihe nach tun....

Zähne putzen, Schlafanzug anziehen, Wecker stellen.
Das dann gut sichtbar ins Bad hängen.

Deine Aufgabe ist dannn nur noch ihn daran zu erinnern, dass er es JETZT tun soll (ggf. mit Wecker: so in zehn Minuten / wenn der Wecker klingelt) und er arbeitet dann Stück für Stück seine Bilder ab. So weiß er, ob er etwas vergessen hat oder nicht und du prüfst nur noch das Endergebnis.

Sanduhr

Wobei, wenn ich lese, tun mir akkustische Signale gut. Ich habe keine Lust beim Lesen 50 mal auf die Uhr zu sehen #zitter Da stelle ich mir selbst lieber einen Wecker oder Timer oder Eieruhr.
Wenn ich etwas akustisches mache, nutze ich eher optische Signale.

Weiterer Vorteil, du bist nicht ständig präsent, aber er hat eine Orientierung an der er sich entlang hangeln kann.



5. Schlafmangel, Müdigkeit

wenn ich müde bin, brauche ich das 5fache an Zeit. Entweder plane ich es mir selbst so ein
oder ich plane die Zeit so knapp, dass ich spurten muss. Interessanterweise klappt das manchmal besser. #zitter
Es ist keine Dauerlösung, weil es einfach stressig ist. Aber ab und zu brauche ich das wohl, um wieder in die Gänge zu kommen.

Wie gut ich mich organisieren kann, hängt auch von meiner Schlafqualität ab.

Wobei Eule bin. D.h. morgens brauche insgesamt trödeliger und kann mich abends besser organsieren. Entsprechend plane ich abends vor.
Eine Freundin ist Lerche. Sie macht alles morgens und ist da besser organisiert.


6. Prioritäten setzen (lernen)

welche sind ihm wichtig, welche dir.
Zeitplan und wie kann man sie gestalten

7. organisch alles ok?

Schilddrüse, Diabetis und co?
Auch das kann vieles beeinflussen.

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Dein Kind "funktioniert" nun Mal nicht wie ein Uhrwerk und von ganz allein. Ich find, du erwartest da einfach zu viel. Statt ständig zu fördern und anzutreiben, würde ich einfach helfen.
Müsste meine Tochter 1 1/2 h vor der Losgehzeit aufstehen, bräuchte sie auch bis zur allerletzten Minute.
Bei uns läuft das so:
Wir/sie legen/t Kleidung abends bereit. Ich Wecker sie, wenn ich aus dem Bad komme. Sie hat dann Zeit bis ich Brotzeit und Frühstück gerichtet habe, um sich anzuziehen. Ist sie nicht fertig, helfe ich eben schnell, statt schon am Morgen Stress zu verbreiten. Nach dem Frühstück geht sie ins Bad. 10min bevor sie los muss, erinnern ich sie daran, fertig zu werden. 5min später helfe ich beim Haare bürsten und Jacke anziehen. Alles in allem schaffen wir das in etwa 40 Minuten.
Hausaufgaben macht sie an 2 Tagen im Hort. Früher hat sie die bis auf Freitag immer im Hort gemacht, mit den anderen in festgelegter Zeit. Das klappt inzwischen auch zu Hause gut. Wer zum Hobby will, bereitet sich vor, wenn nicht, dann fällt es eben an dem Tag aus. Wenn es ihm was bedeutet, wird er lernen, sich zu kümmern.
Abends gibt's auch ein Ritual: ca. 1/2 h nach dem Essen werden die Zähne geputzt und sich Bettfertig gemacht. Wird sie schnell fertig (wenn sie darum bittet, auch mit Hilfe), kann sie noch ihre Lieblingsendung ansehen, ansonsten halt nicht.
Ich erspare mir das ständige antreiben und die Stimmung Aller ist besser.

