Nachteilsausgleich und Notenschutz in Rechtschreibung

Hallo,

ich habe eine Frage bezügliche Nachteilsausgleich.
Meine Tochter hat in der 2.Klasse einen LRS-Kurs besucht. (3 Monate) da sie Schwierigkeiten in der Rechtschreibung hatte. (Schwäche)

Sie hatte das Glück die 2.Klasse zu verweilen. Die Lehrerin meinte zu mir ich sollte mich kümmern für Sie in der 3.Klasse einen Nachteilsausgleich zu bekommen. Da es ja bereits in der 3.Klasse schon Noten gibt.

Ich habe mit der neuen Lehrerin gesprochen. Sie sah keinen Sinn einen Nachteilsausgleich zu machen. Also die 3. Klasse ohne Ausgleich. Sie schrieb zweien und dreien. Auch mal eine vier in Diktaten.

In der 4. Klasse war das 1.Halbjahr noch gut. Im 2.Halbjahr dann Ausrutscher bei den Diktaten. ( Die Lernwörter hatten wir zu Hause geübt) Aber wenn waren andere Wörter bei Diktaten falsch geschrieben. Meine Töchter meinte auch sie sei zu doll aufgeregt. Sie kam mit schlechten Noten nach Hause. Es betrifft hauptsächlich die Rechtschreibung. Wenn Sie sich Konzentrieren tut, kann Sie super schreiben.
Ende der 4.Klasse hat die Lehrerin einen HSP Test gemacht, wo sie viele Fehler gemacht hat. die Lehrerin wollte sie nochmal testen lassen, aber ich bekam gleich den Beschluss:
In der 5. und 6. Klasse wird Louisa in den Teilbereich Rechtschreibung, entsprechend dem Nachteilsausgleich, nicht bewertet.
Ich fragte die Lehrerin ob dies jetzt der Nachteilsausgleich sei. Ja, ich war froh und hatte mich damit schon abgefunden.
Aber was ein komischer Beigeschmack dieser Notenschutz. Jetzt hatten Sie einen RS-Test geschrieben. Sie hätte da eine Drei bekommen aber sie wird ja nicht benotet.
Ich verstehe das nicht. Sie bekommt mehr Zeit wenn Sie möchte aber die RS wird nicht bewertet.

Ist das gut mit dem Notenschutz??? Eigentlich wollte ich nur einen Nachteilsausgleich haben oder sehe ich das falsch. Waren kann denn das Kind sehen das es sich angestrengt hat. Wir leben übrigens in Berlin.

Über Erfahrungen oder Meinungen würde ich mich freuen. Habe die neue Klassenlehrerin schon angeschrieben wegen Gesprächstermin.
Sorry das ich so viel geschrieben habe.

Gruss
Nicole

1

Die Inhalte des Nachteilsausgleich werden oft in Ermangelung genauer Regelung der Landesschulbehörde von den Schulen selber festgelegt. Manche stimmen es individuell auf den Schüler ab, bei anderen gibt es ein komplettes Paket inklusive Notenschutz.

Diese Nachteilsausgleiche sind nicht dazu da, dem Kind eine bessere Note zu verschaffen, sie nehmen den Druck 'raus, während sich das Kind z.B. in einer Lerntherapie befindet. Und in Eurem Fall ist doch die zentrale Frage: Hat Deine Tochter eine Rechtschreibschwäche oder 'nur' ein Problem mit der Konzentration? Befindet sie sich in Therapie? Und was ist ein HSP-Test???

