Wieviel Elternmitarbeit fordert Eure Grundschule?

Guten Abend liebe Gemeinde! #winke

Mich treibt im Moment o.g. Frage um.

Wie sieht das an den Schulen Eurer Kinder aus? Werdet Ihr Eltern dort oft zur Mitarbeit herangezogen? Wie oft gehen Helferlisten herum, welche festen Projekte, die nur mit Elternmitarbeit funktionieren, gibt es bei Euch?

Irgendwie erscheint mir das alles gerade sehr viel bei uns.

Obstschnippeln, Blitzrechnen, Vorlesemütter, Bibliothek betreuen, Klassenpflegschaft, Förderverein... Das sind jetzt die festen, regelmäßigen, oft auch wöchentlichen "Dienste" die mir so einfallen.

Und dann gibt es noch den unregelmäßigen Kram:
Bastelaktionen, Aufräumaktionen, Basare, Schulfeste (mit Kuchen backen und verkaufen, Lose verkaufen, Spiele betreuen, Stände beaufsichtigen...), Klassenfeste und -wandertage, die elenden Bundesjugendspiele, die Radfahrprüfung der Viertklässler, ein Museumsprojekt, Fahrdienste bei bestimmten Ausflügen...

Wirklich ÜBERALL ist Elternmitarbeit erforderlich. Und natürlich gibt es genug Eltern, die einfach schlicht keine Zeit oder verständlicherweise auch mal keinen Bock haben. Fast alles findet Vormittags statt - da fallen nahezu alle Berufstätigen natürlich ohnehin raus.

Ich gebe mir wirklich Mühe, mich einzubringen und helfe auch mit. Zwar bin ich keine von denen, die das immer gerne machen (Basteln mache ich tatsächlich selbst unter Todesdrohungen nicht mehr), aber ich sehe die Not unserer wirklich guten und engagierten Klassenlehrerinnen,ihre Listen voll zu bekommen.
(Ich habe zwei Kinder an der gleichen Grundschule, 4. und 1. Klasse).

Im Moment bin ich gefühlt nur noch unterwegs - sogar bei Diensten, für die ich mich nie eingetragen habe. Dann kommt nämlich irgendwann der verzweifelte Anruf oder die beinahe bettelnde WhatsApp von einer der beiden Klassenlehrerinnen, ob ich nicht vielleicht doch, bitte, bitte...
Und dann lasse ich mich breitschlagen. #klatsch

Einen Dienst (Streckensicherung bei der Radprüfung) habe ich auch auf Nachfrage abgelehnt, da ich wirklich gute Gründe dafür habe, dass nicht zu machen.
Trotzdem kam die Klassenlehrerin zwei Wochen später noch einmal auf mich zu. Ich merke, wie unangenehm es auch den Lehrerin ist, mich immer und immer wieder anzusprechen, obwohl ich ja schon freiwillig und ungefragt so viel übernehme. (Obst schneiden, Blitzrechnen, hassenswerterweise Klassenpflegschaftsvorsitz in einer Klasse mit all den ätzenden Begleiterscheinungen...)

"Frau Kikaninchen, dürfte ich Sie doch noch mal... könnten Sie nicht vielleicht hier auch noch..."

*seufz*

Ich kann da auch schlecht nein sagen, das gebe ich zu. Wenn ich die Zeit habe, dann mache ich es auch. Das ist mein "Fehler". Oder auch nicht, je nachdem aus welcher Perspektive man es sich ansieht! #zitter
Meine Große wechselt jetzt nach den Sommerferien auf die weiterführende Schule. Großes Gymnasium, viele Kinder ---> viele Eltern. Und ich hoffe, dass auf dem Gym dieser Quatsch langsam aufhört. Auf jeden Fall hab ich meiner Tochter gesagt, dass ich ab dem Sommer bei ihr komplett raus bin und außer vielleicht mal was wirklich Wichtiges, nicht mehr dafür ansprechbar bin. Notfalls lüge ich!
Aber ich habe die Nase wirklich so dermaßen voll.

Wie ist das bei Euch?
Gibt es an Euren Grundschulen auch so viel, wo die Eltern herangezogen werden - und die Projekte auch wirklich scheitern, wenn nicht genug Helfer aufzutreiben sind?


