Wie Schwächen fördern?

Hallo!

Kurz und knapp: Ich habe LRS,mein Papa auch. Festgestellt erst im Erwachsenenalter. Bei mir Recht spät,da ich trotz langsamen und falschen lesens ,Bücher liebe. Bei mein Papa wurde erst getestet,nachdem mir vieles von selbst aufgefallen ist an ihm.Inzwischen habe ichbes gut im Griff,auf Arbeit schaut Chefin drüber,Privat die Großeltern bei langen Texte und Briefen.

Nun,darf Mäusekind mit 7 endlich in die Schule. Zurückstellen war das Beste was ich machen konnte mit ihr. Seit sie 3 ist war sie zur Logopadie,jetzt ist Pause bis Spätherbst/Winter.

Zahlen mag sie,kommt gut bis 30.Mengenerfassung auch sehr gut. Beim Test waren Lehrer und Direktorin zu frieden.

Und jetzt die lieben Buchstaben. Sie sagt immer sie mag schon gerne mal lesen aber diese viele Buchstaben verwirren sie. Das ABC Lied mag sie nicht. TipToi mit Buchstaben hat sie versteckt gehabt als ich es mit ihr mal machen wollte. Memory mit Buchstaben und Gegenständen verweigert sie.

Natürlich hat das noch nichts zu bedeuten. Aber ich würde sie gerne unterstützen,weiß nur nicht wie.

Alle reden davon ich soll sie ja in Zahlen fördern,ich vermute aber das es falsch ist,da den Faden auf zu nehmen.
Wir würdet ihr vorgehen?Habt ihr Tipps und Tricks?
Kleine,einfache Lernvorschläge die sich für 10 Minuten in Alltag einbauen lassen? Bücher oder Wahlvorschläge?

Falls wichtig:Sie wird in BW eingeschult und die Schule macht Schreiben nach Gehör.

Vielen Dank

1

Himmel! Schreiben nach Gehör! Mach das bloß nicht! Selbst Kindern ohne LRS fällt es schwer nach solch einem System irgendwann mal richtig zu schreiben.
Diese Methode ist längst überholt und gilt als nicht förderlich. Im Gegenteil!

Und gerade in BW ist es sogar verboten siehe hier:

https://www.swr.de/swraktuell/bw/schreiben-nach-gehoer-in-bw/-/id=1622/did=21068102/nid=1622/1b30n03/index.html

(vom Januar 2018)

6

Wie immer, erst mal drauf hauen auf eine Methode und noch nicht mal wissen wie sie richtig heisst. (Lesen durch Schreiben, wäre richtig) Da sollte das Ministerium in BW wohl mal die Lehrer richtig schulen.....

Mein Kind hat nach der Methode perfekt gelernt, weil die Lehrerin sie richtig angewendet hat !
DAS ist nämlich der größte Fehler an der Methode. Das manche Lehrer sich darauf ausruhen und die Kinder 4 Jahre machen lassen wie sie wollen.

Lernwörter (die auch als Fehler angestrichen wurden ) gab es nach den Herbstferien, ebenso die ersten Rechtschreibregeln.
Viel Wert wurde auf Selbstkontrolle beim Korrigieren der Texte gelegt. Zuerst wurde das falsche Wort direkt markiert, später nur noch die Zeile, in der ein Wort falsch war.

Die Kinder aus unserer Grundschule haben an den weiterführenden Schulen den Ruf, eine sehr gute Rechtschreibung zu haben.

7

wie gut, dass du meine Erfahrungen mit diesem Mist kennst!

weitere Kommentare laden
2

Grundsätzlich halte ich es für sinnvoller von Anfang an das richtige Schreiben zu lernen. Zumindest erscheint es doch logischer als erst irgendwas schreiben zu dürfen und dann soll man sich plötzlich an eine völlig andere Schreibweise gewöhnen. Und besonders LRS-Kindern sollte es schwer fallen, sich da umzustellen.

25

Das ist nicht nur bei LRS Kindern so. Auch andere die zb generell gerne hinterfragen tun das. Fragen eben warum war es sonst immer richtig. Meiner hat da keine Schwächen aber ich habe ihm von Anfang an berichtigt weil ich ihn eben kenne und weiss wo das enden würde. Ich habe ihm das halt immer erklärt.

27

Und genau das war auch meine Erfahrung mit dieser Methode.
Meine Nichte (die als hochbegabt eingestuft ist und einen Verbal-IQ von über 140 hat) hat bis zur 5. Klasse gebraucht, um zu kapieren, wie man richtig schreibt.
Andere Kinder, denen es vielleicht nicht so leicht fällt, lernen es mit dieser Methode wahrscheinlich nie.

3

Ich persönlich würde vor der Einschulung gar nichts fördern, es sei denn dass Kind will es unbedingt selber.
Man sieht ja dann erst wie es in der Schule läuft und kann dann gezielt mit den Lehrern eine Stategie erarbeiten.