Das Thema Schule ist ein anderes. Unser Tochter hat mir mal gesagt, sie arbeite langsam, damit sie nicht so lange warten muss, bis die anderen endlich fertig sind. Zusatzaufgaben (ohne neuen Stoff, nur Wiederholung) empfand sie als Strafe und ungerecht. Sie hat da ganz richtig bemerkt, dass doch eigentlich die Langsameren mehr Übung bräuchten.
Sie hat aber immer alle geforderten Aufgaben gemacht.
Wenn dein Sohn aber die Aufgaben nicht schafft, kann das zwar bedeuten, das er keine Lust hat, die Ursache kann aber auch sein, das er sie nicht versteht (aus seiner Sicht unlogisch, unsinnig, langweilig etc.). Das hat nichts damit zu tun, das er sie nicht lösen kann. Vielleicht kommt er auch einfach mit der Aufgabenstellung nicht klar. Wenn ihr schon eine Hochbegabung diagnostiziert bekommen habt, solltet ihr euch an die entsprechende Stelle wenden. Die können Euch besser beraten.

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Ich hab auch so einen.

Unsere Vereinbarung war dann in der 3. und 4. Klasse, dass bis 18:30 Uhr alles fertig sein muss. Dann habe ich ihn "sich selbst überlassen."
Er fing an, ging raus, machte wieder zwei Rechnungen, ging wieder raus....
Und es war immer fertig und die Noten normal gut.

Mittlerweile ist er in der 5. Klasse, kommt heim, isst, macht sein Zeug und hat dann Freizeit.

Ich bin froh, ihm diese Zeit gegeben zu haben, obwohl mir sein Vorgehen und Rhythmus fremd war.

Das Anziehen und fertig machen ist heute noch ein Geduldsspiel.

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Hallo

Unser Sohn ist auch so. War immer auch immer so. Er ist normal intelligent (109-116 in den verschiedenen Teilbereichen, einen gemittelten Wert haben wir nicht bekommen). Wir sind aufgrund der großen Probleme die seine Art mit sich bringt zum SPZ überwiesen worden.
Bei ihm soll es an ADS liegen. Eine wirkliche Hilfe ist uns die Diagnose bisher nicht. Nur das ich geduldiger werde, da ich nicht mehr an ihm zweifel ob er etwas nicht will oder nicht kann. Er geht demnächst zum Marburger Konzentrationstraining und wir zur Elternschule. Mal sehen ob uns das weiter bringt.

Sie geläufigen Erziehungstipps hier aus dem Forum waren für mich nur bedingt hilfreich. Manches zieht bei unserem Kind einfach nicht.

Momentan begleite ich ihn wieder mehr. Sonst kommt es hier zu unerträglich vielen Konflikten.

LG

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Also was Aufgaben in der Schule und die Hausaufgaben angeht, denke ich, das es ihn einfach nicht reizt, diese zu erledigen. Wenn er es kann, ist es langweilig. Kenn ich von mir selbst aus der Schulzeit, ich konnte das alles locker, aber es war halt öde und so wurde halt viel Zeit vertrödelt.

Habt ihr es mal mit einer eieruhr probiert? Vllt hilft es ihm, wenn ihr ihm die Zeit so verdeutlicht, diese uhren ticken ja deutlich hörbar und sie klingeln laut, wenn die Zeit halt rum ist. Klar ist es normal, das Kinder in dem Alter mal bummeln, aber sie sind auch alt genug um zu verstehen, das es Zeiten gibt, in denen sie sich zu bewegen haben und in denen man auf keinen Fall sich leisten kann, zu trödeln, bestes Beispiel ist z.b. morgens, wenn er pünktlich in der Schule sein muss.

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Wie hoch liegt denn seine Verarbeitungsgeschwindigkeit? Hat er generell grosse Unterschiede in den Untertests? Welcher Test wurde gemacht?

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Hallo,
ich bin zwar nicht die TE, mich würde aber interessieren, ob du Lösungsansätze für das beschriebene Problem hast.
Mein Sohn verhält sich nämlich ähnlich und wir verzweifeln daran. Bei ihm wurde ein HAWIK IV gemacht. VG = 88 der Rest zwischen 115 und 126 (Gesamt 115)

LG rotihex

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Das, was du berichtest ist nicht alles mit "einem" Mittel zu bekämpfen.