Mein Schwager schaut immer wie ein Auto, wenn ich ihm erzähle, dass es ein Schulobstprogramm gibt, durch das die Kinder drei Mal pro Woche frisches Obst und Gemüse bekommen, dieses aber an diesen Morgenden von Müttern für die komplette Schule geschnibbelt und zubereitet werden muss. #schwitz
Sowas gab es zu unserer Schulzeit nicht. So gut die Idee dahinter ist - so schwierig ist die Umsetzung.
Es wird viel mehr Elternmitarbeit gefordert als früher - aber immer mehr Eltern sind beide berufstätig. Hier auf dem Land sind zwar auch noch viele Mütter länger zu Hause oder nur tageweise berufstätig - aber diese Mütter sind doch nicht die Melkkühe der Schule?

Mich interessieren Eure Erfahrungen! Das les ich dann morgen! #gaehn

Gute Nacht

1

Kurz und bündig - gar nicht. Dafür ist der Elternbeirat zuständig. Natürlich gibt es aber auch und vor allem dir überengagierzen Muttis die sich immer und überall aufdrängen, da meist ohne feste und sinnvolle Arbeit.

2

Hi,
mir haben die Feste gereicht wo Anwesenheitspflicht der Eltern war, inkl. Kuchenbacken.
Zum Glück hatte wir genug Eltern, die 110% "hier" geschrien haben, für welche gehört es zum Status dazu, immer und ständig zu helfen.

Im Notfall habe ich geholfen, ansonsten war ich beschäftigt...Punkt.

LG
lisa

3

Was heißt fordern? Es wird gefragt und es finden sich immer einige Eltern, großartig anstrengend, da jemanden zu finden, empfinde ich das jetzt nicht.... Aber vielleicht liegt das auch einfach an unseren Klassen, es finden sich einfach immer irgendwelche Freiwilligen...

Ich persönlich bin zwar zuhause, aber halte mich aus solchen Aktionen eigentlich grundsätzlich raus... Aus dem einfachen Grund, dass ich halt immer die kleine Schwester mitschleppen muss und die dann dort in irgendeiner Art und Weise beschäftigt halten muss, damit ich auch in Ruhe was tun kann... Wir bei uns aber auch so akzeptiert, vermutlich, weil eben wie gesagt immer genügend Freiwillige da sind... Das einzige, was ich meistens mache, ist sowas wie Kuchen backen für ein Schulfest oder ein Klassenfest, aber das ist ja auch schnell gemacht...

Allerdings sind diese Dienste auch nicht ganz so enorm bemessen wie bei euch... Ja, Obst schnippeln würde hier auch anfallen, aber ansonsten übernehmen das meiste bei uns die Elternvertreter der Klassen... Ab und zu wird nochmal ein Helfer gebraucht, aber das wird ziemlich schnell geklärt...

Ich finde, ihr habt ziemlich viel auf eurer Liste... Da würde ich auch irgendwann streiken und Termine canceln... Da würde ich auch absolut kein schlechtes Gewissen haben, manches geht halt, aber alles kann man nun mal auch nicht abdecken...

LG

4

Hallo
Die Grundschule meiner Kinder (2 Klassen pro Jahrgangsstufe) stellt zwar einiges auf die Beine, hat aber auch sehr realisitsche Vorstellungen was Eltern angeht.
Termine an denen es gut wäre, wären Eltern (vormittags) anwesend, werden weit im Vorraus angekündigt. So kann man sich organisieren, absprechen und gegebenfalls auch mal frei nehmen. Auch andere Möglichkeiten (etwas mitbringen,...) werden zeitig bekannt gegeben. Sooo viel ist das aber ehrlich gesagt hier aber nicht. An benötigten Fahrdienst kann ich mich zB. eigentlich überhaupt nicht erinnern. Die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist hier sehr gut und die Distanzen eher klein.
Hilfe hat die Schule aber zB. auch durch einige Lehrerinnen in Pension die liebend gerne Ausflüge oder Projekte begleiten.
Ich denke es ist gut so wie es ist.

LG

5

Also bei uns gibt es auch Blitzrechnen, die Bücherei,...Schulveranstaltungen wie das Sommerfest etc., selten mal beim Basteln helfen,...jedes Jahr brauchen die Vierties Streckenposten für die Fahrradprüfung (sind nur Eltern der 4.