Grüsse
BiDi

3

HSP - HamburgerSchreibProbe

;-)

2

Hallo,
mein Ältester hat auch Notenschutz und Nachteilsausgleiche wegen LRS.
Das läuft übrigens irgendwann aus. Entweder dein Kind bekommt in der Schule eine entsprechende LRS-Therapie, oder ihr müsst euch privat darum kümmern. Ich finde 3 Monate sehr wenig. Mein Sohn besucht jetzt eine LRS-Therapie, seit es Ende der 3. Klasse festgestellt wurde (jetzt ist er 6. Klasse) und zusätzlich noch eine Lese-AG (in der Schule). Bei uns war der regelmäßige Besuch der Therapie nachzuweisen und absolute Voraussetzung für die Gewährung von Notenschutz und Nachteilsausgleichen.
Diktate konnte mein Sohn in der Grundschule gar nicht schreiben. Er hat erst in der 5. Klasse damit angefangen und dann gleich mit Nachteilsausgleich - er musste nur die Lernwörter schreiben. Er bekam quasi einen Lückentext und musste die Lernwörter einfügen. Ansonsten ist es eben auch wichtig, dass die nicht vorhandene Rechtschreibung in keinem Fach als Fehler bewertet wird. Gerade später im Fachunterricht gibt es richtig schwierige Wörter, die garantiert falsch geschrieben werden.
Tja, irgendwann kommen auch Fremdsprachen...auch auf diese kann man die LRS-Nachteilsausgleiche ausweiten.
Wer in Mathe keine Sachaufgaben lesen kann, versagt bei den meisten Aufgaben.
Eine LRS beeinträchtigt eben alle Fächer. Nachteilsausgleiche sind daher schon existentiell - ohne würde das Kind eventuell gar nicht bestehen.
Notenschutz kann durchaus bedeuten, dass das Kind statt einer 5 eine 3 auf dem Zeugnis hat und somit nicht ausgleichen muss. Der Notenschutz wird sowieso auf dem Zeugnis vermerkt, hat aber sonst keinerlei negative Wirkung.

4

Hallo,

Aus welchem BL kommt ihr?
Was hat sie denn jetzt laut Attest - Notenschutz oder nachteilsausgleich?
LG
Delfinchen

5

Hallo,

danke für Eure Antworten.

Wir kommen aus Berlin.

Jetzt hat Sie einen Nachteilsausgleich und Notenschutz bekommen. im Bereich Rechtschreibung und auch für alle Fächer.

Sie bekommt mehr Zeit bei Tests, Arbeiten wenn Sie möchte. Die Rechtschreibung wird nicht bewert.
So hat es mir Ihre neue Deutschlehrerin (Klassenlehrerin) geschrieben. Ich habe diesbezüglich am Montag ein Termin bei Ihr in der Schule.

Gestern hat meine Tochter wieder diesen HSP Test geschrieben.
Ich bin gespannt wie dieser jetzt ausgefallen ist.
Sie strengt sich ja beim Schreiben an, Sie weis wie die Wörter geschrieben werden, es ist die Unsicherheit bei Ihr und auch die Konzentration.

Eine Lernförderung in der Schule gibt es nicht da die Lehrer und so fehlt.
Es gibt an der Schule eine LRS-Lehrerin, welche in Teilungsstunden in die Klasse kommt. Was aber nicht heisst das sie nur mein Kind unterstützt. Nein es können auch andere Kinder fragen wenn Sie Hilfe brauchen.

Also eine Therapie ist nicht. Die Lehrerin schrieb mir sie unterstützt Louisa und wenn ich Lernmaterial für zu Hause benötige würde sie mir dies zu gegebener Zeit geben.

Es ist auch so das sich Louisa beim Schreiben nicht anstrengt, bzw. nicht richtig schreibt. Louisa meinte gestern zu mir , Mama wir haben da so ein Test geschrieben. Ich dachte da brauch ich mir ja nicht anstrengen der wird ja sowieso nicht bewertet. aber dann habe ich gedacht, ne ich strenge mir an dann freut sich Mama und die Lehrerin.
na ob das Letzt so stimmt weis ich nicht. Aber der Gedanke das sie sich nicht anstrengt beim Schreiben hatte ich schon am Anfang.

Wäre eine Nachteilsausgleich nicht das Beste. Mit den Wörter in den anderen Fächern müsste man sehen andere Kinder schreiben bestimmt auch nicht alles richtig.