Klare Ansagen am Morgen finde ich auch jetzt noch notwendig, mein Sohn ist 14, meine Tochter 10.
Zähneputzen nach dem Frühstück mache ich mit beiden gemeinsam, schon alleine damit richtig geputzt wird.
Bei meiner Tochter bin ich auch noch beim anziehen "hinterher", weil im Kleiderschrank immer soo viel Sachen sind...
10min bevor wir das Haus verlassen müssen, mache ich eine Abfrage, ob beide angezogen sind. Grundsätzlich habe ich einen Zeitpuffer von ca. 5-8 min, die meine Kinder eventuell länger an der Bushaltestelle stehen müssen, das ist aber ganz klar die Ausnahme, weil immer noch etwas ist: neues Matheheft, Fahrkarte in der anderen Hose, Geld für die Klassenkasse u.s.w.

Hausaufgaben: Zerlege die Hausaufgaben in überschaubare Schritte. Gib ihm für jeden Schritt Zeit - 5 min oder 10min, mit einer Eieruhr anzeigen lassen, wie die Zeit abläuft. So lernt er Schritt für Schritt zu arbeiten.
Kommt ihr so nicht weiter, dann erkundige dich nach Ergotherapeuten, die sich thematisch mit Hausaufgabentrödler befassen. Mit einem Rezept vom Kinderarzt kann euch da bestimmt geholfen werden.

Und abends - da schaut kein Kind auf die Uhr, dass mußt du machen.;-)

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Hallo,

unserem Sohn (8) muss man morgens und abends auch immer sagen, was er wann tun soll. Aber wenigstens beschwert er sich nicht darüber.
Wenn er das tun würde, würde ich ihn morgens nicht mehr stressen, sondern ihn mal auflaufen lassen. Dann kommt er eben zu spät in die Schule und darf der Lehrerin erklären, warum...

Beim Fernsehen oder Computer spielen achtet unser Sohn aber selbst auf die Zeit, weil er bei groben Verstößen, bei denen wir Absicht unterstellen, am nächsten Tag kein Fernsehen gucken oder Computer spielen darf.

Abends schafft er es eigentlich immer, so lange herum zu trödeln, dass er nicht mehr lesen darf.

Wenn unser Sohn bei den Hausaufgaben trödelt, sitzt er eben ewig daran. Es steht ihm frei, schneller zu arbeiten. Das ist nicht unser Problem, und das sagen wir ihm klar und deutlich, wenn deswegen motzt.

Er hat übrigens leichtes ADS (die Träumer-Variante), aber das ist keine Ausrede, alles schleifen zu lassen. Auch, wenn es für ihn anstrengender ist, als für andere, er muss irgendwie im Leben klar kommen und lernen, sich am Riemen zu reißen. Später nimmt kein Mensch mehr Rücksicht darauf.

"Die Lehrer wissen das, aber sie sagen, solange er es nicht zeigt, können sie ihm keine schwierigeren Aufgaben geben."

Und genau das ist falsch. Leider haben viele Lehrer keine Ahnung vom Verhalten unterforderter Kinder.

Unser Sohn ist "nur" überdurchschnittlich intelligent und hat in der 2. Klasse das gleiche, unmotivierte, schneckenartige Arbeitsverhalten in der Schule an den Tag gelegt, weswegen ihm die Lehrerin keine schwierigeren Aufgaben geben wollte. Irgendwann war er so genervt, dass er die Schule "kündigen" wollte.
Nach einigem erfolglosen hin und her mit der Lehrerin und der Bewertung des ganzen durch einen Kinderpsychologen und -psychiater, ist er in die 3. Klasse gesprungen und da konnte man mal sehen, wie viel Gas der Junge geben kann, wenn er motiviert ist. ;-)

Wir haben in ca. 4 Monaten das komplette fehlende Schuljahr zu Hause nachgeholt, und er ist in der neuen Klasse leistungstechnisch im oberen Drittel der Schüler unterwegs, obwohl die neue Lehrerin anspruchsvoller ist, als die alte.
Das Hauptproblem momentan ist, dass er in den Klassenarbeiten öfter nicht richtig hinguckt, was er tun soll oder im Unterricht nicht aufgepasst hat, worauf die Lehrerin bei Klassenarbeiten mit Aufsätzen besonders achten wird.

Bei Euch würde ich allerdings einen Sprung nicht empfehlen, weil Dein Sohn ja schon in der 4. Klasse ist. In die weiterführende Schule zu springen, ist keine gute Idee.
Das hätte man früher angehen müssen.
Meldet ihn an einem Gymnasium an. Da wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller arbeiten. ;-)

LG

Heike