Lehrermangel

Hallo :-)

Macht der Lehrermangel sich bei euch bemerkbar? Wenn ja, wie?

Wir bekommen jetzt einem Gymnasiallehrer an die Grundschule und alle AGs sind gestrichen.

LG

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Ich bin Lehrer in NRW und bei uns äußert sich das so, dass der Unterricht teilweise gekürzt wird (z.B. Kunst nur noch einstündig statt zweistündig) und Vertretungslehrer keine ausgebildeten Lehrkräfte sind, sondern idR Lehramtsstudenten im Master oder mit absolviertem Master vor dem Referendariat.


Bei einem Lehrer für Gymnasium/Gesamtschule würde ich mir keine Gedanken machen, die müssen sich natürlich erstmal umstellen, aber es ist ein ausgebildeter Lehrer. Da gibt es durchaus schlimmere Varianten.

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Das kann ich bestätigen. Mit dem Gymnasiallehrer habt ihr noch Glück! An Grundschulen darf zur Zeit so ziemlich jeder unterrichten mit akademischen Abschluss. Auch gänzlich ohne Pädagogik- oder Didaktikkenntnisse. Da kann es dann auch Mal passieren, dass die kleinsten Deutschunterricht bekommen von jemandem der Sport studiert hat. Finde ich als Mutter mit Lehramtsstudium (Gym) untragbar. Fachfremd unterrichten finde ich schon grenzwertig. Bin froh, dass es an der Grundschule meines Kindes kein Thema ist. Unsere Lehrerin ist ein alter Hase und ich demütig dankbar dafür.

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Hallo,
bei uns ist kein Lehrermangel bemerkbar, weder an der GS des Kleinen noch am Gymnasium des Grossen.
Wir wohnen in NRW, eher ländlich.
LG
Elsa01

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Sicher, dass die Lehrer auch solche mit einer entsprechenden Ausbildung sind?

https://www.welt.de/regionales/nrw/article174499714/Quereinsteiger-an-Grundschulen-Sind-froh-wenn-sich-ueberhaupt-jemand-bewirbt.html

Der Lehrermangel an Grundschulen ist in alle Bundesländer enorm. Viele freie Stellen werden mit Seiteneinsteigern besetzt.
Das muss nicht unbedingt immer schlecht sein, jedoch sollte ein Lehrer gerade in der Grundschule Ahnung von der Didaktik und von der Lernpsychologie von Lernanfängern haben.

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Ja, die 5 Lehrerinnen an unserer GS sind z.T. schon über 20 Jahre da bzw. die eine war an unserer Schule Refrendarin, da war ich in der 4. Klasse. Die letzte, die neu dazu gekommen, kam, als unser Grosser in der 1. Klasse war (er ist jetzt in der 9.).
Und unser Grosser ist an einem kirchlichen Gymnasium, die nur "richtige" Lehrer einstellen, bisher sind schon einige direkt nach der Refrendarzeit geblieben, weil andere Lehrer in Ruhestand gegangen sind bzw. in Kürze gehen.
LG
Elsa01

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Mein Mann ist Gymnasiallehrer aber arbeitet als Grundschullehrer, Förderstufenlehrer, Realschullehrer und Hauptschullehrer (alles an einer Schule). Er hat Sport und Bio studiert aber unterrichtet auch Musik (spielt aber selbst auch mehrere Instrumente u.a. Klavier) und teilweise Arbeitslehre oder sowas...
Der Lehrermangel ist aber durch die Regierungen hausgemacht (und die Schulen können da leider nichts ändern). Wenn Lehrer oftmals über Jahre hinweg nur Verträge für jeweils ein Schuljahr bekommen und in den Sommerferien so auch noch arbeitslos sind, muss man sich nicht wundern, wenn die Bewerber knapp werden...

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Aus der Schweiz: Regional sehr unterschiedlich. Bei uns sind alle Stellen besetzt - es kann normal unterrichtet werden.

Es gibt aber zu wenig Lehrer für die Begleitung der Inkludierung. Das heisst: Die Kinder werden zwar in Inklusionsklassen unterrichtet - die Lehrer bekommen aber die nötige Hilfe nicht. Weil es schlicht noch zu wenig ausgebildetes Personal gibt. Wenn die Hilfe da ist, dann nur Stundenweise und oft ohne Ausbildung. Das kann dazu führen, dass sich plötzlich jemand "Lehrer" schimpft, der vorher einfach irgendwie mit Schule zu tun hatte. z.B. im Idealfall noch als Kunst- oder Handarbeitslehrerin, Logopädin, als Hortbetreuerin... oder im schlechteren Fall als Aushilfe beim Mittagstisch. Mir graust davor. Gerade da, wo mit besonders heiklen Kids gearbeitet wird, werden sehr unqualifizierte Entscheide gefällt... oder eher: Von unqualifiziertem Personal, dass es zwar gut meint, aber ausbildungstechnisch null Ahnung hat. Und wenn "der gesunde Menschenverstand" da plötzlich reicht.... habe ich Fragen... Die Damen (z.T. jetzt seit 3 Jahren in Amt und Brot, lassen sich auch nicht mehr gerne von diesen Posten vertreiben, wenn wirklich qualifiziertes Personal rekrutiert werden könnte. Denn eine solche Position, solche Macht und Mitsprache (und Lohn) hatten sie vorher als Hilfe beim Mittagstisch etc. natürlich nicht.
Das finde ich schlimm... da behält man dann aus Dankbarkeit einfach alt gedientes Personal, das nicht mehr von schwierigen Kindern versteht als ich... Zum Glück bin ich von deren Entscheidungen nicht abhängig. Aber ich sehe es bei meiner Schwester, die ein solches Amt inne hat. Menschenverstand hat sie - aber pädagogisch oder psychologisch echt nicht mehr Ahnung als ich... Finde ich suboptimal...

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Genau das ist eben das Problem. Man behält die unqualifizierten Lückenbüßer und verschlimmert es so länger als nötig.

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Meine Ziehtochter kam am ersten Schultag nach den Ferien nach Hause und sagte, sie hat jetzt Unterricht bei Herr Peter*, Frau Peter*, nochmal Frau Peter*, aber eine andere. Auf meine Nachfrage, warum die jetzt alle Peter heißen, kam, dass es die Töchter von Herr Peter sind, der ist richtiger Lehrer für Mathe und die anderen machen Neigungsunterricht und Ethik und Kunst und sowas.

Ich habe gesäufzt. Schon seit zwei Jahren gibt es außerdem Schwierigkeiten das Hauptfach Englisch zu versorgen. Unterrichtsausfall und Vertretung war die Folge. Letztes Jahr hatten sie einen sehr engagierten Lehrer, der war Flüchtling und wurde über so ein Förderprogramm an die Schule gebracht. Der Unterricht war wohl gut und sie konnten eh nur Englisch mit ihm sprechen, aber der hat wohl jetzt die Schule gewechselt. ....Also ja wir spüren ihn den Lehrermangel. Aber er ist eben auch hausgemacht vom Land.

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epochaler Unterricht, Kunst wird gar nicht erteilt, viele Lehrer sind krank und das längerfristig und das beispielsweise in der 2. Fremdsprache....AG's.....sehr sehr knapp...und das an einem Gymnasium