Lieben Gruss
Nicole

6

Hallo,

erkundige Dich genau, was wie getestet wurde. Nicht immer entsprechen die Testungsmethoden in den Schulen denen bei einem niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater.
Mein erster Impuls war sogar, dass ich das ganze Verfahren komisch fand.
Wir leben in Brandenburg, direkt an der Grenze zu Berlin. Hier MUSS alles schriftlich gemacht werden, ohne Unterschrift der Eltern läuft nichts und für den Nachteilsausgleich muss ein schriftliches Gutachten eines KJP vorliegen.
Dann hab ich aber gesehen, dass das in Berlin wohl etwas anders läuft. Lies mal dazu die Berliner Grundschulverordnung, speziell § 16.
Aus meiner Erfahrung heraus würde ich mir auf jeden Fall eine Zweitmeinung von einem KJP holen. Desweiteren würde ich alle Vereinbarungen und weiteren Schritte mit der Lehrkraft schriftlich festhalten lassen (so wird das bei uns an der Schule grundsätzlich gemacht).
Außerdem hast du es in Berlin um einiges leichter, eine vom Jugendamt finanzierte Lerntherapie zu erhalten. Diese Rückmeldung wurde mir sowohl von unserer Berliner KJPin als auch sogar von unserem eigenen Brandenburger Jugend- und Sozialamt gegeben.
Wende dich dafür an dein zuständiges Jugendamt oder den KJPD.

Sollte Deine Tochter tatsächlich eine LRS haben, würde ich für den Notenschutz plädieren. Das wirkt sich auch auf andere Fächer aus. Bestehen durch LRS Probleme in Deutsch, wird es i.d.R. auch in Fremdsprachen haarig. Auch in Mathe und Physik kommen immer mehr Texte vor. Wer da Probleme hat, kommt erst gar nicht zum Rechnen.

Alles Gute!

7

Hallo,

danke für deine Worte.

Hatte heute Termin bei der Lehrerin.

Sie sagt Louisa hat eine Nachteilsausgleich und in den Arbeiten wird die Rechtschreibung nicht gewertet. Sie schreibt aber gerne unter der Arbeit was es für eine Note wäre. Der Notenschutz ist auch wichtig bei Aufsätzen usw. damit Louisa sich auf die wichtigen Sachen erstmal konzentrieren kann.

Ich als Elternteil kann aber auch sagen, dass ich nur den Nachteilsausgleich möchte und sie ganz normal bewertet werden soll. Sie bekommt die gleiche Klassenarbeit wie die anderen. Hat mehr Zeit bei der Bearbeitung und kann Hilfsmittel zur Hand nehmen. Wird dann aber ein Punkt Abzug geben.

Sie hat mir zu dem Notenschutz geraten.
Was mache ich jetzt. Den Notenschutz probieren und dann nach ca. 1/2 aussetzen zu lassen geht nicht. Ich muss das jetzt entscheiden.

Zu der Förderung hat sie mir gesagt, das sie eine Teilungslehrerin haben die 2mal die Woche für Louisa zuständig ist. Es kann sich aber auch ändern. Ich soll mir doch mal bei dem Duden Institut informieren. Lernmaterial stellt Sie mir zusammen.

Zu der Auswertung des Tests meinte sich Louisa habe eine LRS. also Rechtschreibschwäche.

Bitte um Hilfe.
Bin am Hin und Her überlegen was ich mache.

VG
Nicole

8

Hallo,

wie gesagt, ich würde mir eine Zweitmeinung einholen.
Das machen wir jetzt bei unserem jüngeren Sohn auch. Da steht lt. Lehrerin nämlich auch im Raum, dass er LRS hätte. Sie konnte mir aber die Testungsmethoden nicht eindeutig darlegen. Ich habe ein bißchen das Gefühl, dass gleich gesagt wird "Na ja, wenn die große Schwester das schon hat, hat er es auch!".

Bei uns ist das Verfahren eben etwas anders. Man kann auch mitten im Schuljahr den Nachteilsausgleich beantragen/erweitern/runter fahren etc.

Warum musst du das jetzt entscheiden? Und warum sträubst du dich gegen den Notenschutz?

Gruß, S.

weiteren Kommentar laden