Pflegschaft und Förderverein gibt es auch um Kindergarten. Da gibt es bei uns genügend Freiwillige.

Ohne helfende Eltern gäbe es keine Feste wie das Sommerfest.

Bei der Bücherei sind wir so viele freiwillige Mütter, dass man nur alle 4-5 Wochen mal eine halbe Stunde ran muss.
Blitzrechnen mache ich jede Woche. Bei meinem Sohn in der Klasse und bei meiner Tochter. Lieber ich - als „Fremde“. Ich finde das Prinzip nämlich blöde... Was gehen andere Eltern die Leistung meiner Kinder an?

Kekse backen macht mir einmal im
Jahr Spaß, ebenso basteln. Wenn ich kann, dann kann ich. Wenn nicht, dann nicht.

Die Lehrerin geht auch meist erst an mich, weil sie weiß das ich manches gerne mache - und wahrscheinlich weiß sie auch, dass ich nicht gerne nein sage.

Wenn es dir nicht passt, sag auch mal nein. Es gibt genug Eltern an einer Schule. Es müssen nicht immer die gleichen sein.

Frech finde ich es nur, wenn sich Eltern die nie was tun beschweren, wenn mal eine Schulveranstaltung nicht statt finden kann.

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Du wirst es nocht glauben, es gibt sogar Eltern die arbeiten müssen#rofl
Aber zum Glück gibt es Mamis, die das so gerne machen. Zwei Feste im Jahr reichen allemal aber das viele drum herum.....und bei uns an der Schule kam vom Lehrer kein persönliches Engagement, nur die Eltern haben versucht alles zu organisieren.....

Bin ich froh, das wir die Zeit hinter uns haben.

lg
lisa

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Hab ich was anderes gesagt??? 🤔

Schulfeste sind am Wochenende. Wenn man da arbeiten muss, dann ist das so.
Und egal ob man arbeitet oder nicht: wer meckern wenn kein Schulfest statt findet, aber nicht hilft, ist unverschämt.

Von unserer „Blitzrechnen- und Bücherei-Mutti-Truppe“ arbeiten bis auf eine Mutter alle. Und die eine ist in Elternzeit.

Es muss ja niemand helfen - wobei das immer schon so war (bei mir damals in geringerer Form). Es darf derjenige nur dann keine Ansprüche haben.

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6

Guten Abend,

an unserer Grundschule ist es genauso wie bei Dir, was das "Arbeitspensum" für die Eltern angeht. Nur, dass es sich hier um einiges besser verteilt, weil hier viele Frauen nicht oder höchstens zum Spaß arbeiten. Zur Zeit melde ich mich fast immer zum Helfen, weil ich in Elternzeit bin, oft wird die Hilfe aber garnicht mehr benötigt.

In meiner Kindheit habe ich dieselbe Schule besucht und da gab es diese extreme Elternmitarbeit nicht. Plätzchenbacken, Wanderungen, Theaterbesuche und auch die Bundesjugendspiele - nie war da jemand von den Eltern dabei. Keine Ahnung, warum es heute nicht mehr ohne geht #kratz.

Liebe Grüße

PS: Was ist Blitzrechnen?

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Was Blitzrechnen ist, interessiert mich auch.

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Beim Blitzrechnen müssen die Kinder verschiedene „MathePrüfungen“ ablegen.

Da gehört in der ersten Klasse zB dazu: Zahlen benennen, Rechnen in 3er/2er-Sprüngen vorwärts und rückwärts, Plusaufgaben, Minusaufgaben, Mini Einmaleins usw.

Nichts weltbewegendes.

