Berichtigung Arbeiten/ Nachbesprechung in der Schule

Hallo,

mein Sohn, 6. Klasse, erklärt mir immer wieder, dass nach den allermeisten Arbeiten keine Nachbesprechung erfolgt, es wird also nicht besprochen, wie die "Musterlösung" hätte aussehen müssen. Dann bekommt er die Arbeit zurück und muss sie auch berichtigen (oft genug bekommt er einen Eintrag, weil er es häufig vergisst) - aber wie soll er das machen, wenn er Fehler gemacht hat und die Lösungen auch nicht weiß?
Gestern z.B. brachte er eine 4 in Englisch zum Present Perfect und sollte die Berichtigung machen - blöd nur, dass es nicht mal einen Aufgabenzettel gab, weil die Fragen nur vorgelesen worden waren#schock...Papier sparen schön und gut aber wie sollen wir als Eltern denn überhaupt noch wissen, was er da korrigieren soll (er wusste es ja nicht mal selbst...)?

Klar könnt ihr mir in diesem konkreten Fall nicht weiterhelfen aber ich hätte gern mal gewusst, wie das bei euch in den Schulen so gehandhabt wird.
Mit der betreffenden Lehrerin habe ich heute ohnehin einen Telefontermin, da werde ich sie gleich selbst fragen, wie sie sich das gedacht hat.

LG

a79

1

Hi,

ärgert mich auch! Hier ist z.B. ein unangekündgter Mathetest erfolgt, und zwar 2 Tage vor der Klassenarbeit. Dann wurde der Test am Tage der Klassenarbeit zurückgegeben....ohne also diesen besprochen zu haben. Die KInder wußten also eigentlich nicht, was falsch war oder wie sie es hätten besser machen können.
Themen für die Klassenarbeiten werden Gott sei Dank noch kurz mitgeteilt bzw. es wird gesagt, Aufgaben von S. 10 - 40 sich ansehen. Die Lösungen stehen ja nicht drin....wer da Probleme hat......
Einige Kinder haben sich wohl beschwert.....Antwort des Lehrers: "Ihr habt einen entsprechenden Taschenrechner".

Unser Kind ist in Mathe fit. Wird oft angemailt, wenn es Fragen von Mitschülern gibt. Die Kinder versuchen also sehr wohl, sich die Informationen herbeizuholen.Hat also nicht immer was mit Faulheit zu tun.
Ich bin dazu übergegangen, hier Klassenübungshefte zu der Schulbuchreihe zu besorgen. Es stehen dann immer die entsprechenden Seiten des Schulbuches da und entsprechende Beispierechnungen werden noch mal erklärt und hinterher wie in einer Klassenarbeit zu Übungen zusammengefasst. So ist man zusätzlich gut vorbereitet. Hausaufgaben werden nämlich auch oft nicht besprochen.

Kind war 3 Wochen krank.....recht lange für Gym mit Doppelstunden. Da verpaßt man schon was. Die Jungs sind in dem Alter auch nicht so, dass alles aufgeschrieben wird, so wurde dann das Passiv in Englisch durchgenommen aber die Grammatikregeln fehlten. Wer das nicht erkennt, wird ebenfalls Schwierigkeiten haben. Es gibt außer Schulbüchern auch eine tolle Englisch-Internet-Seite Ego4you. Dort werden die entsprechenden Regeln noch einmal erklärt und Übungsseiten gibt es ebenfalls.
Vielleicht hilfreich ?
Wichtig ist einfach zu wissen, wo man was findet, wenn einem im Unterricht gewisse Dinge durch die Lappen gehen oder man es einfach nicht verstanden hat.

4

"Themen für die Klassenarbeiten werden Gott sei Dank noch kurz mitgeteilt bzw. es wird gesagt, Aufgaben von S. 10 - 40 sich ansehen. Die Lösungen stehen ja nicht drin....wer da Probleme hat......"

Dafür gibt es ja die Schulhefte , wo Kinder im Unterricht die besprochenen und geübten Rechenwege und Regeln eintragen, um nachschlagen zu können. In den Mathebüchern stehen auch meist Rechenwegsbeispiele und Rechenregeln...umsetzen müssen sie es dann schon selbst. ;)

2

Hallo,

bei unserer Tochter (5. Klasse) werden die Arbeiten nachträglich besprochen, bzw. zumindest die Punkte, bei denen viele Schwierigkeiten hatten. Ich denke, wenn die Kinder andere Sachen nicht wissen, können sie fragen. Jedenfalls sind die Lehrer auf dieser Schule bisher alle sehr bemüht, den Kindern zu helfen und geben auch individuelle Lerntips.