4

Hallo,

Das, was so oft als „Schreiben nach Gehör“ bezeichnet wird, ist eine Methode zum Lesen lernen und heißt eigentlich „Lesen durch Schreiben“. Die ursprüngliche Methode von Herrn Reichen wird überwiegend schon lange nicht mehr praktiziert, da man festgestellt hat, dass sie zu Problemen führt. Aber das Ziel dieser Methode ist es, dass Kinder schneller und motivierter LESEN lernen, weil sie nicht drei Monate lang lala mimi mami omi mimo lesen und schreiben müssen, sondern einfach das, was sie möchten, auch wenn es im ersten Moment voll schrägt aussieht (Ich erinnere mich noch an KOMPJUTA in der ersten Klasse ;-) )

In den meisten Grundschulen, die nicht „klassisch“ arbeiten, wird eine Methode mit Anlauttabelle eingesetzt und parallel dazu werden Rechtschreibregeln erlernt. Da geht es darum, Laute zu hören, zuzuordnen, das Symbol (BUchstabe) für diesen Laut zu fnden und zu schreiben. Sie muss den Buchstaben also nicht kennen, sie muss Laute hören, z. B. Erkennen, dass Buch und Baum mit dem gleichen Laut beginnen. Da kann es schon auch sein, dass ihr das - wenn LRS geerbt - schwer fällt.

Aber deine Tochter ist ja ncoh ga rnicht in der Schule. Warte doch einfach einmal ab, wie sie sich macht und lass dir Zeit bis zum ersten Elterngespräch. Dann wirst du schon hören, ob Förderbedarf besteht.

Einzelne Buchstaben helfen nicht weiter, wenn sie den Buchstaben nciht mit einem Laut verknüpfen kann. Man sollte übrigens auch immer „b“, „tsss“ und nicht „beee“, „ceee“ sagen, aber ich denke, das weißt du eh.

Malt sie denn gerne oder auch nicht?
Kann sie Reime finden? Haus - Maus, Wand - Hand, Tisch - Fisch?

LG, Felisha

5

Hi,
schau doch mal, es gibt viele Gesellschaftsspiele, wo man Buchstaben, lesen, rechnen, etc. spielerisch lernen kann.
Da kann dir deine Logopädin sicherlich auch viele Tipps geben.
Die " Conny leent..." Spiele und Bücher sind sehr gut.

Dann kann man Buchstaben Memory kaufen....

lg
lisa

9

Huhu
Ich würde noch gar keine Buchstaben fördern wenn sie es nicht verlangt. Das normale abc lied ist überhaupt nicht geeignet denn dort heißt es zb. Be und nicht b und Baum schreibe ich einfach nicht beaum.
Lies ihr viel vor. Lass sie Geschichten ausdenken und dir erzählen. Du kannst auch Bücher nutzen wo einige Wörter durch Bilder ersetzt sind.
Auch diese Dinge helfen um im Kopf Verbindungen die die Sprache betreffen fördern.
Liebe Grüße

12

Hallo,
Gibt es eine andere Schule, die nicht dieses Konzept fährt, und gut erreichbar ist?
Denn für ein Kind mit der genetischen Disposition für Legasthenie kann dass in einer Katastrophe enden.
Falls nicht, nutze die Zeit bis Mitte September und bring ihr das Lesen selbst bei, IntraAct plus soll gut sein, meine Kinder haben mt 4,5 mit „ABC der Tiere“ von Miltenberger innerhalb eines Monats fließend lesen können.
Korrigiere dein Kind von Anfang an, egal, was die Lehrer sagen.

Liebe Grüße
Delfinchen

14

Hallo

Zum einen, deinem Text merkt man überhaupt nichts an. Ich lese hier sehr viele schlampige Beiträge. Deiner ist flüssig und angenehm zu lesen.

Zum anderen möchte ich auch eine Lanze für die Methode zum lesen und schreiben lernen brechen. Mein zweites Kind lernt nach dieser Methode. Das erste (Klasse 4) schreibt sicherer und fehlerfreier als ich (keine große Kunst, aber für ein 10 jähriges Kind finde ich das richtig gut). Das zweite Kind ist in Klasse 1 und schreibt verständliche Texte. Natürlich nicht fehlerfrei.
Ich handhabe es so, dass ich die Kinder korrigiere. Und zwar erkläre ich soweit als möglich auch warum. Beispiel: Wald endet mit D, das findet man durch erweitern raus, Wälder. Ggf sage ich auch, dass es nicht zu erklären ist, sondern man es sich merken muss.
Seitens der Schule wird die Korrektur der Lernwörter (hier 5 pro Woche) konsequent eingefordert. Ebenso wie die korrekte Anwendung der Regeln die besprochen wurden. Momentan beschränkt sich das auf erste Regeln zur Großschreibung in Klasse 1.

Vor Schulbeginn würde ich nicht konkret lesen/schreiben üben. Vielleicht eine Anlauttabelle aufhängen. Dann kann man gemeinsam Wörter suchen die mit einem bestimmten Buchstaben beginnen. Später auch in der Mitte und am Ende des Wortes. Wörter klatschen (Silben erkennen) ist auch eine gute Übung.
Bei der Methode ist eine deutliche Sprache wichtig. Mit starkem Dialekt wird der Schrifterwerb erschwert. Je deutlicher die Sprache, desto einfacher ist es die richtige Schreibweise zu erarbeiten.

Zu LRS spezifisch kann ich dir leider überhaupt nicht helfen.

Alles Gute

15

Ich finde das Intraact Plus Konzept sehr gut.
Www.intraactplus.de
Kannst ja mal schauen. Den Theorieteil kann man einfach als pdf runterladen. Meine beiden Kinder haben damit gelernt.