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Hallo,

so viel Elternarbeit gibt es bei uns nicht. Hier versuchen die Lehrer, es so gut wie möglich allein hinzubekommen. Klar, als Begleitperson zum Wandertag oder mal Aushilfe beim Sportfest, aber das war es dann auch schon. Ein Obstprogramm gibt es hier auch. Und das sogar täglich. Das Obst wird von den Lehrern und Horterziehern geschnippelt. Die Bibliothek wird hier von den 4. Klassen und deren Klassenlehrer betreut. Das Lesen, Schreiben und Rechnen üben, für Kinder, die zusätzliche Übung brauchen, übernehmen auch die Lehrer und Erzieher. Es gibt auch jedes Jahr eine Projektwoche zu unterschiedlichen Themen. Auch die wird komplett ohne Eltern organisiert und gestaltet. Da kann es höchstens mal passieren, dass gefragt wird ob die Eltern einen Kuchen backen können. Die Fahrradprüfung ist hier in der 4. Klasse und wird von Lehrern und 2 Polizistinnen betreut. Die Ausbildung findet auf einem Verkehrsübungsplatz statt. Ebenso die Verkehrserziehung und der "Fußgängerführerschein" in der 1. Klasse. Auch hier kommt ein Polizist/Polizistin und macht dies an 3 Tagen zusammen mit den Klassenlehrern. Die Bundesjugendspiele laufen hier auch komplett nur über die Schule. Da gibt es keine Helfer von Elternseite. Ich habe jetzt das 3. Kind in der Grundschule. Die beiden Großen sind schon in der weiterführenden Schule. Ich habe bisher vielleicht 3 Kuchen gebacken, war an 2 Wandertagen und 1x beim Sportfest dabei. Und das war's bisher. Bei Kind 3 bin ich Elternsprecher und auch hier habe ich keinerlei Arbeit. Einen Förderverein gibt es hier ebenfalls. Aber darum kümmern sich die aktiven Mitglieder. Die Passiven, also die, die nur jährlich ihren Beitrag zahlen, haben auch keine Arbeit. Mich hat das damals schon im Kindergarten genervt, dass die Erzieher immer die tollsten Ideen hatten und die Eltern hatten die Arbeit. Da hätte ich in der Schule keine Lust zu. Bei den beiden Großen am Gymnasium gibt es überhaupt keine Elternaktivitäten. Bei Klassenfahrten und Wandertagen fahren Lehrer als Betreuer mit. Projekte etc. werden von den Schülern organisiert.

LG
Michaela

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Ist hier gefühlt auch schlimm, aber nicht ganz so wie bei euch. Ich habe mich nie daran beteiligt. Ich sehe mich hierfür schlicht & ergreifend nicht in der Verpflichtung. Die Schule nimmt bei meiner Tochter ohnehin schon zu viel Raum ein, sprich wir Eltern müssen ohnehin schon viel leisten, damit Dinge wie Hausaufgaben, Tests, Projekte etc. vernünftig gemacht werden. Ausserdem habe ich noch ein weiteres Kind, einen Job, ein Haus etc. pp. Ich stelle für solche (überflüssigen) Dinge, die keinen Mehrwert bieten einfach nicht zur Verfügung.

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Hallo, bei uns gibt's das alles nicht. Einzig zum Nikolaus, Weihnachten und Ostern trifft sich der EB und packt die von den ortsansässigen Unternehmen gesponserten Naschereien-Tütchen (immer auch mit Obst). Für den Christkindlmarkt werden Keksspenden gesammelt, da gibt was ab, wer eh backt. Das war's dann auch schon.
Wieso muss bei Euch Obst geschnippelt werden? Bei uns gibt's 1 mal pro Woche Obst. 2 Kinder der Klasse gehen den Obstkorb der Klasse abholen und jedes Kind nimmt sich, was es mag. Ist doch nicht so schwierig. Und warum Eltern zum Vorlesen oder Blitzrechnen kommen müssen, erschließt sich mir gar nicht. Bei uns lesen die Lehrerinnen und sobald sie es können, die Schüler vor.
Ich bin zwar nur halbtags arbeiten, aber für solche Kinkerlitzchen hätte ich, neben den festen Terminen unserer Tochter, nicht auch noch Zeit - obwohl ich mich eigentlich gerne engagiere (z.B. im EB vom Hort).
Manchmal muss man aber "Nein" sagen. Zur Not auch mit dem Hinweis an die Lehrer, dass sie nur solche Aktivitäten planen dürfen, die sie auch bewältigen können - ohne sich auf willige Eltern stützen zu müssen. Vor allem, wenn das dann immer die Gleichen sind, die helfen und die anderen lachen sich ins Fäustchen und profitieren davon.