Hat Dein Sohn denn mal die Lehrerin gefragt, wie er das machen soll?
Wenn nicht ist der die Problematik vielleicht gar nicht bewusst.

LG

Heike

3

Hallo,

also das mit dem Vorlesen der Aufgaben finde ich komisch und würde mal die Lehrerin nach dem Grund fragen. Gerade in einer Grammatikarbeit kann ich mir garnicht vorstellen, wie das praktisch läuft - da sind die ganzen Sätze doch eigentlich vorgegeben. Werden die alle vorgelesen? Müssen die Lehrer an eurer Schule die Kopien selbst zahlen (das ist an manchen Schulen leider so)? Warum werden den Kindern nicht ein paar Minuten extra gegeben, um die Aufgaben wenigstens abzuschreiben?

Musterlösungen werden bei uns erst in den höheren Klassen üblich, wenn die Aufgaben komplexer werden. In der sechsten Klasse Grammatik würde eine Musterlösung ja bedeuten, dass das Kind sie nur noch abzuschreiben und sich keine Gedanken mehr zu machen braucht. Aber das mit dem fehlenden Aufgabenzettel habe ich noch nie gehört.

Viele Grüße

5

Jede Schule oder Lehrer handhabt es unterschiedlich, wiefern sie Klassenarbeiten danach noch mit Schülern besprechen.

Aber im Enddefekt sind 90% der Klassenarbeit aus dem Unterrichtsstoff, was entweder in der Schule Theorie war und das entscheidene ins Schulheft eingetragen wird oder auch was im Fachbuch besteht. Wenn der Schüler im Unterricht aufpasst, aus seinem Schulheft und Buch lernt, werden evtl. nur die 1-3 Transferaufgaben von den Lösungen her, noch offen bleiben. Im Enddefekt finden die Schüler ihre Lösungen in ihrem Heft oder Büchern.

11

Das wird auch nicht bestritten.
...Nur wenn man es nicht begriffen hat, ist es trotz allem nicht so einfach. Unser Sohn jetzt 7. Klasse Gym. hat erzählt, dass einige auch Probleme bei den Fragestellungen haben. Antwort des Mathelehrers: "Ich kaue das nicht ständig durch".
Und mal ehrlich, so gut erklärt, sind die Themen auch nicht in den Büchern.

Latein ist für viele Kinder in der 7. auch schon schwierig. Antwort des Lehrers: Ihr könnt alle nach Hause gehen, dann mach ich halt hier mit 3-4 Schülern weiter. Wer das jetzt noch nicht versteht...

diese Sprüche finde ich nicht besonders hilfreich.

Wenn die Lehrer nicht helfen wollen oder die Kinder sich nicht trauen, bleibt nur das Elternhaus oder der Nachhilfelehrer.

12

"diese Sprüche finde ich nicht besonders hilfreich."

Stimmt, aber sie sind eben doch typisch für ein Gymnasium. Wer auf ein Gymnasium geht, sollte eine hohe Auffassungsgabe haben und selbstständig lernen und arbeiten können. Auf dem Gymnasium muss man seine Hefte selbstständig so ordentlich führen, dass man mit den Aufzeichnungen lernen kann. Wenn man etwas nicht versteht, muss man Fragen stellen, solange der Stoff behandelt wird und nicht erst, wenn man die schlechte Zensur kassiert hat.

Das klingt hart, ist aber oft Alltag an Gymnasien - und das war auch schon früher so.

weitere Kommentare laden
6

Der Große geht auch in die 6. Klasse.
Im Deutsch gibt es auf dem Bewertungszettel immer eine Musterlösung. Im Spanisch und Englisch werden die Inhalte teilweise besprochen, aber nicht immer. In Mathe nie.
Es sind aber immer Arbeitsblätter
Lg Basket

7

Hallo,

vorgelesene Aufgaben würde ich nicht akzeptieren, nicht nur wegen der Berichtigung. Wie soll man denn so die Punktevergabe nachvollziehen und kontrollieren?

8

Hallo,

hier gibt es auch nur die Arbeiten zurück und die Kinder müssen sie berichtigen. Sehe ich mir die Arbeiten an, sehe ich auch die Fehler. Jedenfalls im Moment noch. Der Große ist Klasse 8.
Wenn in Englisch Present Perfekt gefragt ist, erkennt man doch was falsch ist. In Mathe und Deutsch ebenfalls. Dafür braucht man, meines Erachtens, kein Aufgabenblatt. Da die Kinder die Dinge, die in Arbeiten dran kommen, schon vorher in der Schule geübt haben, sie im Heft ähnliche Aufgaben mit Lösungen finden etc. müsste eigentlich keine nachträgliche Besprechung erforderlich sein. Meist machen Lehrer noch Vermerke am Rand, unterstreichen Fehler oder setzen ein Fragezeichen an betreffende Stellen. Was blöd ist, wenn man als Eltern eine Fremdsprache nicht spricht. Geht mir in Latein beim Mittleren so. Ich hatte damals Französisch als 2. Fremdsprache. Der Große zum Glück auch. Kommt Latein zurück und er weiß nicht was falsch ist, lasse ich meinen Sohn in seinen Unterlagen nachschauen oder gegebenenfalls soll er die Lehrerin noch mal fragen. Aber zu 99,9 % finden es die Kinder in den Unterlagen.

LG

9

> mein Sohn, 6. Klasse, erklärt mir immer wieder, dass nach den allermeisten Arbeiten
> keine Nachbesprechung erfolgt, es wird also nicht besprochen, wie die "Musterlösung"
> hätte aussehen müssen.

Es entspricht nun mal nicht der aktuellen Unterrichtsmethodik, dass die Schüler alles vorgekaut bekommen. Wenn dein Sohn Wörterbuch, Grammatikteil im Lehrbuch etc. zur Verfügung hat, sollte er doch in der Lage sein, die Fehler selbst zu finden. Genau darin liegt der Lerneffekt, beim Abschreiben der Musterlösung lernt man nichts. Ganz abgesehen davon, dass es oftmals gar nicht die eine Musterlösung gibt.

Wenn er eine Aufgabe tatsächlich nicht selbst berichtigen kann, soll er sich halt beim Lehrer melden. Der hilft ihm dann schon weiter, wobei weiterhelfen natürlich nicht unbedingt heißt, ihm die Musterlösung zu präsentieren, sondern ihn auf den richtigen Weg zu bringen.

Ich bespreche als Lehrer auch nur dann Aufgaben allgemein in der Klasse nach, wenn ein Großteil der Schüler sie nicht richtig lösen konnte. Ansonsten liegt es in der Verantwortung jedes Schülers, sich bei Bedarf Hilfe zu holen.

> Gestern z.B. brachte er eine 4 in Englisch zum Present Perfect und sollte die
> Berichtigung machen - blöd nur, dass es nicht mal einen Aufgabenzettel gab, weil die
> Fragen nur vorgelesen worden waren

Dass in Fremdsprachen auch das Hörverständnis abgeprüft wird, ist wohl unvermeidlich. Ich diesem Fall dürfte klar sein, dass sich die Berichtigung nur auf offensichtliche Rechtschreibfehler, Grammikfehler o. ä. beziehen kann.

10

Fehler müssen korrigiert werden und Arbeiten werden besprochen.
Alle Aufgaben wurden nur vorgelesen? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ging es da nicht nur um einen Teil der Arbeit?

14

Nein, die Aufgabenstellung wurde vorgelesen. Das war es dann.
Allerdings meinte die Lehrerin heute am Telefon, dass alle diese Dinge lang und breit im Unterricht vorkamen und er ähnliche Mustersätze hätte im Heft haben müssen - das er leider nicht immer mitnimmt...mit seiner Motivation für SChule ist es leider derzeit nicht so weit her...ich schwanke immer zwischen Hilfestellung und Auflaufen lassen - schließlich muss er es lernen, dass nur er die Kartoffeln aus dem Feuer holen kann...wir sind schließlich im Unterricht nicht dabei. Ich kann lediglich an ihn appelieren und dafür sorgen, dass er das, was er ins Hausaufgabenheft schreibt ,auch erledigt...und selbst das ist manchmal schon ein hartes Stück Arbeit - wenn ich dann nachmittags Dienst habe, geht es mir auch mal durch die Lappen aber was soll ich machen? Er steht im Schnitt 3,0 im Zeugnis. Nicht berauschend aber auch nicht so schlecht. Die vierer müssten sicher nicht sein - alle Lehrer sehen deutliches Potential für mehr, wenn er nur ein wenig mehr mitmachen würde und etwas aufmerksamer wäre, was das Abschreiben der behandelten Themen angeht.. Er erfüllt immer nur Minimalanforderung und auch nur, wenn er merkt, dass es brenzlig wird /so seine Lehrerin heute). Vom Grundsatz her könnte er 2 oder besser stehen, wenn er wollte...sagt sie...

LG

a79

15

Ich finde es gut von dir, bist eine der wenigen Eltern, die realistisch sind. Meist sehen die Eltern die Schuld "nur" bei den Lehrern, wenn Kinder mit ihrer Leistung schwächeln.
Man muss immer den Klassenschnitt betrachten, ob es am Kind liegt oder beim Lehrer.

weitere Kommentare laden